Arbeitsblatt: Tom Sawyers Abenteuer - Ein Theaterstück
Material-Details
Ich habe für meine 5. Klasse ein Theaterstück geschrieben, frei nach der Geschichte von TOM SAWYER.
Es lässt sich gut mit 20 bis 25 Kindern aufführen, Rollen können auch doppelt besetzt werden.
Deutsch
Anderes Thema
5. Schuljahr
15 Seiten
Statistik
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12
30.06.2013
Autor/in
Peter Haueter
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
TOM SAWYERS ABENTEUER Nach dem Buch von Mark Twain Theaterbearbeitung von Peter Haueter 1. Szene Tante Polly Tom Tom! Wo steckt dieser verflixte Bengel nun wieder Too-oom (Sie erwischt ihn gerade noch, bevor er flüchten will) Da also bist du Und was suchst du denn in der Speisekammer Tom Nichts, Tante Polly. Tante Polly Nichts? Und deine Hände und dein Mund? Was denkst du, was da klebt? Tom Ich weiss nicht, Tante Polly Tante Polly Aber ich weiss es, Bürschchen! Es handelt sich um Marmelade. Ich hab dir schon mindestens hundertmal verboten, in die Speisekammer zu schleichen. Gib mir sofort den Stock da! Tom Guck mal Tante! Dahinten! (Er macht sich aus dem Staub) Tante Polly Wann werd ich das endlich lernen. Tom führt mich an der Nase herum. Gerade wie es ihm passt. Und ich falle jedes Mal auf den Burschen rein. Aber ich hab ihn halt einfach zu lieb, um ihn zu strafen. Ich brings kaum übers Herz. Schliesslich ist Tom der Sohn meiner verstorbenen Schwester. (Sie schüttelt den Kopf und geht lächelnd weg) 2. Szene Erzähler 1 Jetzt haben Sie, liebe Gäste, also unseren Helden Tom Sawyer kennen gelernt. Erzähler 2 (lächelt) Oft führt er seine liebe, alte Tante Polly an der Nase herum Erzähler 1 (lacht auch) Ja, aber als Tom kurz darauf völlig verdreckt zu Hause heimlich durchs Fenster klettern wollte, war die gute Tante Polly schon wieder zur Stelle Erzähler 2 Und zur Strafe musste der arme Tom an einem heissen, sonnigen Samstag den Gartenzaun streichen. Erzähler 1 Schön anstrengend! Erzähler 2 Vor allem, wenn sich alle Welt aufs Nichtstun, aufs Schwimmen oder andere Vergnügen freut Erzähler 1 Und so hatte der „armeTom schreckliches Mitleid Erzähler 2 mit sich selbst! Tom (streicht den Gartenzaun, seufzt, setzt sich missmutig hin und begutachtet sein Werk.) Jim (erscheint pfeifend mit einem Eimer) Hallo Tom? Tom Hör zu Jim! Wenn du das Streichen hier übernimmst, würd ich dir das Wasserholen abnehmen. Jim Jetzt nicht, Master Tom. Alte Dame mir verboten hat, mit irgendwem aufhalten. Hat schon gedacht, dass Master Tom will Tauschgeschäft machen. Ich nicht tun darf. Tom Die merkt doch gar nichts Jim. Komm, sei kein Feigling! Jim Nix dürfen, Master Tom! Sonst alte Dame mir Kopf abreissen! Tom Und was hältst du von dieser Murmel, Jim (zeigt sie ihm) Jim Nix Murmel! Jim haben grosse Angst vor alter Dame. Tom Du Feigling Jim (zieht ab) Tom (streicht missmutig weiter, überlegt dabei angestrengt) Ben (erscheint)Quuuuh – quuuuh Ding – dong – dong, ding – dong – dong Wir legen an Maschine halbe Kraft voraus! Lingelingeling ! (er stampft dabei, fuchtelt heftig mit den Armen und nähert sich Tom) Alle Maschinen stopp. Tschsch-tschsch! Landgang für alle! Tom (tut nicht dergleichen und arbeitet weiter) Ben (beisst in einen Apfel, beobachtet ihn) Hallo Tom! Zur Strafarbeit verdonnert Tom Ach du, Ben. Hab dich gar nicht kommen hören Ben Ich dachte, du würdest vielleicht mit zum Schwimmen gehen Tom Schwimmen gehen (arbeitet weiter) Ben (staunend) Scheint dir ja Spass zu machenWillst wohl lieber arbeiten, oder ? Tom Arbeiten? Ich weiss nicht, ob man so was Arbeit nennen kann, Ben. Ben (wundert sich) Du willst doch nicht behaupten, dass dir das Streichen Spass macht!? Tom (tut nicht dergleichen und streicht weiter) Ben (schaut ihm staunend zu, vergisst dabei seinen Apfel zu essen) Du, Tom? Tom Ja, Ben? Ben Lässt du mich auch mal ein wenig streichen? Tom (überlegt) Ach, weißt du Ben, ich würde ja gern. Aber das hier ist Tante Polys Lieblingszaun. Da darf nicht jeder dran Ben Ich gebe dir auch ein Stück von meinem Apfel. Tom Besser nicht, Ben. Ich hab echt Angst Ben Du kriegst den ganzen Apfel, Tom! Nur mal kurz probierenich geb mir auch ganz grosse Mühe! Tom (überlegt nochmals) Also, weil dus bist, Ben. (gibt ihm den Pinsel) Ben Danke, Tom! (streicht freudig) Billy Fischer (erscheint, er hat das Treiben schon längere Zeit beobachtet) Hallo Tom Tom (beisst vergnügt in den Apfel) Hallo Billy Billy Fischer Du Tom, darf ich auch mal streichen? Tom (gleichgültig) Weiss nicht Billy Fischer Ich geb dir auch was dafür, Tom. (kramt etwas hervor) Schau diese tote Ratte, die hab ich gefunden. Du kannst sie an einer Schnur durch die Luft schwingen. (macht es vor) Tom Also gut, weil dus bist, Billy Billy Fischer (gibt ihm die Ratte) Echt nett von dir, Tom! Tom Es ist Tante Pollys Lieblingszaungleich an der Strasse, wo ihn jeder sieht Billy Fischer Ich geb mir wirklich Mühe! Du bist ein echter Kumpel, Tom. (beginnt zu streichen) 3. Szene Erzähler 1 Als es schliesslich auf den Abend zuging, war aus dem armen Tom einer geworden, der schier im Reichtum schwamm. Von Jonny Miller hatte er eine echte Trillerpfeife bekommen (ein Pfiff ertönt) Erzähler 2 Nun nannte Tom folgende Dinge sein Eigentum: zwölf Glasmurmeln, eine Halbe Mundharmonika (man hört sie spielen) eine blaue Glasscherbe zum Durchschauen, Erzähler 1 eine Spielkanone, einen Schlüssel für irgendwas, ein Kreidestückchen, einen Zinnsoldaten. Erzähler 2 ein paar Kaulquappen, Erzähler 1 sechs Knallfrösche Erzähler 2 ein Kätzchen mit einem Auge Erzähler 1 einen Messingtürgriff und ein Hundehalsband Erzähler 2 ohne Hund, den Griff eines Messers, vier Orangenschalen und einen alten Fensterrahmen. Erzähler 1 (lacht) Und Tante Pollys Zaun hatte gleich drei Lagen Farbe bekommen. Erzähler 2 Und das Leben ging weiter im kleinen Städtchen St. Petersburg.Aber Tom plagten neue Sorgen. Es ging ihm schlecht Erzähler 1 Eigentlich ging es Tom an jedem Montagmorgen so schlecht, weil ihm eine neue Woche mit Schulleiden bevorstand. Erzähler 2 Aber alles Leiden hat auch seinGutes. Auf dem Weg zur Schule hatte Tom eine ganz besondere Begegnung Tom He, Huckleberry! Was trägst du denn da durch die Gegend Huck Siehste doch, Tom, ne tote Katze. Tom Was machst du denn mit der? Die ist ja schon ganz steif. Huck Warzen heilen. Tom Erzähl mal ,wie! Huck Ist ganz einfach. Gehst Mitternacht mit der Katz auf den Friedhof, wo ein Lump begraben ist. Wartest, bis ein oder zwei Teufel kommen, um den Lump zu holen. Wenn sie den Kerl wegschleppen, schmeisst du die tote Katze hinterher, sagst dein Sprüchlein auf – und weg ist die Warze Tom (begeistert) Machst du das irgenwann, Huck Huck In der Nacht, wenn sie Hoss Williams holen. Tom Nimmst du mich mit auf den Friedhof Huck Klar doch, Tom! (er geht weg) Tom (erschrickt) Verdammt, bin viel zu spät (er rennt) 4. Szene Lehrer (streng) Thomas Sawyer! Komm sofort nach vorne Tom (schleicht sich zum Lehrer) Lehrer Wo kommst du her Tom (ängstlich) Ich hatte was zu besprechen Lehrer (schreit) Duduhattest was zu tun ? Tom Ich hatte was mit Huckleberry Finn zu besprechen. Lehrer (aufgebracht)Dasdasist die ungeheuerlichste Antwort, die ich je erhalten habe! (zieht ihn am Ohr) Bürschchen! Zur Strafe setzt du dich da hinten zu dem neuen Mädchen. Los! Tom (setzt sich neben Becky) Lehrer Nehmt eure Schiefertafeln hervor und schreibt am Aufsatz weiter! Marsch! Kinder (tun, wie befohlen) Lehrer (nimmt eine Zeitung hervor, beginnt darin zu lesen) Tom (nimmt einen Apfel hervor) Für dich! Betty (zickig) Bääh! Tom (legt ihr den Apfel hin) Becky (gibt ihn zurück) Tom (lächelt sie an) Bitte nimm ihn! Ich hab noch mehr davon. Becky (lächelt schüchtern) Danke! (sie schreibt weiter) Tom (zeichnet etwas auf seine Tafel) Für dich! Becky (ängstlich) Zeig mal her! Tom (ziert sich, dann zeigt er sein Werk) Becky Schön. Ein Haus. Mal noch einen Mann dazu! Tom (tut, wie befohlen) Da! Becky Und jetzt noch mich dazu! Du malst fantastisch, Thomas. Ich würde das auch gerne können Lehrer (schreit) Ruhe in der hintersten Reihe! Legt alle eure Tafeln weg! Marsch! – Ab in die Pause! (alle ausser Tom und Betty ab) Tom Ich kanns dir beibringengleich heute Nachmittag. (schreibt etwas auf seine Tafel: „Ich liebe dich!) Becky (schüchtern) Oh, du Schlimmer! Tom Erzähl es aber niemanden. Versprochen? Becky Nein, niemandem. Tom Solange du lebst? Becky Ehrlich, niemandem. Tom Und verrätst du mir auch deinen Namen? Becky Becky Thatcher. Und du heisst Thomas Sawyer, nicht wahr? Tom Nur, wenn ich was angestellt habe. – Wenn ich brav bin, heiss ich Tom. Du nennst mich doch auch so, oder? Becky (nickt) Klar, Tom.(sie lächelt) Tom (ist sehr verlegen) Magst du Ratten, Becky? Becky (graust es) Tom Tote Ratten, die man an einem Faden herumschleudern kann. Becky Viel lieber mag ich Kaugummi. Tom Ich auch. Aber leider hab ich keinen. Becky Ich hab einen. (nimmt einen hervor) Hier! Erst darfst du kauen und dann ich. Tom (kauend) Sag mal Becky! Warst du schon mal verlobt? Becky Was ist denn das? Tom Wenn man später heiraten will Becky Und was macht man da? Tom Sich ganz, ganz fest versprechen und Treue schwören – und sich küssen. Becky (verlegen) Ich weiss nicht, Tom! Tom (flehend)Bitte Becky! Becky (zögert lange) Ich weiss nicht Also gut, verloben wir uns, Tom! Tom (erfreut)Toll! Und nun küssen! Becky (streckt ihm seine Wange hin) Tom (drückt ihr einen Schmatz drauf) So, nun ist alles erledigt. Von nun an darfst du nie wieder jemand anderen lieb haben und darfst niemals einen anderen heiraten als mich. Becky Du aber auch nicht! Tom Ist doch klar! Und ausserdem musst du jetzt vor und nach der Schule immer mit mir gehen und bei Festen nur mit mir tanzen. Becky (erstaunt) Ist das bei Verlobten so? Tom Ja. Becky (vor Glück strahlend) Davon hab ich früher noch nie gehört. Tom (erfreut) Das ist lustig! – Als ich und Amy Lawrence früher.(er stutzt) Becky (verärgert) Tom! Dann bin ich also nicht die erste, mit der du verlobt bist? (sie weint) Tom (verlegen) Ich mag sie doch gar nicht mehr. Becky (wendet sich von ihm ab, weint heftig) Tom (steht auf, weiss nicht recht, was er tun soll) Tut mit leid! Becky (reagiert nicht, weint weiter) Tom (will weggehen, dreht sich nochmals zu ihr um) Hier. Magst du den? (gibt ihr einen Zinnsoldaten) Becky (knallt das Geschenk wütend zu Boden und rennt weg) 5. Szene Erzähler 1 Es wurde Nacht im kleinen Städtchen St. Petersburg. Erzähler 2 Nacht war auch im Herzen von Tom. Dunkel sah es darin aus Erzähler 1 Trotzdem war Tom irgendwann eingeschlummert. Erst das Miauen einer Katze lies ihn wieder aus dem Schlaf schrecken. (Man hört ein Miauen) Erzähler 2 Im Nun war er in seinen Kleidern, stieg aus dem Zimmerfenster, miaute selber zweimal (man hört wieder Miauen) und sprang in den Garten, wo schon Huckleberry Finn auf ihn wartete. Es war Mitternacht, als sie beim Friedhof ankamen. (Man hört den Stundenschlag) Erzähler 1 (geheimnisvoll) Auf dem Friedhof waren drei düstere Gestalten daran, sich an einem offenen Grab zu schaffen zu machen. Erzähler 2 Wer waren sie? Erzähler 1 Der eine der Saufbold Muff Potter, der mit der Brille Doktor Robinson und der andere war der grösste Lump, der frei rumlief – Sein Name: Indianer-Joe! (Wie in einem Schattenspiel sieht man die genannten Personen. Alles soll gruselig sein. Man sieht, wie sie graben und ) Erzähler2 (unheimlich) Tom und Huck verhielten sich mucksmäuschenstill in ihrem Versteck auf dem Friedhof. Die beiden wagten nicht mehr zu sprechen, so schauerlich war das, was sie mit ansehen mussten Doktor Robinson Los, holt die Leiche von Hoss Williams jetzt aus seinem Grab. Macht schon!! Indianer-Joe Muff, halt ihn besser. Sonst rutscht er ins Grab zurück Muff Potter (betrunken) Ichichtu mein Bestes, Joe. Doktor Robinson Legt ihn auf die Bahre und legt das Tuch über ihn. Los, macht schon! Indianer-Joe Befiehlt gern, der Herr Doktor. (lacht böse) Doktor Robinson Wie konnt ich mich nur auf so was einlassen Ein Saufbold und ein Verbrecher. Das muss ja schief gehen Muff Potter (betrunken zum Doktor) So, du Knochensäger. Jetzt rückst du 5 Dollar raus, sonst kriegst du ihn nicht. Doktor Robinson (verärgert) Das war aber nicht abgemacht, Muff Potter! Muff Potter (wütend) Los, rück die Dollars raus! (zieht ein Messer) Sonst.! (Die beiden stürzen kämpfend übereinander. Indianer-Joe beobachtet sie, nimmt die Schaufel schlägt damit eins über Muff Potter Kopf. Der wird ohnmächtig) Doktor Robinson (wütend) Saubande, elende! Euch wird ichs zeigen! Indianer-Joe (ergreift das Messer von Muff Potter und sticht zu) Dir zeig ichs auch! Doktor Robinson (schreit, stürzt zu Boden und bleibt liegen) Indianer-Joe (erschrocken) Verdammt, was hab ich getan?!?! (Er nimmt das Messer, wischt den Griff ab und legt es Muff Potter in die rechte Hand) Muff Potter (Kommt wieder zu sich, stammelnd) Was hab ich getan, Joe? Bitte, verrate mich nicht! (wirft das Messer schnell weg) Indianer-Joe Eine schmutzige Geschichte. Wieso hast du dich so gehen lassen, Muff? Muff Potter (stammelnd) Ichichich war es nicht, Joe! Glaub mir! Indianer-Joe Aber der Doktor ist mausetot! Muff Potter (flehend) Ich wollte nüchtern bleibenich wollte so was nicht tunder arme Kerlwie konnte das passieren, Joe? Indianer-Joe Ganz einfach. Er hat dir eins mit der Schaufel auf die Birne gegeben, du bist gestürzt, bist wieder hoch gekommen, hast dein Messer gezogen und zugestochen. Dann bist du niedergesunken und grad eben erst wieder zu dir gekommen. So war das Muff Potter (weint) Oh, Joe, sags bitte niemandem! Indianer-Joe Okay Muff, du bist immer zu mir gestanden. Ich wird dich nicht verraten. Muff Potter Oh Joe, du bist ein Engel! (beide ab) Tom (verängstigt) Huck, die Luft ist rein! Huck (flüstert) Wenn sie die Leiche entdecken, wir einer von beiden baumeln. Tom Aber wie sollen sie drauf kommen? Wir sind doch die einzigen Zeugen Huck (nickt) Ja. Tom Huck, glaubst du, du kannst den Mund halten? Huck Wir müssen, Tom! Wir müssen!!! Dieser Indianer-Joe wird uns sonst wie zwei Katzen ersäufen. Tom Also schwör es, Huck! Huck Ich schwöre! Und jetzt lass uns verschwinden, Tom! Tom Ja, machen wir uns aus dem Staub. (beide ab) 6. Szene (Eine Menschenmenge versammelt sich um die beiden Leichen. Es wird langsam hell. Die Leute murmeln miteinander.) Sheriff (zu Indianer-Joe und Muff Potter) Ist das euer Messer? Muff Potter (verzweifelt) Oh Joe, du hast mir doch versprochen Sheriff Los, sag die Wahrheit, Muff Potter! (Die Menge murmelt, stösst Drohungen gegen Muff Potter aus) Muff Potter Dacht ich mir doch, dass ich nicht zurückkommen sollte! Sheriff Was meinst du damit? Muff Potter (verzweifelt) Sag ihnen alles, Joe! (weinend) Sag ihnen alles! Indianer-Joe Muff Potter hat den Arzt umgebracht! (Die Menge wird lauter, die Drohungen gegen Muff Potter werden stärker) Sheriff Dann also ins Gefängnis mit dir, Muff Potter! Los! (führt ihn ab) (Die Menge, in der auch Tom und Huck sind verschwindet langsam, murmelnd) 7. Szene Erzähler 1 Das Gefängnis, in dem man Muff Potter einlochte, war ein kleines, trauriges Loch am Ende von St. Petersburg. Erzähler 2 Aber die Bevölkerung fragte sich, warum nicht auch Indianer-Joe, der beim Leichenklau dabei gewesen war, hinter Gitter kam Erzähler 1 Für Tom und Huck begann eine schwierige Zeit! Sie hatten Höllenangst vor Indianer-Joe. Erzähler 2 Und Becky Thatcher würdigte den armen Tom keines Blickes mehr, so sehr er sich auch anstrengte. Erzähler 1 So waren die beiden Jungs die traurigsten Menschen auf der ganzen Welt. Erzähler 2 Und Joe Harper, ihrem besten Freund, ging es kein bisschen besser. Seine Mutter hatte ihn verprügelt, und auch er wollte dieser lieblosen Welt den Rücken zu kehren (Ein lang gezogener Pfiff ertönt. Drei Gestalten schleichen auf die Bühne) Joe Harper (flüstert) Wer ist da? Tom Tom Sawyer, der schwarze Rächer des spannischen Meeres. Nennt eure Namen! Huck Huck Finn, der Bluthändige! Joe Harper Joe Harper, der Schrecken der Meere. Tom Und wie lautet die Losung? HuckJoe Harper Blut! (Sie steigen auf ein Floss und beladen es mit allerlei Vorräten) Tom Luven! Bringt das Schiff vor Segel! Joe Harper Aye, aye Sir! Huck Wo fahrn wir hin, Tom? Tom Zur Jackson-Insel. Joe Harper Aye, aye Sir! Kurs Richtung Mississippi! Huck (beginnt eine Pfeife zu rauchen) Genauso hab ich mir mein Leben vorgestellt Tom .morgens nicht aufstehen und zur Schule gehen. Joe Harper Niemanden zwingt einen, sich zu waschen. Tom Und keiner schreibt einem sonst einen Blödsinn vor. Huck Ich bin gerne Pirat. Joe Harper Sag mal, was haben Piraten eigentlich zu tun? Huck Die haben ein prima Leben. Sie kapern Schiffe und verbrennen sie anschliessend. Das erbeutete Geld schaffen sie auf eine Insel und vergraben es dort. Die Besatzung der Schiffe haben sie natürlich getötet und über Bord geworfen. Joe Harper Auch die Frauen? Huck Die Frauen bringen sie auch auf die Insel. Denn Piraten töten keine Frauen. Tom (schwärmerisch) Richtig. Dazu sind die Frauen auch viel zu schön Erzähler 1 Spät in der Nacht kamen die drei auf der Jackson-Insel an. Erzähler 2 Aber schon bald plagte sie das Heimweh. Und so beschloss Tom eines Nachts heimlich nach St. Petersburg zurück zu gehen. Seine beiden Piraten-Freunde wussten davon aber nicht Erzähler 1 Tom schlich heimlich zu Tante Pollys Haus und versteckte sich vor dem Wohnzimmerfenster. Drinnen sassen Tante Polly, Toms Halbbruder Sid, Mary, seine Cousine und die Mutter von Joe Harper. Erzähler 2 Tom huschte auf Zehenspitzen zur Eingangstüre, dann öffnete er sie grad so weit, dass er ins Zimmer schlüpfen konnte.Dort versteckte er sich Erzähler 1 (schmunzelnd) unter Tante Pollys Bett. Tante Polly Warum flackert die Kerze so? Ich glaub, die Tür ist offen. Geh und mach Sie zu, Sid. Sid (geht zur Türe) Die ist zu, Tante Polly. Tante Polly (traurig) Er war der gutherzigste Junge, der je gelebt hat. (sie weint) Mrs. Harper Genau wie mein kleiner Joe. (sie weint auch) Und ich hab ihn noch geschlagen wegen der verschwundenen Sahne. (sie heult stärker) Mary Was hat er denn angestellt, Mrs. Harper? Mrs. Harper (schluchzt) Die Sahne, die ich mit eigenen Händen weg gegossen habe, weil sie sauer war.Gott strafe meine Vergesslichkeit und meine Ungerechtigkeit. (sie heult wieder los) Tante Polly (traurig) Ich kanns Ihnen nachfühlen, Mrs. Harper! Auch mein lieber, toter Tom hat sich die tollsten Sachen erlaubt.Oh, der arme Junge! Sid Tom war wirklich nicht immer der brävste, Tante Polly! Tante Polly (streng) Sprich nicht so über deinen toten Halbbruder, Sid! Mary Es ist ja wirklich schrecklich! Das leere Floss, das gefunden wurde. Mrs. Harper Und die Gewissheit, dass die Jungen beim Spielen im Mississippi ertrunken sind(sie heult wieder los) Mary Schrecklich. Der arme Tom! Tante Polly (weinend)Und schon am kommenden Sonntag soll der Trauergottesdienst statt finden, wie schrecklich. Ich kanns nicht glauben. (sie heult) 8. Szene Erzähler 1 Es war schon heller Morgen, als „der Schwarze Rächer des spanischen Meeres wieder auf der Jackson-Insel ankam. Erzähler 2 Mit grossem Hallo wurde Tom begrüsst und erzählte sogleich die Geschichte mit der Totenfeier. Erzähler 1 Das war dann doch zu viel für die drei Piraten, und so beschlossen sie einstimmig Erzähler 2 und nachdem es zwei Tage lang geregnet hatte und sehr feucht war Erzähler 1 aus dem Reich der Toten zurück zu kehren. Erzähler 2 Am Sonntag hatten sich die Gewitterwolken verzogen. Dennoch herrschte düstere Stimmung über St. Petersburg. Die Glocken läuteten (man hört Glocken läuten) Die Menschen versammelten sich vor der Kirche. (Alle kommen auf die Bühne. Es herrscht eine gedrückte Stimmung, viele sind schwarz gekleidet.) Pfarrer Lasst uns gemeinsam beten für die leidgeprüften Familie. Alle (beginnen ein murmelndes Gebet) Pfarrer Gedenken wir in Würde der beiden verstorbenen Jungs, Joe Harper und Tom Sawyer. Gott möge Ihnen gnädig sein. Alle Gott möge ihnen gnädig sein. Pfarrer Ihre Tugenden mögen uns in guter Erinnerung bleiben. Alle Amen. Pfarrer Begleiten wir sie nun auf ihrem letzten Weg. (Orgelmusik ertönt) Pfarrer (schaut nach oben und entdeckt dort Tom, Huck und Joe) Halleluja!! (freudig) Die Jungs sind zurück gekehrt! (Die ganze Menge schaut in die Richtung, in welche der Pfarrer starrt) Alle (erfreut) Sie sind wieder da! Sie leben noch! Halleluja!!! Pfarrer Lasst uns gemeinsam singen aus vollem Herzen! (die Orgelmusik wird lauter) (Alle versammeln sich um die drei Verschwundenen, begrüssen, bestaunen und umarmen sieSie werden von allen ausgefragt) Erzähler 1 Und so waren Tom und seine Freunde wieder einmal die Helden des Tages. Erzähler 2 (schmunzelnd) zurück aus dem Reich der Toten. Erzähler 1 Aber im Reich der Lebenden plagten sie schnell wieder die Sorgen des Alltags Erzähler 2 Der Prozess gegen Muff Potter und Indianer-Joe fand an einem Montag statt. Erzähler 1 (nimmt eine Zeitung und liest vor) Der Angeklagte Muff Potter habe die Tat unter Einfluss von Alkohol begannen. Erzähler 2 (liest ebenfalls aus einer Zeitung) Zu Beginn des Prozesses schien das eindeutig der Fall zu sein, aber später Erzähler 1 trat ein neuer, mutiger Zeuge im Prozess auf. Sein Name: Thomas Sawyer Erzähler 2 .er war zur Tatzeit am 17. Juni um Mitternacht auf dem Friedhof anwesend Erzähler 1 .er beobachtete, wie Indianer-Joe das Messer von Muff Potter ergriffen und zugestochen hatte . Erzähler 2 .der wirkliche Täter war also Indianer-Joe Sheriff (erscheint mit Indianer-Joe und führt ihn zum Galgen) Los, mach schon Erzähler 1 (hart) Und auf den wartete jetzt der Galgen. Sheriff (legt den Strick um seinen Hals) Alles vorbei, Indianer-Joe! Alle (singen das Lied: „Alles vorbei Indianer-Joe) ENDE