Arbeitsblatt: Weltreligionen

Material-Details

Eine Werkstatt zu den Weltreligionen
Lebenskunde
Religionslehre / Bibel
5. Schuljahr
49 Seiten

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07.08.2012

Autor/in

Daniel Bader
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Weltreligionen A_Weltreligion_gelb Name Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 1 Weltreligionen Name Es gibt sehr viele Religionen. Die fünf grössten nennt man Weltreligionen: Christentum Islam Judentum „Wer Gott liebt, hat keine andere Religion als Gott. (Rumi, Persischer Dichter, 1207-1273) Buddhismus A_Weltreligion_gelb Hinduismus Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 2 Weltreligionen Name In allen Völkern der Erde werden unzählige Geschichten aus früheren Zeiten überliefert; Geschichten von Göttern und Helden, von Propheten und grossen Religionsführern, von frohen Begebenheiten wie einer wundersamen Geburt oder von Katastrophen wie der Grossen Sintflut. Solche Geschichten sind sehr wertvoll, sie ermöglichen uns, unsere Vergangenheit und uns selber besser kennen zu lernen. Die Völker der Erde sind zwar durch Grenzen getrennt und gehören unterschiedlichen Religionen an. Und doch weisen ihre alten Erzählungen überraschende Ähnlichkeiten auf. Alle stellen sie Gefühle und Werte wie Nächstenliebe, Toleranz, Brüderlichkeit in den Mittelpunkt. Die Religion hilft dem Menschen durch das ganze Leben. Schon als Kind lernt er bestimmte Regeln, die das Zusammenleben mit anderen Menschen erleichtern. Die Religionen versuchen auch, Antworten auf Fragen nach dem Sinn des Lebens zu geben. Die Menschen fragen sich: Weshalb sind wir auf der Welt? Woher kommen wir und wohin gehen wir nach dem Tod? Was ist richtig und falsch im Leben? Können wir unser Leben selber bestimmen oder werden wir von jemandem wie Marionetten geführt? Trotzdem gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen den verschiedenen Religionen auf der Welt. Leider streiten sich die Menschen manchmal wegen ihrer Religion und es werden sogar Kriege geführt. Dabei sollten wir doch alle dafür sorgen, dass wir in Frieden miteinander leben und jeder den Glauben haben darf, den er richtig findet. Lies den Text gut durch und versuche, den Lückentext auf der nächsten Seite zu füllen. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 3 Weltreligionen Name In vielen Geschichten aus früheren Zeiten wird uns von Göttern, Helden, Propheten und Religionsführern erzählt. Damit erfahren wir interessante Dinge aus unserer Vergangenheit. Die Geschichten, die zum Teil aus weit voneinander entfernten Ländern stammen, sagen meistens dasselbe aus, nämlich dass Nächstenliebe, Toleranz, Brüderlichkeit sehr wichtig sind. Auf keinen Fall sollte man wegen der Religion Krieg führen. Es gibt aber doch einige Unterschiede. Sonst gäbe es ja nicht verschiedene Religionen. Die Religion soll den Menschen Antworten auf ihre Fragen nach dem Sinn des Lebens geben und sie zu richtigem Verhalten anleiten. Helden Krieg Nächstenliebe Propheten Religionen Sinn des Lebens Vergangenheit Verhalten A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 4 Weltreligionen Zeichen Kreuz und Lamm Name Dreifaltiger Gott Gott, Schöpfer der Welt. Jesus Christus, sein Sohn. Heiliger Geist Christentum Heilige Schrift Bibel Du sollst deinen Gott lieben. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Feste Ziel Ostern: Auferstehung Jesu Weihnachten: Geburt Jesu Ewiges Leben A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation Glaubensinhalt Glaubensinhalt Nächstenliebe: Tue Gutes und liebe auch deine Feinde Heilige Orte Jerusalem Bethlehem Rom Kirche, Kapelle, Kloster Gläubige Papst, Priester 2 Milliarden Christen 5 Weltreligionen Name Der Name Christentum hängt mit Jesus Christus zusammen. Christen glauben, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist. Jesus Christus wurde um das Jahr 0 als Jude geboren. An seine Geburt im Stall von Bethlehem erinnern sich die Christen an Weihnachten. Schon als junger Mann zog er durchs Land und predigte überall Frieden und Gerechtigkeit. Das lebte er selber vor, indem er den Armen und Kranken half und die Ausgestossenen nicht verachtete. Viele hassten ihn deswegen, er wurde zum Tod verurteilt und gekreuzigt. Die Christen glauben, dass er drei Tage nach dem Tod wieder auferstanden ist. Sie feiern deshalb jedes Jahr das Osterfest, an dem sie sich daran erinnern. Jesus hat ihnen versprochen, dass auch sie nach ihrem Tod ein ewiges Leben bei Gott haben werden. Es gibt bei den Christen drei grosse Glaubensrichtungen: Die römisch-katholische Kirche. Sie ist die älteste und grösste christliche Kirche. Ihr Oberhaupt ist der Papst. Sein Sitz ist im Vatikan; das ist ein kleines Land mitten in Rom, der Hauptstadt von Italien. Katholische Priester dürfen nicht heiraten und Frauen können nicht zu Priestern geweiht werden. Die reformierte (protestantische oder evangelische) Kirche. Vor 500 Jahren protestierten einige Christen gegen die Kirche und den Papst. Ihr Anführer hiess Martin Luther. Sie wollten die katholische Kirche erneuern ( reformieren). Sie spalteten sich von der katholischen Kirche ab. Die orthodoxe Kirche. Orthodoxen Christen gibt es vor allem in Osteuropa und in Russland. In ihren Kirchen haben sie viele Bilder, die man Ikonen nennt. Daneben gibt es, vor allem in Amerika, viele kleinere christliche Gemeinschaften, zum Beispiel die Baptisten, die Mormonen oder die Methodisten. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 6 Weltreligionen Name Was glauben die Christen? Gott hat die Welt erschaffen. Jesus Christus hat die Welt erschaffen. Der Heilige Geist hat die Welt erschaffen. Ein Mensch hat die Welt erschaffen. Gott wurde gekreuzigt. Jesus Christus wurde gekreuzigt. Der Heilige Geist wurde gekreuzigt. Alle Menschen werden gekreuzigt. Gott ist nach dem Tod wieder auferstanden. Jesus Christus ist nach dem Tod wieder auferstanden. Der Heilige Geist ist nach dem Tod wieder auferstanden. Ein Mensch ist nach dem Tod wieder auferstanden. Gott ist der Sohn Gottes. Jesus Christus ist der Sohn Gottes. Der Heilige Geist ist der Sohn Gottes. Niemand ist der Sohn Gottes. Gott schenkt den Menschen ein ewiges Leben nach dem Tod. Gott schenkt nur Jesus ein ewiges Leben nach dem Tod. Gott schenkt nur dem Heiligen Geist ein ewiges Leben nach dem Tod. Gott schenkt niemandem ein ewiges Leben nach dem Tod. Gott hat den Menschen vorgemacht, wie sie leben sollten. Jesus Christus hat den Menschen vorgemacht, wie sie leben sollten. Der Heilige Geist hat den Menschen vorgemacht, wie sie leben sollten. Niemand hat den Menschen vorgemacht, wie sie leben sollten. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 7 Weltreligionen Name Dreifaltiger Gott Die Christen glauben an einen einzigen Gott. Dieser ist dreiteilig, nämlich gleichzeitig Gott Vater, der die Welt erschaffen hat Gott Sohn, Jesus Christus, der Mensch geworden ist. Heiliger Geist, der als Geist Gottes in allen Menschen ist. Glaubent Die zwei wichtigsten Gebote der Christen lauten: Du sollst Gott lieben. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Christen sollen also die anderen Menschen und sich selber lieben. Alle sollen glücklich sein auf der Welt und es sollte allen gut gehen. Sie versuchen, Ungerechtigkeit und Kriege zu vermeiden. Dazu gibt es zehn Gebote, die gleich sind wie bei den Juden und zum Teil wie im Islam, denn sie stammen aus dem Alten Testament. Die zehn Gebote 1. Gebot: Du sollst keine anderen Götter haben und dir kein Gottesbild machen. 2. Gebot: Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen. 3. Gebot: Du sollst den Sonntag heilig halten. 4. Gebot: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. 5. Gebot: Du sollst nicht töten. 6. Gebot: Du sollst nicht ehebrechen. 7. Gebot: Du sollst nicht stehlen. 8. Gebot: Du sollst nicht lügen. 9. und 10. Gebot: Du sollst nicht neidisch sein. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 8 Weltreligionen Name Schreibe hier die zwei wichtigsten Gebote auf und verziere sie so schön wie möglich. Du sollst Gott lieben. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Wie viele der zehn Gebote kannst du auswendig aufschreiben? A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 9 Weltreligionen Name Die Heilige Schrift Die Bibel ist das am meisten verkaufte Buch der Welt. Es besteht aus zwei Teilen: Das Alte Testament ist die Geschichte Israels bis zur Geburt Jesu. Die Geschichten des Alten Testaments kennen auch die Juden und die Moslems. Das Neue Testament beschreibt das Leben und die Lehren von Jesus. Vier Männer (Johannes, Lukas, Markus und Matthäus) haben sie aufgeschrieben. Gottesdienst Für die Christen ist der Sonntag ein heiliger Tag, an dem wenn möglich nicht gearbeitet werden sollte. Die Menschen werden von den Kirchenglocken im Kirchturm zum Gottesdienst in die Kirche gerufen. Ein Priester oder Pfarrer leitet den Gottesdienst. Er hält eine Predigt. Alle Besucher beten und singen, und es wird aus der Bibel vorgelesen. Anschliessend feiern viele Christen zusammen das Abendmahl. Wichtige Orte In Bethlehem ist Jesus geboren. Jerusalem kommt sehr oft in der Bibel vor, im Alten wie im Neuen Testament. Auch Jesus Christus war oft in Jerusalem. Dort fand das letzte Abendmahl mit seinen Freunden statt, und er wurde in der Nähe von Jerusalem gekreuzigt. In Rom ist der Petersdom, eine grosse Kirche, die zum Vatikan gehört. Im Vatikan amtet der Papst, das Oberhaupt der katholischen Christen. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 10 Weltreligionen Name Feste Das wichtigste Fest für die Christen ist Ostern, das im Frühling gefeiert wird. Es dauert vier Tage. Am Karfreitag (Freitag vor Ostern) wurde Jesus Christus gekreuzigt, das ist für die Christen ein trauriger Tag. An Ostern ist er aus dem Grab auferstanden, da herrscht grosse Freude bei den Christen. Auch Weihnachten wird jedes Jahr gefeiert; es ist der Geburtstag von Jesus Christus. Weil das so ein grosses Fest ist, freut man sich vier Wochen lang während der Adventszeit auf Weihnachten und bereitet sich darauf vor. An Pfingsten erinnern sich die Christen daran, dass Gott ihnen den Heiligen Geist geschickt hat. Persönliche Persönliche Feste der Christen Taufe: Die meisten Kinder werden kurz nach ihrer Geburt getauft. Meist giesst dabei ein Priester etwas Wasser über die Stirn des Kindes und nimmt es damit in die Christenfamilie auf. Erstkommunion (katholisch) Konfirmation (protestantisch) Wenn das Kind zum ersten Mal am Abendmahl teilnehmen darf, wird das mit einem grossen Fest gefeiert. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 11 Weltreligionen Name Symbole Symbole Symbole sind Zeichen. Das Kreuz ist das wichtigste Zeichen der Christen, weil es an die Kreuzigung von Jesus erinnert. Es ist ein Siegeszeichen über den Tod. Auch ein Lamm ist ein Symbol für die Christen, weil es Frieden bedeutet. Die Taube, die auch Frieden bedeuten kann, ist im Christentum das Symbol für den Heiligen Geist. Suche die 10 waagrecht, senkrecht und diagonal versteckten Wörter und male die je fünf Wörter, die für Christen ein Symbol bedeuten, rot eine göttliche Bedeutung haben, blau. A E H T E H E E A M B P I U L R U L B A H C I E M J E G C M H L E J G U X R K Q Y G G H O Z S E B E K F I D N E U S G Y H J T O T Wenn du alles genau gelesen hast, kannst du versuchen, die Lücken auf der nächsten Seite zu füllen. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 12 Weltreligionen Name Die Christen glauben an einen einzigen Gott, der dreiteilig ist. Dazu gehören: Gott Vater. Er hat die Welt erschaffen. Gott Sohn. Er ist Mensch geworden. Sein Symbol ist das Heiliger Geist. Er ist in allen Menschen. Symbol: Die Heilige Schrift der Christen ist die Bibel. Sie besteht aus zwei Teilen: Altes Testament Neues Testament Das Gebetshaus der Christen ist die Kirche. Im Kirchturm sind die Kirchenglocken, die die Leute zum Gottesdienst rufen. Ein Priester oder Pfarrer leitet den Gottesdienst. Die Regeln, die die Christen einhalten sollen, nennt man die zehn Gebote. Das wichtigste Fest der Christen ist Ostern. Da wird an den Tod und die Auferstehung Jesu gedacht. An Weihnachten feiern die Christen jedes Jahr die Geburt von Jesus Christus. Die Adventszeit ist die Zeit der Vorfreude. Mit der Taufe werden viele Kinder der Christen in die Christenfamilie aufgenommen. Die drei wichtigsten Orte im Christentum sind Bethlehem, Jerusalem und Rom. Das Oberhaupt der katholischen Kirche ist der Papst. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 13 Weltreligionen Zeichen Name Ein Gott Halbmond Glaubensinhalt Glaubensinhalt 5 Säulen Allah Heilige Schrift Koran: 144 Suren Islam Islam Es gibt nur einen Gott: Allah. Heilige Orte Mekka (Kaaba) Medina Jerusalem Moschee Feste Ziel Gläubige Bayram oder Zuckerfest oder Fest des Fastenbrechens: Ende des Ramadan Einzug ins Paradies zu Allah Imam, Muezzin 1 Milliarde Muslime A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 14 Weltreligionen Name Islam bedeutet Hingabe an Gott. Der Islam hat sich wie das Christentum aus dem Judentum entwickelt. Die Anhänger des Islams heissen Muslime oder Moslems. Sie glauben wie die Juden und die Christen an einen einzigen Gott. Sie nennen ihn auf Arabisch Allah. Allah ist allmächtig und die Menschen müssen ihm gehorchen. Für den Muslim ist sein Glaube und sein Leben eins – sein Leben ist eben „Hingabe an Gott. Das bedeutet nicht nur, dass er fünfmal am Tag beten muss, sondern er richtet auch seine Essgewohnheiten, seine Kleidung, seine Erziehung nach dem Islam. Den Muslimen ist es verboten, ein Bild von Allah zu machen. Dafür haben sie ihm 99 verschiedene Namen gegeben. Und sie verzieren ihre Schriften auf eine ganz spezielle Art ( Kalligrafie). Der Islam wurde von Mohammed gegründet. Mohammed ist Allahs Prophet. Er wurde um 570 nach Christus in Mekka geboren. Als er etwa 40 Jahre alt war, erschien ihm ein Engel und gab ihm den Auftrag, den Menschen von Allah zu erzählen. Seine Freunde haben es dann für ihn aufgeschrieben. Das Buch, das daraus entstand, ist der Koran. Es gibt bei den Muslimen zwei grosse Glaubensrichtungen, die sich nach dem Tod von Mohammed im Jahr 632 nach Christus bildeten: Die Schiiten und die Sunniten. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 15 Weltreligionen Name Was glauben die Muslime? Allah hat die Welt erschaffen. Jesus Christus hat die Welt erschaffen. Mohammed hat die Welt erschaffen. Ein Mensch hat die Welt erschaffen. Das Leben der Menschen soll sich nach ihrer Lust und Laune richten. Das Leben der Menschen soll sich nach den Eltern richten. Das Leben der Menschen soll sich nach Allah richten. Das Leben der Menschen soll sich nach Mohammed richten. Es ist verboten, Allah zu malen oder zu zeichnen. Es ist verboten, den Namen Allah schön zu schreiben. Es ist verboten, Allah einen anderen Namen zu geben. Es ist verboten, Allah zu gehorchen. Mohammed ist der Sohn Allahs. Mohammed ist der Prophet Allahs. Mohammed ist der Lehrer Allahs. Mohammed ist Allahs Vater. Mohammed selber hat den Koran geschrieben. Mohammed hat den Menschen von seinem Leben erzählt. Mohammed hat den Menschen von Allah erzählt. Mohammed hat den Menschen 99 Namen von Allah verraten. Allah ist mächtig und die Menschen müssen ihm gehorchen. Mohammed ist mächtig und die Menschen müssen ihm gehorchen. Der Koran ist mächtig und die Menschen müssen ihm gehorchen. Die Muslime sind mächtig und die Menschen müssen ihnen gehorchen. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 16 Weltreligionen Name Glauben Es gibt fünf wichtige Regeln im Leben der Muslime, die sie befolgen sollen. Diese fünf Regeln werden auch die fünf Säulen des Islam genannt. 1. Das Glaubensbekenntnis: Der Muslim spricht das Glaubensbekenntnis in arabischer Sprache: „Kein Gott ausser Allah, und Mohammed ist der Gesandte Allahs. 2. Das Gebet: Fünfmal am Tag sollen die Muslime zu Allah beten: Am Morgen, am Mittag, am Nachmittag, am Abend und in der Nacht. Das Gebet findet in der Moschee statt; die Muslime dürfen aber auch an einem anderen Ort beten. Für das Gebet rollen sie den Teppich Richtung Mekka aus. Mekka ist die heilige Stadt der Moslems, wo Mohammed geboren wurde. Für die Fastenzeit, den Ramadan, gibt es ganz spezielle Gebete. Es gibt Muslime, die während der Fastenzeit den ganzen Koran durchlesen. 3. Das Fasten: Jeder gesunde, erwachsene Muslim soll im Monat Ramadan tagsüber nichts essen und trinken. 4. Die Spende für die Armen: Jeder Muslim muss den Armen etwas abgeben. Die Höhe richtet sich nach dem Vermögen. Damit soll den Menschen geholfen werden, die in Not und Armut leben. 5. Die Wallfahrt: Einmal im Leben soll jeder Muslim nach Mekka reisen und dort die grosse Moschee besuchen. Das Glaubensbekenntnis A_Weltreligion_gelb Das Gebet Das Fasten Die Spende Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation Die Wallfahrt 17 Weltreligionen Name Schreibe die Bedeutungen zu der richtigen Säule. Wallfahrt nach Mekka und siebenmal die Kaaba umschreiten Von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang fasten und an Gott denken. Reiche sollen den Armen etwas abgeben. Fünfmal am Tag zu fünf verschiedenen Zeiten in Richtung Mekka beten. „Es gibt keinen Gott ausser Allah, und Mohammed ist sein Prophet. Glaubensbekenntnis Gebet Fasten Spende Wallfahrt A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 18 Weltreligionen Name Ein Gott – Allah Es gibt keinen Gott ausser Allah, und Mohammed ist der Prophet Allahs. Muslime glauben, dass der einzige Allah die Welt und die Menschen erschaffen hat, deshalb müssen sie ihm immer und überall gehorchen. Wer ganz genau so lebt, wie es im Koran steht, kommt in den Himmel, wer das nicht tut, endet in der Hölle. Das heilige Buch Der Koran regelt das ganze Leben der Muslime. Er besteht aus 114 Suren ( Abschnitte). Die Muslime lesen den ganzen Koran im Laufe eines Jahres einmal durch. Da der Koran in arabischer Sprache geschrieben ist, gehen muslimische Kinder ab fünf Jahren in eine Koranschule, wo sie ihn lesen lernen. Im Koran steht vieles über Gott, über die Propheten und von den alten Völkern. Viele Personen aus dem Alten Testament der Bibel oder der jüdischen Thora kommen auch hier vor. Manchmal ist es schwierig, zu verstehen, wie ein Text im Koran genau gemeint ist. Deshalb gibt es verschiedene Auslegungen. Der Koran ist ein friedliches Buch. Die meisten Muslime wollen in Frieden leben, so wie es im Koran geschrieben steht: „Wenn jemand einen Menschen tötet, ist das, als ob er alle Menschen umgebracht hätte. Krieg erlaubt der Koran nur, um sich zu verteidigen. Es gibt aber Muslime, die lesen den Koran anders und verstehen darin, dass sie einen „heiligen Krieg gegen alle „Ungläubigen führen müssen. Sie bringen den Andersgläubigen „im Namen Allahs Angst und Terror. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 19 Weltreligionen Name Gottesdienst Die Muslime treffen sich jeden Freitag zum gemeinsamen Gebet in der Moschee. Die Moschee ist das Gotteshaus der Muslime. Zu ihr gehört ein hoher Turm, der Minarett genannt wird. Von diesem Minarett aus ruft der Muezzin fünfmal täglich die Gläubigen zum Gebet zusammen. Die Moschee darf nur barfuss betreten werden. Die Moslems waschen sich bevor sie eintreten. Im Innern hat es keine Bänke und keine Bilder. Die Frauen halten sich getrennt von den Männern auf Der Imam ist das Oberhaupt der Gemeinschaft. Er hält freitags eine Predigt. Feste Das Ende des Fastenmonats Ramadan wird mit einem grossen mehrtägigen Fest gefeiert, dem Zuckerfest oder Fest des Fastenbrechens oder Bayram. Kinder bekommen Geld oder Süssigkeiten, man beglückwünscht sich gegenseitig und feiert mit besonderen Speisen. Für dieses Fest bekommen muslimische Kinder schulfrei. Beim Opferfest wird ein Schaf geschlachtet und verteilt. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 20 Weltreligionen Name Heilige Orte In Mekka ist Mohammed geboren. Dort befindet sich die Kaaba, ein würfelförmiges Gebäude. Es ist das wichtigste Heiligtum des Islam. In Medina ist Mohammed gestorben. Jerusalem ist auch für die Muslime eine heilige Stadt. Sie glauben, dass Mohammed durch ein Wunder von Mekka nach Jerusalem versetzt worden sei, von wo aus er zum Himmel hinaufstieg. Berühmt ist da die Al-Aksa Moschee. 1) Geburtsort Mohammeds. 2) Würfelförmiges Heiligtum. 3) Allahs Prophet. 4) Heilige Stadt mit Al Aksa Moschee. 5) Gott auf Arabisch. 6) Todesort Mohammeds. A_Weltreligion_gelb 1 2 3 4 5 6 Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation A 21 Weltreligionen Name Die Frauen im Islam Im Koran steht: „Frauen haben die gleichen Rechte und Pflichten wie Männer. Die Frau steht aber eine Stufe unter den Männern. Auch diese Sätze können unterschiedlich ausgelegt werden. In einigen islamischen Ländern ist es deshalb Frauen verboten, ohne Schleier oder Kopftuch herum zu gehen. In anderen dürfen sie nicht einmal aus dem Haus, ohne dass ein Mann sie begleitet. Es gibt Länder, in denen Frauen studieren und einen Beruf erlernen können, in anderen dürfen sie nicht einmal Auto fahren. Viele muslimische Frauen tragen freiwillig ein Kopftuch oder sogar einen Ganzkörperschleier. Sie sind stolz auf ihre Religion und möchten das gerne zeigen. Vielleicht gibt es muslimische Kinder in deiner Klasse. Überlege die ein paar Fragen, die du ihnen stellen möchtest und diskutiere mit ihnen. Vielleicht bist du selber Muslim. Überlege, was die andern Kinder interessieren könnte und erzähle ihnen, was du weisst. Wenn du alles genau gelesen hast, kannst du versuchen, die Lücken auf der nächsten Seite zu füllen. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 22 Weltreligionen Name Auf der Erde leben mehr als eine Milliarde Muslime. Die Muslime glauben an einen einzigen Gott. Sie nennen ihn Allah. Die Heilige Schrift der Muslime ist der Koran. Er besteht aus 144 Suren. Das Gebetshaus der Muslime ist die Moschee. Vom hohen Kirchturm, dem Minarett, ruft ein Muezzin die Leute fünfmal täglich zum Gebet. Am Freitag findet jeweils der Gottesdienst statt, den der Imam leitet. In der Moschee gibt es keine Bänke zum Sitzen, dafür liegen Teppiche am Boden. Darauf knien oder sitzen die Muslime, wenn sie beten. Die Regeln der Muslime sind in fünf Säulen aufgestellt. Kannst du zu jeder Säule ein Stichwort notieren? Das Ende des Ramadans wird mit einem grossen Fest, dem Zuckerfest oder Bayram gefeiert. Die heiligen Orte Mekka, Medina und Jerusalem sind alle wegen Mohammed so wichtig. In Mekka ist er geboren, in Medina ist er gestorben und nach Jerusalem soll er wie durch ein Wunder versetzt worden sein. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 23 Weltreligionen Name Im Tal der Ameisen Das ist eine der vielen Geschichten, die im Koran stehen und die aufzeigen, wie barmherzig Allah selbst mit den allerkleinsten Lebewesen ist. Studiert zuerst die Geschichte leise für euch. Dann lest ihr sie mit verteilten Rollen vor. Ihr braucht dazu einen Sprecher fünf Ameisen eine Ameisenkönigin Suleiman Vor langer Zeit lebten die Ameisen friedlich in ihrem Tal. Sie arbeiteten zufrieden miteinander, waren dauernd damit beschäftigt, Nahrung zu suchen, Nester zu bauen oder auszubessern und die neugeborenen Ameisen zu pflegen. Ihr Oberhaupt war eine grosse, kluge Ameisenkönigin. Die Ameisen waren stolz auf ihre Lebensart. Sie hatten nie Streit, keine Schlägereien – nein, sie standen einander bei und halfen sich gegenseitig, wenn es nötig war. Das Tal der Ameisen war das schönste Tal auf der ganzen Welt. Eines Tages, als sie an der Arbeit waren, hörten die Ameisen von weitem einen gewaltigen Lärm. Ameise 1 Ameise 2 Ameise 1 Ameise 3 Ameise 2 Ameise 4 Was ist denn das für ein Lärm? Es hört sich an wie Donnergrollen. Aber der Himmel ist ja ganz klar und tief blau. Es tönt wie das Getöse eines Orkans. Und doch weht kein Lüftchen. Was kann das nur sein? Niemand weiss eine Antwort. Sie spitzen die Ohren. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 24 Weltreligionen Ameise 1 Ameise 2 Ameise 3 Ameise 4 Ameise 3 Name Der Lärm wird immer lauter und kommt näher. Das ist richtig unheimlich! In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so etwas Schreckliches gehört. Kommt, wir suchen Schutz! Vielleicht in einem Spalt oder einem Riss in den Felsen. Es herrscht eine solche Verwirrung, dass selbst die Ameisenkönigin in grosser Eile aus ihrer königlichen Kammer tritt und verwundert die vielen tausend von Panik gepackten Ameisen sieht. Königin Ameise 5 Was ist denn hier los? Grosse Königin, ein gewaltiger Lärm bewegt sich von da hinten, geradewegs auf unser Tal zu. Oh, was sollen wir tun? Was sollen wir nur tun? Die Königin überlegt schnell. Sie ruft die Ameisen zusammen und spricht zu ihnen. Königin Sammelt möglichst viel Nahrung und haltet euch in der Nähe eurer Nester auf. Lasst euch nicht von Panik überwältigen. Sie kraxelt auf den obersten Punkt ihres Nestes und schaut angestrengt in die Richtung des herannahenden Lärmes. Ameise 3 A_Weltreligion_gelb Kannst du etwas sehen? Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 25 Weltreligionen Königin Ameise 5 Königin Name Ich sehe nur viele kleine Staubwolken. Doch halt! Da hebt sich eine grosse, dunkle Wolke ab. Ja, jetzt erkenne ich es: Der Prophet Suleiman (Salomon) kommt mit einer Militärübung mit unzähligen Soldaten zu Fuss und zu Pferd direkt in unser Tal! Kommt denn davon der gewaltige Lärm, den wir hören? Ja. Eilt schnell in eure Nester, sonst werdet ihr zertrampelt. Wir sind so klein, dass die Soldaten uns nicht rechtzeitig sehen können. Aber Suleiman hört die Worte der Königin und begreift sofort, denn Allah hat ihm die Gabe gegeben, die Vogelsprache und die Sprachen aller andern Tiere zu verstehen. Suleiman Halt! Stopp! Stehn! Der schreckliche Lärm verstummt sogleich. Suleiman Passt auf! Ihr müsst dieses Tal mit grösstmöglicher Vorsicht durchqueren und dürft keine einzige Ameise zertreten. Und so geschah es. Als in jener Nacht der Trupp vorübergezogen war, kehrte im Tal der Ameisen wieder Ruhe und Frieden ein. Doch die Ameisen vergassen nie, wie Suleiman, der grosse Prophet, der die Tiersprache verstehen konnte, selbst die allerkleinsten Lebewesen Allahs so rücksichtsvoll behandelte und vor einer Katastrophe bewahrte. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 26 Weltreligionen Name Zeichen Ein Gott Glaubensinhalt Glaubensinhalt Davidstern Jahwe 10 Gebote Sabbatruhe (Gott nennt sich in der Bibel selber so. Juden sprechen den Namen Gottes nicht aus.) Heilige Schrift Bibel und Talmud Thora Propheten Schriften Feste Paschafest Lichterfest Jom Kippur Bat und Bar Mizwa A_Weltreligion_gelb Judentum Heilige Orte Jerusalem Höre Israel, der Herr unser Gott, der Herr ist einzig. Synagoge Ziel Gläubige Warten auf den Messias, der Frieden und Gerechtigkeit bringt. Rabbiner 14 Millionen Juden Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 27 Weltreligionen Name Gott hat sich Abraham offenbart. Aus Abrahams Nachkommen erwuchsen drei Religionen: das Judentum, das Christentum und der Islam. Das Judentum ist die älteste der drei grossen Religionen, die alle an einen einzigen Gott glauben. Nach jüdischem Glauben hat Gott die ganze Welt erschaffen. Er erhört die Gebete der Menschen und zeigt ihnen, wie man richtig handelt. In der Thora, dem jüdischen Gesetz steht geschrieben, wie die Juden leben sollen, um Gott zu gefallen. Das Judentum entstand vor etwa 4000 Jahren dort, wo heute das Land Israel ist. Die Juden selber bezeichnen sich als „Volk Israel. Die Juden glauben, dass Gott mit Abraham einen Freundschaftsbund geschlossen hat. Gott versprach Abraham ein grosses Volk und ein eigenes Land. Dafür müssen sie ihn, Jahwe, als alleinigen Gott verehren und keine anderen Götter mehr anbeten. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 28 Weltreligionen Name Was glauben die Juden? Gott hat die Welt erschaffen. Viele Götter haben die Welt erschaffen. Allah hat die Welt erschaffen. Ein Computer hat die Welt erschaffen. Das Leben der Menschen soll sich nach ihrer Lust und Laune richten. Das Leben der Menschen soll sich nach den Eltern richten. Das Leben der Menschen soll sich nach Gott richten. Das Leben der Menschen soll sich nach dem Rabbi richten. Es ist verboten, den Namen Gottes auszusprechen. Es ist nicht verboten, den Namen Gottes auszusprechen, aber die Juden tun es aus Respekt vor Gott nicht. Es ist verboten, Gott mit „Herr anzusprechen. Es ist verboten, Gott zu gehorchen. Ein Rabbiner ist ein jüdischer Priester. Ein Rabbiner ist ein jüdischer Heiliger. Ein Rabbiner ist ein 13-jähriger jüdischer Junge. Ein Rabbiner ist ein jüdischer Religionslehrer. Die Thora ist ein Teil der jüdischen Bibel. Das Neue Testament ist ein Teil der jüdischen Bibel. Die 10 Gebote stehen nicht in der Bibel, sondern in der Thora. Die fünf Säulen stehen in der jüdischen Bibel. Gott nennt sich in der Bibel Jahwe. Gott nennt sich in der Bibel Adonaj. Gott nennt sich in der Bibel Allah. Gott nennt sich in der Bibel Rabbi. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 29 Weltreligionen Name Jahwe ist der einzige Gott Die Juden sprechen aus Ehrfurcht vor Gott seinen Namen nicht aus. Sie sagen Adonaj, das heisst der Herr. Wie die Christen glauben die Juden, dass ihre Seelen nach dem Tod zu Gott in den Himmel gehen. Sie warten auf den Messias, der sie erlösen soll. Für die Christen ist dieser Messias als Jesus Christus schon gekommen, die Juden glauben nicht, dass dieser der Erlöser war und warten immer noch. Die Geschichte der Juden steht in der Bibel (im Alten Testament). Das heilige Buch Das heilige Buch der Juden und gleichzeitig ihr Lehrbuch ist die Bibel. Sie ist in hebräischer Schrift verfasst und besteht aus drei Teilen. Der erste Teil ist die Thora ( Weisung). Sie ist auf eine Schriftrolle geschrieben und enthält die zehn Gebote. Die jüdischen Kinder lernen hebräisch, um die Thora lesen zu können. Im Talmud stehen Erklärungen dazu, damit die Juden genau wissen, was sie im täglichen Leben dürfen und was nicht. Gottesdienst Für die Juden ist der Sabbat, der Samstag, der heilige Tag. Der Sabbat dauert vom Freitagabend bis am Samstagabend. Es ist für die Juden ein von Gott verordneter Ruhetag, an dem sie sich erholen und viel beten sollen. Zum Gebet und zum Gottesdienst gehen die Juden am Sabbat in die Synagoge. Ein Rabbi leitet meistens den Gottesdienst, an dem Gebete und Glaubensbekenntnisse gelesen werden. Er ist aber kein Priester, sondern ein jüdischer Religionslehrer. Die Männer tragen in der Synagoge einen Gebets-Schal, den Tallit, und ein kleines rundes Käppchen, die Kippa. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 30 Weltreligionen Name Feste Der höchste Festtag ist das Paschafest. Das Laubhüttenfest ist ein fröhliches Fest. Die Chanukka ist ein Lichterfest. Es wird oft als Kinderfest mit Geschenken gefeiert. Neujahr begehen die Juden im Herbst. Sie haben eine andere Zeitrechnung. Das Jahr 2008 ist bei ihnen das Jahr 5769. 10 Tage lang dauert eine Reuezeit nach Neujahr, während der die Juden mit allen Mitmenschen wieder Frieden schliessen sollen, die sie im vergangenen Jahr verletzt oder geärgert haben. Der letzte Tag heisst Jom Kippur, da wird gebetet und gefastet. Persönliche Feste der Juden. Ein wichtiges Fest für junge Juden ist die Bat Mizwa für Mädchen und die Bar Mizwa für Jungen. Sie werden mit 12 Jahren (Mädchen) bzw. mit 13 (Jungen) an diesem Fest als vollwertige Mitglieder in die Gemeinde aufgenommen. Heilige Orte Das „gelobte Land, das Gott den Juden versprochen hatte, ist das heutige Israel. Seine Hauptstadt ist Jerusalem, das schon in den Anfängen die Hauptstadt der Juden war. Der Tempelberg in Jerusalem wird von den Juden als heiliger Ort verehrt. Vor bald 2000 Jahren zerstörten die Römer den grossen Tempel in Jerusalem und vertrieben die Juden aus dem Land. Sie verstreuten sich in der ganzen Welt. Das nennt man Diaspora. Zu dem grossen Tempel in Jerusalem gehörte eine Mauer, die heute noch steht. Sie heisst Klagemauer und ist einer der heiligsten Orte der Juden. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 31 Weltreligionen Name Symbole Symbole und Zeichen Der Davidstern besteht aus zwei Dreiecken, die untrennbar ineinander verflochten sind. Er bedeutet, dass die Juden fest mit ihrem Glauben verbunden sind. Ein wichtiges Symbol für den jüdischen Glauben ist die Menorah, ein siebenarmiger Leuchter. Antisemitismus Die Juden wurden immer wieder von Andersgläubigen verfolgt. Man nennt das Antisemitismus. Juden wurden ermordet, ihre Wohnungen zerstört und ihre Synagogen und die heiligen Bücher verbrannt. Am schlimmsten war der Massenmord während des zweiten Weltkrieges, als 6 Millionen Juden von Adolf Hitler und den Nationalsozialisten in Konzentrationslagern grausam umgebracht wurden. Dieses furchtbare Verbrechen an den Juden und anderen Menschen nennt man Holocaust. Damals mussten die Juden einen gelben Davidstern an ihren Kleidern tragen, damit man sie sofort erkennen konnte. Im Jahre 1948 gründeten die Juden den Staat Israel in Palästina, wo Gott damals Abraham das Land versprochen hatte. Leider gibt es dort auch heute immer wieder Kriege. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 32 Weltreligionen Name Auf der Erde leben 14 Millionen Juden. Die Juden glauben an einen einzigen Gott. Sie nennen ihn Adonaj. In der jüdischen Bibel heisst Gott Jahwe. Die Heilige Schrift der Juden ist die Bibel. Ihr wichtigster Teil ist die Thora. Das Gebetshaus der Juden ist die Synagoge. Am Sabbat findet jeweils der Gottesdienst statt, den der Rabbi leitet. In der Synagoge tragen die Männer einen Gebetsschal und eine kleine runde Kappe auf dem Kopf. Die Juden haben die gleichen 10 Gebote wie die Christen. Kannst du zu fünf davon ein Stichwort notieren? Neujahr beginnt bei den Juden im Herbst. Zehn Tage danach ist Jom Kippur. Die Hauptstadt der Juden ist Jerusalem mit den heiligen Orten Tempelberg und Klagemauer. Im zweiten Weltkrieg wurden furchtbare Verbrechen an den Juden begangen. Man nennt das Holocaust. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 33 Weltreligionen Zeichen Rad mit 8 Speichen Name Der Erleuchtete Glaubensinhalt Glaubensinhalt Buddha Der Mensch wird immer wieder geboren. (Buddha ist kein Gott, sondern ein Vorbild) Heilige Schrift Tripitaka: ältestes heiliges Buch Buddhismus Gefühl, Güte und Selbstlosigkeit. Feste Ziel Vaisakha: Geburt Buddhas Einzug ins Nirwana, Loslösung vom Weltlichen. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation Besitz, Gier und Macht sind schlecht. Heilige Orte Stupa, Pagode, Tempel, Kloster Gläubige Mönche, Nonnen 200 Millionen Buddhisten 34 Weltreligionen Name Der Buddhismus ist vor rund 2500 Jahren in Indien entstanden. Der erste Buddha war Siddharta Gautama. Er war ein reicher Prinz, der merkte, dass ihm trotz seines grossen Reichtums etwas fehlte. Er verliess sein Schloss und ging in die Welt. Da sah er, dass es vielen Leuten nicht gut ging. Sie mussten Not leiden und lebten in Armut. Er ging in ein Kloster, wo er viele Jahre mit Fasten und Nachdenken verbrachte. So hatte er die Erleuchtung. Er fand Antworten auf seine Fragen: Die vier edlen Wahrheiten: Das Leben ist voller Leiden. Das Glück ist vergänglich. Unsere Habgier ist der Grund für alles Leiden. Das Leiden kann nur durch Überwindung der Habgier beendet werden. Wir müssen den Weg des achtfachen Pfades gehen, um uns vom Leiden zu befreien. Er wurde zum ersten Buddha, zog durchs Land und erzählte den Leuten, was er gelernt hatte. Es gibt immer mehr Menschen, die Buddhisten werden möchten. Sogar Kinder und Jugendliche gehen dafür in ein spezielles Kinder-Kloster, lassen sich die Haare wie Buddha schneiden, ziehen orangerote Kleider an und suchen nach der Erleuchtung. Als Mönche müssen sie in völliger Armut leben und sich ihre Nahrung mit Betteln beschaffen. Dazu müssen sie fünf Pflichten erfüllen: Töte kein Lebewesen. Nimm nichts, was dir nicht freiwillig gegeben wird. Lüge nicht. Nimm keine berauschenden Getränke zu dir. Halte deine Begierden zurück. Wenn ihnen das gelingt, können die Kinder so lange im Kloster bleiben, wie sie wollen, auch für immer. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 35 Weltreligionen Name Was glauben die Buddhisten? Die Welt ist voller Leiden. Die Welt ist voller Glück. Viel Geld allein macht glücklich. Prinzen sind immer unglücklich. Nur mit Habgier bringt man es zu etwas im Leben. Die Habgier muss überwunden werden. Die Habgier befreit uns von allem Leiden. Ohne Habgier verdienen wir gar nichts. Siddharta fastete im Kloster und dachte nach. Siddharta steckte alle Kinder ins Kloster. Siddharta war unglücklich im Kloster. Siddharta stellte den Mönchen im Kloster viele Fragen. Welche der folgenden Vorsätze gehört nicht zu den fünf Pflichten? Ich töte keine Mücke, auch wenn sie mich gestochen hat. Ich esse kein Fleisch, denn da müsste ein Tier getötet werden. Ich trinke keine Milch, denn die gehört der Kuh. Ich trinke keinen Alkohol, denn davon bekomme ich einen Rausch. Mit welcher Tat habe ich die fünf Pflichten nicht eingehalten? Ich lüge nicht. Ich sage nicht ganz die Wahrheit. Ich versuche, immer friedlich zu sein. Ich habe Hunger und schneide mir ein Stück Brot ab. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 36 Weltreligionen Name Der Glaube Buddhisten glauben, dass sie schon früher gelebt haben und dass die Seele nach dem Tod wieder neu geboren wird. Man nennt das Wiedergeburt, denn das geschieht immer wieder, nach jedem Tod. Die Wiedergeburt macht jedoch nicht glücklich, und der Mensch muss versuchen, sich von diesem Kreislauf des Lebens zu befreien, indem er das Nirwana erreicht. Um das Nirwana zu erreichen, muss der Mensch den Achtfachen Pfad gehen. Buddhisten glauben an keinen Gott, sondern sie verehren Buddha und folgen seiner Lehre. Das heilige Buch Buch Die Buddhisten haben viele heilige Bücher. Das Tripitaka beschreibt das Leben Buddhas, seine Lehre und die Regeln für das Leben im Kloster. Die Regeln des Achtfachen Pfades Bemühe dich um Erkenntnis und Weisheit und verhalte dich richtig. Sei gütig und friedfertig. Lüge nicht. Denk daran, tu keinem Lebewesen etwas Böses und stiehl nicht. Verdiene deinen Lebensunterhalt ohne anderen zu schaden und zerstöre nicht die Natur. Strenge dich an, warte ab, sei geduldig und erfülle deine Pflichten. Sei aufmerksam, denke und handle besonnen. Konzentriere dich immer, denke nach und meditiere. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 37 Weltreligionen Name Verbinde die Regeln, die zusammen gehören: Anstrengung Aufmerksamkeit Denken Erkenntnis Bemühe dich um Erkenntnis und Weisheit und verhalte dich richtig. Lüge nicht. Strenge dich an, warte ab, sei geduldig und erfülle deine Pflichten. Verdiene deinen Lebensunterhalt ohne anderen zu schaden und zerstöre nicht die Natur. Handeln Sei aufmerksam, denke und handle besonnen. Konzentration Denk daran, tu keinem Lebewesen etwas Böses und stiehl nicht. Lebenserwerb Konzentriere dich immer, denke nach und meditiere. Rede A_Weltreligion_gelb Sei gütig und friedfertig. Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 38 Weltreligionen Name Meditation Meditation bedeutet, sich ganz auf eine Sache zu konzentrieren ohne sich ablenken zu lassen. Man kann bei allem, was man tut, meditieren. Man kann beim Malen meditieren, z.B. mit einem Mandala. Man kann auch wie Buddha mit ineinander verschränkten Beinen aufrecht sitzen, die Augen schliessen und konzentriert nachdenken. Buddhistische Tempel Nach Buddhas Tod streute man seine Asche an acht verschiedene Orte. Darüber wurden hügelförmige Gebäude gebaut, die Stupa heissen. Ein Stupa mit einem Turm ist eine Pagode. In einigen Stupas und Pagoden werden Haare oder Reste von Buddhas Knochen aufbewahrt. Symbol Das Rad mit acht Speichen ist das Symbol des Buddhismus. Das hängt mit den Regeln des Achtfachen Pfades zusammen. Um ins Nirwana einzugehen, muss der Buddhist diese Regeln einhalten. Nirwana heisst „Verlöschen. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 39 Weltreligionen Name Die Buddhisten glauben, dass sie wiedergeboren werden. Der Mensch sollte versuchen, das Nirwana zu erreichen. Der Mensch sollte gütig und friedfertig sein. Das Symbol des Buddhismus ist ein Rad mit acht Speichen. Auch das konzentrierte Malen eines Mandalas ist Meditation. Es gibt etwa 200 Millionen Buddhisten. Buddha war kein Gott, aber ein Vorbild für seine Anhänger. Jeder Mensch, auch ein Kind, kann ins Kloster gehen, um die buddhistische Lehre zu lernen. Buddhisten haben oft orange Kleider Köpfe. und kahl rasierte Siddharta war der erste Buddha. Der Mensch soll keinem Lebewesen etwas Böses antun. Im Buddhismus steht Gefühl, Güte und Selbstlosigkeit im Mittelpunkt. Der Buddhismus ist vor 2500 Jahren in Indien entstanden. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 40 Weltreligionen Name Das grosszügigere Geschenk Buddhistische Fabel Buddha sass schon seit dem frühen Morgen unter einem grossen, blühenden Apfelbaum. Mehrere hundert Menschen waren hergekommen und hörten seiner Lehre zu. An seiner Seite hatte Buddha eine Kristallglocke hingestellt. Er erklärte: „Ich werde diese Glocke klingen lassen, wenn ich hier eine besonders grosszügige Person erkennen kann. Davon hörte ein mächtiger König. Da werde ich berühmt, wenn der Buddha persönlich mich als grosszügige Person auszeichnet, dachte er sich. Der Herrscher liess seine zehn prächtigsten Elefanten mit Körben beladen, jeder war bis über den Rand hinaus mit Edelsteinen, seltenen Stoffen und Goldmünzen gefüllt. Dann machte er sich auf, um dem Buddha diese Gaben vor die Füsse zu legen. Unterwegs begegnete er einer Bettlerin, die barfuss im Staub der Strasse entlang ging. Einer der Diener des Königs hatte Mitleid und legte in die Hände der armen Frau ein kleines Häufchen Reis. Auch diese Frau hätte sich aus ganzem Herzen gewünscht, dem Buddha ein Geschenk zu überbringen, aber sie hatte nichts, was sie ihm geben konnte. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 41 Weltreligionen Name Als der König mit seinem Elefantentross ankam, befahl er seinen Leuten, den Inhalt der Körbe vor dem Buddha auszulegen: Nie vorher hatte man einen solchen Schatz unter der Sonne glitzern sehen. Buddha winkte dem Herrscher zu, der jetzt stolz ein Lob für sein grosszügiges Geschenk erwartete. Aber kein Ton war im abendlichen Frieden zu hören. Kurz darauf erschien die alte Frau mit Lumpen bedeckt vor dem Weisen. In ihrer zitternden Hand hielt sie das Häufchen Reis und legte es demütig vor Buddhas Füsse. Der Weise dankte ihr und liess die Kristallglocke freudig ertönen. Entrüstet stand der König auf: Wie konnte dieses armselige Häufchen Reis wertvoller sein als die glänzenden Berge von Schmuck und Wertsachen, die er dem Buddha überbracht hatte? Buddha richtete sein Wort an die wartende Menge: „Ich sehe, ihr seid überrascht. Und doch ist diese Frau die grosszügigere. Der König ist so unbeschreiblich reich und hat mir einen Teil seines Reichtums abgegeben. Ich danke ihm dafür. Aber diese Frau ist arm und hat Hunger. Dieses Häufchen Reis ist alles, was sie besitzt. Ihre kleine Gabe, die sie mir mit ehrlichem Herzen überreicht hat, ist viel wertvoller als der grösste Schatz. Und der Buddha legte in die Hände der Frau zwei grosse Diamantstücke. Lies die Geschichte sehr genau durch und beantworte dann die folgenden Fragen. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 42 Weltreligionen Name Hast du genau gelesen? 1. Buddha sass unter einem Baum. Was war das für ein Baum? 2. Wie viele Leute hörten ihm zu? 3. Aus welchem Material war das Glöcklein? 4. Wie viele Elefanten liess der König beladen? 5. Zähle drei Dinge auf, die er in die Körbe füllen liess. 6. Wie dankte der Buddha dem König? 7. Weshalb fand der Buddha das Geschenk der armen Frau grosszügiger als die teuren Schätze des Königs? A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 43 Weltreligionen Zeichen Name Viele Götter Glaubensinhalt Glaubensinhalt z.B. Brahma,Vishnu, Shiva Der Mensch wird als Mensch oder als Tier oder als Sache wieder geboren. OM Heilige Schrift Veden Hinduismus Heilige Orte Ganges, Benares OM Odem, Hauch, Sonne, Lebenskraft OM: So beginnen alle Gebete Tempel Feste Ziel Gläubige Divali: Lichterfest zum Jahreswechsel Befreiung von der Reinkarnation Gurus 900 Millionen Hindus A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 44 Weltreligionen Name Eine alte indische Legende erzählt, dass es eine Zeit gab, in der alle Menschen Götter waren. Diese missbrauchten jedoch ihre göttliche Macht so sehr, dass Brahma, der Höchste aller Götter, beschloss, ihnen die Göttlichkeit wegzunehmen und diese an einem geheimen Ort zu verstecken, wo sie sie unmöglich finden konnten. Das grösste Problem war jedoch, ein geeignetes Versteck zu finden. Er besprach die Frage mit seinen Untergöttern. Sie machten folgende Vorschläge: „Du könntest die Göttlichkeit der Menschen in der Erde begraben. Doch Brahma entgegnete: „Nein, das genügt nicht. Denn der Mensch wird graben und sie dort entdecken. „Du könntest die Göttlichkeit in den tiefsten Ozean werfen. Doch wieder antwortete Brahma: „Nein. Denn früher oder später wird der Mensch die Tiefen aller Ozeane entdecken und sie bestimmt an die Oberfläche bringen. „Dann wissen wir nicht, wo du sie verstecken könntest, denn es scheint weder auf der Erde noch im Meer eine Stelle zu geben, die der Mensch nicht eines Tages erreichen wird. Also sprach Brahma: „Ich weiss, was ich tun werde: Ich werde die Göttlichkeit des Menschen in seinem tiefsten, innersten, heimlichen Ich verstecken. Denn das ist der einzige Ort, an dem es ihm nicht im Traum einfällt, danach zu suchen. Seit jener Zeit, so schliesst die Legende, hat der Mensch die Welt umsegelt, hat Entdeckungen gemacht, die höchsten Berge bestiegen, die Erde umgegraben und ist in die Meerestiefen getaucht, um nach einem Geheimnis zu suchen, das er ganz einfach in sich selber trägt. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 45 Weltreligionen Name Der Hinduismus ist nach dem Christentum und dem Islam mit etwa 900 Millionen Menschen die drittgrösste Weltreligion. Hindu heisst übersetzt Inder. Die Hindus glauben an viele Götter. Der Hinduismus ist eine friedliche Religion. Keinem Lebewesen soll Schmerz zugefügt werden. Jeder Hindu wird bei seiner Geburt einer bestimmten Kaste zugeordnet. In der höchsten Kaste sind die Priester, es folgen die Krieger, dann die Bauern und ganz zuunterst die Diener. Wer gar keiner Kaste angehört, z.B. Bettler, gilt als unrein, man darf ihn nicht berühren. Man kann seine Kaste nicht wechseln und Menschen aus verschiedenen Kasten dürfen nichts miteinander zu tun haben. Sie dürfen weder miteinander essen, noch jemand von einer andern Kaste heiraten. Hindus glauben, dass beim Tod eines Menschen oder eines Tieres nur sein Körper stirbt und die Seele sofort in einen neuen Körper schlüpft und dort weiter lebt. Wer sein Leben gut gelebt hat, besitzt ein gutes Karma. Ein gutes Karma bedeutet, dass das nächste Leben besser wird, man kann in eine bessere Kaste hinein geboren werden. Mit einem schlechten Karma wird auch das nächste Leben schlechter, man kommt in eine tiefere Kaste. Auch Tiere haben eine Seele. Deshalb sind die meisten Inder Vegetarier, das heisst, sie essen kein Fleisch. Besonders Kühe gelten als heilige Tiere. Die ewige Wiedergeburt nennt man Reinkarnation. Die Hindus hoffen alle, eines Tages von der Reinkarnation befreit zu werden. Zu dieser Erlösung führen vier Wege: 1. 2. 3. 4. Weg der Erkenntnis (nachdenken und lernen) Weg des Fühlens (beten) Weg des Handelns (gute Taten) Weg des Verzichtes und der Meditation (Konzentrationsübungen, Yoga) A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 46 Weltreligionen Name Der Glaube Hindus glauben an sehr viele Götter. Drei von ihnen werden am meisten verehrt: Brahma, Vishnu und Shiva. Die Religion gibt es seit bald 4000 Jahren, sie ist aber aus vielen religiösen Richtungen zusammengesetzt, die es schon vorher gegeben hat. Deshalb gibt es auch kein Glaubensbekenntnis, das für alle Hindus gilt. Viele Familien haben zu Hause einen Altar, vor dem sie Räucherkerzen anzünden und ihre Gebete sprechen. Dreimal am Tag gehen die Leute in die Tempel, um zu beten. In den Tempeln können den Göttern Opfer in Form von Speisen dargebracht werden. Jeder Tempel gehört zu einer bestimmten Gottheit, die als Figur in der Mitte steht. Im Tempel finden keine Gottesdienste statt. Die Hindus gehen auch nicht allein zum Beten in den Tempel, oft ist das Ziel einfach die Begegnung mit der Statue oder dem Bild, das die verehrte Gottheit verkörpert. Beim Betreten des Tempels werden die Schuhe ausgezogen; die Frauen bedecken den Kopf als Zeichen des Respekts. Das heilige Buch Die Hindus haben viele heilige Bücher. Sie sind in einer alten indischen Gelehrtensprache geschrieben: Sanskrit. Die älteste der heiligen Schriften ist die Veda ( Wissen). A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 47 Weltreligionen Name Symbol Das Symbol für den Hinduismus ist das OM. Das ist eine heilige Silbe, die „ALLES bedeutet. Die Hindus sprechen oder summen die Silbe jeden Tag immer und immer wieder. Es wird – – ausgesprochen. Jeder Laut steht für eine Lebensphase: Geburt – Leben – Tod. Ein Spruch, der immer wieder aufgesagt oder gesummt wird, ist ein Mantra. Man soll sich dabei nur noch auf das Wort konzentrieren, bis man innerlich ganz leer ist. Das OM ist auch so ein Mantra. Meditation, Yoga und Askese sind für den Hinduismus sehr wichtig. Bei all diesen Übungen versucht man immer wieder, die Gedanken völlig auszuschalten und nur auf einen Teil des Körpers zu konzentrieren oder man schaltet den Körper ab und konzentriert sich auf einen einzigen Gedanken oder denkt intensiv über etwas nach. Die Feste der Hindus Die meisten Feste haben etwas mit den Jahreszeiten zu tun: Holi ist das Frühlingsfest Divali ist das indische Neujahrsfest. Die heiligen Orte Der Fluss Ganges ist den Hindus sehr heilig. Millionen von Hindus gehen jedes Jahr an den Ganges, um sich von ihren Sünden rein zu waschen. Am Ganges liegt auch die heiligste Stadt der Hindus: Benares Gurus Gurus sind religiöse Lehrer oder Meister. Viele Hindus können nicht lesen und schreiben. Die Gurus kommen dann zu ihnen und lesen ihnen aus den heiligen Büchern vor. Sie sagen ihnen auch, wie sie leben müssen, um zur Erlösung zu gelangen. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 48 Weltreligionen Name Der Hinduismus ist die drittgrösste Religion auf der Erde. Jeder Hindu gehört von seiner Geburt an in eine bestimmte Kaste. Die Kaste kann er im Laufe seines Lebens nicht wechseln. Er kann jedoch ein gutes Leben führen, damit er ein gutes Karma bekommt. Dann wird er im nächsten Leben in eine bessere Kaste geboren. Kühe gelten als heilige Tiere. Ihr Fleisch wird nicht gegessen. Die ewige Wiedergeburt nennt man Reinkarnation. Der Hinduismus ist eine friedliche Religion. Man soll keinem Lebewesen Schmerz zufügen. Hindus glauben an sehr viele Götter. Beim Betreten des Tempels ziehen die Hindus ihre Schuhe aus. Die Frauen bedecken ihren Kopf. Die heilige Silbe OM ist das Symbol für den Hinduismus. Der Ganges ist der heilige Fluss. An ihm liegt die heilige Stadt Benares. Gurus gehen zu den Leuten, die nicht lesen und schreiben können und lesen ihnen aus den heiligen Büchern vor. Sie sagen ihnen auch, wie sie gut leben können. A_Weltreligion_gelb Lehrmittel Boutique Marisa Herzog Bilder: [2008] JupiterImages Corporation 49