Arbeitsblatt: Kinderarbeit in England

Material-Details

Partnerarbeit in der die Schüler einen Steckbrief in Partnerarbeit erarbeiten
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
6 Seiten

Statistik

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28.10.2007

Autor/in

Daniel Brauer
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Name: Klasse: Datum:_ Benjamin Goneral (Bradford) Ich bin jetzt 25 Jahre alt. Ich begann meine Arbeit in der Garnfabrik von Herrn Coulsen als ich neun Jahre alt war. Seitdem habe ich nirgendwo sonst gearbeitet. Mit neun Jahren fing ich an unter den Maschinen die Garnreste mit einem Feger zu entfernen. Die Maschinen sind unheimlich laut. Unsere Arbeitszeiten gehen von 6 Uhr in der Frühe bis um 8 Uhr abends. Mittags haben wir nur eine halbe Stunde Mittagspause und müssen alles in uns hineinschlingen. Wir haben keine Zeit zum früstücken oder um zwischendurch etwas zu trinken. Die Kinder in der Fabrik empfinden es als ein großes Unglück so lange arbeiten zu müssen und ihre Eltern wären auch froh, wenn es nicht so wäre. Aber was sollen wir tun? Die Aufseher in der Fabrik haben mich oft grün und blau geschlagen. Einmal war mein Ohr angerissen und ich machte Fehler, so dass ich noch mehr geschlagen wurde. Am schlimmsten war es am Abend, wenn wir müde wurden. Meine Mutter ist gestorben und mein Vater musste mich in die Fabrik schicken, damit er mich mitversorgen konnte. Ich musste dort dreizehn bis vierzehn Stunden am Tag stehen. Als ich die Arbeit in der Fabrik aufnahm, bereitete es mir keine Mühe die 10 Kilometer von Leeds nach Bradford zu laufen. Ich war ein kräftiger, gesunder Bursche. Jetzt kann ich kaum noch ohne Krücken stehen und ich kann kaum noch laufen. Ich muss abends rückwärts die Treppe zu meiner Wohnung hoch kriechen! Die körperlichen Leiden kommen von den langen und harten Arbeitstagen. So denken auch mein Vater, unsere Freunde und ein Arzt, der mich untersucht hat. Andere Kinder haben ähnliche gesundheitliche Probleme. Aufgaben: 1. Erstelle mit deinem Partner einen Steckbrief über eure Person (Name, Beruf, Arbeitszeit, Alter etc.). 2. Stellt eure Person anhand eures Steckbriefs vor der Klasse vor. Name: Klasse: Datum:_ Oliver Nail (Liverpool) Ich bin neun und das drittälteste Kind in meiner Familie. Mein Vater war bis vor zwei Jahren Hafenarbeiter, aber dann hat er sich das Bein gebrochen. Wir konnten uns keinen Arzt leisten, der Bruch heilte nicht ordentlich und Vater wird nie wieder arbeiten können. Auch Mutter ist arbeitslos. Vor zwei Jahren verlor sie ihren Job in einer Baumwollspinnerei. Keine Ahnung warum, aber auf jeden Fall müssen meine Geschwister und ich jetzt das Geld verdienen. Insgesamt hatte ich mal sechs Brüder und drei Schwestern aber vier von ihnen sind gestorben. Vor einer viertel Stunde hat Mutter mich geweckt, aber viel geschlafen habe ich sowieso nicht, weil ich mit meinen älteren Brüdern in einem Bett schlafen muss und irgendeiner mich immer tritt oder rauswirft. Aber wenigstens ist es so nachts etwas warm, Heizmaterial können wir uns nicht leisten. Zum Frühstück gab es Haferschleimsuppe – wie jeden Morgen. Einmal im Leben möchte ich ein Brötchen bekommen, nur ein einziges Mal. Jetzt bin ich unterwegs zu meiner Arbeit. Ich arbeite in der Spinnereifabrik da drüben. Sie gehört dem Mann, der uns auch unsere Wohnung vermietet hat und er hat uns sagen lassen, dass wir sofort aus unserer Einzimmerwohnung rausgeworfen werden, wenn wir die Miete nicht bezahlen. Dann sitzen wir auf der Straße wie so viele andere. Oh, verdammt! Das ist die Fabriksirene. Es ist fünf Uhr und wenn ich nicht in zwei Minuten an meinem Arbeitsplatz stehe, dann schlägt mich der Aufseher oder noch schlimmer, ich verliere sofort meine Arbeit. Aber eigentlich will ich auch gar nicht rein in die Fabrik. Außerdem ist es stickig und so voller Staub, dass ich kaum atmen kann. Was ich den ganzen Tag tue wollt ihr wissen? Ich bin dafür verantwortlich, dass die Spinnmaschine ohne Unterbrechung läuft und außerdem muss ich gerissene Fäden zusammenknoten. Wenn ich doch nur nicht so müde wäre. Aufgaben: 1. Erstelle mit deinem Partner einen Steckbrief über eure Person (Name, Beruf, Arbeitszeit, Alter etc.). 2. Stellt eure Person anhand eures Steckbriefs vor der Klasse vor. Name: Klasse: Datum:_ David Rowland (Manchester) Mit 6 Jahren begann ich mit der Arbeit in der Baumwollspinnerei. Meine Aufgabe bestand darin unter die Maschinen zu kriechen und mit der Bürste unter den Zahnrädern der Maschinen zu fegen. Ich war ständig in Gefahr in die Maschine zu geraten, was schon einige Male echt knapp war! Diese Arbeit habe ich eineinhalb Jahre gemacht. Danach war ich dafür zuständig die Stoffbahnen in gleichgroße Stücke zu schneiden. Im Schnitt habe ich 13 bis 14 Stunden am Tag gearbeitet, manchmal aber auch 15- 16 Stunden. Ich musste den ganzen Tag in der Nähe dieser lauten Maschinen stehen. In der zweiten Hälfte des Tages konnte ich mich kaum noch auf den Beinen halten und wurde von den Aufsehern geschlagen, um durchzuhalten. Mit 6 Jahren war ich ein starker immer leicht geröteter, gesunder Junge. Nicht lange nachdem ich in der Fabrik angefangen habe, verschwand meine gesunde Gesichtsfarbe und ich wurde blass und auch kraftlos. Meine Freunde und meine Geschwister sehen genauso blass aus wie ich. Aufgaben: 1. Erstelle mit deinem Partner einen Steckbrief über eure Person (Name, Beruf, Arbeitszeit, Alter etc.). 2. Stellt eure Person anhand eures Steckbriefs vor der Klasse vor. Name: Klasse: Datum:_ Elisabeth Bentley (Leeds) Als Kind arbeitete ich von 5 Uhr morgens bis 9 Uhr abends. Mittags hatten wir 40 Minuten Pause. Im Hof der Fabrik haben wir dann etwas trockenes Brot gegessen. Wir hatten keine Zeit zwischendurch etwas zu trinken oder essen. Wir mussten es vor- oder nach der Arbeit machen. Erwischte uns ein Aufseher beim Essen während der Arbeit nahm er es uns ab und verfütterte es an die Schweine. Wenn wir zu spät kamen wurden wir geschlagen, bis wir grün und blau waren. Ich war Wägerin in einer Flachsfabrik und musste den ganzen Tag schwere Körbe mit Flachs wiegen. Die Arbeit war so anstrengend, dass sich meine Knochen aus der normalen Position drückten. Außerdem setzte sich der Staub in dem Arbeitsraum auf meinen Lungen ab. Ich bin gesundheitlich so geschwächt, dass ich nicht mehr arbeiten kann, seitdem ich 13 Jahre alt bin. Es wird immer schlimmer. Momentan lebe ich im Armenhaus, da meine Mutter und mein Vater beide gestorben sind. Ich habe meine verwitwete Mutter bis zu letzt unterstützt und musste sie mit durchbringen. Jetzt muss ich mich um mich selber kümmern. Ich hätte auch noch weiter gearbeitet, wenn ich gekonnt hätte. Aufgaben: 1. Erstelle mit deinem Partner einen Steckbrief über eure Person (Name, Beruf, Arbeitszeit, Alter etc.). 2. Stellt eure Person anhand eures Steckbriefs vor der Klasse vor. Name: Klasse: Datum:_ Eliza Marshall (Leeds) Ich bin in Doncaster geboren und mit 9 Jahren mit meiner Familie nach Leeds gezogen. Dort habe ich Arbeit in einer örtlichen Textilfabrik gefunden. Als ich das erste Mal in die Fabrik kam, arbeiteten wir von 6 Uhr morgens bis 7 Uhr abends. Nach einiger Zeit begannen wir schon um 5 Uhr morgens und hörten erst um 10 Uhr abends auf. Ich war sehr müde durch die lange Arbeitszeit. Außerdem wurden wir viel geschlagen, besonders als wir jung waren. Die harte Arbeit ging auf meine Gliedmaßen, besonders, wenn wir Überstunden machten. Ich hatte ein Mittel, mit dem ich meine Knie einrieb. Ich habe meine Gelenke eine Viertel Stunde lang gerieben- manchmal auch eine oder sogar zwei Stunden lang. Mein Körper ist mittlerweile ganz krumm und ich habe ein Eisengelenk um mein Knie, da es ganz zusammengezogen ist. Im Krankenhaus sagten sie mir, dass diese Verformung meiner Knochen durch das lange Stehen in der Fabrik verursacht wurde. Aufgaben: 1. Erstelle mit deinem Partner einen Steckbrief über eure Person (Name, Beruf, Arbeitszeit, Alter etc.). 2. Stellt eure Person anhand eures Steckbriefs vor der Klasse vor. Name: Klasse: Datum:_ William Dodd (Kendal) Ich wurde arm geboren und schon mit 5 Jahren wurde ich von meinen Eltern losgeschickt, um als Radmacher zu arbeiten. Ein Jahr arbeiteten ich und meine drei Schwestern in der örtlichen Textilfabrik, wo wir an manchen Tagen bis zu 18 Stunden arbeiteten. Nach einigen Jahren schwerer Arbeit war ich nicht mehr als ein Krüppel. Meine Gelenke und Knie waren zu nichts mehr zu gebrauchen und ich lief auf Krücken. Dann bekam ich einen Job als Aufseher in einer Textilfabrik und kontrollierte das Alter der Kinder, die dort arbeiteten. Am Abend besuchte ich Kurse, in denen ich lesen und schreiben lernte und erledigte die Schreibarbeiten in der Textilfabrik. Meine Gesundheit verschlechterte sich aber zunehmend und ich musste den Job aufgeben. Meine Versuche eine Frau zu finden, scheiterten, weil niemand einen Krüppel zum Mann haben wollte. Auch der Versuch eine eigene Schule zu eröffnen, ging schief. Ich bin dann nach London gezogen und schlag mich mit Gelegenheitsjobs durch. Momentan schreibe ich an einem Buch über meine Erfahrungen als Kinderarbeiter. Aufgaben: 1. Erstelle mit deinem Partner einen Steckbrief über eure Person (Name, Beruf, Arbeitszeit, Alter etc.). 2. Stellt eure Person anhand eures Steckbriefs vor der Klasse vor.