Arbeitsblatt: Aufklärung
Material-Details
Dossier zu den wichtigsten Themen zur Aufklärung
Lebenskunde
Sexualerziehung
6. Schuljahr
19 Seiten
Statistik
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1559
92
28.10.2012
Autor/in
Catherine Spichtig
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
M.&U. / Aufklärung Aufklärung Lernziele Ich kenne den Unterschied zwischen primären, sekundären und tertiären Geschlechtsmerkmalen und kann Begriffe diesen drei Merkmaltypen zuordnen. (selbst geschriebenes AB) Ich kann die inneren und äusseren Geschlechtsmerkmale des Mannes und der Frau beschriften. (AB 2/3/4/5) Begriffe: Ich weiss, wie die Pubertät ausgelöst wird. (AB 6) Ich kann beschreiben, wie sich der Körper in der Pubertät beim Mädchen und beim Jungen verändert. (AB 7/8) Ich weiss, wann die körperliche Pubertät abgeschlossen ist. (AB 6) Ich weiss, warum Körperhygiene während der Pubertät besonders wichtig ist. (AB 6-8) Ich weiss, warum es Pickel geben und was man dagegen machen kann. Ich weiss, auf was Knaben bei der Körperpflege achten sollten. Ich weiss, auf was Mädchen bei der Körperpflege achten müssen. Ich weiss, was Slipeinlagen, Tampons und Monatsbinden sind und wann diese verwendet werden. Ich weiss, was während der Menstruation passiert und wie diese abläuft. Ich weiss „Wissenswertes über die Menstruation. Ich kenne den Grundsatz, wann mich jemand berühren darf und wann nicht. Ich kenne die Regeln zur Selbstbestimmung. Ich weiss, warum AIDS gefährlich ist und wie AIDS übertragen und eben auch nicht übertragen werden kann. Ich kann die Begriffe des „Glossars erklären. Links: Im Educanet findest du unter Klassen klasse_spichtig Lesezeichen verschiedene Links und Übungen zum Thema 2 M.&U. Aufklärung / Die äusseren Geschlechtsmerkmale Sicher hast du dich schon mal mit dem unterschiedlichen Aussehen von Mann und Frau befasst. Unter den Kleidern sind die Merkmale noch augenfälliger. Merkmale, die Frauen von blossem Auge von Männern unterscheiden, nennt man die „äusseren Geschlechtsmerkmale. Der unten stehende Lückentext beinhaltet die wichtigsten. Männer haben einen und einen Frauen haben dort einen und eine. Männer und Frauen haben unter den Armen. Die Haare an den Geschlechtsteilen nennt man. Die Männer haben auch Haare auf der. Frauen haben am Oberkörper einen. Ihr ist breiter als jenes der Männer. Sie müssen ja auch Kinder bekommen können. Busen, Schamlippen, Scheide, Becken, Hodensack, Haare, Penis, Brust, Schamhaare Primäre Geschlechtsmerkmale Definition: Primäre Geschlechtsmerkmale sind die angeborenen inneren und äusseren Organe, die zur Fortpflanzung notwendig sind. Frau Mann Sekundäre Geschlechtsmerkmale M.&U. Aufklärung / Definition: Sekundäre Geschlechtsmerkmale entwickeln sich später in der Pubertät. Es sind körperliche Geschlechtsmerkmale, die die Weiblichkeit bzw. die Männlichkeit der nun erreichten Geschlechtsreife einer Person kennzeichnen. Frau Mann Tertiäre Geschlechtsmerkmale Definition: Tertiäre Geschlechtsmerkmale zeigen sich im sozialen Verhalten und im von aussen gestalteten Aussehen. M.&U. / Aufklärung Die inneren Geschlechtsmerkmale Mann und Frau unterscheiden sich nicht nur äusserlich. Gerade die inneren Geschlechtsorgane sind völlig verschieden, haben sie doch unterschiedliche Aufgaben. Die Natur hat dem Mann die Aufgabe zugeteilt, in seinem Körper Samen entstehen zu lassen; im Körper der Frau soll aus winzigen Eizellen ein Kind wachsen können. Ein Kind entsteht, wenn eine männliche Samenzelle und eine weibliche Eizelle zusammentreffen und sich vereinigen. Wie das geschieht, erfahrt ihr später. Hier sollt ihr einmal die männlichen und die weiblichen Geschlechtsorgane und deren Funktionen kennen lernen. M.&U. / Aufklärung Bau der männlichen Geschlechtsorgane Seitenansicht Vorderansicht M.&U. / Aufklärung Bau der weiblichen Geschlechtsorgane Seitenansicht Vorderansicht M.&U. / Aufklärung Die Pubertät Während der Kindheit wachsen die Geschlechtsorgane einfach mit dem Körper mit und verändern sich nur wenig. Erst mit Einsetzen der Pubertät reifen sie heran und nehmen ihre Funktion auf: Bestimmte Zentren im Gehirn lösen in den Eierstöcken bzw. Hoden die Produktion von Hormonen aus. Hormone sind Botenstoffe im Blut, mit denen der Körper viele seiner Abläufe steuert. So auch der Beginn und der Verlauf der körperlichen Entwicklung. Der langsame Anstieg des Hormonspiegels löst allmählich den Beginn der Pubertät im Körper aus. Dies geschieht bei Mädchen meist im Alter von 10 bis 13 Jahren, bei den Knaben ungefähr ein bis zwei Jahre später. Die Pubertät, die Zeit des Erwachsenwerdens Seit deiner Geburt hast du dich bereits eindrucksvoll entwickelt. Du hast Laufen und Sprechen gelernt. Du bist ein schönes Stück gewachsen. Du bist in die Schule gekommen und hast Schreiben, Lesen und Rechnen gelernt. Veränderungen sind also Teil deines Lebens. Das ist während der Pubertät nicht anders. In der Kindheit ist der Körperbau von Jungen und Mädchen noch ziemlich ähnlich. Dies ändert sich mit dem Beginn der Pubertät ziemlich schnell und die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen werden immer auffälliger. Am Ende der Pubertät wird ein zu Beginn noch kindlicher Körper der einer erwachsenen Frau oder eines erwachsenen Mannes sein. Auch Gefühle und Ansichten werden sich verändert haben. Eine solche „Verwandlung passiert natürlich nicht über Nacht. Sie erstreckt sich über mehrere Jahre. Jahre, die sehr aufregend und manchmal auch sehr verwirrend sein können. Die Pubertät verläuft bei jedem anders Eines sollte man vorab wissen: Die Pubertät verläuft bei jedem Jugendlichen anders ab. Bei manchen beginnt sie früher, bei anderen später. Der Körper folgt in seiner Entwicklung einer inneren Uhr. Darum kann niemand genau vorhersagen, wann solche Veränderungen eintreten werden. Manche Mädchen sehen schon mit 12 oder 13 Jahren sehr fraulich aus, andere verändern sich später. Auch bei Jungen gibt es Unterschiede in der Entwicklung. Manche sehen mit 13 oder 14 Jahren fast wie erwachsene Männer aus, bei anderen beginnt die Pubertät erst in diesem Alter. Lass dich also von Altersangaben zur pubertären Entwicklung nicht verwirren. Sie entsprechen nur den Durchschnittswerten, an denen du dich orientieren kannst. Du musst dir als keine Gedanken machen, wenn deine Freundin oder dein Freund weiter entwickelt ist als du, obwohl er oder sie jünger ist. Jede(r) Jugendliche hat ihr (sein) eigenes Entwicklungstempo. Normalerweise wird ein später Beginn der Pubertät durch ein schnelleres Entwicklungstempo ausgeglichen. So ist die körperliche Entwicklung im Wesentlichen mit ca. 17 Jahren abgeschlossen. Die unten stehenden Tabellen zeigen dir, in welchem Zeitraum welche körperliche Entwicklung stattfindet. Du siehst, Unterschiede von mehreren Jahren sind ganz normal. Zeitlicher Ablauf der Entwicklung bei Knaben Zeitlicher Ablauf der Entwicklung bei Mädchen M.&U. / Aufklärung Entwicklung vom Knaben zum Mann Die ersten deutlichen Veränderungen bei einem Jungen sind das Wachstum der Hoden und des Penis sowie die Entwicklung der Schambehaarung. Mit dem Wachstum der Hoden beginnt die Samenproduktion. In der Folgezeit kann es zum ersten nächtlichen Samenerguss kommen. Das heisst, dass Spermien unbewusst ausgestossen werden. Wenn dies ein Junge eines Morgens bemerkt, muss ihm das nicht peinlich sein. Jeder Junge erlebt diese feuchten Träume in der Pubertät. Den Wachstumsschub erleben die Jungen meist etwas später als die Mädchen. Sie werden jedoch grösser als die meisten Mädchen. Knaben werden schwerer und bekommen breitere Schultern. Die Hüften dagegen bleiben eher schmal. Die meisten Jungen bekommen etwa mit 15 Jahren in den Stimmbruch. Die Stimme wird dabei tiefer und männlicher. Der Beginn des Bartwuchses wird ebenfalls durch die vermehrte Produktion der Geschlechtshormone ausgelöst. Die Wachstumsphase ist auch bei den Jungen ungefähr mit 17 Jahren abgeschlossen. Die endgültige Körpergrösse ist erreicht, die Behaarung im Schambereich und unter den Achseln ist vollständig, Hoden und Penis sind voll entwickelt. Auch wenn die Grösse des Penis für viele Jungen ein wichtiges Thema ist, hat sie keinen Einfluss, auf seine Funktionsfähigkeit uns sagt auch nichts über Stärke oder Männlichkeit aus. i E t i k u g o z e J n e i Ve g e c Junge Als Junge 9 Jahre alt war, hatte seine Entwicklung noch nicht begonnen. In den folgenden Jahren jedoch entwickelte er sich fast sprunghaft. Er schoss richtig in die Höhe. Schon mit 14 Jahren hatte er fast seine endgültige Grösse erreicht. Er war deutlich schwerer geworden, seine Schultern breiter. Seine Geschlechtsteile waren weit entwickelt, und auch die Schambehaarung war ausgeprägt. Seine Gesichtszge waren männlicher geworden und er hatte bereits einen leichten Bartwuchs. Danach verlief seine Entwicklung langsamer. Junge Junge jedoch liess sich am Anfang mehr Zeit mit seiner Entwicklung. Mit 11 Jahren waren noch keinerlei Veränderungen sichtbar. Auch mit vierzehn Jahren sah er im Vergleich zu Junge eher kindlich aus. Zwar war er eher grösser und schwerer geworden, die Schambehaarung war teilweise vorhanden, und auch die Geschlechtsteile entwickelten sich. Aber trotzdem wirkte Junge im gleichen Alter schon viel erwachsener. Junge holte erst in den folgenden drei Jahren auf. Mit 17 hatten beide – Junge wie auch Junge – ihre körperliche Entwicklung abgeschlossen und waren ausgewachsen. Tipps zur Körperpflege Besonders in der Pubertät ist es wichtig, sich regelmässig zu waschen, um unangenehme Gerüche zu vermeiden. Dusche oder wasche dich täglich. Benutze eine milde Seife für Achselhöhlen und Füsse. Um talgähnliche Absonderungen an der Eichel zu entfernen, ziehe die Vorhaut zum Waschen vorsichtig zurück. Dies verhindert Entzündungen. M.&U. / Aufklärung n w c l n v m ä c e z r Fr u Mädchen kommen früher in die Pubertät als Jungen. Bei Mädchen ist die Veränderung der primären Geschlechtsmerkmale weniger sichtbar, denn die meisten Geschlechtsmerkmale befinden sich im Inneren des Körpers. Äusserlich kann man bei Mädchen eine körperliche Veränderung feststellen. Das Becken und die Hüften werden breiter, die Oberschenkel nehmen rundlichere und damit auch weiblichere Formen an. Die Brust beginnt zu wachsen. Die Warzenhöfe werden grösser und runder. Gleichzeitig zeigen sich im Bereich der Geschlechtsorgane und in den Achselhöhlen feine Haare. Die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale wird durch weibliche Geschlechtshormone ausgelöst. Unter ihrem Einfluss können sich ausserdem auf der Haut Pickel bilden, da die Talgdrüsen mehr Fett als vorher produzieren. Wird die Haut nicht regelmässig gereinigt, können die Poren der Haut durch das Fett verstopfen. Tipps für die richtige Pflege gibt jeder Apotheker oder bei hartnäckigen Pickeln auch der Hausarzt. Viele Mädchen freuen sich an den Veränderungen ihres Körpers durch die Pubertät, die ihnen zeigen, dass sie erwachsen werden. Der erste Büstenhalter, den man trägt ist dabei genau so wichtig wie das Gespräch mit der ersten Freundin über die richtige Behandlung der Pickel. Auch bei den Mädchen beginnt und verläuft die Pubertät nicht bei allen gleich, aber spätestens mit 18 Jahren ist sie bei fast allen beendet. M.&U. / Aufklärung Körperpflege Mädchen Während der Regelblutung musst du besonders auf Sauberkeit achten. Die Kleidung muss vor Blutflecken geschützt werden. Das kann durch Damenbinden oder Tampons erreicht werden. Die Binden haben einen Klebestreifen und können im Slip befestigt werden. Tampons werden in die Scheide eingeführt. Binden und Tampons müssen täglich mehrmals gewechselt werden, damit man sich stets sauber fühlt. Um keinen Körpergeruch entstehen zu lassen, solltest du die äusseren Geschlechtsorgane ein- bis zweimal lauwarm und ohne Seife waschen. Wichtig ist auch – und das sollte grundsätzlich so geschehen – dass man nach dem Stuhlgang von vorne nach hinten abputzt, damit die Geschlechtsorgane nicht verunreinigt werden und keine Keime über die Scheide nach innen gelangen. Solltest du ausserhalb der Tage gelben Ausfluss (gelbbraunen Schleim) in deinem Slip haben, solltest du darüber mit deiner Mutter oder einer älteren Schwester sprechen und eventuell einen Arzt aufsuchen. Es könnte die empfindliche Scheidenschleimhaut entzündet sein. Die verschiedenen Hygienehilfen Binden Binden werden in verschiedenen Längen und Breiten angeboten und sie sind auch unterschiedlich dick. Normale dicke Binden haben einen Saugkern: Sie sind besonders dünn und dennoch sehr saugfähig. Ihr besonderer Vorteil ist der Tragkonfort. Man spürt die Binde kaum und ist dennoch sicher geschützt. Zusätzlichen Schutz an den Seiten geben Flügel – sowohl bei dicken wie bei dünnen Binden. Ultra-Binden für die Nacht sind besonders lang und haben extra-grosse Flügel. Ta p n Tampons bestehen aus Zellulosefasern. Natürlich gibt es auch Tampons in unterschiedlichen Saugstärken. Ausserdem sind Tampons mit oder ohne Applikator erhältlich. Der Applikator ist eine Einführungshilfe: Du brauchst weder Tampon noch Scheide direkt zu berühren. Slipeinlagen Die ideale Hygiene für die Tage zwischen den Tagen. Slipeinlagen bieten Schutz bei Ausfluss und sind dünner als Ultra-Binden. Sie helfen dir, dich den ganzen Tag über sauber zu fühlen. Manche Frauen verwenden Slipeinlagen auch, während die Regel ausklingt. Dein persönliches System Jede Frau legt sich im Laufe ihres Lebens ein bestimmtes Monatshygienesystem zurecht. Viele Frauen kombinieren zum Beispiel Binden und Tampons, wenn sie besonders starke Regelblutung haben. Du muss aber selbst ausprobieren, womit du dich am besten geschützt fühlst. Egal, welches System du für dich entwickelst: Regelmässiges Wechseln der Hygienehilfen ist sehr, sehr wichtig! Du solltest Tampons alle 4 bis 8 Stunden wechseln. Ausserdem immer die Stärke des Monatsschutzes nach der Stärke der Blutung auswählen. Ein Tampon lässt sich am besten immer dann entfernen, wenn er vollgesaugt ist. Und das Jungfernhäutchen? Das Jungfernhäutchen – auch Hymen genannt – ist eine ringförmige, flexible Hautfalte, die um den Scheideneingang verläuft. Es ist also eine Öffnung, die fast immer weit genug ist, um einen Tampon schmerzlos einzuführen. M.&U. Aufklärung / Wie war früher? Noch vor wenigen Jahrzehnten waren Frauen während der Menstruation in ihrer Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. Sie behalfen sich mit selbst hergestellten Vorlagen aus Leintüchern, Handtüchern, altem Bettzeug, Naturschwamm oder Holzwolle. Daraus nähten sie sich kompakte Baumwollhosen eigens für die Tage der Menstruation. Bei Naturvölkern wurden sogar eigene Hütten für menstruierende Frauen gebaut, in denen sie sich aufzuhalten hatten, solange sie bluteten. Seitdem hat sich in der Monatshygiene sehr viel verändert. Die ersten Einwegbinden kamen in den 20er Jahren auf den Markt und erfreuten sich grösster Beliebtheit. Bereits in den 30er Jahren wurden in den USA die ersten Tampons verkauft, in Europa war es dann 1950 soweit. Die heutige Monatshygiene mit Binden und Tampons erlaubt nahezu uneingeschränkte Bewegungsfreiheit auch während der Regel. Und Schwimmen? Ja, du kannst Tampons benutzen, wenn du Schwimmen gehst. Vergiss aber danach nicht, den Tampon zu wechseln. Binde Ta p n Applikator M.&U. / Aufklärung Körperpflege in der Pubertät Hygiene (Sauberkeit) spielt in der Pubertät eine grosse Rolle, weil die Schweissdrüsen nun stärker arbeiten. Da Schweissgeruch sehr unangenehm sein kann, sollte man sich täglich warm waschen oder duschen. Für „zwischendurch gibt es Körpersprays oder Erfrischungsstifte. Weil Haare schneller fetten, müssen sie häufig gewaschen werden. Besonderen Kummer bereiten vielen Jugendlichen die Pickel. Da auch die Talgdrüsen in der Pubertät stärker arbeiten und nicht selten die Porenausgänge durch Staubkörnchen verstopft werden, bilden sich kleine oder gar grosse Eiterpusteln. Vernünftiger als Kratzen oder Ausdrücken ist das Auftragen einer heilenden Salbe oder Tinktur, die in der Apotheke erhältlich ist. Wenn sich häufig oder über einen längeren Zeitraum Eiterpusteln bilden, nennt man das Akne. Die Behandlung der Akne gehört in die Hände eines Hausarztes. Häufig empfiehlt er eine Ernährungsumstellung: keine fetten und schwarf gewürzten Speisen, viel frisches Obst und Gemüse. M.&U. / Aufklärung Menstruation Der Eisprung Bereits bei der Geburt des Mädchens befinden sich in den Eierstöcken 200 00 bis 400 00 Eianlagen. Im Leben einer Frau reifen aber höchstens 400 Eier heran. Jedes Ei ist etwa ein zehntel Millimeter gross und ist in einem mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen eingeschlossen. Die Hormone der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) beeinflussen das Wachstum der Eianlagen. Ist ein Ei reif, platzt das Bläschen und das Ei verlässt den Eierstock. Den Vorgang nennt man Eisprung. Er kommt ungefähr einmal im Monat vor. Im Allgemeinen kommen die beiden Eierstöcke abwechslungsweise an die Reihe. Die Wanderung Nach dem Platzen wird das Ei von einem der Eileiter aufgenommen. Durch diesen Kanal gleitet es zur Gebärmutter. Sobald das Ei im Eileiter seine Wanderung aufnimmt, bildet es ein Hormon. Dieser Saft wiederum beeinflusst zusammen mit einem weiteren Hormon namens Östrogen die Schleimhaut der Gebärmutter. Zur Aufnahme eines Eies muss sich die Gebärmutter vorbereiten: • Sie nimmt viel Blut auf. • Sie lässt viele Nährstoffe in ihren Blutgefässen ablagern. • Die Drüsen der Gebärmutterwand schwellen an. Fall a) Die Befruchtung findet statt: Trifft das Ei nach dem Eisprung auf männliche Samenzellen, so dringt eine männliche Zelle in das Innere des weiblichen Eies. Das Ei ist befruchtet. Es setzt seinen Weg fort und nistet sich in der Gebärmutterwand ein. Fall b) Die Befruchtung fällt aus Wenn das Ei nach dem Eisprung keiner männlicher Samenzelle begegnet, stirbt es rasch ab. Es wird kein Hormon mehr produziert. Die Gebärmutter hört auf, sich vorzubereiten. Die Menstruation Wenn der Gebärmutterwand kein Hormon mehr zugeführt wird, stellt sie die Produktion ihres Wachstums ein und löst sich ab. Die Blut gefüllten Gefässe verlassen den Körper. Die dadurch verursachte Blutung aus der Scheide hält einige Tage an. Das Mädchen hat dann die Menstruation oder die Regel. Etwa zwischen dem 11. und dem 14. Tag nach Beginn der Menstruation löst sich wieder aus einem der Eierstöcke ein Ei. Der ganze Vorgang beginnt von Neuem. M.&U. / Aufklärung Die Menstruation – eine Darstellung M.&U. / Aufklärung Wissenswertes über die Menstruation Der Zeitraum zwischen zwei Menstruationen beträgt im Allgemeinen 28 Tage. Die Menstruation tritt üblicherweise zwischen dem 10. und 16. Lebensjahr das erste Mal auf. Die ersten Blutungen sind meistens unregelmässig. Der Eisprung muss sich zuerst einstellen. Eine Verzögerung der Blutung kann mehrere Ursachen haben: * * Eine Reise Eine Krankheit Stress Sorgen, den die Regel hängt von der Psyche ab. Anhand der letzter Regel lässt sich die nächste ausrechnen, so dass das Mädchen von der Blutung nicht überrascht wird und sich auf schlechte Launen und Empfindlichkeiten einstellen kann. Diese Symptome (Zeichen) treten einige Tage vor dem Einsetzen der Regel auf. Die Menstruation dauert normalerweise zwischen drei und sieben Tage. Die Menstruation ist nicht nur Folge von verschiedenen Organfunktionen, sondern sie hängt auch eng mit dem psychischen Zustand des Mädchens zusammen. Während der Menstruation ist sorgfältige Körperpflege besonders wichtig. Gebärmutter und Scheide sind für Infektionen anfälliger als sonst. M.&U. / Aufklärung AIDS Allgemeines zu AIDS Die HIV-Infektion ist eine gefährliche, vor allem sexuell übertragbare Krankheit, die erst seit 1981 bekannt ist. HIV ist das Virus, das AIDS verursacht. Viren können Menschen krank machen wie z.B. Grippe- Masern- oder Rötelnviren. Das Wort HIV setzt sich aus den Anfangsbuchstaben des englischen Begriffs HumanImmunodeficiency-Virus zusammen. Auf Deutsch: Menschliches Immunschwäche Virus. AIDS kommt ebenfalls aus dem Englischen und steht für Acquired Immune Deficiency Syndrome. Auf Deutsch: Erworbenes Immunschwäche-Syndrom. Immunschwäche bedeutet, dass der Körper nicht mehr in der Lage ist, Infektionen und Krankheiten abzuwehren und zu bekämpfen. Syndrom heisst, dass die Krankheit sich durch verschiedene Krankheitszeichen (Symtome) äussert, bei AIDS zum Beispiel durch eine bestimmte Form von Lungenentzündung, durch bestimmte Krebsarten, Nervenentzündungen oder Hirnstörungen. Wie HIV/AIDS funktioniert Das Tückische bei HIV ist, dass die Viren das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) zerstören, indem sie wichtige Abwehrzellen befallen und sich in ihnen vermehren. Oft merkt man das gar nicht, bis sich plötzlich die Immunschwäche zeigt: Der Körper ist dann wehrlos gegen viele Krankheitserreger, die ein gesunder Mensch ohne Probleme abwehrt. Die durch die Immunschwäche ausgelösten Krankheiten können schliesslich zum Tod führen. Wer HIV-infiziert ist, ist aber noch lange nicht AIDS-krank. Auch ohne Behandlung kann es Jahre dauern, bis AIDS ausbricht, und durch Medikamente kann man das heute noch weiter hinauszögern. Und selbst AIDS-Symptome können inzwischen oft noch gut behandelt werden. Ein Medikament, mit dem man das Virus völlig besiegen kann, ist aber noch nicht verfügbar. Jeder kann sich mit AIDS infizieren, egal ob jung oder alt, männlich oder weiblich, reich oder arm, hetero- oder homosexuell, berühmt oder nicht, stark oder schwach. Aber nicht jeder hat das gleiche Risiko: Menschen mit erhöhtem Risiko sind Homosexuelle; Drogenabhängige, die von anderen bereits verwendete Spritzen gebrauchen und auch Menschen, die oft ihre sexuelle Partner wechseln und keine entsprechenden Verhütungsmittel verwenden. I S -Te t Nur ein vom Arzt durchgeführter Bluttest gibt Gewissheit darüber, ob man mit AIDS infiziert ist. Beim AIDS-Test wird eine kleine Menge Blut abgenommen und darauf untersucht, ob sich Antikörper gegen HIV nachweisen lassen. Werden Antikörper gefunden, heisst das Ergebnis „positiv das bedeutet aber nicht, dass das für die Menschen gut ist, sondern dass Antikörper vorhanden sind. Und wo Antikörper gegen Viren vorhanden sind, sind auch die Viren M.&U. / Aufklärung Wodurch man nicht mit HIV infiziert werden kann: Nicht anstecken kannst du dich beim Fangen-Spielen, Umarmen, Händeschütteln oder beim Kuss auf die Wange oder auf den Mund. Ebenso wenig wird HIV durch gemeinsames Benützen von Geschirr. Kämmen, Bürsten, Türklinken oder Toilettensitzen übertragen. Auch die sonst bei Viren möglichen Ansteckungswege durch Niesen oder Husten sind ausgeschlossen. Du kannst HIV nicht durch Blutspenden bekommen. Stechmücken oder Flöhe können HIV nicht übertragen. Auch im Schwimmbad besteht keine Ansteckungsgefahr. HIV wird nicht übertragen durch blosse Anwesenheit eine HIV-infizierten Person. Deshalb ist es völlig unproblematisch, wenn du AIDS-Kranke zuhause oder im Krankenhaus besuchst. Wie man sich mit HIV anstecken kann: Man kann sich beim Geschlechtsverkehr mit HIV infizieren. Sowohl Samen- als auch Scheidenflüssigkeit von HIV-Infizierten enthalten das Virus. Ausserdem wird HIV auch durch Blut übertragen, zum Beispiel über kleine Verletzungen am Penis oder in der Scheide. Man kann sich auch dann anstecken, wenn die betreffende Person noch keine Krankheitszeichen hat. Ungeschützter Sex (Sex, bei dem der Penis in die Scheide, den After oder den Mund eindringt), ist also riskant. Aber man kann sich schützen, in dem man ein Kondom verwendet. Man kann sich auch mit HIV infizieren, wenn man Drogen spritzt und dazu eine Spritze verwendet, die schon von jemand anderem benutzt wurde. Oft bleiben nämlich kleine Blutreste in der Spritze, die man gar nicht sieht. HIV kann auch von der Mutter auf ihr Baby übertragen werden und zwar sowohl während der Schwangerschaft als auch bei der Geburt und beim Stillen über die Muttermilch. Und was ist, wenn man sich doch mit HIV angesteckt hat? Viele Menschen mit HIV bleiben auch ohne Behandlung lange gesund, und mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Medikamenten, die das Ausbrechen der Krankheit noch länger hinauszögern können. Das Leben mit HIV ist aber trotzdem nicht leicht, denn viele Medikamente haben sehr schwere Nebenwirkungen. Ausserdem fürchten sich viele Menschen noch immer davor, anderen von ihrer HIV-Infektion zu erzählen, z.B. Weil sie Angst haben, dass sich ihre Freunde oder Kollegen dann zurückziehen. Viele wissen nämlich nur wenig über die Krankheit und fürchten sich deshalb ohne Grund vor einer Ansteckung. Andere denken, dass nur Schwule „so etwas kriegen, und Homosexuelle werden immer noch diskriminiert. Aus diesen Gründen ist es schon vorgekommen, dass Kinder mit HIV die Schule wechseln mussten oder dass erwachsene ihren Arbeitsplatz verloren haben. Na ja, du weisst ja jetzt über HIV und Aids Bescheid, da kann so etwas nicht mehr passieren. M.&U. / Aufklärung Regeln zur Selbstbestimmung Regeln für deinen eigenen Körper: Stelle deinen Schutz und deine Sicherheit an die erste Stelle, wenn jemand deine Gefühle oder deinen Körper nicht achten oder gar verletzen will. Vertraue deinem Gefühl! Wenn sich Berührungen unangenehm oder gar komisch anfühlen und du Angst und Unsicherheit verspürst, vertraue diesem Gefühl. Meist stimmt es. Du darfst „Nein sagen, unfreundlich sein, verrückt spielen, nicht gehorchen, herumschreien, treten. Alles ist für dich erlaubt, wenn du glaubst, in Gefahr zu sein. Sprich mit deinen Freunden/Freundinnen über unangenehme Ereignisse. Du kannst sicher sein, dass sie dir glauben, weil sie Ähnliches erlebt haben. Wenn du darüber sprichst, dann verpflichte deine Freunde/Freundinnen nicht, darüber zu schweigen. Überlegt, wer es alles wissen soll und darf. M.&U. / Aufklärung Glossar Hormon: (biochemischer Botenstoff) Hormone übermitteln innerhalb eines Lebewesens Informationen von einem Organ zum anderen oder von einem Gewebe zum an. Pubertät (lat. „Mannbarkeit) Jener Teil der Geschlechtsreifung, der als Ziel die „Geschlechtreife im Sinne von Fortpflanzungsfähigkeit erreicht und im weiteren Verlauf auch zu einem ausgewachsenen Körper führt. Diese Phase des Lebens beginnt, wenn die Gehirnanhangdrüse ein hormonelles Signal an den Körper sendet, in bestimmten Organen verstärkt Geschlechtshormone herzustellen und ebenfalls in das Blut auszuschütten Hypophyse: Region im Gehirn, die Verantwortlich für die Regulierung der Hormone. Akne:Die Akne beginnt meist in der Pubertät und klingt im Normalfall im Alter von ca. 25 Jahren wieder ab. Sie entsteht durch die Verstopfung bzw. Entzündung der Talgdrüsen. Während der Pubertät nimmt die Produktion von Hautfett zu. Diese vermehrte Produktion von Hautfett führt zu einer Verstopfung der Talgdrüsen. Die Folge davon sind Pickel und, wenn sich diese entzünden, die typischen Pickel mit Eiterpropf. Homosexualität: Gleichgeschlechtliche Liebe. Homosexuelle Frauen werden auch Lesben und homosexuelle Männer auch Schwule genannt. Prostata (Vorsteherdrüse): Die P. produziert einen Teil des Spermas. Sie gleicht beim Mann in Form und Grösse einer Kastanie. Klitoris: (Kitzler): Mit vielen Nervenenden ausgestatteter Schwellkörper der Frau, und daher besonders berührungsempfindlich und empfänglich für sexuelle Reize.