Arbeitsblatt: Berufe im Mittelalter

Material-Details

Texte zu verschiedenen typischen Berufen im Mittelalter. Gut um daraus ein Poster zu gestalten oder einen Kurzvortrag zu halten. Toll, wenn das Kind dabei den Text in die Ich Form umändern muss und in die Rolle des Berufes schlüpft und der Person auch einen eigenen Namen gibt!
Geschichte
Mittelalter
4. Schuljahr
11 Seiten

Statistik

103286
1022
16
08.09.2012

Autor/in

chantaleliana (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Schneider und Leineweber In Schneider hatte oft nicht so viel Geld. Der Schneider konnte oft jedoch nicht auf Vorrat arbeiten, sondern musste warten, bis eine Bestellung kam. Er konnte also nicht viele Kunden auf einmal betreuen. Er verarbeitete Leinen zu Hemden, Bettwäsche, Waffenröcke und anderen Kleidungsstücken. Die Herstellung von Leinen war jedoch mühsam. Die Leine stellte der Schneider jedoch oft nicht selber her. Er bekam sie vom Leineweber. Dieser musst den Flachs zuerst ernten. Dann wurden die Samen entfernt. Der Flachs wurde dann einige Tage in warmes Wasser eingelegt und dann getrocknet. Danach musste der Flachs gebrochen werden und die holzigen Teile wurden entfernt. Nun wurde er mit Hilfe einer Hechel in die einzelnen Fasern zerlegt. Erst dann konnte er zum Garnen gebraucht werden und später gewoben werden. Gaukler und Spielleute Sie waren zur Belustigung der Menschen da und führten Kunststücke auf. Dafür bekamen sie Geld. Besonders an einem Markttag konnte dies gutes Geld einnehmen. Sie zogen oftmals von Stadt zu Stadt und unterhielten die Leute. Da sie viel herum kamen, konnten sie auch einiges berichten. Wie tanzten jonglierten mit Bällen, Keulen oder Fackeln. Der Bauer Neun von zehn Menschen im Mittelalter waren Bauern. Er war für das Herstellen von Nahrung für die Bevölkerung zuständig. Es gab die freien, halbfreien und die unfreien Bauern. Die halbfreien und unfreien Bauern waren von einem Grundherrn abhängig. Die grösste Arbeit fand auf dem Feld statt. Der Arbeitsalltag begann bei Sonnenaufgang und endete mit dem Sonnenuntergang. Im Frühjahr bestellten sie die Äcker und pflügten und säten aus. Im Sommer und im Frühherbst wurde geerntet und gepflügt. Sichel und später mit der Sense. Gedroschen wurde mit dem hölzernen Flegel. Sie pflanzten Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste und Hafer an. Gesät wurden von Hand und geerntet mit der Die Bauern waren aber auch Viehhalter. Rinder wurden als Zugtiere gebraucht. Man nutzte jedoch auch ihr Fleisch, das Leder und die Milch. Viele hatten auch Schweine. Im Herbst wurden diese in den Wald getrieben wo man sie mit Eicheln und Bucheckern mästete. Auch verschiedene Federviehe gehörten auf den Hof. Die Wolle der Schafe war auch wichtig. Auch die Bäuerin half mit. Sie arbeitete auf dem Feld und im Haushalt. Zudem zog sie die Kinder auf und stellte Kleidung her. Die Bauern ernährten sich von dem, was sie selber herstellten. Müller Der Müller stellte in der Mühle Mehl her. Zuerst musste er die Getreidesäcke der Bauern entgegen nehmen, zählen und wiegen. Während des Mahlens musste er darauf achten, dass nicht zu viele Körner über den Trichter geschüttet wurden und gleichzeitig das Mahlwerk nicht leer lief. Denn wenn kein Korn drin war konnte dies zu Schäden der Mühlsteine führen. Das gemahlene Korn musste gesiebt, gesichtet, gebeutelt und mehrmals aufgeschüttet werden. Dann erst konnte das Mehl wieder abgemessen und abgefüllt werden. Die Mühle musste immer sauber sein, damit kein Brand entstand. Der Abfall (Hülse) konnte den Schweinen gefüttert werden. Oft unterstellten die Bauern ihm, falsch zu messen und sie zu betrügen, indem er ihnen zu wenig Mehl zurückbrachte. Diese Vermutung war noch immer ganz falsch. Metzger Sie kauften ihr Vieh von den Bauern oder vom Viehmarkt. Geschlachtet wurde im Haus oder im Stadtschlachthaus. Diese lagen meist ausserhalb der Stadt und in der Nähe des Wassers. Die Wurstler stellten Würste her, die Innereien wurden von den Küttern und die Füsse von den Füssern verarbeitet. Die Häute gingen an die Gerber oder Pergamenter und die Hörner an den Kamm- und Knopfmacher. Schuster Als Schuster oder Schuhmacher musste man Schuhe herstellen und flicken. Die Schuhe waren so gut gemacht, dass sie oft mehrere Jahre hielten und auch mehrmals repariert werden konnten. Die meisten Leute hatten auch nur zwei Paar Schuhe, ein Paar für den Sommer und ein Paar für den Winter. Eine Schusterlehre dauerte 7 Jahre. Am Ende der Lehrer musste er dann als Beweis ein Meisterstück herstellen. In kleinen Städten waren die Werkstätte meistens nur von einer Person betrieben. In den grösseren Städten gab es in einer Werkstatt oft mehrere Gesellen und Lehrlinge. Es gab zudem einen Stadtschuster, der normalerweise nur neue Schuhe und Stiefel herstellte und eine Flickschuster, der für das Reparieren der Schuhe zuständig war. Auf dem Land gab es aber auch Hausschuster. Sie gingen von Haus zu Haus und boten ihre Arbeit an. Das Material der Schuhe war meist Leder. Zuerst stellte der Schuster das Leder noch selbst her, später entstand der Gerber, welcher dann das Leder herstellte. Ein Schuster benötigte unter anderem folgende Werkzeuge: Die Ausputzmaschine, um die Schuhsohle zu glätten, eine Ahle um in das Leder zu stechen, einen Hammer, Holznägel, einen Klopfstein, welcher die eingeweichte Sohle beklopft wurde, ein Nagelbohrer, um Löcher für die Nägel ins Leder zu stechen und einen Schusterdraht. Der Bäcker Er zählte zu den angesehensten und vermögendsten Handwerkern. Sie backten Semmeln, Brezel, Laibe, Kringel, Lebkuchen und Waffeln. Der Brotpreis wurde festgelegt und so kostete es überall gleichviel. Ein Bäcker lehrte 2 Jahre. Brot war das wichtigste Grundnahrungsmittel. Reiche Leute konnten sich das helle und weiche Brot leisten, Für die übrigen blieb das gröbere, aber auch nahrhaftere Roggenbrot. Dar Grundrezept bestand aus Roggenmehl, Wasser, Salz und Hefe. Die Backabfälle wurden dazu gebraucht, um die Schweine zu mästen. Der Verkauf fand nicht im Backhaus statt, sondern in Ständen, Buden auf dem Marktplatz. Dies wurde von der Bäckersfrau übernommen. Schmied Der Beruf des Schmiedes war sehr angesehen. Es gab den Hufschmied, Goldschmied, Waffenschmied, Werkzeugschmied, Silberschmied, Kunstschmied und Nagelschmied. Fast jede Burg hatte einen eigenen Hufschmied und Waffenschmied. In den Werkstätten auf der Burg wurden Pferde beschlagen, Pflüge repariert und Rüstungen und Waffen geschmiedet. Wegen der Brandgefahr waren diese Burgschmieden meistens in einem eigenen Gebäude untergebracht oder fanden im Freien statt. Das Eisen musste im Feuer zur Rotglut gebracht werden, bevor es auf dem Amboss mit dem Schmiedehammer bearbeitet werden konnte. Geldwechsler Jede Stadt hatte ihre eigene Währung und somit ihr eigenes Geld. Wenn die Händler und Kaufleute von ausserhalb kamen, musste das Geld gewechselt werden. Dazu ging er die Wechselstube. Für das Wechseln des Geldes musste er dem Geldwechsler natürlich eine kleine Gebühr bezahlen. Das Geld wurde gewogen und so konnte festgestellt werden, wie viel Wert eine Münze hatte. Die Münzen waren meist aus Silber. Es wurde alles ganz genau notiert. Der Mönch/ Die Nonne Mönche und Nonnen waren Männer und Frauen, die ihr Leben ihrem Glauben gewidmet hatten. Sie lebten im Kloster und lebten ziemlich abgeschieden. Sie gehörten der Kirche an und waren somit sehr religiös. Sie besassen nichts. Alles gehörte dem Kloster. Das Kloster versorgte sie jedoch mit allem notwendigen und so ging es ihnen recht gut. Das Leben war durch Beten und Arbeit geprägt. Im Kloster gab es eine Kirche, einen Speisesaal und einen Schlafsaal und andere Klosterräume. Zudem gab es Vorratsräume, Werkstätte und Ställe. Aufgabe der Nonne/ des Mönchs war es auch, Arme mit Essen zu versorgen, Alte und Kranke versorgen und Reisende zu beherbergen. An der Spitze der Kirche war der Abt. jeder Tag war genau geregelt. Es wurde nach einem ganz bestimmten Rhythmus gebetet, gearbeitet und gegessen. Unehrliche Beruf Totengräber/ Abdecker Zur Aufgabe des Totengräbers gehörte es, sich um die Leichen bis zur Beerdigung zu kümmern. Er musste sie waschen und herrichten, die Gräber bereit machen und wieder zuschaufeln. Oft war der Totengräber jedoch auch zugleich Abdecker. Als Abdecker musste man tote Tiere auseinander nehmen und verwerten, was zu verwerten war. Der Rest musste er vergraben oder verbrennen. Knochen und Häute wurden dann an andere Berufsleute verkauft. Das Risiko war jedoch gross, krank zu werden und da es so stank, lebten sie ausserhalb einer Stadt.