Arbeitsblatt: Fabel der Wolf und der Kranich
Material-Details
Fragen zum Textverständnis
Deutsch
Textverständnis
5. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
105453
1697
22
21.10.2012
Autor/in
Verena Reimann
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Der Wolf und der Kranich Es war einmal ein besonders gieriger Wolf. Mit seiner Gefrässigkeit wurde er schliesslich bestraft. Als er ein Lamm riss, blieb ihm ein Knöchel im Hals stecken. Nun konnte er nichts Festes mehr schlucken. Er musste sich mit ein paar Schlücken Wasser begnügen. Davon wurde er aber nicht satt und die Schmerzen wurden nicht gelindert. Jeder Versuch blieb erfolglos, der Knöchel war nicht fort zubewegen Der Wolf fragte alle Bekannten um Rat. Aber da er der Schrecken des Waldes war, fürchteten sich alle. Sie verdrückten sich unter irgendeinem Vorwand und weigerten sich, ihm zu helfen. Der Fuchs machte ihm nicht auf. „Ich kann dich nicht hereinlassen, ich bin krank, heuchelte er. Riet ihm aber: „Geh zum Kranich, der am grossen Weiher wohnt. Er gilt als der beste Arzt weit und breit. Der Wolf machte sich wenig Hoffnung. Aber er suchte den Kranich auf und bemühte sich, recht liebenswürdig zu sein: „Herr Kranich, man hört nur Gutes über dich. Wenn du auch mir helfen kannst, will ich dich königlich dafür belohnen. Der Kranich wusste, wie verrufen der Wolf war. Zuerst hatte er Angst, aber dann liess er sich überreden. Teils weil es ihm schmeichelte, einen so berühmten Patienten zu haben, teils weil ihn der versprochene Lohn lockte. Der Wolf machte sein Riesenmaul auf. Dem Kranich lief es kalt über den Rücken, In diesen roten Rachen, zwischen diesen spitzen, messerscharfen Zähnen sollte er den Kopf stecken! Doch dann fasste er sich ein Herz: „Behalte dein Maul weit offen, Auch wenn ich dir weh tue, sonst kann ich den Knochen nicht entfernen. Er steckte dem Wolf seinen langen Schnabel in den Hals, packte den Knöchel und zog ihn heraus. „So nun kannst du wieder schlucken, was du willst. Der Wolf konnte es kaum fassen. Ihm war, als sei er von einer Fessel befreit. Er bewegte den Kiefer hin und her, öffnete und schloss die Schnauze. Alles war in Ordnung, er war wieder der alte. „Du kannst mit mir zufrieden sein, meinte der Kranich stolz. „Ich habe dir überhaupt nicht weh getan. Was mein Lohn betrifft „Lohn?! Was für ein Lohn? unterbrach ihn der Wolf. „Sei dankbar, dass ich dir nicht den Kopf abgebissen habe, als du ihn mir in den Rachen gesteckt hast. Du bist es, der sich erkenntlich zeigen sollte! Als der Kranich in die blutunterlaufenen Augen des Wolfes sah, wurde ihm klar, wie gefährlich seine Lage war. Im geheimen schwor er sich, nie mehr einen Patienten zu behandeln, dem er nicht volles Vertrauen schenken kann. Fragen zur Geschichte „der Wolf und der Kranich Welche Eigenschaften und Fähigkeiten werden dem Wolf zugeschrieben? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten werden dem Kranich zugeschrieben? Wovon handelt der Konflikt in der Geschichte? Welche Gefühle verspürt der Kranich? Welchen Entschluss fasst er daraus? Welche Gefühle verspürt der Wolf? Wie verhält sich der Wolf mit seinen Gefühlen? Kenne ich ähnliche Gefühle wie die des Kranichs? Kenne ich ähnliche Gefühle wie die des Wolfes?