Arbeitsblatt: Ritter und Burgen - Stationenlernen
Material-Details
Stationenlernen in einer 7ten Klasse Gym zum Thema Ritter und Burgen.
Zum Einstieg wurde die Traumreise benutzt. Neben den einzelnen Stationen gibt es den Laufzettel und ein Deckblatt, aus dem man ein \"Turnierheft\" für die einzelnen SuS erstellen kann.
Geschichte
Mittelalter
7. Schuljahr
5 Seiten
Statistik
10537
2858
122
08.10.2007
Autor/in
KV (Spitzname)
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Das Turnier der Ritterschaften Laufzettel Name: Station Erledigt Bewertung 1. Was gehört alles zu einer Burg? 2. Ritterlichkeit – feine Sitten 3. Page – Knappe – Ritter 4. Frauen leben auf der Burg 5. Wappenherstellung 6. Redewendungen – heute kommt oftmals von damals Macht an der Station, an der ihr das Turnier beginnt, ein Kreuz! Beim Signal geht es, der Reihe nach, im Uhrzeigersinn weiter! Regeln für das Lernen an Stationen 1. Ihr habt 10 Minuten für jede Station. Überlegt euch gut, wie ihr die Arbeit innerhalb der Gruppe aufteilt. 2. Notiert euch auf dem Laufzettel, bei welcher Station ihr begonnen habt. 3. Tragt in eurem Laufzettel ein, welche Station ihr bearbeitet habt und formuliert eine kurze Bewertung darüber, wie die Station euch gefallen hat. 4. Wenn ihr Hilfe benötigt, fragt zunächst eure Mitschüler. 5. Arbeitet gründlich! Überprüft eure Ergebnisse gewissenhaft. 6. Geht mit dem Material sorgsam um. Legt die Materialien wieder an ihren Platz zurück. Station 1: Was gehört alles zu einer Burg? Bezeichnungen: • • • • • • • • Brunnen Ställe und Vorrat Tor, darüber Burgkapelle Vorburg Pallas (Herrenhaus) Bergfried (unbewohnter Hauptturm) Graben und Zugbrücke Mauer und Wehrgang Aufgaben: Ordnet den Nummern die entsprechenden Bezeichnungen zu! 1) 5) 2) 6) 3) 7) 4) 8) Die Burg auf dem Bild und auch die meisten anderen Burgen wurden auf einem Berg oder einer Erhöhung erbaut. Überlegt euch, warum das wohl so gewesen ist. Station 2: Ritterlichkeit feine Sitten Quelle: Staatsbibliothek Bamberg 1. Kein Edelmann soll mit einem anderen zusammen von einem Löffel essen. 2. Beim Essen rülpst man nicht und schneuzt auch nicht in das Tischtuch. 3. Wer mit dem Löffel seine Speise nicht aufnehmen kann, der schiebe sie auch nicht mit den Fingern drauf. 4. Auch ziemt es nicht, sich während des Essens über die Schüssel zu legen und dabei wie ein Schwein zu schnaufen und zu schmatzen. 5. Beim Essen kratzt man nicht mit bloßer Hand, wenn es etwas in der Kehle juckt. Kann man es aber nicht vermeiden, so kratzt man besser mit einem Gewand. 6. Es ist bäuerliche Sitte, mit angebissenem Brot wieder in die Suppe einzutunken. 8. Wer gerade Essen im Mund hat, der trinke nicht wie ein Vieh. 9. Man stochere nicht mit dem Messer in den Zähnen herum. 10. Man soll auch nicht gleichzeitig reden und essen wollen. 7. Auch den Knochen, den man abgenagt hat, legt man nicht in die Schüssel zurück. Quelle: Aus einer „Tischzucht des 13. Jahrhunderts. Zitiert nach Die Reise in die Vergangenheit, Bd. 2. Braunschweig 1971, S. 46 Aufgabe: Welche damaligen Sitten gelten heute noch? Könnt ihr zusätzlich noch einige „feine Sitten aufzählen, die heute ebenfalls noch gelten? Station 3: Page – Knappe – Ritter „Hallo! Ich bin Ritter Lanzelot. Wie Du siehst bin ich schon sehr alt. Doch auch ich war einmal so jung wie du. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern. Ich will dir einmal erklären, wie ich aufgewachsen bin. Du wohnst wahrscheinlich noch bei deinen Eltern. Doch ich musste mich schon sehr früh von ihnen trennen. Ich erinnere mich nur noch schlecht an meine Mutter. Schließlich wurde ich ja mit 7 Jahren als Page auf einen fremden Hof geschickt. Meine Mutter hat hauptsächlich mit mir gebetet. Mein Vater war auch ein Ritter. Ihr fragt euch wahrscheinlich warum ich nicht bei ihm gelernt habe? Nun wir Ritter denken, dass man mehr lernt, wenn man auf einem anderen Hof lernt! Dort wurde ich von der Edelfrau im Fach „höfische Sitte unterrichtet. Ich war viel mit ihr zusammen. Frauen waren bei den Rittern immer sehr wichtig und beliebt. Von Pfarrern und Sängern wurde ich in Geschichte unterrichtet. Sie erzählten mir von unserem Volk und von vielen spannenden Sagen. Auch Musik war ein wichtiges Fach. Mit 14 wurde ich Knappe. Nun durfte ich mir zum ersten Mal mein Schwert umschnallen. Auch Jagdkunst war sehr wichtig. Ich kann mich noch genau erinnern, als ich den ersten Vogel traf. Ich war so stolz. Noch stolzer war ich als ich die Waffen meines Herrn tragen durfte. Ich musste zwar seine Rüstung reinigen, doch das war mir egal. In der Schlacht blieb ich immer bei meinem Herrn. Ich musste ihn beschützen, doch das war mir eine Ehre. Mit 19 habe ich meinem Herrn in einer Schlacht das Leben gerettet. Das brachte mir sehr viel Ruhm! Das Hauptfach war aber Turnen. Wir mussten vor allem gut Laufen, Springen, Reiten und Schwimmen können. Auch mit dem Schild, dem Schwert und der Lanze mussten wir gut umgehen können. Das lernten wir im Fach „Kriegskunst. Lesen und Schreiben konnte ich bestimmt nicht so gut wie du. Es war eigentlich nicht wichtig. Mit 21 wurde ich durch den Ritterschlag in den Ritterstand erhoben. Ich war nun sehr wichtig. Die Leute ehrten mich. Ich musste versprechen immer die Wahrheit zu Sprechen. Es war auch wichtig für mich als Ritter die Schwachen und Wehrlosen zu unterstützen. Die Ungläubigen musste ich im Krieg bekämpfen. Ich gebe zu, ich war schon sehr mächtig, doch auch ich musste dem Kaiser gehorchen. Außerdem wäre es für einen Ritter eine große Schande seine Macht zu missbrauchen. Aufgaben: 1. Welche Tätigkeiten erlernte ein Page? 2. Welche Aufgaben hatte ein Knappe? 3. In welchem Alter erhielt man den „Ritterschlag? Welche Aufgaben gingen damit einher? Station 4: Frauen leben auf der Burg Vor allem in Zeiten der Abwesenheit des Burgherrn lag alle Verantwortung in den Händen der Ehefrau, die notfalls auch die Verteidigung der Burg organisieren musste. Aber auch in Friedenszeiten war ihr Alltag arbeitsreich und wenig bequem. Unter ihrer Anleitung musste das Gesinde Stoffe weben und Kleidung nähen, die täglichen Mahlzeiten bereiten, Vorräte für den Winter und für Belagerungszeiten anlegen. Kinder wollten versorgt und Gäste standesgemäß bewirtet werden, Kranke erwarteten den Besuch der Burgherrin und hofften auf eine stärkende Arznei. Quelle: Anno 2. Westermann Verlag, Braunschweig 1995, S. 93 Aufgabe: Fasst die Aufgaben einer Burgherrin in Gruppen zusammen, und gebt diesen Gruppen eine Überschrift, die einen Beruf aus heutiger Zeit beschreibt. Orientiert euch dabei sowohl am Text, als auch an den Bildern Beruf von Heute Tätigkeit Station 5: Wappenherstellung Wappen im eigentlichen Sinne gibt es etwa seit dem 12. Jahrhundert. Sie waren Erkennungszeichen von Einzelpersonen oder später auch von ganzen Familien. Das Wort Wappen stammt von dem Wort Waffen ab. Dies erklärt sich daher, dass die Ritter ihre Erkennungszeichen (Wappen) auf ihren Waffen abgebildet hatten. Hauptsächlich waren die Wappen auf den Schilden angebracht. Durch die unterschiedlichen Wappen konnten die Ritter im Kampf zwischen Freunden und Feinden unterscheiden, da sie unter ihrer schweren Rüstung nur schwer zu identifizieren waren. Diese Kennzeichnung der einzelnen Ritter war jedoch nur in der Zeit anzutreffen, als sie noch in den Kreuzzügen kämpften oder wenn sie auf Ritter-Turnieren ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen wollten. Bei diesen Ritterturnieren gab es einen Organisator, den so genannten Herold. Daher leitet sich auch das Wort „Heraldik ab, was soviel wie Wappenkunde bedeutet. Der Herold kannte die Bedeutungen der einzelnen Wappen und konnte so die Turnierfähigkeit der Ritter überprüfen. Später, als es keine Turniere mehr gab, benutzten die Ritter und andere Leute ihre Wappen, um ihr Eigentum zu kennzeichnen. So wurde das Wappen auf Pferdedecken, Möbeln, Bettwäsche, Besteck usw. angebracht. Eine wichtige Regel, beim erstellen von Wappen war, das dieses auf eine bestimmte Entfernung (200 Fuß etwas mehr als 60 m) zweifelsfrei zu identifizieren sein musste. Deshalb galt und gilt auch heute noch der Grundsatz der Wappen Einfachheit. Das heißt, dass der Schild nicht mit zu vielen Dingen überladen werden sollte. Aufgabe: Erstellt gemeinsam ein Gruppenwappen für eure Ritterschaft. Beachtet dabei die beigelegten Vorgaben, die ein richtiges Ritterwappen auszeichnen. (siehe zweites Arbeitsblatt) 1. Nehmt euch jeder eine Vorlage. 2. Mit dem Bleistift teilt ihr nun das Wappen ein – ihr könnt es vierteln, halbieren, oder auch einen einfarbigen Hintergrund verwenden 3. Skizziert mit Bleistift eure persönlichen Motive auf das Wappen – Tiere, Pflanzen, Menschen, ein Muster oder ein lustiges Symbol. Vielleicht findet ihr ja einen besonderen Namen für eure Ritterschaft, der verdeutlicht werden soll. 4. Nun könnt ihr beginnen, mit den Buntstiften das Wappen bzw. eure Figuren auszumalen Die Farben hatten eine wichtige Bedeutung: Blau stand für Aufrichtigkeit und Treue Gold stand für Reichtum und Ansehen Rot stand für Stärke und Tapferkeit Schwarz stand für Standhaftigkeit und Trauer Grün stand für Freiheit und Fröhlichkeit Silber stand für Reinheit und Weisheit Bedenkt aber, dass ein ritterliches Wappen nur die Farben Blau, Gold, Rot, Schwarz, Grün und Silber haben darf. Bei Gold und Silber könnt ihr ein bisschen schummeln, indem ihr stattdessen die Farben Gelb und Grau verwendet. Station 6: Redewendungen – heute kommt oftmals von damals Ins Schwarze treffen Sich aus dem Staub machen Den Spieß umdrehen Einen Blick riskieren Die Werbetrommel rühren Jemanden ins Visier nehmen Aufgabe: Diese Redewendungen haben ihren Ursprung von einem ritterlichen Turnier. Erklärt, was sie heute bedeuten und überlegt, welche Bedeutung die Sprüche wohl im Mittelalter gehabt haben könnten. Traumreise Schließt eure Augen, macht es euch bequem. Denn ihr werdet auf eine kleine Reise gehen. Stell euch vor: Draußen ist dunkle Nacht. Irgendwo, gar nicht weit von hier, schreit ein Käuzchen. Ein kühler Wind pfeift um das alte Gemäuer. Der Vollmond versetzt die Burg in ein unheimliches, fahles Licht. Drinnen, im Innern der Burg, flackert ein Feuer, an dem sich zwei uralte Ritter wärmen. Es ist eisig kalt draußen. Doch drinnen herrscht eine gemütliche Stimmung und Geschichten aus längst vergangenen Tagen füllen den Raum. Da klopft es an der Tür, und ein Bote des Königs betritt den Saal. „Was wollt ihr zu so später Stunde? – fragt Ritter Kuno ganz erstaunt. „Der König schickt mich, antwortet der Gesandte noch ganz außer Atem, „ihr edlen Ritter seid geladen zu dem größten Turnier, das ihr je gesehen habt. Edle Ritter und Burgfräuleins werden um die Gunst des Königs wetteifern. Ort der Austragung ist das königliche Domgymnasium zu Verden. Findet Euch dort am 08. dieses Monats zur 5. Stunde ein. Dieses Ereignis dürft Ihr Euch nicht entgehen lassen. Und so plötzlich, wie der Gesandte aufgetaucht war, war er auch wieder verschwunden. Wenn ihr die Augen wieder aufmacht seid ihr mitten drin Im Turnier der edelsten Ritter und hübschesten Burgfräulein. Das Turnier der Ritterschaften Name: Ritterschaft: