Arbeitsblatt: Le Parkour, der kurze Weg von A nach B

Material-Details

Durch die Anwendung bereits bekannter Bewegungsaufgaben in direkter Abfolge optimieren die Schülerinnen und Schüler1 diese und verbessern somit ihre Koordinativen Fähigkeiten (Selbstkompetenz). inkl. Stationskarten Die Übungen sind auch mit anderen Klassenstufen durchführbar
Bewegung / Sport
Bewegung
12. Schuljahr
13 Seiten

Statistik

106631
1348
16
12.11.2012

Autor/in

Thomas Marburger
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

LiV: Thomas Marburger Schule: Humboldt-Schule, Kiel Schriftlicher Unterrichtsentwurf im Fach Sport Datum: 22.11.2011 Schulleiter: Dr. Hans-Michael Kiefmann Klasse: 12n Ausb.koordinatorin: Uta Sedemund Zeit: 7:55 – 08:40 Ausbildungslehrkraft: Margret Löffler-Huckshold Raum: Th1 (Sporthalle der Humboldt-Schule) Thema der Unterrichtseinheit: Le Parkour – Der kurze Weg von nach Thema der Stunde: Le Parkours – Aneinanderreihung von Bewegungsaufgaben Hauptintention: Durch die Anwendung bereits bekannter Bewegungsaufgaben in direkter Abfolge optimieren die Schülerinnen und Schüler1 diese und verbessern somit ihre Koordinativen Fähigkeiten (Selbstkompetenz). 1. Geplanter Unterrichtsverlauf Phase Lehrerverhalten Schülerverhalten Begrüßung Einstieg Aufbau Lehrer2 begrüßt SuS, stellt Gast Gäste vor SuS begrüßen Gast Gäste und SuS sind aufmerksam SuS bauen Stationen auf Erwärmung Hinführung/ Erarbeitung 1 Hinführung/ Erarbeitung 2 Abbau Reflektion Verabschiedung 1 2 stellt Stundeninhalte vor gibt Informationen zum Aufbau der Stationen veranlasst SuS eine ErwärmungsPolonaise durchzuführen und führt diese gegebenenfalls an instruiert SuS, sich an ihren Stationen einzufinden und diese zu benutzen. Gibt Signale zum Stationswechsel. Steht für Fragen zur Verfügung. sammelt SuS und fordert zur Absolvierung des Parcours auf (Invaliden bekommen Beobachtungskarten) koordiniert gegebenenfalls den Abbau erfragt Erfahrungen und evtl. den Unterschied zu den vorangegangenen Stunden Aneinanderreihung von Bewegungsaufgaben als Parkours-Element teilt Hausaufgabenschnipsel aus und verabschiedet sich von SuS Sozialform UG Sitzkreis LV Medien Stationskarten SuS bewegen sich in einer Schlange durch die Halle und imitieren die Bewegungen der vor ihnen laufenden Person SuS begeben sich an ihre Stationen und benutzen diese GA LV EA/GA Turngeräte SuS absolvieren nacheinander den Parcours EA Turngeräte SuS bauen ab SuS reflektieren ihre Erfahrungen und nehmen am UG teil GA UG Sitzkreis SuS verabschieden sich von Gast Gästen und LV UG HASchnipsel Im Folgenden mit SuS abgekürzt. Im Folgenden mit abgekürzt. 1 2. Unterrichtliche Voraussetzungen Die Lerngruppe besteht momentan aus neun Schülerinnen und 14 Schülern. Die Klasse hat eine Doppelstunde Sport pro Woche. Ich kenne sie bereits seit über einem Jahr, da ich sie als Vertretungslehrkraft („nulltes Semester) seit Anfang der Klasse 11 eigenverantwortlich im Fach Sport unterrichte. Es handelt sich um eine sehr lebhafte, überwiegend sportliche und auch sportbegeisterte Klasse, dennoch gibt es ein relativ großes Spektrum bezüglich der körperlichen Leistungsfähigkeiten, so ist eine Schülerin zum Beispiel Asthmatikerin, was ihr in konditionellen Bereichen Grenzen setzt3. Aufgrund der vorhandenen Unterschiede bezüglich der körperlichen Fähigkeiten gibt es im Sinne der Binnendifferenzierung Angebote mit verschiedenen Anforderungsniveaus. Ein Kern von ein bis drei Schülern () hat zu Weilen Schwierigkeiten seine Energien im Zaum zu halten und nutzt Aufbauten und Gerätschaften (am liebsten Bälle jedweder Art) zur kreativen sportlichen Betätigung, was mitunter störend wirkt, da es oft verzögernde Auswirkungen auf den Unterrichtsverlauf mit sich bringt. 3. Vorstellung des Unterrichtsgegenstandes Die Aneinanderreihung verschiedener Bewegungs- und Überwindungsaufgaben ist elementares Element der Sportart in welcher es, wie im Anhang näher beschrieben, darum geht, möglichst direkte Wege von einem Punkt zum anderen zu nehmen. 4. Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit In den bisherigen Stunden wurden einzelne Bewegungsaufgaben isoliert thematisiert und auf verschiedenen Wegen bewältigt. Nach der heutigen Stunde, in welcher erstmalig mehrere 4 Bewegungsaufgaben im Fluss bewältigt werden, wird in der folgenden, abschließenden Doppelstunde die Sportart kontrastierend zum Turnerischen sowohl thematisch als auch praktisch betrachtet und leitet so auf die noch folgende Einheit zum Turnen über. 1. Doppelstunde: Einführung in die Sportart Le Parkour Powerrolle Balancieren auf verschiedenen Turngeräten 2. Doppelstunde: Sprünge auf und über Hindernisse Wandhochsprung 3. Doppelstunde: Drehhocke an der Wand Hindernisse umklettern 4. Doppelstunde: Wall 360 Wall Run 5. Doppelstunde: Backflip mit Vorübungen und Sicherheitsleistung 6. Heutige Einzelstunde: Le Parkours – Aneinanderreihung von Bewegungsaufgaben 7. Doppelstunde: Parkours kreativ – Die „Abkehr vom Turnerischen? 5. a) Didaktische Entscheidungen Le Parkour ist im eigentlichen Sinne eine Outdoor-Sportart, welche im urbanen und suburbanen Raum praktiziert wird. Das Erlernen grundlegender Elemente der Sportart ist jedoch mit Hilfe von Matten und unter der Nutzung von Turngeräten in der Halle weitaus weniger verletzungsträchtig als bei direkter Konfrontation mit Asphalt und Beton. Nach dem Erlernen einiger Grundfertigkeiten, steht es den SuS natürlich frei sich während ihrer Freizeit intensiver mit der Sportart – auch im Freien – zu beschäftigen5. Um die SuS zur gebotenen Vorsicht bei eventueller Anwendung im Freien anzuhalten, bekommen sie die Hausaufgabe, im Internet einen Videoclip anzuschauen, in dem David Belle, der Erfinder und „Guru dieser Sportart, bei einem Sprung stürzt6. Aufgrund der zu erwartenden Wetterbedingungen dieser Zeit, der Hallensituation, sowie der Tatsache, dass im Vorfeld nach zwei Mannschaftssportarten im letzten Halbjahr (Basketball und Flagfootball) eine 3 Sie nutzt aus diesem Grund vor jeder Sportstunde ein entsprechendes Dosieraerosol. Bisher wurden maximal zwei Bewegungsaufgaben aneinander gereiht. 5 Sport soll „für die Schülerinnen und Schüler ein regelmäßiger Faktor einer aktiven, sinnbewussten Lebensgestaltung werden und bleiben. (Vgl.: Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (Hrsg.): Schulinternes Fachcurriculum Sport – Schwerpunkt Sekundarstufe I. Kronshagen, 2010, S. 11) 6 Er erleidet hier dank seiner extrem guten körperlichen Verfassung keine weiteren Verletzungen, dennoch sollte die Aufnahmen einen starken Eindruck hinterlassen. Zu sehen unter: 4 2 Konditionseinheit durchgeführt wurde, ist die Entscheidung für die genannte Sportart in der unter 4. beschriebenen Herangehensweise meiner Meinung nach sinnvoll. Des Weiteren wird damit unter anderem der elementare Themenbereich „Sich fit halten7 bedient und es bietet die Möglichkeit im Lehrplan genannter Sinngebungen (z.B.: Sport als Erlebnis, Wagnis und Abenteuer; Sport als ästhetisches Empfinden; Sport als Spaß und Freude)8 in besonderer Weise Rechnung zu tragen. Auch das bei neuen Trendsportarten in der Regel recht hohe Motivationspotenzial beeinflusste meine Entscheidung für die Sportart. Die Neuartigkeit der Bewegungserfahrungen und damit verbundene Erfolgserlebnisse können weiterhin durchaus einen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung der SuS leisten. Die Stationsauswahl für diese Stunde ermöglicht unter den zur Verfügung stehenden räumlichen und ausrüstungstechnischen Gegebenheiten ein flüssiges Durchlaufen des Parcours und lässt Raum für individuelle Lösungswege bezüglich der Bewegungsaufgaben. Es ist davon auszugehen, dass einige SuS aus krankheits- oder verletzungsbedingten Gründen nicht am Praxisteil des Unterrichts teilnehmen können. Diese bekommen Beobachtungschecklisten an die Hand, anhand derer sie ihren MitschülerInnen Rückmeldung über deren Durchgänge geben können. Sportunterricht in der Oberstufe verlangt auch zunehmend theoretische Inhalte. Heute wird es um das die Sportart bestimmende Element der Verknüpfung von Bewegungsaufgaben gehen. 5. b) Methodische Entscheidungen Zur Erwärmung des Herzkreislaufsystems und des Bewegungsapparates entschied ich mich für die Polonaise, da sie mit den bereits aufgebauten Gerätschaften durchgeführt werden kann. Bei einer Spielform wären diese evtl. im Wege und somit würde zwischen Erwärmung und Erarbeitung durch den Aufbau eine Bewegungspause entstehen in welcher der Erwärmungseffekt zu stark abklingen würde. Des Weiteren birgt diese Art der Erwärmung die Möglichkeit einer recht schnellen ganzkörperlichen Erwärmung für alle SuS, was bei vielen Spielformen nicht immer gewährleistet ist. Ich lasse die Polonaise von Schülerseite anleiten, behalte mir aber vor eigene Impulse hereinzugeben, um sicher zu gehen, dass alle relevanten Muskelgruppen erwärmt werden. Es werden sieben verschiedene Stationskarten an den Hallenwänden befestigt, in deren unmittelbarer Nähe die Stationen dann aufgebaut werden. Diese Form stellt sicher, dass die Positionierung der Stationen so stattfindet wie ich es geplant habe. Zudem hat sich dieses Vorgehen als effektiver und unproblematischer herausgestellt, als mit einem Lageplan zu arbeiten. Bei rechnerisch etwa drei SuS pro Station sollte eine ausreichende Bewegungsdichte in der ersten Erarbeitungsphase sichergestellt sein. In der zweiten Erarbeitungsphase wird es den SuS möglich sein, gestaffelt zu starten, was die Bewegungsdichte weiterhin so hoch wie möglich hält. Bevor der Parcours komplett durchlaufen wird, wird jede Station zunächst einzeln von den Kleingruppen „ausprobiert die SuS bekommen so die Möglichkeit sich wieder mit dem Gerät und den entsprechenden Bewegungsaufgaben vertraut zu machen. Auf mein Signal hin wird das Gerät gewechselt, bis jede Gruppe einmal an jedem Gerät war. Dies kostet zwar etwas Zeit, ist aber im Sinne der Verletzungsprävention sinnvoll. Das Aneinanderreihen verschiedener bereits bekannter Bewegungsformen in der zweiten Erarbeitungsphase fordert die SuS neben der motorischen Herausforderung vor allem im Bereich der Koordinativen Fähigkeiten (hier speziell: Umstellungsfähigkeit Orientierungsfähigkeit)9. Da es beim Parkour keine festen Bewegungsvorschriften gibt, ist es den SuS im Sinne der Binnendifferenzierung selbst überlassen, in welcher Form sie die Geräte nutzen. 7 Vgl.: Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein: Lehrplan für die Sekundarstufe II Gymnasium, Gesamtschule, Fachgymnasium. Kiel 2002, S. 19 8 Ebd. S. 15 9 Vgl. auch ebd. S. 28 3 Anhang Zur Sportart Le Parkour: Bei der Sportart Le Parkour handelt es sich um eine Trendsportart, bei der sich der Läufer die Läuferin (Traceur aus dem Französischen der den Weg ebnet) auf einem anderen Weg bewegt, als er von der Architektur oder anderen Hindernissen vorgegeben ist. Man überwindet alle Hindernisse auf dem direktesten und schnellst möglichen Wege. Ziel ist es nicht, mit anderen in einen Wettbewerb zu treten oder Selbstdarstellung zu betreiben, sondern gemeinsam oder für sich selbst Spaß an der Bewegung zu haben. Gefährliche Aktionen oder Waghalsigkeit gehören nicht zum Parkour-Gedanken. Man sollte nur das tun, was man sich selbst zutraut und sich nicht in Gefahr bringen oder bringen lassen. Alles sollte unter völliger Kontrolle der Bewegung passieren. Parkour ist eine Kunst der Fortbewegung, die Philosophie von Effizienz, Disziplin, und Stärke. Parkour besteht aus einem physischen und einem psychischen Aspekt. Ein Aspekt ohne den Anderen ist nicht Parkour. Der physische Aspekt von Parkour stellt dem Körper die Aufgabe, stark und flexibel zu sein um mit jedem Hindernis auf seinem Weg effizient fertig zu werden, der psychische Aspekt von Parkour stellt dem Geist die Aufgabe, stark und kreativ zu sein, um jedes Problem effizient zu bewältigen. Hintergrund von Parkour: Begründet wurde Parkour als Sport um 1980 von dem Franzosen David Belle. Dieser hatte von seinem Vater, einem ehemaligen Indochinasoldaten die Méthode Naturelle erlernt eine Methode, welche den Menschen physisch und mental trainiert. Französische Vietnamsoldaten wendeten diese an, um erfolgreich flüchten zu können. Somit trainierte der junge David Belle seinen Körper und Geist, unter Anleitung seines Vaters in den Wäldern der Normandie, um Wege gehen zu können, auf denen ihm keiner folgen konnte. Nach einem Umzug in die Pariser Vorstadt Lisses wandte David das gelernte auf die Stadt und ihre Umgebung an. Er überwand fortan Mauern und Geländer und kreierte die Kunst und den Sport Parkour. 4 Beobachtungskarte für nichtaktive Schüler: Flüssigkeit der Bewegungen Durchgang 1 Durchgang 2 Effiziente Bewältigungsformen Durchgang 1 Durchgang 2 Style Durchgang 1 Durchgang 2 Bonnie Per Ole Dajana Simon Torge Lukas Jan-Niklas Malte Daniel Christina Felix Sophie Christoph Joanna Eric Marie Wiebke Marit Luis Viviane Sebastian Yixuan Dominik Hausaufgabenschnipsel: Hausaufgabe: Schauen sie sich das Video unter folgendem Link an: (David Belle Fall) Hausaufgabe: Schauen sie sich das Video unter folgendem Link an: (David Belle Fall) Hausaufgabe: Schauen sie sich das Video unter folgendem Link an: (David Belle Fall) Hausaufgabe: Schauen sie sich das Video unter folgendem Link an: (David Belle Fall) Hausaufgabe: Schauen sie sich das Video unter folgendem Link an: (David Belle Fall) Hausaufgabe: Schauen sie sich das Video unter folgendem Link an: (David Belle Fall) 5 Positionierung der Stationen in der Halle: Überwinden Crane Jump Tor Tor Wall Run Überwindung (Sprung) Balancieren Eingang Tor Powerrollen Ziel Drehhocke Start Cat Jump Gästebank Sprossenwand Crane Jump oder Aufhocken Legende: Sprossenwand Medizinball Turnbank Großer Kasten Kleiner Kasten Reckstange Weichbodenmatte Barren (ein Holm höher)6 Turnmatte Stationskarten: Station 1: Powerrollen Material: 4 Turnmatten 1 kleiner Kasten 1 Medizinball 7 Station 2: Drehhocke Material: 2 Turnbänke 2 Turnmatten 1 Sprossenwand 8 Station 3: Crane Jump oder Aufhocken Cat Jump Material: 1 kleiner Kasten 1 großer Kasten 2 Weichbodenmatten (1x hochkant fixiert) 9 Station 4: Balancieren Material: 3 Kleine Kästen 2 Reckstangen (vertikal tragen!!!) D 10 Station 5: Überwinden Material: 1 Großer Kasten 2 Turnmatten 11 Station 6: Aufhocken oder Crane Jump Überwinden (evtl. mit Landen auf dem unteren Holm) Material: 1 Barren 1 Weichbodenmatte 1 großer Kasten Ganz hoch! Ganz niedrig! 12 Station 7: Wall Run Material: 1 Großer Kasten 2 Turnmatten (alternativ 1 Weichboden) A D 13