Arbeitsblatt: Disparität

Material-Details

Die Frau in Indien
Geographie
Asien
8. Schuljahr
7 Seiten

Statistik

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831
6
20.10.2014

Autor/in

Sabrina Petö
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Name: Die Frau in Indien Auftrag: 1. Ihr arbeitet in Dreierteams. Teilt euch die Texte A, & untereinander auf und lest sie durch ( markiert Wichtiges!) 2. Macht euch anschliessend Notizen auf das separate Blatt, damit ihr das, was ihr gelesen habt, eurer Gruppe so gut wie möglich präsentieren könnt. 3. Stellt euch nun das Gelesene vor und ergänzt eure Notizen. Ziel ist es, dass jedes Gruppenmitglied auf dem selben Stand ist. Liebe – Bis über den Tod hinaus B: „Die Witwe sprang plötzlich auf den Scheiterhaufen, schlang die Arme um ihren toten Mann und die Flammen schlugen über beiden zusammen. F: „Hat sie niemand daran gehindert?, fragte ich, „die Witwenverbrennungen sind doch seit über 170 Jahren durch die Regierung verboten!. B: „Im Gegenteil, alle haben ihr bei dem Opfer geholfen. Ihr Tod bringt ihr die Befreiung von allen Sünden. So viele Haare sie an ihrem Körper hat, so viele Jahrtausende kann sie im Himmel verweilen, ohne wiedergeboren zu werden. Das wissen wir durch unsere heiligen Bücher F: „Aber vielleicht opfern sich die Frauen nur, weil sie das furchtbare Los der Witwen fürchten, werfe ich ein. B: „Wenn der Mann früh gestorben ist, antwortet der Brahmane (Angehöriger der indischen Priesterkaste) „dann ist das die Schuld der Frau. Ihr Dasein kann nur noch Strafe sein. Wenn eine Frau Sati (Selbstverbrennung) begeht, sühnt ( büssen, bestrafen) sie ihre Schuld durch den Tod. Wenn die Frau am Leben bleibt, ist ihr Los schwer, ihr folgt der religiöse Fluch. Ihr Haar wird kurz geschoren, am Tag erhält sie nur eine Mahlzeit, sie trägt die ärmste Kleidung. Schmuck darf sie niemals mehr anlegen, ihre Anwesenheit ist überall ein böses Omen (Vorbedeutung). Besonders schwer ist das Los, wenn die Witwen 10 oder 11 Jahre alt sind! Ihr Leben lang sind sie verstossen. Name: F: „Aber wie ist es, wenn eine Witwe Kinder hat?. B: „Hat sie Töchter, ist ihr Los nicht besser, denn dann haben die Götter ihre Schuld bestätigt. Mit Söhnen ist ihr Schicksal leichter. Die Götter haben ihr dann einen Teil ihrer Schuld verziehen, die Söhne verehren sie, wie es ihre Pflicht ist.. F: „Aber warum bleiben die Witwen in der Familie des Mannes, warum kehren sie nicht zurück in ihr Elternhaus?. B: „Das wäre unmöglich. Die Rückkehr wäre gleich der Verstossung durch den Gatten. Zwar kommt es vor, die Sitten werden lockerer. Aber lebt sie bei den Eltern, wird sie von allen Angehörigen des Dorfes verachtet sein. Die Familie des Mannes ist jedoch nicht verpflichtet, die Witwe weiterhin aufzunehmen. Heiraten kann sie nicht mehr, denn die Berührung mit einer Witwe bringt Unglück!. (Nach H. Kühn, Hinduismus, 1994) § Verbot der Witwenverbrennung (1829). § Recht auf erneute Heirat von Witwen (1856). § Die indische Frau erhält das Wahlrecht (1921). § Erbberechtigung der Frau (1937). § Die indische Verfassung garantiert die Gleichberechtigung der Frau (1949). § Abschaffung des Mitgiftzwanges (1961). § 48StundenWoche, 9StundenTag, 3 Monate Mutterschutzurlaub, bezahlter Jahresurlaub (I97 4). § Das heiratsfähige Alter der Frau wird von 15 auf 18 Jahre angehoben (1978). Name: Die Frau in Indien Auftrag: 1. Ihr arbeitet in Dreierteams. Teilt euch die Texte A, & untereinander auf und lest sie durch ( markiert Wichtiges!) 2. Macht euch anschliessend Notizen auf das separate Blatt, damit ihr das, was ihr gelesen habt, eurer Gruppe so gut wie möglich präsentieren könnt. 3. Präsentiert euch nun das Gelesene vor und ergänzt eure Notizen. Ziel ist es, dass jedes Gruppenmitglied auf dem selben Stand ist. Mitgiftmord Die 15 jährige Shila sah ihren Mann, 30 Jahre älter als sie, nur einmal kurz vor der Hochzeit, die von den Eltern arrangiert worden war. Gold, kostbare Stoffe, einen Videorecorder samt Farbfernsehgerät und Geld musste die Braut in die Ehe bringen ( Mitgift). Als neuestes Familienmitglied musste Shila unter Aufsicht ihrer Schwiegermutter Arbeiten verrichten, die sonst keiner erledigen wollte. Ihren Mann sah sie kaum, gilt es doch als unschicklich, einer jungen Ehefrau zu viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Nach einiger Zeit meldeten die Schwiegereltern und der Ehemann weitere Forderungen an. Shilas Eltern sollten einen neuen Motorroller und noch mehr Geld beschaffen. Die Eltern der jungen Frau, durch die Hochzeiten und Mitgiftforderungen ihrer beiden Töchter bereits hoch verschuldet, mussten die neuen Forderungen ablehnen. Wenige Monate nach der Hochzeit verbrannte Shila in der Küche, ihr Sari (Kleidung) war mit Petroleum durchtränkt. Ihr Mann war frei für eine neue gewinnbringende Heirat. Die Alphabetisierungsquote der Frauen liegt immer noch rund 20% niedriger als bei Männern (1991). Über 80% der in Indien abgetriebenen Kinder sind weiblich (1995). Auf dem Land wird die Ehe mit durchschnittlich 15,3 Jahren vollzogen. Jährlich gibt es bis zu 5000 Mitgiftmorde (1 999). Name: Die Frau in Indien Auftrag: 1. Ihr arbeitet in Dreierteams. Teilt euch die Texte A, & untereinander auf und lest sie durch ( markiert Wichtiges!) 2. Macht euch anschliessend Notizen auf das separate Blatt, damit ihr das, was ihr gelesen habt, eurer Gruppe so gut wie möglich präsentieren könnt. 3. Präsentiert euch nun das Gelesene vor und ergänzt eure Notizen. Ziel ist es, dass jedes Gruppenmitglied auf dem selben Stand ist. Und wieder „nur ein Mädchen Mit umgerechnet rund 100 Euro (ca. 120 Franken) Monatseinkommen durch den Verkauf von Reis, Zucker und Weizen gehören Jushil Kumari und seine 27jährige Frau Rubi zur unteren Mittelklasse. Die Kumaris haben bereits drei Kinder, alles Mädchen. Nun erwarten sie wieder ein Baby. Doch sie sind entsetzt, denn in der Klinik haben sie für den Preis eines ihrer Monatsgehälter erfahren, dass das Kind wieder ein Mädchen ist. Das Schicksal des Ungeborenen wird jetzt immer ungewisser. In Indien gibt es tausende Labore, die Abtreibungen für wenig Geld anbieten, sollte es ein Mädchen sein. Doch in den abgeschiedenen ländlichen Regionen überlässt man die Tötung der Neugeborenen den Frauen. Niemand hat bisher dagegen protestiert, da jeder in Indien weiss, dass es die Bestimmung der Frau ist ihrem Ehemann Söhne zu gebären, auf keinen Fall jedoch Töchter. Das Gesetzbuch des Manu (um 200 n.Chr.) sagt: Frauen müssen Tag und Nacht von den männlichen Mitgliedern ihrer Familie in Abhängigkeit gehalten werden. Vater und Ehemann beschützen die Frau in Kindheit und Jugend, ihre Söhne beschützen sie im Alter. Eine Frau ist niemals zur Unabhängigkeit fähig. Als Manu die Frauen erschuf, gab er ihnen Liebe zum Bett, zum Schmuck, unreine Begierden, Zorn, Unehrlichkeit, Bosheit und schlechtes Benehmen mit. (Müller, M.: The Laws of Manu. Delhi 1985.) Name: Platz für deine Notizen: Name: Die Frau in Indien – Gesetz und Wirklichkeit In Indien herrschen Gesetze genau wie in anderen Ländern. Beispielsweise hat die indische Frau das Wahlrecht bereits 1921 erhalten, 50 Jahre früher als die Schweiz. Dennoch gibt es Gebiete in Indien, in denen die Rechte der Frau mit Füssen getreten werden. Dazu habt ihr im Text mehrere Einblicke erhalten. Gesetz und Wirklichkeit unterschieden sich also in manchen Orten sehr stark. Oft handelt es sich dabei um ländliche Gebiete mit traditionellen Vorstellungen. In folgendem Auftrag konzentrieren wir uns auf solche Gebiete. Auftrag: Ergänze die untenstehende Tabelle indem du Gesetz und Wirklichkeit einander gegenüber stellst. Das sagt das Gesetz Das zeigt die Wirklichkeit Name: Lösungen Das sagt das Gesetz • Recht auf erneute Heirat von Witwen. • Erbberechtigung der Frau • • Das zeigt die Wirklichkeit • Heiraten kann die Witwe nicht mehr, denn die Berührung mit ihr bringt dem Mann Unglück. • Frauen werden im Erbe übergangen, es geht an die männlichen Familienmitglieder. • Mitgift besteht immer noch; grosser Stellenwert bei Hochzeit! • Nach wie vor werden vor allem Mädchen abgetrieben. Abschaffung des Mitgiftzwanges Verbot von geschlechter spezifischen Abtreibungen