Arbeitsblatt: Der Einfluss Englands auf die Geschichte der USA

Material-Details

Die Geschichte der Neuenglandstaaten bis hin zur Gründung der USA
Geographie
Nordamerika
9. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

106035
1092
5
31.10.2012

Autor/in

Margret Scherrer
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Der Einfluss Englands auf die Geschichte der USA Der wirtschaftliche Erfolg vieler früher Kolonisten, die von ihrer religiösen und politischen Freiheit schwärmten, lockten zahlreiche Menschen aus Europa in den Westen. Zwar war ihnen klar, dass sie dort harte Arbeit und Wildnis erwartete und dass sie dort weder vor Indianerangriffen geschützt waren noch medizinische Versorgung zu erwarten hatten, doch die bot ihnen die Neue Welt die Chance auf ein neues Leben. Viele kamen, da sie religiöse Freiheit suchten. Dazu gehörten Puritaner, Katholiken, Quäker, Hugenotten, Juden und zahlreiche deutsche protestantische Sekten. Puritaner Während der Zeit der Reformation bildete sich in England die Anglikanische Kirche, die mit ihren Ideen irgendwo zwischen der traditionellen katholischen Kirche und der reformierten Kirche stand. Den Puritanern (- Reinheit) gingen diese Verändrungen zu wenig weit und sie orientierten sich an den Lehren Calvins, für den nur das, was in der Bibel steht wirklich religiöse Bedeutung hat und richtig ist. Die Puritaner waren der Ansicht, dass Gott das Leben eines Menschen bereits bei seiner Geburt vorbestimmt hat. Wohlstand war dementsprechend ein Zeichen, von Gott erwählt geworden zu sein. Puritaner legen Wert auf ein bescheidenes, moralisch einwandfreies Leben in der Grossfamilie. Geschlechtliche Beziehungen ausserhalb der Ehe ist Sünde, dagegen ist die Verweigerung von Sexualität in der Ehe strafbar. Die Puritaner wurden von der anglikanischen Kirche verfolgt, weshalb viele nach Amerika auswanderten, wo sie Religionsfreiheit genossen. Die Pilgerväter (Pilgrim) waren besonders radikale Puritaner, die sich von der anglikanischen Kirche vollständig loslösten und das Bischofsamt, Kreuze und auch Weihnachten als heidnisch ablehnten und dem Satan zuschrieben. Quäker Zitterer. Freikirche, die sich teilweise von allen gängigen Formen des religiösen Alltags distanzierten. Quäker (auch Freunde genannt) gehen davon aus, dass in jedem Menschen die Veranlagung zum Guten, wie auch zum Bösen vorhanden ist und dass es in der Hand von jedem von uns selber liegt, ob das Gute oder das Böse Überhand bekommt. Für die Quäker sind die Aussagen der Bibel nicht abschliessend und endgültig. Deshalb hat die Bibel keinen wichtigen Stellenwert. Im England des 17. Jahrhunderts wurden die Quäker verfolgt und wanderten nach Amerika aus. Andere kamen aus wirtschaftlichen Gründen als verdingte Knechte. Wie überall in Europa wuchs die Bevölkerung auch in England als Folge der verbesserten Lebensbedingungen – insbesondere der Entwicklungen in der Medizin – welche die Kindersterblichkeit deutlich minderte und gleichzeitig die Lebenserwartung erhöhte. Viele Menschen verloren in der vorwiegend bäuerlichen Gesellschaft ihre Existenzgrundlage und sahen sich gezwungen, auszuwandern, wenn sie nicht verhungern wollten. Im Ausgleich dafür, dass ihr zukünftiger Dienstherr die Überfahrt für sie bezahlte und ihnen Essen, Trinken und eine Unterkunft gab, verpflichteten sich diese, einige Jahre unentgeltlich als Knechte zu arbeiten. Nach Ablauf einer 4-jährigen Zeitspanne waren die Knechte frei und konnten tun, wonach ihnen beliebte. Wiederum andere hatten keine andere Wahl. Sie waren Gefangene aus überfüllten englischen Gefängnissen, Irländer, die während zahlreicher Kriege mit dem englischen Mutterland in Gefangenschaft geraten waren bzw. Schwarzafrikaner, die gefangen und an europäische Händler verkauft worden waren. All diese wurden nach Amerika gebracht, um dort harte Arbeit zu verrichten. Zunächst hatten die Sklaven dieselben Rechtem wie die weißen verdingten Knechte, doch 1660 änderte sich dies. Dies war der Beginn einer lebenslangen Sklaverei für viele Schwarze, insbesondere in den südlichen Kolonien, da dort der Bedarf an billigen Arbeitskräften auf den Plantagen enorm war. Ende des 16. Jahrhunderts wanderten immer mehr Engländer nach Amerika aus und liessen sich entlang der amerikanischen Ostküste nieder. Dieses ganze Gebiet wurde damals – zu Ehren der jungfäulichen Königin Virginia genannt und reichte von Florida bis Neufundland. 1607 segelten 143 Männer des gehobenen Adels auf den 3 Schiffen Susan Constant, Godspeed und Discovery, unter dem Kommando von John Smith, nach Nordamerika. Sie gründeten auf einer Insel des James-River im heutigen Staat Virginia, James Fort (zu Ehren des Königs James l.), die erste dauerhafte Siedlung in Nordamerika. Viriginia wurde so zur ersten britischen Kronkolonie. Im Herbst 1620 brachte die Mayflower englische Pilgerväter (Pilgrims) nach Nordamerika. Während der Überfahrt starben zwei Menschen und ein Kind wurde geboren. Den Winter verbrachten die Pilgerväter auf dem Schiff. Lungenentzündungen und Tuberkulose dezimierten die Einwanderer stark. Im Frühjahr 1621 begannen die Pilgerväter mit dem Bau der Stadt Plymouth im heutigen Staat Massachusetts, während die Mayflower mit der Besatzung wieder zurück ins Mutterland segelte, um neue Auswanderer zu holen. In den folgenden Jahren wanderten 10‘000 von Pilg-rims nach Amerika aus und gründeten 1629 die Mas-sachusetts Bay Colony mit den Siedlungen Boston, Salem und Roxbury. Bereits 1635 wanderte ein Teil der dortigen Siedler in das Gebiet des heutigen Connecticut aus, weil sie sich in religiösen Fragen nicht mit der Führung der Massachusetts Bay Colony einigen konnten. Roger Williams, ein Puritaner aus Massachusetts, trat für eine Trennung von Religion und Staat ein. Er verließ Massachusetts und gründete die Kolonie Rhode Island. All diese neuen, britischen Kronkolonien bezeichnete man als Neu-EnglandStaaten. Zu ihnen gehören Massachusetts, Connecticut, New Hampshire, Maine, Rhode Island und Vermont. Die Kolonie Maryland entstand als Zufluchtsort für verfolgte Katholiken. Pennsylvania, 1681 durch den Quäkerführer William Penn gegründet, zeichnete sich durch seine religiöse Toleranz aus. Neben vertriebenen Engländern siedelten sich auch viele deutsche Bauern in dieser Region an, da sie hier ähnliche klimatische Verhältnisse, wie in ihrer Heimat antrafen und hier in gewohnter Art und Weise Landwirtschaft betreiben konnten. Und dann ging die Besiedlung in den näch-sten 150 Jahren Schlag auf Schlag. Die Sied-ler blieben vorerst an der Ostküste, weil diese mit ihren Trossen die Appalachen zunächst nur schwer überwinden konnten. Nur einzelne Händler und Trapper drangen weiter ins Landesinnere vor. Später stiessen die Franzosen von Kanada aus in das Gebiet des Mississippi und bis zum Golf von Mexiko vor. Bis 1774 hatten sich 13 selbständige englische Siedlungen, die späteren Gründerstaaten der USA, entwickelt. Neben den bereits erwähnten Neu-England-Staaten, New Hampshire, Massachusetts, Connec-ticut, Rhode Island (Maine und Vermont gehörten nicht zu den Gründerstaaten) gehörten noch New Jersey, New York, Pennsylvania, Maryland, Delaware, Virginia, Nord Carolina, South Carolina und Georgia dazu. Die amerikanische Revolution (1763–1783) Der siebenjährige Krieg (1756 – 1763) zwischen Gross-britannien und Frankreich spielte sich nicht nur in Europa, sondern auch in den amerikanischen Kolonien ab und wurde hier Franzosen-Indianer-Krieg genannt. Den Bri-ten gelang es, über die Appalachen ins französisch be-setzte Ohio-Tal vorzudringen und die Franzosen zu ver-treiben. Die Franzosen hatten zu den dort ansässigen In-dianern ein gutes Verhältnis. Nach der Vertreibung der Franzosen schlossen sich mehrere Indianerstämme zu-sammen und bekämpften gemeinsam die in ihren Augen besitzhungrigen und unfreundlichen Briten. Nach anfänglichen Erfolgen der Indianer, gewannen die Briten überhand. Der Konflikt endete 1763 im Pariser Abkommen und einem Friedensvertrag der britischen Regierung mit den Indianern, dieser wurde von den Kolonisten kaum beachtet, außer dass er dazu beitrug, die wachsenden Ressentiments der Kolonisten gegenüber der britischen Krone zu verstärken. Zudem beendete die britische Regierung nach dem Franzosen- und Indianerkrieg ihre bisher verfolgte Politik, die Kolonien weitgehend sich selbst zu überlassen, was die Kolonisten weiter provozierte. Die britischen Staatsfinanzen waren nach dem Krieg zerrüttet. Nach Meinung der Briten sollten auch die Menschen in den Kolonien einen Teil der Kriegskosten tragen. Die Siedler waren aber der Ansicht, bereits genug beigetragen zu haben und der europäische Teil des Krieges gehe sie nichts an. Dies wiederum verärgerte die britische Regierung und sie reagierte darauf mit einem härteren Vorgehen gegen Schmuggler. Dazu wurden Zollvergehen nicht wie bis anhin von einem lokalen Gericht, sondern von einem britischen Militärgericht ohne einheimische Geschworene behandelt. Zusätzliche Steuern auf Zucker, Kaffee, Textilien und andere Waren verschlechterten die Stimmung weiter. Die britische Regierung verpflichtete die Kolonisten, britische Soldaten unentgeltlich zu beherbergen (quartering act) und zu versorgen. Zusätzlich wurde eine Stempelsteuer eingeführt. An sämtlichen Zeitungen, juristischen Dokumenten und Lizenzen mussten besondere Steuer-marken angebracht werden. Die Lage verschärfte sich dadurch, dass die Siedler im britischen Parlament in London keine politische Vertretung hatten. Die Kolonisten waren der Meinung, dass Besteuerung ohne Mitsprache unrechtmäßig sei („No taxation without representation). 1765 kam es zu einer ersten Versammlung von Vertretern aus neun Kolonien, die die Stempelsteuer ablehnten. Die britische Regierung musste dem Druck nachgeben, konnte aber den Quartering Act durchsetzen. Die Einführung eines Zolls auf Tee trug dazu bei, den Widerstand der Kolonisten zu verschärfen. 1773 kam es dann zur Bo-ston Tea Party. Radikale ame-rikanische Patrioten verkleide-ten sich als Indianer, überfielen britische Schiffe im Hafen von Boston und warfen insgesamt 342 Kisten mit Tee in das Ha-fenbecken. Die britische Regie-rung reagierte und versetzte Truppen nach Boston. Der Ha-fen wurde geschlossen und der Handel unterbunden. Die Ame-rikaner beriefen daraufhin im September 1774 in Philadel-phia den ersten Kontinentalkongress ein. Alle Kolonien wurden aufgefordert, sich den Repressionen der Briten zu widersetzen und den Handel mit Grossbritannien einzustellen. Dazu beschlossen die Kolonisten, Milizen aufzustellen und Waffen zu sammeln. Am 19. April 1775 zogen etwa 700 britische Soldaten von Boston aus los, um in einem nahegelegenen Ort ein illegales Waffenlager auszuheben. Bei Lexington wurden sie von 70 Mitgliedern einer Bürgerwehr auf-gehalten. Damit begann der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg. Hunderte Freiwillige aus Massa-chusetts verfolgten die britische Armeeeinheit und begannen mit der Belagerung Bostons. Bis Juni hatten sich 10‘000 Amerikaner zur Belagerung ein-gefunden, und die Briten mussten im März 1776 die Stadt verlassen. Im Mai 1775 trat der Zweite Kontinentalkongress in Philadelphia zusammen, um das Vor-gehen der Aufständischen gegen das Mutterland zwischen den Kolonien zu koordinieren. Der Kongress gründete im Verlauf der Sitzungen eine Armee und eine Marine. Kontinental-armee und -marine wurde dem Oberbefehl von George Washington, einem Plantagenbe-sitzer aus Virginia und Veteranen des Franzosen- und Indianerkriegs, unterstellt. Geld wurde gedruckt und diplomati-sche Beziehungen mit verschiedenen Ländern aufgenommen, unter anderem mit Frankreich. Gleichzeitg schrieb Thomas Jefferson, ein Landsmann von Geor-ge Washingtons aus Virginia, die Declaration of Independence (Unabhängigkeitserklä-rung). Am 4. Juli 1776 wurde der Text der Erklärung von dem Kongress beschlossen. Für die Amerikaner verlief der Krieg zu Beginn nicht gut. Die Briten eroberten im September 1776 New York und ein Jahr später Philadelphia. Erst mit dem Sieg in der Schlacht von Saratoga änderte sich die Situation. Frankreich nutzte die Gelegenheit und trat an der Seite der Vereinigten Staaten in den Krieg ein. Die Kriegshandlungen endeten im Jahre 1781 nach der Schlacht von Yorktown. General Charles Cornwallis unterlag der amerikanisch-französischen Allianz in einer der heftigsten Schlachten des Krieges. Im September 1783 unterzeich- neten die Kriegsparteien den Frieden von Paris. Dadurch wurden die Vereinigten Staaten von Amerika auch von Großbritannien anerkannt.