Arbeitsblatt: Haushuhn
Material-Details
Vögel allg. Huhn und Körperbau, Entwicklung Ei, Fortpflanzhung, Nutztier
Biologie
Tiere
5. Schuljahr
7 Seiten
Statistik
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1183
16
12.12.2012
Autor/in
Beat Müller
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Realien Haushuhn Vögel allgemeine Kennzeichen Das Typische an den Vögeln sind deren Federn. In Süddeutschland hat man die Knochen eines gefiederten Dinosauriers gefunden. Man vermutet, dieser Urvogel, der etwa vor 150 Millionen Jahren gelebt hatte, könnte etwa so ausgesehen haben. Lebendrekonstruktion von Archaeopteryx Vögel sind Wirbeltiere, sie besitzen eine Wirbelsäule und Hände und Füsse, wobei die Hände als Flügel dienen. Alle Vögel können laufen oder hüpfen, die meisten können fliegen, manche können schwimmen und einige sogar tauchen. Alle heute lebenden Vögel haben einen Schnabel aus Horn. Einige ausgestorbene Arten hatten Zähne. Die Körpertemperatur bleibt immer gleich und beträgt ca. 42 C. Das Vogelskelett ist leicht, darum sind die Knochen der Vögel hohl. Auffällig ist das grosse Brustbein. Dort sind die grossen Flugmuskeln angemacht. Das Herz der Vögel schlägt sehr schnell: (Strauss: 180 Schläge/min, Hausspatz: 900, Kolibri: 1200 Schläge/min). Vögel haben eine Kloake, das heisst, Eier, Harn und Kot gelangen durch eine Öffnung ins Freie. Das Kleid der Vögel besteht aus verschiedenen Federn: kleinen, weichen Daunen, die den Körper wärmen, schmalen, aber stabilen Schwungfedern an den Flügeln und kräftige Schwanzfedern zum Steuern. Die meisten Vogelarten besitzen zur Gefiederpflege eine sog. Bürzeldrüse. Damit sondern sie Fett ab, das sie brauchen, um ihre Federn zu pflegen. Trotz guter Pflege nutzen sich die Federn ab und müssen ersetzt werden (die Vögel mausern sich). März 10/bm Realien Haushuhn (Folientexte) Körperbau In Asien lebt das Bankivahuhn. Aus diesem Tier züchtete der Mensch im Verlaufe der Zeit viele verschiedene Rassen. Ein besonderes Merkmal ist der rote Kamm und der Kehllappen. Die Füsse sind meistens ohne Federn. Drei kräftige Zehen sind nach vorne gerichtet, die 4. Zehe nach hinten. Damit scharren sie in der Erde. Hähne haben über der Hinterzehe einen Sporn, der ihnen als Waffe dient. Hähne markieren ihr Revier mit dem „Kikeriki-Schrei. Die Hennen gackern. Das Haushuhn kann kaum fliegen. Wenn es flüchtet, schlägt es gleichzeitig mit den Flügeln, um schneller vorwärts zu kommen. Die Farben der Federn sind bei jeder Rasse verschieden. Das Federkleid der Hähne ist farbenprächtiger. Da die Federn mit der Zeit verbraucht werden, verliert das Huhn seine Federn im Herbst (Mauser). Sie wachsen wieder nach. Hühner sehen vor allem gut in die Nähe. Ernährung Hühner sind Allesfresser, sie fressen sowohl Pflanzen als auch Fleisch. Ein Huhn, das unbegrenzten Auslauf hat, sucht sich einen großen Teil des Futters selbst. Es scharrt im Boden um März 10/bm Realien Haushuhn Würmer, Insekten, Spinnen, Sämereien, Getreide, aber auch Gras, Salat usw. zu fressen. Wie alle Vögel hat das Huhn weder Zähne noch Speichel. Seine pfeilförmige Zunge drückt die Nahrung unzerkleinert in den Kropf. Dort wird sie eingeweicht. Im Drüsenmagen wird sie vorverdaut und im Muskelmagen mit Hilfe von kleinen Steinchen zerkleinert. Hackordnung In der Natur leben Hühner in kleinen Gruppen (5 – 10 Hennen 1 Hahn) zusammen. Die Herde bietet Schutz vor Gefahren. Die Gruppe hat eine klare Rangordnung. Das ranghöchste Tier hackt alle andern. Am Ende der Kette steht ein Huhn, das vor allen zurückweichen muss. Es muss zuletzt fressen und bekommt den schlechtesten Schlafplatz. In sehr grossen Gruppen kennen sich die Tiere nicht mehr. Es kann keine Rangordnung entstehen. Darum picken sich die Tiere dort manchmal blutig. März 10/bm Realien Haushuhn Entwicklung des Ei Tag Entwicklung 1. In einem frischen Ei kann man den 12 Stunden alten Embryo als kleinen, weißen, flachen Fleck auf der oberen Außenseite des Eigelbs sehen. Nach einigen Stunden Bebrütung vergrößert sich der Fleck langsam. Das Gehirn und das Zentralnervensystem, der Kopf und die Augen 2. 3. 4. entwickeln sich. Das Herz wird gebildet, es beginnt zu schlagen. Nase, Flügel und Beine werden gebildet Am vierten Tag (Abb.3 sind bereits die meisten Organe ausgebildet und sichtbar. Das Gehirn mit seinen großen 5. 6. Augenansätzen ist am auffälligsten. Das Geschlecht wird festgelegt. Man kann die Gliedmaßenknospen an einem kleinen Stumpf erkennen, der Kopf ist der weitaus größte Teil des Embryos. Die restlichen inneren Organe haben begonnen, 10. sich zu bilden Am zehnten Tag (Abb.5) sieht der Embryo schon aus wie ein Vogel. Füße, Flügel und Schnabel sind gebildet. Der Körper wächst jetzt schneller als der Kopf. Auch die Federn zeigen sich als erste schwarze Flecken auf dem 14. Rücken. Der Kopf und das Auge (schwarzer, großer Fleck) sind in der Abbildung 6 deutlich zu erkennen. Der Embryo dreht seinen Kopf in Richtung zum stumpfen Ende des Eies. Der Schnabel beginnt sich zu verhärten. März 10/bm Realien Haushuhn 21. Am zwanzigsten Tag beginnt sich das Küken aus seinem Ei zu befreien. Bisher lag sein Kopf nach vorne über der Brust. Nun hebt das Küken den Kopf, so dass der Eizahn gegen die Schale drückt. Jetzt beginnt sich das Junge um die eigene Achse zu drehen. Dadurch ritzt der Eizahn mit der Zeit einen kreisförmigen Deckel in die Schale. Aus: Osterei Jedes Jahr feiern die Christen am 1. Sonntag nach dem Frühlingsvollmond Ostern, zum Gedenken an den Tod (Karfreitag) und der Auferstehung (Ostern) von Jesus. Wahrscheinlich wurde das Ei zu einem Symbol für die Auferstehung, weil aus einem scheinbar toten Gegenstand neues Leben entstehen kann. Fortpflanzung Die Entwicklung des Kükens beginnt lange bevor das Ei gelegt wird. Damit ein Küken entstehen kann, muss das Ei im Körper der Henne befruchtet werden. Die Befruchtung ist die Vereinigung der Eizelle ( Eigelb) mit einem Spermium; eine einzige Zelle wird dabei gebildet. Aus dieser entwickelt sich ein neues Individuum, das Küken. März 10/bm Realien Haushuhn Die Spermien des Hahnes gelangen nach der Begattung (Abb.) in den Eileiter. Bei der Begattung pressen Hahn und Henne die Öffnungen ihrer Kloaken aufeinander, die Spermien werden dabei in die weibliche Kloake gespritzt und schwimmen dann in den Eileiter. Dort wird die Eizelle ( Eigelb) befruchtet. Seit der Geburt der Henne warten in ihrem Eierstock rund 4000 Eizellen darauf, bruchsicher verpackt zu werden. Ein Ei beginnt zu wachsen, die Nährstoffe werden eingelagert der Dotter ist entstanden, der den Embryo später ernähren wird, wenn das Ei erst verpackt ist. Das Eigelb wird durch den Eileiter nach aussen transportiert. Aus speziellen Drüsen tropft Eiweiss. Dabei entstehen auch die beiden Hagelschnüre, die den Dotter in der Mittel halten. Anschliessend bildet sich die dünne Schalenhaut. Erst am Schluss baut sich die harte Kalkschale auf. Im letzten Abschnitt bekommt das Ei noch einen Überzug. Dieses Oberhäutchen verhindert, dass Bakterien ins Ei eindringen können. Nach 24 Stunden ist das Ei fertig und wird gelegt! Die Henne legt so viele Tage lang Eier, bis das Gelege vollständig ist. Das ist bei 10 bis 12 Eiern der Fall. Dann beginnt sie, auf den Eiern zu „sitzen und diese auszubrüten. Die Entwicklung des Embryos beginnt erst mit der Bebrütung. Dadurch schlüpfen die Küken alle am gleichen Tag. Huhn als Nutztier In der Schweiz gibt es fast so viele Hühner wie Einwohner: 6,3 Millionen. Ein Drittel sind Legehennen und zwei Drittel Mastgeflügel. Die einheimische Produktion deckt nur knapp die Hälfte unseres Bedarfs an Eiern und Pouletfleisch. Der Rest wird aus dem Ausland importiert. Wir Schweizerinnen und Schweizer essen im Jahr durchschnittlich 190 Eier. Davon ist jedes vierte Ei in Nahrungsmitteln verarbeitet, zum Beispiel in Teigwaren. Der Jahreskonsum von Geflügelfleisch Poulet, Truten, Gans und Ente beträgt pro Kopf über 11 Kilogramm. März 10/bm Realien Haushuhn Die Haltung Legehennen sind so gezüchtet, dass sie möglichst viele Eier legen (bis 300 im Jahr). Die männlichen Tiere sind überflüssig und werden vergast und zu Tiermehl verarbeitet! Bei der Haltung von Legehennen wird unterschieden zwischen Batteriehaltung (Käfighaltung), Bodenhaltung und Auslaufhaltung. Als erstes Land der Welt hat die Schweiz auf den 1. Januar 1992 die Batteriehaltung verboten. In der Schweiz leben die Hühner vor allem in grossen Ställen in Bodenhaltung. Am Boden können sie scharren und in speziellen Nestern können sie die Eier legen. Zum Schlafen gibt es Sitzstangen, Wasser und Futter stehen immer zur Verfügung. Ein Leghuhn frisst im Tag etwa 120 Gramm Futter. Dieses besteht zur Hauptsache aus Mais, Weizen und Soja. Es wird in der Futtermühle gemahlen, erhitzt und zu Krümeln gepresst. Auf diese Weise werden schädliche Keime abgetötet und das Endprodukt ist ein hochwertiges Futter für die Hühner. Für die Bildung der Eischale werden dem Futter Mineralsalze wie Kalzium beigegeben. Pouletmast Diese Rassen sind so gezüchtet, dass sie innerhalb von 40 Tagen (!) schlachtreif, d.h. 2 kg schwer werden! Um ein kg schwerer zu werden, fressen sie nur 1.8 kg Futter. März 10/bm