Arbeitsblatt: Geschichte des Zirkus

Die Geschichte Des Zirkus Es ist kaum zu glauben, aber den Zirkus gibt es nicht schon immer. Er ist erst ungefähr 200 Jahre alt. Das ist ziemlich jung, wenn man sich überlegt, dass es manche der Kunststücke schon weit über 2000 Jahre gibt. Die Zuschauer staunen auch heute über Tiernummern und akrobatische Kunststücke, aber nicht immer sassen sie dabei in einem erleuchteten Zelt. Vor etwa 2000 Jahren Oft hören wir, der Zirkus habe seinen Ursprung in der Zeit der Römer und Griechen. Auf öffentlichen Plätzen wurden im antiken Griechenland Akrobaten und Seiltänzer bestaunt. Das Wort Akrobat kommt übrigens aus dem Griechischen (akróbatos) und heisst „der auf Zehenspitzen Gehende. Römische Wagenlenker drehten ihre Runden zunächst auf öffentlichen Plätzen, später in der ovalen Arena eines Circus (lateinisch circus, der Kreis). Die im Alten Rom stattfindenden Wagenrennen, Gladiatorenkämpfe und Schaukämpfe mit wilden Tieren haben aber mit dem heutigen Zirkus nicht viel zu tun. Damals ging es unter anderem um tödlichen Wettkampf, heute geht es um gekonnte Körperbeherrschung. Vor etwa 500 Jahren Im Mittelalter traten auf Marktplätzen, bei Festen und auf Jahrmärkten verschiedene Künstler auf. Man nannte sie Gaukler. Die Gaukler führten so erstaunliche Kunststücke vor, dass den Zuschauern der Atem stockte! Wer konnte schon hoch über den Köpfen der Menschen laufen wie die Seiltänzer oder mit Salto und Handstand über Tische und Bänke springen? Es war auch nicht jedermanns Sache, seinen Körper zu verrenken wie die Schlangenmenschen oder einen riesigen Bären tanzen zu lassen. Die Gaukler wurden bestaunt und bewundert, aber das Volk misstraute ihnen auch. Diebstahl, Betrug und sogar Hexereien wurden ihnen vorgeworfen. Die Gaukler konnten sich nicht zu grösseren Gruppen zusammenschliessen, weil die Angst des Volkes zu gross geworden wäre. Vor etwa 250 Jahren Um 1750 liess das Publikumsinteresse nach und die fahrenden Gaukler gingen in die grossen Städte mit vielen Zuschauern oder als fest angestellte Truppen an die Höfe der Adeligen. Gleichzeitig wurden Pferdenummern immer beliebter. In kurzer Zeit gab es in ganz Europa Kunstreiter und Pferdeakrobaten. Vor etwa 200 Jahren Diese Verbindung von Gauklern und Kunstreitern führte schliesslich zum ersten Zirkus. Im Jahre 1782 baute der Englänger Philipp Astley die erste überdachte Zirkushalle mit einer runden Manege. Im Zirkus waren ab jetzt Menschen und Tiere zu sehen, die das Publikum mit ihren Kunststücken begeisterten. Die Pferdedarbietungen standen im Mittelpunkt, dazwischen traten jetzt aber Seiltänzer, „starke Männer, Jongleure und dressierte Kleintiere auf. Vor etwa 150 Jahren Allmählich wurde das Programm erweitert. Aus Afrika kamen fremde, wilde Tiere (Exoten) dazu. Im Laufe der Jahrzehnte bildeten sich Zirkusdynastien. Das sind Zirkusfamilien, bei denen immer wieder die Kinder mitarbeiten und auftreten. Zu diesen Zirkusdynastien gehört zum Beispiel auch der Zirkus Knie. Vor etwa 100 Jahren Die Zirkusse reisten seit mehreren also Jahren von Stadt zu Stadt. Mit den hölzernen Manegen war das Umherziehen mühsam, und weil sie nicht überdacht waren, war man sehr vom Wetter abhängig. Deshalb begannen sie, Zelte zu bauen, die sie in einem Tag auf- und abbauen konnten und mit denen sie weniger vom Wetter abhängig waren. Allerdings wurde in den Zelten zunächst nur bei Tageslicht gespielt, denn bis zur Erfindung des ungefährlichen Lichtes waren sie durch Kerzen oder Petroleumlampen sehr feuergefährdet: Viele Zelte brannten in dieser Zeit ab. Zudem wurden manche Zelte von Stürmen weggefegt. Heute Heute sind in der Schweiz und Deutschland fast zu viele Zirkusse unterwegs. Dies bedeutet, dass der Kampf um die Zuschauer immer grösser wird, weil zudem im Fernsehen oft Zirkusdarbietungen zu sehen sind. Um über das ganze Jahr hinweg Geld verdienen zu können, zeigen viel Zirkusse während der Wintermonate ihre Vorstellungen in grossen Städten.