Arbeitsblatt: Gedichte Werkstatt

Reimwörter selber finden 9 Info: Häufig reimen sich Gedichte am Ende der Zeile in einem bestimmten Schema. Dabei verwendet man oft Buchstaben. Die gleichen Buchstaben reimen sich. Mögliche Formen sind: In einem Vierzeiler reimen sich zwei aufeinander folgende Zeilen: a–a–b–b oder die erste Zeile reimt sich mit der dritten und die zweite mit der vierten: a–b–a–b oder die erste Zeile reimt sich mit der vierten und die zweite mit der dritten: – – – a. In einem Fünfzeiler können folgende Reimfolgen auftreten: – – – – oder – – – – oder weitere. In einem Sechszeiler sind häufig folgende Formen anzutreffen: – – – – – oder – – – – – oder – – – – – oder auch andere. Ihr seht, ein Gedicht kann ein genaues Reimschema aufweisen. Wenn ein Dichter ein Reimschema gesetzt hat, dann zieht er es oft bis zum Schluss konsequent durch. Dies macht auch die hohe Kunst des Dichtens aus. Beispiele Markt und Strassen stehn verlassen, „Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp, still erleuchtet jedes Haus, zu tauchen in diesen Schlund? sinnend geh ich durch die Gassen, Einen goldnen Becher werf ich hinab, alles sieht so festlich aus. verschlungen schon hat ihn der schwarze Mund. Wer mit den Becher kann wieder zeigen, er mag ihn behalten, er ist sein eigen. (aus „Weihnachten von Joseph von Eichendorff) (aus „Der Taucher von Friedrich Schiller) Auftrag Wähle aus den folgenden drei Gedichten eines aus und schreibe auf die Linien Wörter, die sich reimen. Achte dabei auf das Reimschema! Vergleiche deine Lösung mit dem Original. Es geht dabei aber nicht um richtig oder falsch, sondern darum, was hast du und der Dichter aussagen wollen. Reimwörter selber finden Original 9a Gedicht 1: Vierzeiler Reimschema Herbstbild (Friedrich Hebbel) Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah! Die Luft ist still, als atmete man kaum, und dennoch fallen raschelnd, fern und nah, die schönsten Früchte ab von jedem Baum. b b störte sie nicht, die Feier der Natur! Dies ist die Lese, die sie selber hält; denn heute löst sich von den Zweigen nur, was vor dem milden Strahl der Sonne fällt. b b Reimwörter selber finden Aufgabenblatt 9a Gedicht 1: Vierzeiler Reimschema Herbstbild (Friedrich Hebbel) Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen . Die Luft ist still, als atmete man . und dennoch fallen raschelnd, fern und die schönsten Früchte ab von jedem b b störte sie nicht, die Feier der Dies ist die Lese, die sie selber denn heute löst sich von den Zweigen was vor dem milden Strahl der Sonne b b Reimwörter selber finden Original 9b Gedicht 2: Fünfzeiler Reimschema Der junge Schiffer (Friedrich Hebbel) Dort bläht ein Schiff die Segel, frisch saust hinein der Wind! Der Anker wird gelichtet, das Steuer flugs gerichtet, nun fliegts hinaus geschwind! Ein kühner Wasservogel kreist grüssend um den Mast, die Sonne brennt herunter, manch Fischlein blank und munter umgaukelt keck den Gast. Wär gern hineingesprungen, da draussen ist mein Reich! Ich bin ja jung von Jahren, da ists mir nur ums Fahren. Wohin? Das gilt mir gleich! Reimwörter selber finden Aufgabenblatt 9b Gedicht 2: Fünfzeiler Reimschema Der junge Schiffer (Friedrich Hebbel) Dort bläht ein Schiff die . frisch saust hinein der Der Anker wird das Steuer flugs . nun fliegts hinaus Ein kühner kreist grüssend um den . die Sonne brennt manch Fischlein blank und . umgaukelt keck den Wär gern da draussen ist mein . Ich bin ja jung von da ists mir nur ums Wohin? Das gilt mir Reimwörter selber finden Original 9c Gedicht 3: Sechszeiler Reimschema Septembermorgen (Eduard Mörike) Im Nebel ruhet noch die Welt, noch träumen Wald und Wiesen: Bald siehst du, wenn der Schleier fällt, den blauen Himmel unverstellt, herbstkräftig die gedämpfte Welt in warmem Golde fliessen. b a b Reimwörter selber finden Aufgabenblatt 9c Gedicht 3: Sechszeiler Reimschema Septembermorgen (Eduard Mörike) Im Nebel ruhet noch die noch träumen Wald und Bald siehst du, wenn der Schleier . den blauen Himmel herbstkräftig die gedämpfte in warmem Golde . b a b Reimwörter selber finden Original 9d Gedicht 3: Gemischtzeiler Reimschema Herbsttag (Rainer Maria Rilke) Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr gross. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los. Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süsse in den schweren Wein. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Allen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben. Reimwörter selber finden Aufgabenblatt 9d Gedicht 3: Gemischtzeiler Reimschema Herbsttag (Rainer Maria Rilke) Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr Leg deinen Schatten auf die und auf den Fluren lass die Winde . Befiehl den letzten Früchten, voll zu gib ihnen noch zwei südlichere . dränge sie zur Vollendung hin und die letzte Süsse in den schweren . Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines Wer jetzt allein ist, wird es lange wird wachen, lesen, lange Briefe und wird in den Allen hin und . unruhig wandern, wenn die Blätter .