Arbeitsblatt: Dose / Recycling

Material-Details

aus einer Konservendose entsteht ein neues Gefäss
Werken / Handarbeit
Metall
8. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

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2634
47
08.08.2011

Autor/in

schnipsel (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Ein neues Gefäss entsteht aus einer Konservendose Unterrichtsprojekt: Aus Konservendosen wird mit einfachsten Mitteln ein neues formschönes Gefäss angefertigt. Themenfelder: Das Material Weissblech wird den Schülerinnen und Schülern vorgestellt. Thematisiert werden Herstellungsprozesse des Materials sowie dessen Wiederverwertung. Dabei stossen wir auf artisanale Widerverwertungsprozesse, die oft in ärmeren Zivilisationen anzutreffen sind. Nicht nur in Afrika werden wunderschöne Spielsachen und Gebrauchsgegenstände aus recyclierten Blechdosen hergestellt, auch in der afroamerikanischen Gesellschaft sind Kunsthandwerksgegenstände sowie Kunstobjekte zu finden. Beispiele werden betrachtet. Lernziele: • • • • Schülerinnen und Schüler werden sensibilisiert zur Thematik von Materialressourcen, Umweltbelastung und Recycling. Diese Gedanken werden in Zusammenhang gebracht mit der Pflege von handwerklichen- und künstlerischen Fertigkeiten. Weg von der seriell produzierten Dose kommen werden eigene Formen entwickelt. Die Schülerinne und Schüer setzten sich mit eigenen Fähigkeiten des Gestaltens und mit eigenen handwerklichen Fertigkeiten auseinander. Die SchülerInnen lernen das Material Weissblech kennen. Sie kennen Herstellungsprozesse des Materials und sie werden vertraut mit der Geschichte der Konservendose. Die Schülerinnen und Schüler lernen Verarbeitungstechniken mit Weissblech kennen. (Siehe unten „Arbeitstechniken) Schülerinnen und Schüler lernen Metallwerkzeug kennen. (Siehe unten „Werkzeug) .• Die Schülerinnen und Schüler erstellen ihr Gefäss, indem sie zuerst ein Modell aus Halbkarton erstellen. Sie werden vertraut mit Arbeitsprozessen der Gestaltung, die über Zeichnung(en) und Modell(e) zur Planung und Anfertigung eines Produktes kommen. (Siehe unten Arbeitstechniken) Arbeitstechniken: Geometrie: • Kurze Repetition/Erläuterung der in der Folge verwendeter Begriffe und der Definition der Abwicklung. • Grundform unseres Gefässes ist ein Polygon. Die ausladenden Seitenwände sind trapezförmig. Mit Geodreieck und Zirkel zeichnen wir das gewünschte Polygon (Grundform unseres Gefässes) und ein Trapez (Seitenwand des Gefässes). • Für die Erstellung eines Modells zeichnen wir eine Abwicklung. Wir klären in einfacher Form die Definition der Abwicklung. • Wir betrachten mit dem Modell, wie die Winkel der Schenkel der trapezförmigen Seite den Grad der Neigung der ausladenden Seit beeinflussen. Metallbearbeitung: • Anreissen des Blechs mit der Reissahle • Ausschneiden der Blechteile mit der Handhebelschere und mit der Blechschere. • Biegen des Blechs mit dem Biegeapparat und im Schraubstock. Bei den verwinkelten Teilen mit Zuhilfenahme von passenden Metallstücken. • Hohlbördeln anschauen und anwenden. • Weichlöten: der Boden wird mittels einer Lötnaht befestigt. Ansonsten wird versucht auf Lötstellen zu verzichten und das Gefäss nur durch das umbiegen der Laschen bei den Kanten zu stabilisieren. • Anbringen einer Haftgrundierung • Streichen der Innenseite mit Kunstharzlack Werkzeug: Einsatzgebiete und Nutzung des folgenden Werkzeugs wird besprochen und in Anwendung gebracht: • Geodreieck falls der Umgang damit nicht schon bekannt ist) • Reissahle • Handhebelschere • Blechschere • Biegeapparat • Schutzbacken • Hauthammer, Gummihammer, Nylonhammer • Lötkolben Unterrichtsablauf: Das Projekt umfasst 6-9 Lektionen, je nach Voraussetzungen der Schüler und je nach dem wie umfassend die einführenden Ausführungen gehalten werden. Der Unterricht wird rhythmisiert aufgebaut, damit die Schülerinnen und Schüler jeweils möglichst rasch mit dem eigenen Arbeiten beginnen können. So werden die ‘theoretischen‘ Aspekte aufgeteilt und jeweils in kurzen Sequenzen bei Unterrichtsbeginn oder nach der Pause eingebaut. Für diese Sequenzen versammeln sich die SchülerInnen mit ihren Hockern um meinen Tisch. Die handwerklichen Schritte werden anschliessend an die Theoriesequenzen gezeigt. Folgeschritte zeige ich der Klasse jeweils wenn ein(e) fortgeschrittene(r) Schülerin /ein Schüler bereit ist für den nächsten Schritt, vorausgesetzt dies würde die anderen SchülerInnen nicht aus ihrem Workflow werfen, gegebenenfalls gebe ich die Anweisungen individuell. Die mitgebrachte Konservendose wird besprochen. Was geht einem angesichts der Dose durch den Kopf? Was wissen wir über sie Dose? Seit wann gibt es Konservendosen? Aus was ist sie hergestellt? Gemeinsam versuchen wir Informationen zu diesem Verpackungsmaterial zusammenzutragen. Die Geschichte der Dose wird erzählt und Herstellungs- sowie Recycling-Prozesse werden erläutert. Möglich ist hier auch das Lesen eines kurze Textes (Werkspuren 3/4 93 Die Dose im Werkunterricht). Erst jetzt zeige ich meinen Prototyp und stelle unser Projekt vor. Ich erläutere das Ziel, aus einer Dose ein neues einzigartiges Gefäss herzustellen, das durch seine ausladenden Seiten eine besondere Ästhetik aufweisen soll. Der Boden des Gefässes bildet unsere Basis, er ist die Ausgangslage für die Gestaltung dieses Objektes. Als erstes wird ein Polygon nach eigenem Gutdünken gewählt, welches die Bodenfläche definiert. Von dieser Fläche ausgehend zeichnen wir eine Abwicklung, das heisst, an jeder Seite der Bodenfläche setzten wir mit einer Wandfläche an. Die Wand- oder Seitenflächen sind trapezförmig. Wir zeichen gleichschenklige Trapeze, und alle unsere Seitenflächen sind identisch. An meinem Beispiel zeige ich wie die Winkel des Trapezes den Grad der Ausladung der Seitenwände beeinflusst. Dies kann nachempfunden werden, indem die Abwicklung ausgeschnitten und in die Form gebracht wird. Die SchülerInnen arbeiten bis hin zur Abwicklung. Hier besteht die Möglichkeit das so entstandene Papiermodell zu überprüfen und Winkel und Höhe anzupassen. Stimmt das Modell, werden der Boden und eine Seitenwand aus der Abwicklung ausgeschnitten. Diese Teile dienen als Vorlage beim Ausschneiden des Bleches, wobei bei den Seitenteilen rundherum Laschen dazukommen, wie bei einem Bastelbogen. Jetzt werden die Konservendosen geöffnet und mit dem Hauthammer regelmässig geplättet. Der Boden und die entsprechende Anzahl der Seitenwände inkl. Laschen werden nun mit der Reissahle auf das Blech übertragen und ausgeschnitten. Die Laschen an der Untenseite werden geschliffen, damit später der Boden dort angelötet werden kann. Nun gilt es alle Laschen annähernd in einem Rechten Winkel zu biegen. Verschiedene Techniken dazu werden gezeigt. Jetzt können die Seitenwände mit Hilfe von Klammern und Klebeband zu einem Kranz zusammengefügt werden. Der Boden wird hineingelegt. Mit dem Nylonhammer werden die Winkel in die richtige Form geschlagen. Das Weichlöten wird erklärt und gezeigt. Der Boden wird nun in das Gefäss hineingelötet. Es soll eine möglichst schmale, regelmässige Lötnaht angestrebt werden. Als nächstes wird Nutzen und Vorgang des Hohlbördelns gezeigt. Nach diesem Arbeitsgang wird das ganze Objekt überprüft und mit dem Nylonhammer werden allfällige Überstände und scharfe Kanten korrigiert. Zum Schluss wird das Gefäss gereinigt und vorzugsweise auf der Innenseite, bis zu den umgefalteten Kanten mit Haftgrundierung und dann mit Buntlack gestrichen.