Arbeitsblatt: Ethik

Material-Details

Dilemma Situationen im Alltag und in der Pflege
Lebenskunde
Ethik / Moral
12. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

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2630
36
23.01.2013

Autor/in

Jessica Stauber
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Dilemma Situationen in der Pflege und Alltag Welche ethische Prinzipien stehen sich gegenüber? Welche Lösungsansätze gibt es? Wenden Sie den ethischen Entscheidungsprozess an Aufgabe 1 Fallbeispiel Der Klaps Eine 76jährige Frau lebt seit zwei Jahren in einem Altersheim der oberen Preisklasse. Sie leidet unter Parkinson und benötigt viel pflegerische Hilfe. Die Frau ist als schwierige Bewohnerin bekannt, weil sie öfter unfreundlich und unzufrieden ist und gelegentlich beleidigende Bemerkungen äussert. Bei der Frühbesprechung für die Verteilung der pflegerischen Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner stellt sich heraus, dass niemand vom Personal mehr gerne ins Zimmer von der Dame gehen möchte. Es wird entschieden, dass Ayszegül, eine erfahrene und sorgfältig arbeitende Lernende im 3. Lehrjahr, die Grundpflege ausführen soll. Nachdem die Anstrengung des Bades vorbei war und Ayszegül der Dame half, sich hinzustellen, damit sie ihre Unterwäsche hochziehen konnte, sagte die Frau mit nörgeliger Stimme: Natürlich tun mir wieder alle Knochen weh. Das kommt davon, wenn eine Hilfskraft eine so kranke Dame wie mich badet. Das dürfte nicht erlaubt sein. Und richtig abtrocknen kann man mich hier auch nicht, ich bin an den Beinen noch halb nass. Ein richtiges Pack arbeitet hier, nur verdienen an den alten Leuten und nichts Richtiges leisten. Das können sie mir glauben, meine Tochter wird sich beschweren. Bei Ayzsegül brannte in diesem Moment eine Sicherung durch. Ohne zu überlegen gab sie der Frau einen Klaps hintendrauf und sagte empört: Das ist doch nicht zu glauben, was ich mir hier anhören muss. Die Frau verstummte verblüfft. Ayszegül wusste auch nichts mehr zu sagen und begleitete die Frau schweigend zurück ins Zimmer. Danach suchte sie gleich die Stationsleitung auf und erzählte ihr, was geschehen war. Aufgabe 2 Fallbeispiel: Frau Bauer Das Sterben zulassen? Frau Bauer eine Mitfünfzigerin, leidet seit fünf Jahren an einer Immunschwäche. In den vergangenen 2 Jahren ist sie insgesamt über zehn Monate in drei verschiedenen Kliniken gewesen. In dieser Zeit wurde sie dreimal reanimiert. Trotz intensiver Bemühungen ist eine Besserung nicht zu erzielen. Ihre Angehörigen wollen Frau Bauer jede mögliche Hilfe zukommen lassen. Sie erklären dies auch den Ärzten und dem Pflegepersonal. Hingegen betont Frau Bauer selbst gegenüber der Stationsleitung, dass sie keine lebensverlängernden Massnahmen wünsche. Als sich Frau Bauers Zustand wieder einmal verschlechtert und sich Atemstörungen einstellen, Seite 1 von 3 verlangen die Angehörigen, erneut eine künstliche Beatmung einzuleiten. Im Krankenhaus ist man der Meinung, dass die Todesphase unumkehrbar begonnen hat. Im Hinblick auf den erklärten Willen der Frau Bauer wird auf eine künstliche Beatmung abgesehen, und sie stirbt acht Stunden später. Aufgabe 3 Fallbeispiel: Herr Schmid ist kaum noch ansprechbar Herr Schmid ist 91 Jahre alt, lebt seit 2 Jahren in einer Seniorenresidenz. Er leidet unter Demenz. Er ist verwitwet, hat 2 Söhne Wolfang und Robert. Robert hat die Betreuung für seinen Vater übernommen. Die Demenz ist so weit fortgeschritten, dass Herr Schmid keine zusammenhängende Sätze sprechen kann, und sich nur noch nonverbal mitteilt. Er leidet unter Verwirrtheit, ist oft aggressiv. Die Pflegepersonen benötigen sehr viel Zeit bei ihm, so dass andere Klienten zu kurz kommen. Seit 2 Monaten wird er auch immer schwächer, er kann daher das Bett nicht mehr alleine verlassen und benötigt Hilfe beim Umlagern. Zudem verweigert er die Nahrungsaufnahme, er öffnet den Mund nicht mehr oder spuckt das Essen wieder heraus. Robert, der ein sehr enges Verhältnis zu seinem Vater hat und schon immer hatte, möchte das eine künstliche Ernährung angeordnet wird. Er ist es ihm schuldig. Sein Bruder Wolfgang verweist darauf, das der Vater vor 10 Jahren geäussert hat, im Falle einer unheilbaren Erkrankung keine lebensverlängernden Massnahmen wünsche. Aufgabe 4 Fallbeispiel: Heinz Dilemma Eine Frau, die an einer besonderen Krebsart erkrankt war, lag im Sterben. Es gab eine Medizin, von der die Ärzte glaubten, sie könne die Frau retten. Es handelt sich um eine besondere Form von Radium, die ein Apotheker in der gleichen Stadt erst kürzlich entdeckt hatte. Die Herstellung war teuer, doch der Apotheker verlangte zehnmal mehr dafür als ihn die Produktion gekostet hatte. Er hatte 2000 Dollar für das Radium bezahlt und verlangte nun 20 000 Dollar für eine kleine Dosis des Medikamentes. Heinz – der Ehemann der kranken Frau, suchte alle seine Bekannten auf, um sich das Geld auszuleihen, und er bemühte sich auch um eine Unterstützung durch die Behörden. Doch er bekam nur 10 000 Dollar zusammen. Er erzählte dem Apotheker, dass seine Frau im Sterben lag, und bat ihm die Medizin billiger zu verkaufen bzw. ihn den Rest später bezahlen zu lassen. Doch der Apotheker sagte: „Nein, ich habe das Mittel entdeckt, und ich will damit viel Geld verdienen. Heinz hat nun alle Möglichkeiten ausgeschöpft, er ist verzweifelt und überlegt, ob er in die Apotheke einbrechen soll. Aufgabe 5 Seite 2 von 3 Fallbeispiel: Das Trolley Problem Eine Strassenbahn ist ausser Kontrolle geraten und droht, fünf Personen zu überrollen. Durch das Umstellen der Weichen kann die Strassenbahn auf ein anderes Gleis umgeleitet werden. Unglücklicherweise befindet sich dort eine weitere Person. Darf durch das Umlegen der Weiche der Tod einer Person in Kauf genommen werden? Aufgabe 6 Fallbeispiel: Gerechtigkeit – Das Möbelpackerproblem Ein Team von fünf Möbelpackern führt einen Umzug durch. Sie stehen – wie immer – unter Zeitdruck und der Platz im Wagen ist knapp, so dass sie sich gut überlegen müssen, wie sie die Möbel verstauen. Sie bekommen für den Umzug 1000 Franken. Die Männer haben sich während der Arbeit wie folgt verhalten: ist kräftig, strengt sich an und schafft daher sehr viel ist nicht so kräftig, strengt sich aber an und erbringt eine normale Arbeitsleistung strengt sich nicht an, ist aber kräftig und erbringt eine normale Arbeitsleistung ist weder kräftig, noch strengt er sich besonders an und schafft dementsprechend wenig ist körperlich nicht mehr geeignet, kann aber das Vertrauen von Möbeln gut planen. Er steht auf dem Wagen und dirigiert sehr geschickt das Aufladen. Wie würden Sie die 1000 Franken auf dir fünf Arbeiter verteilen? Aufgabe 7 Fallbeispiel: Wahrheit oder Verständnis Die Tochter möchte nicht am Sportunterricht teilnehmen, weil sie dann mit den Jungs zusammen sein müsste. Die Mädchen – Sportlehrerin in verhindert, deswegen sind die beiden Gruppen zusammengeworfen worden. Davor fürchtet sich aber das Mädchen, denn sie ist nicht sehr gut im Sport, vor allem nicht in den Mannschaftssportarten wie Handball, Volleyball, welche bei solchen Gelegenheiten gerne gespielt werden. Sie fürchtet sich vor den blöden Bemerkungen der Jungs. Die Tochter möchte nun, dass ihre Eltern eine Entschuldigung für den ganzen Schultag schreiben, damit es nicht auffällt, dass sie lediglich den Sportunterricht vermeiden möchte. Seite 3 von 3