Arbeitsblatt: Zivilcourage Teil.2
Material-Details
Wie kann / soll ich reagieren ... ?
Lebenskunde
Ethik / Moral
7. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
104042
1195
24
24.09.2012
Autor/in
ame (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Zivilcourage Vielleicht hast Du schon einmal eine Situation erlebt, in der du gerne geholfen hättest und dich nicht getraut hast. Wenn einer deiner Mitschüler ungerecht behandelt wurde etwa. Aber helfen kann jeder. Die Wirklich jeder. Polizei rufen. Denn Zivilcourage bedeutet nicht den Helden zu spielen, sondern erst einmal auf die innere Stimme zu hören, die einem sagt: was da passiert ist nicht in Ordnung und ich sollte etwas tun. Einer deiner Freunde wird zusammengeschlagen. Hilfst du? Du siehst jemanden beim Zündeln. Geht dich das nichts an? Ein Lehrer benachteiligt einen Mitschüler. Setzt du dich für ihn ein? Zehn „gute Gründe nichts zu tun 1. Ich kann ja doch nichts ausrichten. 2. Es sind noch genügend andere da. 3. Ich weiss doch gar nicht was ich tun soll. 4. Was geht das mich an. 5. Das Opfer ist doch selbst schuld. 6. Hierfür sind andere zuständig. 7. Nur nicht auffallen. 8. Da bekomme ich nur Probleme. 9. Ich habe sowieso keine Zeit. 10.Es könnte eventuell gefährlich sein. Sich für andere einsetzen, sich engagieren, jemandem helfen, den man gar nicht kennt und den Mund aufmachen, wenn alle anderen schweigen das kann ganz schön viel Mut verlangen. Und manchmal ist es auch gefährlich sich einzumischen oder es bringt einem Ärger ein. Aber es macht einen auch stark. Stark und selbstbewusst. Hauptsache man greift ein! hört man Leute sagen. Doch sich einfach in eine Situation zu stürzen, ohne sich vorher zu überlegen, was man genau macht, ist jedoch nicht unbedingt günstig. Solches impulsives Handeln kann einem des Leichteren selber in Gefahr bringen, Wer kopflos handelt, kann leicht den Kopf verlieren Für ein überlegtes Eingreifen gibt es das „5-Hürden-Handlungsmodell – ähnlich dem ABC oder GABI in der ersten Hilfe – Bemerken –Irgendetwas stimmt hier nicht! Interpretieren – Ein Mensch braucht Hilfe! Bereitschaft – Ich will und kann es! Hilfsmittel – Was tue ich? Entscheiden – Ich mache es! Was kann ich tun? Wer zu seiner Überzeugung steht, auch wenn die Mehrheit anders denkt und wer nicht tatenlos zusieht, wenn Unrecht geschieht, der beweist Zivilcourage. Dazu braucht man Mut. Als Zeuge einer Gewalttat, kannst du Folgendes tun: • Ich mache auf die Situation aufmerksam. Eine große Öffentlichkeit schreckt die Täter meist. Sie erwarten nämlich gleichgültiges Verhalten. • Ich fordere andere zur Mithilfe auf. Und das möglichst konkret, wie zum Beispiel: „Sie in der grünen Jacke! „Finden Sie okay, was hier gerade passiert? oder „Könnten bitte dem Fahrer/ dem Wirt Bescheid sagen, er soll die Polizei rufen? Denn sonst fühlen sich viele nicht angesprochen und ignorieren die Situation. • Ich beobachte genau, präge die Täter- Merkmale ein. Melde der Polizei alles was du gesehen hast- möglichst genau. •Ich rufe die Polizei. Wenn du dir nicht sicher bist, ob andere die Polizei gerufen haben, dann tu es selbst. Die Notrufnummer der Polizei lautet die Feuerwehr hat die Notrufnummer und um die Ambulanz zu alarmieren wählst du. • Ich rede mit dem Opfer. Du kannst zum Beispiel sagen: „Ich helfe Ihnen/dir. „Kommen Sie/ Komm zu uns herüber. Das stärkt die angegriffene Person. Dann kannst du fragen: „Was ist denn passiert? „Kann ich Ihnen/ dir helfen? • Ich bleibe ruhig. Wenn der Täter oder die Täterin in Kontakt zu dir tritt, dann gilt: höflich bleiben und Erwachsene immer siezen. Also heißt es: „Sie, mit der schmalen Nase, bitte lassen Sie diesen Mann in Ruhe. Da Täter Angst davor haben, wieder erkannt zu werden, mache ihm oder ihr deutlich, dass du dir Äußerlichkeiten gemerkt hast. Wenn dir der Täter antwortet, versuche ruhig zu sprechen und den Täter nicht mit Beleidigungen zu provozieren oder gar anzufassen. • Ich kümmere mich um Opfer. Falls ein Opfer verletzt wurde, leistet Erste Hilfe oder steht ihm bei. Seelischer Beistand ist sehr wichtig für jemanden, der hilflos der Situation ausgeliefert ist. • Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung. Auf jeden Fall solltet ihr weder in einer verbalen noch in einer körperlichen Auseinandersetzung so weit gehen, eure Gesundheit oder gar euer Leben zu riskieren. Macht euch klar, zu welchem persönlichen Risiko ihr bereit seid und was ihr in der konkreten Situation leisten könnt. Helfen sollte man aber auf jeden Fall. Je umfassender der Widerstand ist, desto größer ist die Wirkung. Außerdem könnte es ja sein, dass Ihr selbst einmal Hilfe von anderen Menschen benötigt.