Arbeitsblatt: Die Achatschnecke
Material-Details
Biolgie-Praktikum
Biologie
Tiere
klassenübergreifend
7 Seiten
Statistik
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02.12.2012
Autor/in
Daniel Düngler
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
MU: Biologie Praktikum: „Schnecken: Achatschnecke Einstieg: Studiere das Titelbild mit den afrikanischen Riesenschnecken. Welche Schneckenarten kennst du bereits? Erzähle deinem Banknachbarn von deinen bisherigen Erfahrungen mit Schnecken. 1. Lies den folgenden Text über die Achatschnecke in Einzelarbeit durch. Die Achatschnecke oder afrikanische Riesenschnecke Bedeutung Diese Schnecken stammen ursprünglich aus Afrika, wo sie einerseits als Nahrungsmittel, andererseits jedoch als Ernteschädling von großer Bedeutung für den Menschen sind. Aufgrund ihrer extremen Grösse sind sie äußerst ertragreiche Fleischlieferanten, können aber auch bedeutenden Schaden an Plantagen und Feldern anrichten. Besonders fatale Folgen hat es, wenn Achatschnecken in ein anderes Land, in dem sie normalerweise nicht heimisch sind, eingeschleppt werden. Sofern das Klima es dort ermöglicht, können sich die Schnecken ungehindert fortpflanzen, und meist fehlen natürliche Feinde. Aus diesem Grund sind die Haltung und das Aussetzen dieser Riesenschnecken in den USA unter Geld- und Haftstrafen verboten. Während die Afrikanischen Riesenschnecken auch in Europa zunächst als Nahrungsmittel interessant wurden, erfreuen sie sich zunehmender Beliebtheit als Heimtiere. Sie zählen zu den am leichtesten zu haltenden Terrarienbewohnern und werden sogar handzahm. Vor allem in England boomt die Grosse Achatschnecke als Heimtier. Anatomie Achatschnecken gehören zu den Landlungenschnecken. Wie alle Schnecken „schaben die Achatschnecken die Nahrung mit Hilfe einer Raspelzunge (Radula) vom Futterbrocken ab. Die Radula ist eine zungenartige Platte, die mit einer Vielzahl mikroskopisch kleiner Hornzähnchen bedeckt ist. Die Schnecken haben vier Fühler; zwei kleinere Tastfühler befinden sich unten am Kopf, zwei größere mit Augen weiter oben. Die Geschlechtsöffnung befindet sich in der Nähe des Kopfes. Die meisten Organe liegen geschützt innerhalb des Gehäuses. Nahrung Nachts oder in der Dämmerung gehen die Afrikanischen Riesenschnecken auf die Nahrungssuche. Wenn das Wetter jedoch regnerisch und trüb ist, verlassen sie auch hin und wieder am Tag ihren Ruheplatz, denn nur bei einer hohen Luftfeuchtigkeit und Temperaturen über 24 Celsius können diese Tiere dauerhaft aktiv sein. Diese Schnecken ernähren sich sowohl von pflanzlicher als auch von tierischer Nahrung. In der freien Natur ernähren sie sich von fast allen erdenklichen Pflanzenarten, von Früchten, Rinde oder Aas. Dementsprechend können sie bei der Haltung im Terrarium mit allem erdenklichen Obst und Gemüse, aber auch mit Rindfleisch und Katzenfutter versorgt werden. Da die Afrikanischen Riesenschnecken große Gehäuse tragen, die zudem dick und schwer sind, benötigen sie zu deren Bau viel Kalk. Den Großteil dieses Kalkes nehmen die Schnecken über die Nahrung auf. Kalkhaltige Erde wird ebenso wie kalkhaltiges Gestein aufgenommen. Bei der Haltung als Haustier empfiehlt sich die Beigabe von Sepiaschalen als Kalkquelle. Fortpflanzung Afrikanische Riesenschnecken sind Zwitter (hermaphroditisch), das heißt sie besitzen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Während der Paarung wird Samen ausgetauscht, anschließend entwickeln sich die Eizellen und die Tiere befruchten diese mit dem gespeicherten Samen. So muss es nicht unmittelbar nach einer Kopulation zu einem Gelege kommen. Die meisten Vertreter der Familie Achatinidae legen Eier ab, die entweder klein und dafür zahlreich (oft über 300 Eier pro Gelege) oder recht groß und dafür aber wenige sind. Manche Arten wie Achatina iredalei sind sogar lebendgebärend. Im Normalfall legen die Afrikanischen Riesenschnecken ihre Eier in einer selbstgegrabenen Höhle im feuchten Erdreich ab. Das geschieht meist an einer Stelle, an der der Boden möglichst kalkhaltig ist. Der Grund dafür ist, dass die Jungschnecken die erste Zeit ihres Lebens noch im Bodengrund verbringen und dort Kalk und Nahrung aufnehmen, um ihre zerbrechlichen kleinen Gehäuse zu stärken. Ist der Bodengrund zu nass, können Embryonen und Jungschnecken ersticken. Sind die Jungtiere kräftig genug, stoßen sie an die Oberfläche. Sie sind vollkommen selbstständig. 2. Beobachte eine Achatschnecke und erstelle eine Zeichnung! Beschrifte diese anschliessend mit den Begriffen in der Tabelle. 1. Verlangt eine Achat-Schnecke bei eurer Lehrperson. 2. Beträufelt in 4er-Gruppen eure Achatschnecke mit lauwarmem Wasser. 3. Beobachtet sie und zeichnet mit Bleistift die Achatschnecke ab, achtet euch auf die richtige Drehrichtung des Häuschens! 4. Versucht die Zeichnung der Schnecke zu beschriften. Folgende Begriffe können verwendet werden: Atemloch Fuss Radula(Raspelzunge) Zeichnung: Auge Gehäuse Mund Fühler 3. Versuch 1: Nahrungsaufnahme von Schnecken Um die Nahrungsaufnahme einer Achatschnecke zu beobachten, kann folgendes Experiment durchgeführt werden. Man mischt einen Brei aus 1 El Mehl, El Zucker und etwas Wasser. Diesen Brei streicht man auf eine Glasplatte. Setzt man nun die Schnecke darauf und betrachtet die Glasplatte von unten, so sieht man wie die Achatschnecke mit ihrer Radula den Brei von der Glasplatte aufnimmt. Ein kratzendes Geräusch ist wahrnehmbar. 4. Versuch 2: Die Sinneswahrnehmungen der Achatschnecke Um die Sinneswahrnehmungen der Achatschnecke zu verdeutlichen, lassen sich verschiedene Versuche durchführen. Führe zu jedem der untenstehenden Reize den passenden Versuch durch. Mechanische Reize Berührt man den Körper der Achatschnecke oder pustet sie an, so zieht sie sich in ihr Gehäuse zurück. Berührt man hingegen vorsichtig das Schneckengehäuse oder pustet dieses an, so zeigt die Achatschnecke keine Reaktion. Daraus kann man schließen, dass Achatschnecken auf ihrem Körper, nicht aber auf ihrem Gehäuse Druckrezeptoren besitzen. Visuelle Reize Macht man nun einige schnelle Bewegungen vor den Augen der Schnecke, zieht sie sich meistens in ihr Gehäuse zurück. Auditive Reize Die Achatschnecke wird kurze Zeit in ein Luft undurchlässiges Gefäß (z.B. in eine durchsichtige Plastikbox) gesetzt. Dies ist wichtig, um auszuschließen, dass die Schnecke auf Luftveränderungen reagiert. In der Nähe der Schnecke wird nun viel Lärm gemacht (klatschen). Die Achatschnecke zeigt keine Reaktion, was ein Beweis für ihr fehlendes Hörvermögen ist. Olfaktorische Reize Die Achatschnecke wird auf eine leicht zu reinigende Unterlage (z.B. einen Teller oder eine Glasplatte) gesetzt. Ein Wattestäbchen wird mit Essig getränkt, und damit ein Halbkreis vor die Achatschnecke gezogen. Die Achatschnecke bewegt sich vom Essig weg und läuft in die entgegengesetzte Richtung, was beweist, dass der Geruch des Essigs der Achatschnecke unangenehm ist, sie somit riechen kann. 5. Versuch 3: Fortbewegung der Achatschnecke Lasst eure Achatschnecken auf der Glasscheibe kriechen und beobachtet sie von unten. Ihr könnt die Glasplatte auch Vorsichtig drehen, so dass sie senkrecht steht. Aber erst sobald die Schnecke sich festgesogen hat. Zeichnet eure Beobachtung! Um die Fortbewegung einer Schnecke besser zu verstehen macht noch folgendes Experiment: Material: Papierstreifen (von A4-Blatt, ca. 3 cm breit) Lineal Stift Beschreibung: Vorbereitung: Kennzeichne auf dem Papierstreifen links* das vordere Ende mit und rechts* das hintere mit H. Der Papierstreifen stellt die Fusssohle der Schnecke dar. Markiere auf der Unterlage das hintere Ende des Papierstreifens mit einem Strich. Fortbewegungsmodell: Hebe den Papierstreifen am hinteren Ende (rechts) auf einer Länge von etwa 4 bis 5 cm um ca. 1 cm an. Forme eine Schlaufe und senke das Ende des Streifens wieder ab. Dieses Ende des Streifens drückst du mit der rechten Hand fest auf die Unterlage. Mit der linken Hand nimmst du die entstandene Schlaufe locker zwischen Daumen und die übrigen Finger. Du musst mit den übrigen Fingern ebenfalls auf die Unterlage drücken, damit die Schlaufe erhalten bleibt. Schiebe nun vorsichtig die linke Hand zum Vorderende nach links* und du siehst wie die Schlaufe mitwandert. Wiederhole diesen Vorgang noch zwei- bis dreimal. (Es gelingt bestimmt nach etwas Übung). Wie weit ist dein Streifen nach 3 Versuchsdurchläufen gewandert? Was ist bei der Fortbewegung der Schnecke anders als im Streifen-Modell? . .