Arbeitsblatt: Geschichte der Schweiz Dossier

Material-Details

Geschichte der CH bis 1848
Geschichte
Mittelalter
6. Schuljahr
25 Seiten

Statistik

200597
775
29
20.01.2022

Autor/in

korova (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Volkerwanderung verschiedene Sprachen Kurz nachdem die Romer Helvetien verlassen hatten, drangen germanische Stamme uber den Rhein vor und siedelten sich im Westen an. In Nordfrankreich liessen sich die Franken nieder, in der Westschweiz, in der Gegend um Genf, die Burgunder. Beide Stamme ubernahmen die Lebensweise und die Sprache der Romer in diesen Gebieten. Die Alamannen oder Alemannen, die das schweizerische Mittelland besiedelten, behielten ihre deutsche Sprache und Kultur. Die bisherigen Bewohner passten sich an die Lebensweise der Einwanderer an, sprachen Deutsch und gaben ihre kelto-romanischen Eigenheiten auf. Karte: Mitteleuropa im 5. Jahrhundert. Schreibe die Gebiete an, in denen sich die Alamannen, die Burgunder und die Franken niederliessen. Mit dem Abzug der romischen Legionen und die Besiedelung durch die germanischen Volker begann eine grosse politische, gesellschaftliche und kulturelle Wende im Gebiet der heutigen Schweiz. 1 Das Christentum breitete sich aus, Kloster wurden gegrundet. Die mittelalterlichen Strukturen wie das Lehenswesen wurden eingefuhrt. Die Bevolkerung wurde in Stande unterteilt; es gab Adlige, Geistliche und Bauern. Die mittelalterlichen Strukturen wie das Lehenswesen wurden eingefuhrt. Von 925-1125 n. Chr. gehorte das Gebiet der heutigen Schweiz westlich der Reuss zum Konigreich Burgund ostlich der Reuss zum Herzogtum Schwaben das Engadin zum Herzogtum Bayern die italienisch-sprachigen Taler zum Konigreich Italien Alle diese Gebiete gehorten zum Heiligen Romischen Reich deutscher Nation und waren dem deutschen Kaiser unterstellt. Wichtige Furstengeschlechter waren die Zahringer, die Lenzburger, die Kyburger und die Habsburger. 2 Durch verschiedene Heiraten erbten die Habsburger grosse Landereien anderer Furstengeschlechter und wurden sehr machtig. 1273 wurde Rudolf I. als erster Habsburger zum Konig des Heiligen Romischen Reiches gewahlt. Anfanglich verwaltete er sein Reich von seinem Stammschloss im Kanton Aargau aus selber. Spater organisierte er seine Gebiete neu und setzte Vogte als seine Vertreter ein. Ein Vogt regierte und richtete als Vertreter eines Herrschers und in seinem Namen in einem bestimmten Gebiet. Fur die romisch deutschen Kaiser waren die Alpenpasse wichtige Durchgange. Der Gotthardpass war durch seine Lage eine ideale Verbindung von Norden nach Suden, doch wurde er von den Romern damals wenig genutzt, denn die Schollenenschlucht bildete ein unuberwindbares Hindernis. Erst als um 1220 ein erster waghalsiger Saumweg und erste Brucken uber die Reuss die Schlucht begehbar machten, wurde der Gotthardpass zu einem der bedeutendsten Alpenubergange. 3 Die erste Teufelsbrucke aus dem Jahr 1230 war aus Holz und wurde spater durch diese Steinbrucke ersetzt. Dank diesem Weg uber den Gotthard war Uri fur den deutschen Konig so wichtig geworden, dass er die Urner 1231 und mit ihnen Schwyz (1240) und Unterwalden (1309) von den Habsburgern loskaufte und sie zu reichsfreien Stadten machte. Das heisst, sie waren ab sofort direkt und unmittelbar dem Kaiser bzw. dem Konig untergeben. Die Echtheit dieser sogenannten Freiheitsbriefe ist aber heute umstritten. Die drei Talschaften am Vierwaldstattersee, die Waldstatte Uri, Schwyz und Unterwalden schlossen sich zu einem losen Bundnis zusammen, um sich gemeinsam gegen die Vogte der Grafen von Habsburg aufzulehnen. 1291 erneuerten sie den Bundesbrief, in dem sie abmachten, dass sie sich gegenseitig beistehen, Streitereien schlichten und dass sie keine fremden Richter dulden wurden. Dieser Bundesbrief von 1291 gilt heute als Grundungsurkunde der Schweizerischen Eidgenossenschaft. In spaterer Zeit wurde dieser Bundesbrief auf den 1. August 1291 datiert, wofur man jedoch keine historischen Belege hat. Der Bundesbrief wurde mit dem Rutlischwur kombiniert, so dass sich eine schone Grundungsgeschichte, ein Grundungsmythos der Schweiz ergab. 4 Die Bedeutung des Gotthards Der Gotthardpass war schon in der Romerzeit bekannt, der Zugang durch die Schollenschlucht zwischen Goschenen UR und Andermatt UR jedoch kaum begehbar. Um 1200 erfanden die Menschen eine Technik, holzerne Stege an senkrechten oder gar uberhangenden Felswanden aufzuhangen. Damit war der Grund gelegt fur die Entwicklung des Gotthardpasses zum wichtigsten Übergang der Schweizer Alpen. Um zu verstehen, was der Pass fur den Verkehr so wichtig macht, muss man zuerst einmal die geographische Situation betrachten. Zwei Seen der Vierwaldstattersee im Norden und der Lago Maggiore im Suden erleichterten den Zugang zum Passubergang in einer Zeit, als es noch keine Eisenbahn und keine Autos gab. Zieht man eine Gerade zwischen den beiden Stadten und wichtigen Umschlagplatzen Basel und Mailand, so fuhrt sie direkt uber den Gotthardpass. Dazu kommt, dass es hier – im Gegensatz zu anderen bekannten Passen moglich ist, die Alpen in einem einzigen Auf- und Abstieg zu uberwinden. All diese Besonderheiten machen den Gotthard zur kurzesten und schnellsten Verbindung zwischen den Handels- und Kulturzentren Italiens und denjenigen von Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Beschrifte die Karte mit den Kantonskürzel (in die Wappen), den Orten sowie Gewässer 5 Die Wiege der Eidgenossenschaft Der hochste Herr im deutschen Reich, dazu gehorte auch das Gebiet am Gotthard, war der deutsche Kaiser. Ihm gehorte alles Land und er erlaubte den Bauern, Walder zu roden, das heisst die Baume zu fallen, damit nachher der Pflug den Waldboden zu Ackerland umpflugen konnte. Die Urner gehorten also unmittelbar dem Kaiser und dem deutschen Reich. Sie waren reichsfrei. Jedes Jahr schickte der Kaiser einen Reichsvogt ins Urnerland, damit dieser die Steuern einzog und Menschen, die schwere Verbrechen begangen hatten bestrafte. Dieser Vogt durfte nicht in Uri wohnen. Hatte er als Richter und Steuereintreiber seine Pflicht getan, musste er das Land verlassen. Vor der Eroffnung des Saumpfades uber den Gotthard, hatten die Bauern in den Talern um den Vierwaldstattersee ein freies Leben gefuhrt, weit ab von der Politik der grossen Reiche. Nun war es mit der Ruhe vorbei. Rasch hatte sich herumgesprochen, dass es einen neuen, kurzeren und schnelleren Weg vom Norden in den Suden gab. Von Jahr zu Jahr nahm die Zahl der Reisenden zu, die uber den Gotthardpass zogen. Den hier ansassigen Menschen, die sich ihr Leben bisher allein als Bergbauern verdient hatten, eroffneten sich plotzlich ganz neue Moglichkeiten. Die Wegzolle, die damals fur alle Reisenden und alle Handelsguter erhoben wurden, brachten reiche Einnahmen. Wer uber den Pass wollte, musste berggewohnte Saumtiere fur sein Gepack oder seine Waren mieten, und wer es sich leisten konnte, warb sogar Trager an, die ihn in einer Sanfte uber den Gotthard brachten. Der neue Passubergang mit den Zolleinnahmen und der direkte Zugang nach Italien weckte vor allem das Interesse der Habsburger. Im Jahre 1273 wurde mit Rudolf I. ein Habsburger zum deutschen Konig gewahlt. Habsburgerische Vogte verwalteten nun das Land und sogen es mit ihren ubersetzten Steuerforderungen aus. Als Rudolf I. 1291 starb, nutzten seine geplagten Untertanen in den Waldstatten die Gelegenheit zum Aufstand. Zu Beginn des Monats August versammelten sich Manner aus Uri, Schwyz Und Unterwalden (Ob- und Nidwalden) auf dem Rutli und schlossen einen ewigen Bund: Es war die Grundung der Schweiz. Schon bald mussten die Eidgenossen ihre neue Freiheit mit Waffengewalt verteidigen. Ein Habsburgerheer unter der Fuhrung von Leopold I. wurde 1315 in der Schlacht von Morgarten von den Eidgenossen in einen Hinterhalt gelockt und vernichtend geschlagen. 1332 schloss sich die Stadt Luzern dem Bund an. Jetzt lag der ganze nordliche Zugang zum Gotthard in der Hand des neugegrundeten Staates. Das gemeinsame Interesse am Pass forderte also wesentlich die Grundung der Eidgenossenschaft und den entschlossenen Zusammenhalt der ersten Kantone. 6 Beantworte die folgenden Fragen zum Text auf einem Beiblatt. a. Welche Kantone verbindet der Gotthard? b. Welche Flusse entspringen im Gotthardgebiet und in welche Himmelsrichtung fliessen sie? d. Zwischen welchen zwei Regionen ist der Gotthard die leichteste und kurzeste Verbindung? g. Was war ein Reichsvogt? h. Wieso hatten die Habsburger Interesse am Gotthardpass? i. Was feiert die Schweiz jedes Jahr am 1. August? j. Welchen Nutzen hatten die Eidgenossen am Gotthard? k. Welche Kantone hatten sich bis um 1332 zusammengeschlossen und warum? Die Sage der Teufelsbrücke Ein Urner, der aus Italien nach Hause kam, schwarmte vom guten Wein, der dort zu haben sei. Die Menschen im Urnerland hatten auch gerne von diesem Wein gehabt. Es gab aber kaum Brucken und Wege durch die Schollenenschlucht; es war eine wilde, gefahrliche Route. Schon fruher hatten die Urner versucht, in der Schollenenschlucht eine Brucke uber die wilde Reuss zu bauen. Es war ihnen aber nie gelungen, einen sicheren Weg fur Handler und Maultiere zu bauen. Oft waren die Saumer mitsamt ihren Tieren und den Waren in die Schlucht gesturzt. Die Sage berichtet, dass der Landamann eines Tages verzweifelt ausgerufen habe: „Da soll doch der Teufel eine Brucke bauen! Tatsachlich erschien der Teufel und machte den Urnern ein Angebot: Er werde diese Brucke bauen, aber er wolle dafur als Gegenleistung den Ersten, der die Brucke uberschreite. 7 Die Urner uberlegten nicht lange, denn jeder dachte, ihn selbst werde es wohl nicht treffen. Sie gingen auf den Handel ein, und bereits drei Tage spater fuhrte eine neue, starke Brucke uber die tiefe Schlucht. Auf der andern Seite der Brucke sass der Teufel und wartete. Die Urner wussten nun nicht, wen sie als Ersten hinuberschicken sollten. Einer von ihnen hatte schliesslich die rettende Idee: Er band seinen Geissbock los und trieb ihn auf die andere Seite. „Das ist der Erste, den kannst du behalten!, riefen die Urner. Der Teufel merkte, dass er hereingelegt worden war. Rasend vor Wut wollte er einen riesigen Felsblock holen, um damit die Brucke zu zertrummern. Ein altes Mutterchen, dem er unterwegs begegnete, konnte dies aber verhindern. Es gelang ihr, den Teufel abzulenken und ein Kreuz auf die Ruckseite des Steinblocks zu ritzen. Als der Teufel das Kreuz bemerkte, warf er den Felsbrocken wutend ins Tal. Der Stein landete in der Nahe des Dorfes Goschenen. Dort liegt dieser Felsbrocken nun schon seit Jahrhunderten. Seit Jahrhunderten liegt der Teufelsstein in der Nahe des Dorfes Goschenen. Im Jahr 1977 wurde der 220 Tonnen schwere Teufelsstein mit einem Budget von 30000 Franken um 127 Meter verschoben, um der Gotthard-Autobahn Platz zu machen. Die Verschiebung des Teufelssteins wird in einer modernen Erweiterung der Volkssage fur die unerklarliche Haufung von Verkehrsunfallen auf dem Kilometer 17 des GotthardStrassentunnels verantwortlich gemacht. Auftrag: 1. Hore dir die Sage der Teufelsbrücke als Horspiel auf Youtube an: Andrea erzahlt 4: Die Teufelsbrucke 2. Beantworte folgende Fragen, ohne im Text nachzusehen. Schreibe die Fragen und die Antworten in dein Heft. a) Wie heisst die Schlucht? b) Was verlangte der Teufel als Lohn fur seine Arbeit? 8 c) Wer konnte verhindern, dass der Teufel die Brucke wieder zerstorte? d) Wie heisst das Dorf, das in der Nahe liegt? Sage, Wahrheit und Märchen Was ist eine Sage? Ein wundersames Ereignis wird in der Sage so erzahlt, als sei es tatsachlich geschehen. Meistens kommen in Sagen Orte oder Personen vor, die es tatsachlich gegeben hat. Die Sage ist aber kein Tatsachenbericht; man weiss heute nicht mehr genau, was daran wirklich wahr ist und was dazu gedichtet wurde. Sagen wurden fruher vor allem mundlich uberliefert. Was ist ein Marchen? Marchen sind fantastische Erzahlungen, in denen Dinge geschehen, die in Wirklichkeit so gar nicht sein konnen. Zum Beispiel kommen Tiere vor, die sprechen konnen, es gibt Feen und Zauberer, es gibt aber auch bose Wesen. In einem Marchen gehen oft Wunsche in Erfullung. Die meisten Marchen enden gut: Der Gute wird belohnt, der Bose wird bestraft. (Übrigens: Die meisten Marchen beginnen mit „Es war einmal. .) 3. Liste in Stichworten die Unterschiede zwischen einer Sage, der historischen Geschichte und einem Märchen auf. Historische Geschichte Ein wahres Ereignis Beruht auf wahren Personen, Tatsachen, Ereignissen und 9 Sage Wundersames Ereignis, welches so erzahlt wird, also ob es geschehen sei. Märchen Fantastische Erzahlung Nicht moglich in Wirklichkeit. Orten. Schriftlich uberliefert. Orte und Personen die es gegeben hat. Nicht mehr klar, was stimmt und was nicht. Wunsche die in Erfullung gehen. Ende Gut; das Gute gewinnt, das Bose verliert. Der Rütlischwur 1291 ist ein wichtiges Datum der Schweizergeschichte. Was steckt hinter dieser Jahreszahl? Bevor Rudolf von Habsburg im Jahre 1273 zum deutschen Konig gewahlt wurde, stand es schlecht um die Konigsherrschaft. Viele deutsche Konige waren zu schwach, um in Stadt und Land fur Frieden und Sicherheit, Recht und Ordnung zu sorgen. Was blieb den Leuten anderes ubrig, als sich selber zu helfen? Wie aber sollte das geschehen? Unter der Fuhrung einheimischer Adeliger und reicher Burger und Bauern schlossen sich Stadte und Talschaften zusammen. Mit vereinten Kraften konnte man sich besser wehren, wenn es galt, im Grenzland erworbene Alpweiden zu verteidigen oder Land und Leute ausserhalb der Stadtmauern zu schutzen. Was hat nun aber all das mit dem Bund der Urner, Schwyzer und Nidwalder von 1291 zu tun? Die Leute in den Waldstatten (Urschweizer) befurchteten nach dem Tode Rudolfs von Habsburg, in Mitteleuropa sei man wieder gleich weit wie zwanzig, dreissig Jahre zuvor und man fuhlte sich bedroht. Die Stadte mussten sich zusammenschliessen, weil kein starker Konig im Lande war. 10 1. Schau dir den „Helveticus-Film: Der Rütlischwur auf http:// an. 2. Setze die Lückenworter unten aus der Box in den folgenden Text ein. Die Menschen im Urnerland waren weit entfernt von den grossen Stadten; sie hatten bis anhin in Ruhe gelebt. Doch nun brachen fur sie unruhige Zeiten aus. Der habsburgische Konig, er hiess sandte in die Untertanengebiete; diese sollten fur ihn die Bergtaler Die Bauern wurden gezwungen, fur ihre neuen Herren grosse zu bauen. Ausserdem mussten sie nun den Vogten Jahr fur Jahr einen Teil ihrer abliefern. Die Bauern argerten sich daruber. Manchmal wurde ihre Wut so gross, dass sie sich dagegen auflehnten. Sie trafen sich heimlich am Abend und schmiedeten Plane. Diese fanden in einem Privathaus statt, im Wohnzimmer der Familie Eines Abends, als die Bauern wieder gemeinsam brachte Frau Stauffacher folgenden Vorschlag ein: Alle der drei Gebiete Uri, Schwyz und Unterwalden sollten sich und sich auf ewig und schworen. Lückenworter: verwalten, Burgen, Zusammenkunfte, Stauffacher, Rat hielten, Landvogte, Ernte, Treue, habgierigen, Bewohner, vereinigen, Hilfsbereitschaft, Rudolf Eines Abends, als der Mond schien, trafen sich viele Menschen aus den drei Bergtalern auf einer abgelegenen Waldwiese. Der Ort war geheim; man nannte die Lichtung „Rutliwiese. Sie lag unterhalb des Dorfes 11 Seelisberg, nahe beim Ufer des Vierwaldstattersees, an jenem Arm des Sees, den man Urnersee nennt. Die Menschen schworen, einander zu helfen und sich beizustehen. Sie wollte kampfen, um ihre Freiheit und Unabhangigkeit zuruckzugewinnen. Sie schlossen also einen Bund und leisteten darauf einen Eid. Fortan wollten sie sich nun Eid-Genossen nennen. Auf manchen Abbildungen sieht man drei Manner, die die Hand zum Schwur ergeben: einer aus Uri, einer aus Schwyz und einer aus Unterwalden. Es waren aber sicher mehr Menschen auf der Rutliwiese versammelt; wahrscheinlich war es ein ziemlicher Volksauflauf. Die meisten waren mit dem Schiff gekommen, einige auch uber den Landweg. Der Datumsstreit: 1291 oder 1307? Erst als um 1890 in Bern die Idee aufkam, das 700-Jahr-Jubilaum der Stadt Bern und das 600-Jahr-Jubilaum des Bundesbriefs gemeinsam zu feiern, brach eine grosse Diskussion uber den echten Ursprung der Alten Eidgenossenschaft zwischen den Zentralschweizer Urkantonen und den stadtischen Industriezentren aus. Im Bewusstsein der breiten Bevolkerung durchgesetzt hat sich (dank unermudlicher Arbeit der entsprechend ausgebildeten Lehrerschaft) letztlich diejenige Variante, die wohl am wenigsten mit der historischen Wahrheit ubereinstimmt: Bundesbrief, Rutlischwur und die Taten von Wilhelm Tell wurden in einen unmittelbaren und direkten Zusammenhang gestellt und dafur das Datum des 1. August 1291 festgelegt. 3. Verbinde die Personen mit den passenden Kantonen Walter Fürst Schwyz Werner Stauffacher Unterwalden Arnold von Melchtal Uri 4. Bestimme, ob folgende Aussagen über den Rütlischwur richtig oder falsch sind. r. 1. 12 Aussage: Es nahmen auch Frauen am Rutlischwur teil. 2. Die Rutliwiese liegt im Kanton Schwyz. 4. Die Grundungsvater der Legende nach hiessen zum Nachnamen Stauffacher, Winkelried und Melchtal. Unser Land wird seit 1291 Schweiz genannt. 5. Das Rutli liegt am Vierwaldstattersee. 6. Unterwalden setzt sich aus Ob- und Nidwalden zusammen. 7. Der Rutlischwur hat mit hundertprozentiger Sicherheit stattgefunden. 3. Der Bundesbrief von 1291 Der Bundesbrief, datiert auf Anfang August 1291, gilt in der traditionellen Geschichtsschreibung als eine oder gar als die Grundungsurkunde der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Der Bundesbrief von 1291 ist ein Vertrag zwischen den drei Landern Uri, Schwyz und Unterwalden. Am Anfang des Monats August verbundeten sich diese drei Lander. Sie wollten auf diese Weise ihre Freiheitsrechte schutzen. Er ist erhalten und im Bundesbriefmuseum in der Gemeinde Schwyz ausgestellt. Der Bundesbrief liegt als Pergamentblatt vor und umfasst 17 13 Zeilen in lateinischer Sprache und zwei verbundene Siegel. Das Siegel von Schwyz ging zwischen 1330 und 1920 verloren. Die heutige Schweiz, wie du sie kennst, gab es vor700 Jahren noch nicht. Es gab viele kleine Landerund Ortschaften, die auf verschiedene Arten untereinander verbunden und ans DeutscheKaiserreich gebunden waren. Zu dieser Zeit ging esbei uns in der Schweiz ein wenig zu und her wie im „Wilden Westen. Es gab damals noch keineanerkannten Gerichte und Richter, die man inSchuldfragen anrufen konnte. Man musste sichselber helfen. Das tat man zum Beispiel so, dassman den Schuldigen gefangen nahm, bis er dieSchuld bezahlte oder ihn fur sich arbeiten liess, bisdie Schuld beglichen geglaubt. Jeder Adelige hattedas Recht Krieg zu beginnen und zu fuhren. Unter diesen Kriegen litten die Stadte und Bauern am meisten. Auch der Handel wurde gestort und dies bedeutete immer auch einen Geldverlust. Bei den Bauern, Burgern und Handlern entstand ein Bedurfnis nach Sicherheit und Frieden. Auch wollten sie ihr Eigentum vor Raubrittern und plundernden Kriegsheeren schutzen. Zu diesem Zweck wurden an verschiedenen Orten Bundnisse geschlossen. Diese Bundnisse von Stadten und Talschaften erhohten die Sicherheit im gemeinsamen Gebiet. Darin versuchte man friedliche Konfliktregelungen festzulegen (Schiedsgerichte). Innerhalb dieser Bundnisse wurde auch ein erster Versuch gemacht ein einheitliches Recht zu schaffen. Diese Bundnisbriefe wurden von wohlhabenden Mannern aus der Oberschicht, die Gerichte und Zollstationen angestrebt. Ein solches Bundnis wurde um 1291 auch zwischen den Talschaften Uri, Schwyz und Unterwalden verwirklicht. Der Bund von 1291: einzigartig? In der Geschichte gibt es Fragen, die an nicht einfach mit ja oder nein beantworten kann. So ist es auch hier. Einzigartig war das Bundnis zur Sicherung von Frieden und Ordnung in den Waldstatten keineswegs. Dutzende ahnlicher Bunde beweisen dies. Zwischen 1251 und 1386 gibt es uber 80 Dokumente, mit denen ahnliche Bunde besiegelt wurden. Und doch: Im Unterschied zu vielen anderen Bundnissen ist der Bund der 14 Waldstatten von 1291 bis in die Gegenwart weiterentwickelt worden. Spannendes uber den Bundesbrief Der Bundesbrief von 1291 wurde erst im 18. Jahrhundert entdeckt. Doch erst im spaten 19. Jahrhundert, genau 1891, schenkte man diesem Bundesbrief die Beachtung, die er heute geniesst. Jedes Jahr seit 1891 feiern wir den 1. August. Der Geburtstag der Schweiz. Zuvor wurde als Grundung der Schweiz meist ein Bund aus dem Jahr 1307 oder 1315 angesehen, denn fur den Rutlischwur existiert auch das uberlieferte Datum 8. November 1307. Zudem wird im Bundesbrief von 1291 auf ein fruheres Abkommen Bezug genommen, dessen Text jedoch nicht erhalten geblieben ist. Somit kann man die Grundung nicht auf ein einzelnes Ereignis (die Unterzeichnung des Bundesbriefes) reduzieren, sondern muss sie als lange andauernden geschichtlichen Prozess verstehen. Die schweizerische Eidgenossenschaft formte sich bis zum Ende des 15. Jahrhunderts aus einem engen, aber nie alle Orte zusammen umfassenden Bundnisgeflecht. 1. Setze folgende Worter ein: Amt, Entschadigung, Hilfe, Landsmann, Richter, Schaden, schuldig, Schadenersatz, Schwyz, Talleute, Unterwalden, Uri, verbannt, verlieren, Wiederaufbau, zuruckkehren drei, Im Namen Gottes, lateinischer, Ordnung, Pergament Siegel, 1291 15 Um sich gemeinsam zu schutzen, haben die Leute der Lander , und geschworen, einander bei einem Angriff zu gewahren. Alle leisten diese Hilfe ohne . Um Streit unter den Einwohnern zu schlichten und um Verbrecher zu verurteilen, wahlt das Volk die selber. Ein Richter darf sein nicht kaufen.Wer einen andern totet, soll sein Leben . Ist dieser Morder aus dem Lande geflohen, so darf er nie mehr . Versteckt einer den Morder, so wird er aus dem Lande. Zundet einer dem andern das Haus an, so gilt er nicht mehr als. Nimmt einer den Brandstifter heimlich in sein Haus auf, so muss er dem Geschadigten den bezahlen. Wer einen anderen Eidgenossen bestiehlt, muss mit seinen Gutern leisten. Gehorcht einer dem Richter nicht, so haben die andern dafur zu sorgen, dass der Verurteilte sich bekennt und den begleicht. Am Anfang des Bundesbriefes steht „_, Amen. Die Eidgenossen hofften, dass diese ewig gelte. Am Bundesbrief wurden die der (Zahl) Lander angebracht. Der Bundesbrief ist in Sprache auf geschrieben und stammt aus dem Jahre. Kriege gegen die Habsburger Die Habsburger stammten aus dem Elsass (Region im Nordosten 16 Frankreich). Um 1020 bauten sie im Aargau die Habichtsburg (siehe Bild) und erwarben so viele Landereien und Rechte, dass sie schliesslich zu den machtigsten Herren im Gebiet der heutigen Schweiz gehorten. Das ursprunglich kleine Grafengeschlecht im Aargau erwarb spater in Österreich riesige Landereien. Diese wurden viel wichtiger als die Gebiete in der Schweiz. Die Habsburger verlegten auch ihren Sitz nach Österreich. Aus diesem Grund wurden sie auch Österreicher genannt. Die Habsburger gelten als die Erzfeinde der Eidgenossen. Wahrend Jahrzehnten erlitten die Habsburger dabei aber eine Niederlage nach der anderen und die Eidgenossen wurden immer selbstbewusster: 1315 Schlacht am Morgarten (bei Sattel SZ): Die Eidgenossen uberfielen das habsburgischosterreichische Ritterheer aus dem Hinterhalt. Gemass einer unbestatigten Legende sturzten sie Baumstamme auf die zwischen Berg und See eingezwangte Reiterkolonne. 1386 Schlacht bei Sempach LU: Arnold von Winkelried ist der Legende nach der Held dieser beruhmten Schlacht. 1388 Schlacht bei Nafels GL 1403 Schlacht bei Vogelinsegg und 1405 Schlacht bei Stoss AR: Freiheitskampf der Appenzeller gegen das Kloster St. Gallen und mit ihm verbundete suddeutsche Stadte und Herzog Friedrich IV. von Habsburg-Österreich zur Wiedererlangung der 1345 an das Kloster verlorenen Freiheit. a) Die Schlacht am Morgarten 17 Kaiser . hatte dem Abt von . Alp- weiden geschenkt, die seit alter Zeit von den Schwyzer genutzt worden waren. Abt Johannes verbot daraufhin den Bauern plotzlich, ihre Kuhe auf diese Weiden zu fuhren. Dies liessen sich die nicht gefallen; sie zundeten deshalb viele Stalle an und verwusteten Grasmatten, die dem gehorten. Der verklagte die widerspenstigen Bauern beim . von Dieser bestrafte die Schwyzer, indem er die . schloss. Da rief der Landammann von Schwyz, seine Talleute zur zusammen. Dort beschloss man, das Kloster Einsiedeln anzugreifen und die Zugange ins Landchen bei Arth und Brunnen zu versperren. In der 1313 zogen sie gegen Einsiedeln und verwusteten alles. Der Abt floh nach Herzog von Österreich wollte die Schwyzer wegen dieser dreisten Tat in die Knie zwingen, und auch die ubrigen Eidgenossen wieder . machen. Graf von versuchte zu vermitteln und den Frieden wieder herzustellen. Doch Leopold wies ihn ab. Er hielt in Kriegsrat und beschloss, am Tag vor in die Eidgenossenschaft einzudringen. Von drei Seiten her gedachte er, die Lander am . in die Zange zu nehmen. In Schwyz versammelten sich die Alpensohne und lauschten ehrfurchtig den Worten des Danach liefen sie hinaus in die Walder am Morgarten. Die ganze Nacht hindurch legten sie und fur den Überfall bereit. Die Zugange in die Taler waren bei 18 und durch Letzinen und Mauern verschlossen worden. Der Sage nach wurden die Eidgenossen durch eine . mit dem Angriffsdatum darauf gewarnt. In der Morgendammerung des . erschien Herzog mit seinem gewaltigen Heer beim Engpass am Die Eidgenossen brachen aus ihren Verstecken hervor und brachten dem Heer eine furchtbare Niederlage bei. Des- halb nennt man diese Schlacht auch die „Bluttaufe am Landgemeinde, Friedroch, Baumstamme, Einsiedeln, Brunnen, Pfeilbotschaft, Schwyzer, Vierwaldstattersee, Steine. Österreichischen, Bauern, Leopold, untertanig, Landammans, Arth, Friedrich, 15, November 1315, Kloster, Sankt Othmar, Stauffacher, Konstanz, Leopold, Rothenthurm, Gotteshauser, Dreikonigsnacht. Bischof, Wernher, Pfaffikon, Abt, Toggenburg, Ägerisee, Baden, Morgarten. b) Die Schlacht bei Sempach 1. Schau dir den „Helveticus-Film: Die Legende von Arnold Winkelried auf an und beantworte anschliessend die folgenden Fragen. a. Wann und wo spielt sich die Geschichte ab? b. Die Schweizer Truppen ziehen in den Kampf. Wer ist der Gegner? c. Wie werden die beiden Truppen (die des Gegners und die der Schweizer) beschrieben? Gegner: 19 Schweizer: d. Was ist das grosse Problem der Schweizer Soldaten? e. Welche Idee hat ein Soldat, um die Gegner aufzuhalten? f. Welchen zweiten Versuch starten die Schweizer? g. Welches Ziel verfolgt Arnold mit seiner Heldentat? h. Wenn dich jemand als «Winkelried» betitelt, was mochte er dann besonders hervorheben? Zusatz: Formuliere selber eine Frage, die du anschliessend der Klasse stellen kannst. Achtung: Du musst naturlich die Losung fur deine Frage kennen. Herzog Leopold III. von Österreich wollte mit Luzern und den Eidgenossen grundlich abrechnen. Leopold hatte aber Muhe, ein Heer fur diesen Feldzug aufzubieten, denn die in osterreichisch-habsburgischen Diensten kampfenden Ritter waren an vielen anderen Stellen der Reichsgrenzen in Abwehrkampfe verwickelt. So mussten fur teures Geld zunachst muhsam Soldner angeworben werden und Leopold musste deswegen gar einige oberitalienischen Landereien verpfanden. Dies war es ihm wert, denn er wollte seine Stammlande unter keinen Umstanden kampflos aufgeben. 20 In Brugg sammelte er ein glanzendes Ritterheer und marschierte zuerst nach Luzern, denn dort hatten die Sempacher das Burgrecht bekommen. Sie wurden von den Eidgenossen schnell bemerkt. Allerdings erwarteten diese, dass das Habsburger Heer zunachst gegen Zurich vorstossen wurde, weshalb sie dort ein starkes Heer zusammengezogen und sich zunachst dort postierten. Als sie ihren Irrtum bemerkten, dass Leopold III. gegen Sempach zog, eilten sie schnell herbei. Unweit von Sempach, bei der habsburgtreuen Ortschaft Sursee, bezog das osterreichische Heer ein letztes Nachtlager und Leopold III. bereitete sich vor, die Schmach seines Grossvaters Leopold I., welche dieser bei der Schlacht am Morgarten erlitt, nunmehr zu suhnen. Bei Tagesanbruch des 9. Juli 1386 brachen sie in Richtung Sempach auf und in der Morgenfruhe stiessen die Vorhuten der beiden Heere aufeinander. Nachdem die Eidgenossen ein kurzes Gebet gesprochen hatten, griffen sie diese uneinnehmbar scheinende Stellung in keilformiger Schlachtordnung an. Sie zerbrachen buchstablich daran, verloren beim ersten Zusammenprall etwa 60 Luzerner darunter auch deren Anfuhrer. Der Legende nach opferte sich nun ein Mann von Unterwalden, Arnold von Winkelried, indem er sich gegen die Speere warf – und dabei ums Leben kam. Er habe Dutzende von Speeren niedergedruckt, so dass die eidgenossischen Fusstruppen mit ihren Hellebarden uber seinen Korper hinweg in die geschlossene Front des Ritterheeres einbrechen konnten. Das Fazit der Schlacht In der Schlacht von Sempach gelang es den Schweizer Eidgenossen 1386, sich erfolgreich gegen die Unterwerfungsversuche der Habsburger zur Wehr zu setzen. Beruhmt wurde die Schlacht naturlich vor allem durch den 21 heldenhaften Opfertod Arnold Winkelrieds, dem spater die Worte: Ich will der Freiheit eine Gasse machen« in den Mund geschoben wurden. Am Beispiel Winkelrieds wurde im 19. Jahrhundert die Opferbereitschaft des einzelnen fur eine gemeinsame Sache gepriesen. Die Kuppel des Schweizer Bundeshauses wurde 1902 mit dem Motto versehen, das diese Haltung zum Ausdruck bringt: Unus pro omnibus omnes pro uno. Einer fur Alle, alle fur Einen. Erweiterung der Eidgenossenschaft Nach dem Sieg der Waldstatte (_, und) uber die Habsburger bei Morgartenschlossen sich eine Reihe von Stadten dem Bund der Waldstattean. 1332 die habsburgische Stadt , 1351, 1352 und und im Jahre 1353. Das neue Gebilde nenntman „. Sie habenuntereinander Bundnisse abgeschlossen, die die gegenseitige Unterstutzung absichern. Der Habsburger Herzog Leopold war nicht einverstanden, dass Luzern und Umgebung sich diesem Bund anschlossen. So kam es am 9. Juli 1386 zu einer weiteren Schlacht zwischen den Habsburgern und dem Bund der Waldstatten. Sie gewannen Die Schlacht bei Sempach und starkten so die 22 Eidgenossenschaft. Zwischen 1481 und 1513 traten die Orte , ,,, und dem Bund bei. Die Aufnahme dieser Orte in den Bund der Eidgenossen war jeweils die Folge von kriegerischen Auseinandersetzungen, bei denen die Eidgenossen und die neuen Orte zusammen gegen einen gemeinsamen Gegner gekampft hatten. Aus der Achtortigen wurde die Dreizehnortige Eidgenossenschaft, die bis 1803 so blieb. Aufträge: (1) Male die Kantone des Bundes von 1291 mit roter Farbe aus. (2) Erweitere mit grun die Karte der 8 alten Orte von 1353. (3) Male die ubrigen Kantone der 13 Orte von 1513 blau aus. Aus der Eidgenossenschaft wird die Schweiz Im Mittelalter und auch danach gab es in Europa immer wieder Kriege. Viele Eidgenossen dienten in fremden Armeen als Soldaten. Viele wurden dazu gezwungen, weil sie das Geld benotigten, um ihre Familien ernahren zu konnen. Die Armut auf der einen Seite und der Reichtum des Adels fuhrten zu sozialen Unruhen. 1789 brach 23 beispielsweise in Frankreich die Revolution aus und das Volk sturzte den Konig vom Thron. 1200 Schweizer standen zu dieser Zeit als Garde im Dienst des Konigs Ludwig XVI. Die Revolutionare sturmten den von der Konigsfamilie bereits verlassenen Tuilerienpalast. Bei der Verteidigung des leeren Konigspalastes durch rund 1000 Schweizer Gardisten fanden etwa 760 den Tod. Das Lowendenkmal befindet sich im Zentrum Luzerns und erinnert im Sinnbild eines sterbenden Lowen an die am 10. August 1792 beim Tuileriensturm in Paris gefallenen Schweizer-Gardisten. In der Schweiz wollte man auch eine Revolution und die 13-ortige Eidgenossenschaft war sich alles andere als einig. Nicht einmal ein gemeinsames Heer konnte 1798 den anruckenden franzosischen Truppen entgegengestellt werden. So hatten die Franzosen ein leichtes Spiel. Innert weniger Tagen war das ganze Mittelland besetzt. Die Franzosen bildeten neue Staaten (z.B. Kanton Santis mit Hauptort Appenzell usw.). In der Helvetik kamen im Jahr 1803 weitere Kantone zum Bund dazu. Unser Landwar damals ein Bund vonvielen kleinenStaaten (Kantonen). Fast jeder Kantonverfugte uber eigenes Geldund eine eigeneArmee. Aber immer nochhatten die Menschennicht alle die gleichenRechte. Das Interesse an einer neuen, einheitlichen Schweiz war sehr unterschiedlich, und ein schweizerisches Heimatgefuhl gab es noch kaum. Befurworter und Gegner der neuen Schweiz konnte sich lange nicht einigen. Es kam 1847 sogar zueinem Krieg(Sonderbundskrieg) zwischen den Kantonen.Die Befurworter gewannen.In der Schweiz gab es von nun an endgultig keine regierenden 24 Stadtherren und Untertanen mehr. DieRegierungen der einzelnenKantone anerkannten dieLandesregierung(Bundesrat). Die neueVerfassung (Vertrag) wurde1848 in einerVolksabstimmung knappangenommen und am 12. September von allen Kantonsregierungen unterzeichnet. Noch waren aber nicht alle glucklich, und nur wenige waren stolz, Schweizerin oder Schweizer zu sein! Die Schweiz war noch nicht fur alle das „Heimatland. Eidgenossenschaft vor 1848 – „einer Traube ähnlich Jeder Kanton ist ein Staat mit einer eigenen Regierung. Jeder Kanton hat eigenes Geld, eigene Masseinheiten und eigene Gewichtseinheiten. An den Kantonsgrenzen gibt es Zollstationen. Das Land rund um die Stadte ist im Besitz der Stadtherren. Zwischen einzelnen Kantonen gibt es Sonderbundnisse. Begrunde, warum man die alte Eidgenossenschaft mit einer Traube vergleichen kann. Die Eidgenossenschaft nach 1848 – „einer 25 Orange ähnlich Alle Kantone sind gleichberechtigt. Die Schweiz ist ein Land mit einer einzigen Landesgrenze. Es durfen keine Sonderbundnisse unter den Kantonen geschlossen werden. Es gibt keinen Stadtherren mehr. Die oberste Regierung ist der Bundesrat. Das Land gehort allen Schweizerinnen und Schweizern. Es gibt nur noch den Franken als Wahrung. Es gelten uberall die gleichen Masseinheiten. Begrunde, wieso man die heutige Schweiz mit einer Orange vergleichen kann. 26 Traube: Die Kantone hatten alle eine eigene Währung, eigene Gesetze und waren voneinander unabhängig. Doch eben alle diese Weinbeeren (also Kantone) ergaben dann die Traube (die Schweiz.) Die Kantone früher waren alle wie einzelne kleine Staate aufgebaut. Orange: Nach 1848 kann die Schweiz mit einer Orange verglichen werden. Da die Kantone ihre eigen Souveränität und ihre Vorzüge (Kantönligeist) behalten konnten. Sie wurden lediglich eine Einheit, eine Schweiz mit gleichen Gesetzen, gleicher Währung und den selben Masseinheiten. 27