Arbeitsblatt: Staufer

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Das Königtum der Staufer von Friedrich I. bis Friedrich II.
Geschichte
Mittelalter
7. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

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852
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22.09.2010

Autor/in

Manuela Röd
Land: andere Länder
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Staufer Friedrich I. Barbarossa Wahl Friedrichs I. Barbarossa und Entstehung Österreichs: Mit Friedrich I. Barbarossa wurde 1152 ein starker Herrscher gewählt, dem es zunächst gelang, die verfeindeten Familien zu versöhnen und dem Reich Frieden zu schenken, indem er Heinrich dem Löwen das um Österreich verkleinerte Herzogtum Bayern zu Lehen gab (Entstehung Österreichs). Damit konnte sich der Welfe auf zwei Herzogtümer stützen: Sachsen und Bayern. Die Babenberger, die ursprünglich dieses ganze Herzogtum besessen hatten, wurden entschädigt. auszugeben. So gingen die Fürsten als eigentliche Sieger aus dem Kampf Friedrichs mit Heinrich dem Löwen hervor, und nicht der König. Königslandpolitik: Durch ein planvoll angelegtes Netz von Burgen, die von dem neuen Stand der Ministerialen (vom König abhängig) verwaltet wurden, und durch zahlreiche Städtegründungen hat Friedrich Barbarossa dem Königtum in Deutschland eine neue Machtgrundlage geschaffen. Italienpolitik Barbarossas Kampf mit den italienischen Städten: Die reichen und wirtschaftlich aufstrebenden Handelsstädte Oberitaliens hatten allmählich die Selbstverwaltung ihrer Stadtstaaten durchgesetzt. Diese wollten sie im Rahmen des Gewohnheitsrechts behalten. Viele, darunter das mächtige Mailand, schlossen sich in der Lombardischen Liga gegen den Kaiser zusammen. Andere hielten aus Gegnerschaft zu Städten der Liga zum Kaiser. Ihnen gegenüber wollte Friedrich Barbarossa auf dem Reichstag von Roncaglia 1158 die Reichsrechte wieder geltend machen. Dies hätte bedeutet, dass die Städte von Vertretern des Kaisers regiert worden wären. Der Kaiser wollte sich mit dem Reichtum der Städte auch neue Einnahmequellen erschließen. Friedrich I. Auseinandersetzung mit dem Welfenherzog Heinrich der Löwe: Herzog Heinrichs des Löwen zielstrebiger Auf und Ausbau seiner Macht u.a. mit Hilfe der Ostkolonisation und sein selbstbewusstes Auftreten forderten Friedrich heraus und gefährdeten die Macht des Königs. Als Heinrich der Löwe Friedrich Barbarossa 1176 in Chiavenna die Heeresfolge gegen die oberitalienischen Städte verweigerte, führte das zur Niederlage des Kaisers in Italien in der Schlacht von Legnano und zum Sturz Heinrichs des Löwen 1180. Stärkung der Macht der Fürsten: Dass Friedrich die Machtprobe mit dem Sturz des Löwen nach einem Lehensprozess beenden konnte, hat sein Ansehen gesteigert, aber auch die Rechtsentwicklung im Reich beeinflusst. Da der Kaiser den Herzog nur mit Hilfe der Fürsten stürzen konnte, deren Feindschaft sich Heinrich durch sein schroffes Auftreten geschaffen hatte, musste er diesen wichtige Zugeständnisse machen. Er war gezwungen, die heimgefallenen Lehen verkleinert wieder Das fünfundzwanzigjährige Ringen endete jedoch 1183 mit einem Kompromissfrieden in Konstanz. Dieser sah die Selbstverwaltung für die Städte vor. Die Städte durften ihre Konsuln selbst wählen, der Kaiser hatte diese anzuerkennen. Sie nutzen die königlichen Rechte (Zölle; Gebühren für den Verkehr auf Brücken und Wasserwegen; Einkünfte aus Fischfang, Bergbau und Salzherstellung; Marktrecht; Münzprägung) gegen eine für die Städte erträgliche jährliche Pacht. Dafür schwören die Städte dem Kaiser Treue und anerkennen seine Oberhoheit. Kampf mit dem Papst: Gegensätzliche Auffassungen über das Verhältnis von Kaisertum und Papsttum (vgl. Investiturstreit) und die Angst vor einem Machtzuwachs des Kaisers in Italien führten zu einem neuen Kampf zwischen Kaiser und Papst, bei dem sich der Papst mit den lombardischen Städten verbündete. 1177 kam es in Venedig zum Frieden. Der Kaiser musste Papst Alexander III. anerkennen. Vor der Markuskirche kniet Barbarossa vor dem Papst, dieser richtet den Kaiser wieder auf. Die beiden reichen sich die Hände und geben sich den Friedenskuss. 1190 ertrank der Kaiser auf dem 3. Kreuzzug in Kleinasien im Fluss Saleph. 1198 starb Konstanze, die vorher die päpstliche Lehensherrschaft über Sizilien anerkannt hatte. Friedrich II., ihr Sohn aus der Ehe mit Heinrich VI., wurde nach ihrem Tod unter die Vormundschaft Papst Innozenz III. gestellt. Innozenz dehnt den Kirchenstaat bis an die Adria aus. Unter Innozenz III. stand das Papsttum auf dem Höhepunkt seiner Macht. Heinrich VI. (11901197) und seine Nachfolger Friedrich II. von Hohenstaufen (12121250) Heinrich VI. Heinrich VI. hatte 1186 die Erbin des normannischen Königreichs Sizilien, Konstanze, geheiratet Als der Erbfall eingetreten war, vereinigte Heinrich VI. gegen den Widerstand der Bevölkerung, des Adels und des Papstes (Sizilien war päpstliches Lehen) in zwei Feldzügen Sizilien mit dem Reich und ließ sich 1194 im Dom von Palermo zum König von Sizilien krönen. Die päpstliche Lehenshoheit anerkannte er nicht, sondern berief sich auf Reichsrecht und sein Erbe. Sein Plan, im Deutschen Reich die Erbfolge der erstgeborenen Söhne der jeweiligen Herrscher einzuführen, scheiterte am Widerstand der deutschen Fürsten. 1197 verstarb Heinrich VI. 1198 war ein entscheidendes Jahr: In Deutschland gab es eine Doppelwahl, bei der zwei unterschiedliche Könige gewählt wurden: Der Staufer Philipp wurde im Zuge einer Privatfehde 1208 ermordet, der Welfe Otto IV. setzte sich durch. Friedrich II. Aufstieg: Unter Friedrich II. er war 1194 in Jesi in der Mark Ancona geboren, in Sizilien aufgewachsen, wurde 1212 zum König von Sizilien, 1215 in Aachen zum deutschen König, 1220 in Rom zum Kaiser gekrönt verlagerte sich das Schwergewicht der staufischen Herrschaft vom Norden nach Sizilien. Als König von Sizilien war Friedrich II. Lehensmann des Papstes, Reich und Sizilien durften nicht wie unter Heinrich VI. vereinigt werden, dies war Vorbedingung für seine Kaiserkrönung. Die Politik Friedrichs in Sizilien und Deutschland: Während er in UnteritalienSizilien in normannischer Tradition einen straff durchorganisierten, modern anmutenden Staat schuf, in dem er den Adel unterwarf, sich auf Beamte stützte und allein regierte, ließ er Deutschland, das er 1212 betrat, nur durch Stellvertreter regieren. In den so genannten Fürstengesetzen von 1220 und 1231 hat der Kaiser den deutschen Fürsten wichtige Hoheitsrechte bestätigt oder zugestanden und damit die Entwicklung zur staatlichen Aufsplitterung gefördert. Bildung und relative Toleranz: Er war bekannt für seine relative Toleranz gegenüber anderen Religionen. Seine Leibwache bestand aus Muslimen, die er von Sizilien, das sie unsicher gemacht hatten, nach Lucera in Apulien deportierte. Dort gewährte er ihnen freie Religionsausübung. Auch orthodoxe Christen durften ihre Religion ausüben. Bekannt waren auch seine Bildung, sein Interesse für Naturwissenschaften (sein auf eigener Beobachtung fußendes Falkenbuch), Philosophie (Korrespondenz mit arabischen Philosophen), Architektur (berühmt ist das von ihm möglicherweise entworfene Castel del Monte), Musik und Literatur (Sizilianische Dichterschule!). Er sprach Provenzalisch (Französisch), Latein, Italienisch, Griechisch und Arabisch, Deutsch nur schlecht. Sein Hof war ein kulturelles Zentrum. In Neapel gründete Friedrich II. eine Universität. Auch in Deutschland entwickelten sich in staufischer Zeit Kunst und Kultur. Weltberühmt sind z.B. die Stifterfiguren des Naumburger Doms und der Bamberger Reiter. Viele Städte werden gegründet. Fünfter Kreuzzug Deutscher Orden: Im 5. Kreuzzug 1228 29 gewann er die Heiligen Stätten Jerusalem, Bethlehem und Nazareth durch Verhandlungen vorübergehend zurück und krönte sich zum König von Jerusalem. Der Deutsche Orden wurde in seiner Regierungszeit (Goldene Bulle von Rimini 1226) gegründet. Der Orden errichtete den Deutschen Ordensstaat und erwarb Ostpreußen und einen Teil des heutigen Litauen, sowie das heutige Estland und Lettland. Scheitern Friedrichs II.: Sein Versuch, von Unteritalien aus die oberitalienischen Städte zu unterwerfen, scheitert an deren Widerstand und am Widerstand des Papsttums. Friedrich starb, 1247 als Ketzer gebannt und dann abgesetzt, 1250 mitten im Krieg. 1 Deutsches Königreich a Königslandschaften 2 Kgr. Italien 3 Kgr. Arelat (Burgund) 4 Lombardischer Städtebund 5 Kirchenstaat 6 Päpstliche Rekuperationen 7 Kgr. Sizilien Arbeitsauftrag: Male die Karte verschiedenfarbig an. Das Ende der Staufer: Sein Enkel Konradin wird bei Tagliacozzo in den Abruzzen von Karl von Anjou besiegt und 1268 in Neapel geköpft. Karl von Anjou wird vom Papst mit Sizilien belehnt. 1250 1273 gibt es in Deutschland eine königslose Zeit, das so genannte Interregnum. Danach beginnt mit dem Habsburger Rudolf I. (Regierungsantritt 1273) das Spätmittelalter. Stammbaum Staufer Friedrich I. Barbarossa Karte des Stauferreichs zum Download 1 Deutscher Königreich a Königslandschaften 2 Kgr. Italien 3 Kgr. Arelat (Burgund) 4 Lombardischer Städtebund 5 Kirchenstaat Päpstliche Rekuperationen 7 Kgr. Sizilien