Arbeitsblatt: AB 7 Grittibänz und Co
Material-Details
Grammatikarbeit zum Thema Grittibänz
Wortartenbestimmung
Deutsch
Grammatik
7. Schuljahr
2 Seiten
Statistik
110989
953
2
03.02.2013
Autor/in
Daniela Maissen
speerstrasse 2
8355 aadorf
8355 aadorf
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
r t i ä z a i h a s A1 Markiere mit den dir bekannten Farben: Nomen, Verben, Adjektive, Pronomen. In alten Zeiten zogen am 6. Dezember die Schüler – an der Spitze ein als St. Nikolaus verkleideter Knabe – in einem Umzug durch die Strassen. Am Schluss bekam jeder Schüler einen „Bolwecken, das heisst einen Wecken aus Weissmehl. Im Nikolausspruch des Zürchers Bullinger, vom Jahre 1546, heisst es: „Der Felix nehm zem ersten sHorn, das Fröwli esse er erst morn. Das Horn war ein Gebäck aus Weissmehl (es sah wie ein Steinbockhorn aus), das 1951 in der Zürcher Landgegend noch aufzufinden war. Das „Fröwli (Fraueli) war der älteste schweizerische weibliche „Grittibänz. Der Name „Chriddibränz, für ein Gebäck in Mannsform, so wie wir es heute kennen, taucht erstmals im Aargau Anno 1857 auf, und zwar in folgendem Text: „Wir haben aber ein Festbrot, in Mannsform gebacken, Namens Chriddibänz. Er war damals schon weit verbreitet. In einem Kalender von 1860 heisst es unter anderem: „SLiseli das springt und rönnt und hed bim Usezieh, wie trurig, em Bänz es Hängli (Händchen) fasch verbrönnt, sowie im gleichen Jahr: „Mach Wegge, Züpfe und Grittibänze. Anno 1877 stand im schweizerischen Dorfkalender geschrieben: „Den Kindern, wenn sie folgen, ein Grittibänz. In den Jahren um 1860 waren die Grittibänzen 15 bis 60 cm gross und wurden aus Lebkuchen – oder feinerem Brotteig hergestellt. Wie verhält es sich nun mit den Namen Grittibenz? Gritte, grittle, grättle bedeutete die gespreizte Stellung der Beine. Benz oder Bänz war der Kurzname für Benedikt. Dieser Vorname war damals so geläufig wie Hans und Heiri und wurde so verallgemeinert, dass man ihn für einen Maa, also Mann, gebrauchte. Der Sinn des Namens Grittibenz war also ganz einfach: ein (alter) Mann mit gespreizten Beinen und bezeichnete nicht den schönen Nikolaus, sondern den Schmutzli oder Knecht Ruprecht, der ursprünglich eine heidnische Gestalt, mit strengem Gehabe, der finsteren Weihnachtszeit war. Bei der Christianisierung wurde er zum Untertan, zum Knecht des christlichen Bischofs St. Nikolaus gemacht, der gütig und fürsorglich war. Quellen: Fachschule Richemont; Dr. h.c. Max Währen (Berner Brotforscher) Weitere Ausführungen zur Geschichte des Grittibänz findet man beim kulinarischen Erbe der Schweiz. 7 Bekanntlich geht der Samichlaustag auf den heiligen Nikolaus, Bischof von Myra, zurück. Deshalb trat der alte Mann lange Zeit fast überall im Gewand eines Bischofs auf. Nur im nördlichen Europa sah er anders aus: Denn dort war der bärtige Alte in einen langen braunen Winterpelz mit Kapuze gekleidet und fuhr auf einem Rentierschlitten. Sein Wohnort war Lappland, und man nimmt an, dass hier noch deutliche Elemente des nordischen Gottes Thor enthalten sind. Vielleicht hat letzterer den Arzt und Kinderbuchautor Heinrich Hoffmann inspiriert. Denn der 1844 im Struwwelpeter abgebildete Nikolaus mit seiner roten Kutte sah dem nordischen Weihnachtsmann recht ähnlich. Er hat seinen Auftritt in der Geschichte „von den schwarzen Buben. Dort wird ein Mohr von drei Knaben verspottet, die vom Nikolaus zur Strafe in schwarze Tinte getunkt werden und nun ebenfalls schwarz sind. Von den kindlichen Lesern wurde dieser „neue Samichlaus begeistert aufgenommen. Und deshalb setzte sich die rot-‐weisse Robe des Samichlauses schon in den 20er-‐Jahren des letzten Jahrhunderts mehr und mehr durch. Europäische Auswanderer brachten den Samichlausbrauch mit in die USA. Besonders in den holländischen Kolonien wurde das Sinterklaas fest gefeiert, zumal Sankt Nikolaus Patron von Neu Amsterdam, dem späteren New York war. Aus Sinterklaas wurde Saint Claus und schliesslich Santa Claus. Der heute populäre US-‐Mythos des Weihnachtsmannes, der mit einem Rentierschlitten reist, sich heimlich durch die Kamine zwängt und Familien mit Kindern Geschenke bringt, geht zurück auf ein 1823 anonym veröffentlichtes Gedicht „The Night before Christmas. Darin nennt der Autor die Namen der Samichlaus-‐ Rentiere, nämlich Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen. Das Rentier Rudolph kam erst 1939 in einem anderen Gedicht hinzu. Ab 1862 zeichnete jedoch der deutschstämmige Cartoonist Thomas Nast Bilder des Weihnachtsmannes, die ihn bereits mit Rauschebart und Rute zeigten. Schliesslich machte der aus Norwegen stammende Grafiker und Cartoonist Haddon Sundblom den „neuen Weihnachtsmann so richtig bekannt. Im Rahmen einer Werbekampagne für die Coca-‐ Cola Company griff er 1931 nämlich den rot-‐weissen Chlaus mit Rentierschlitten auf und verpasste ihm das Gesicht eines pensionierten Coca-‐Cola-‐Mitarbeiters. Diese Werbung sowie die nachfolgenden Kampagnen waren so erfolgreich, dass sie das Bild des Samichlaus weltweit prägten. Allerdings nur fast. Denn die russische Variante, die Ded Maros (Väterchen Frost) heisst, trägt ein blau-‐weisses Kostüm, weil diese Farben für Frost und Kälte stehen. Übrigens: der amerikanische Santa Claus wohnt am Nordpol, der finnische auf dem Berg Korvatunturi im Norden Finnlands, der schwedische in Dalarna und der niederländische Sinterklaas reist mit dem Dampfschiff sage und schreibe aus Spanien an. Und der schweizerische? Der lebt im finnischen Rovaniemi. Nun, egal woher der Samichlaus kommt: Geschenke bringt er jedenfalls noch immer. Äpfel, Nüsse, Lebkuchen und Mandarinen für die Kinder und das eine oder andere Geschenk auch für Erwachsene. Diese feiern den alten Mann immer öfter. Denn ob nun auf der Dorfstrasse, in der Firma oder auch am Chlaus-‐Höck der unterschiedlichsten Vereine: Der Samichlaus ist überall beliebt. Übrigens: In vielen Ländern bekam der Samichlaus – sozusagen als „Teufelsersatz – einen Begleiter zur Seite. Dieser trägt ebenfalls die unterschiedlichsten Namen. In der Schweiz heisst er Schmutzli, in Deutschland Knecht Ruprecht, im Rheinland Hans Muff, in Österreich Krampus, in Ostfrankreich Père Fouettard, in Luxemburg Housecker und in Holland Zwarte Piet. Nur die Russen geben sich freundlicher. Die Gehilfin des Ded Maros heisst nämlich Sneguratschka, was soviel wie Schneeflöckchen bedeutet.