Arbeitsblatt: Dankgottesdienst f. die Schöpfung
Material-Details
Danksagung für die Schöpfung - Einladung, mitgeschöpflich zu leben
Lebenskunde
Feste / Traditionen
klassenübergreifend
10 Seiten
Statistik
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24.04.2013
Autor/in
Jrene Huber
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
2 Thema: Die Schöpfung mit offenen Augen, Ohren u. offenem Herzen wahrneh men (Geschichte verb. z. Schöpfung) Lieder: kurzes Antwortlied nach den RosenkranzGesätzchen Materialien: evtl. MobilMikrophon /Kreuz /Fahne Dr Weg, wo mir mitenand werdet go, isch nüd eifach en Spaziergang, sondern Prozession. Und Prozession meint schrittwises, langsams Vorwärtsgoh, wo mir mitenand betet, singet, über sLäbe noodenket und au emol dStilli in dr Na tur usse gnüsset. StillSii isch nämlich für vieli vo üs schwie rig ., aber wie werdet mir beschenkt, wenn mir mit offne Sinn, Auge, Ohre, emne offne Herz dur dSchöpfig laufet. Stellvertretend für alli Buure, wo jetzt scho es Wili uf ihrne Höf schaffet, aber au für alli andere Mensche betet mir um ne guete ErnteSummer. 1. Begrüssung Liebi Chind, liebi Erwachseni! Emol nüd in dä Schuel, sondern do in dr Pfarrkirche wett ich eu hüt am morge ‚Guete Tag wünsche. Us früehnere Johr wüsset ihr, dass mir mitenand uf dr Weg gönd. Und wenn mir öppe inre Stund zruggchönnd, werdet mir do in dr Chir che ‚Eucharistie, d. h. sDankeSäge fiire. SChrüzzeiche verbindet üs mit Gott, wo über üs isch, mit Jesus, wo mit üs isch und mit em Heilige Geist, wo in üs isch. Mir wänd denn ‚Danke säge für sLäbe, für dSchöpfig, für dFrücht vo dr Erde und dFrücht vom MitenandZämmesii dihei in dr Familie, in dr Schuel und wo immer mir dFreizyt verbringet. Mir wänd au ‚Danke säge für dTier und Tierli in dä ganze Schöpfig, und bsunders natürli für üseri Huustier, dur diä mir sicher viel Geborgeheit und Zueneigig dörfet er fahre. Dr letzti Winter isch lange und au schneeriiche Winter gsi. Wiä händ sich en Huufe Lüüt druf gfreut, wos denn end lich über dOstertäg emol echli wärmer worde isch und dur dSunnestrahle au diä erste Blüemli gwachse oder an dä Bäum und Strüücher diä erste Knospe uufgsprunge sind. So fanget mir dr Bittgang im Zeiche vom Chrüz aa: Im Na men des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Gei stes Amen. Echli verzögeret dur dä langi Winter heissts drum jetzt, dGärte und dÄcker zbstelle, zhacke und zruume und schliesslich au zseie. 3 DBienli und anderi Insekte sind ganz iifrig am Blüete be fruchte. Und bereits häts Buure, wo scho diä erste Heufue der under Dach brocht händ. Es isch diä Johreszyt, wo so Vieles dur dSchöpferhand Gottes und dArbet vo üs Mensche bereitet wird, damit im Summer und Herbst dankbar dörf gerntet werde. Dr hütig Bittgang isch drum so echli wie dr Aafang vom Erntekreis lauf, währenddem denn sErntedankfest im September dr Abschluss bildet. Ganz bsunders verbindet mir üs uf däre Bittprozession mit Maria sie, wo dur dGeburt vom Heiland, wie dSchöpfig, neus Läbe gschenkt hät, vor allem Läbe für üseri Seel. Wenn mir jetzt denn verbiilaufet an riissende Bergbäch, an grüene Wiese, an blüehende Bäum und buntfarbene Blue me, viellicht au an weidende Chüeh und Schöf, an Vögel, wo zwitscheret, an Mensche, wo vruss an dr Arbet sind, denn verbindet üs das alls mit em Schöpfer vom Läbe und loht üs dankbar sii für alls, wo nüd Menschehänd, sondern dSchö pferhand Gottes inre grossartige, wundervolle Fantasie gformt und gschaffe hät. Noch em erste steile Wegstuck, in dä Rüti obe, wänd mir denn bis noch dä Taste dr Weg im RosechranzGebet go und singet jewils am Schluss vomne Gsätzli das folgendi Lied: ‚Danke, lieb Gott, für all dini Liebi, danke, dass du immer mit üs gohsch! 4 SGlockeglüüt begleitet üs jetzt uf üserem erste Wegab schnitt. Mir gönd dr Weg ganz still, ohne zschwätze ., pro bieret eifach mit all üsne Sinn uufzneh, was dSchöpfig üs schenkt: * * mit dä Auge, was mir gsiehnd, mit dä Ohre, was mir ghöret, mit dä Nase, was mir schmöcket und mit em Herz, was mir empfindet. Vorus goht sChrüz, öppe in dr Mitti vo dr Prozession isch dr Fahneträger . So machet mir üs still und schön gordnet uf dr Weg . 2. In der Rüti Halt: Einstimmung folg. Geschichte Noch däm erste Wegstuck, wo mir gschafft und hinder üs händ, wänd mir üs jetzt mitre Gschicht is Gebet iistimme. Diä Gschicht entfüehrt üs in Walliser Bergdörfli . und wies bi üs en Förster git, wo im Wald zum Rechte luegt (gell Silvan!), so gits dä au däm Walliser Bergdörfli. Und eines Tages goht dä Förster ein vo sine Wälder zure wunderschöne, prächtige, grosse Lärche hii. Vo Johr zu Johr hät er diä Lärche beobachtet und gsieh, wie sie kräftiger und schöner worde isch. däm Tag aber isch dä Förster vor dLärche hiigstande und seit zure: „Liebe Lärche, ich brau che dich! Der Baum antwortete: „Mein lieber Förster, ich bin 5 bereit, gebrauche mich, wie du willst! Die Stimme des För sters aber wurde ernster: „Um dich zu gebrauchen, muss ich dich umsägen und fällen! Der Baum erzitterte: „Mich um sägen und fällen? Deinen schönsten Baum im ganzen Wald? Nein, bitte, das nicht, bitte nicht! Verwende mich doch zu deiner Freude, Herr, aber umsägen und fällen .! Der För ster sagte noch ernster: „Wenn ich dich nicht umsäge und fälle, kann ich dich nicht gebrauchen. Im kleinen Wald wurde es ganz still. Der Wind hielt den Atem an. Langsam beugte die Lärche ihre herrliche Krone und sagte leise: „Herr, wenn du mich nicht anders gebrauchen kannst, dann säge mich um und fälle mich! Doch der Förster fuhr fort: „Meine geliebte Lärche, ich werde dir auch deine Äste und Zweige abhauen müssen! „Ach, Herr, davor bewahre mich. Zerstöre mich, aber lass mir doch bitte mein Kleid, die Nadeln und Äste! „Wenn ich sie dir nicht abhaue, kann ich dich nicht gebrauchen, sagte der Förster. Bis ins Mark getroffen, flüsterte die Lärche: „Herr, dann schlage sie ab! „Meine geliebte Lärche, ich muss dir leider noch mehr an tun. Ich muss dich mitten durchsägen und dein Herz heraus nehmen. Wenn ich das nicht tue, kann ich dich nicht ge brauchen! Da neigte sich der Baum bis zur Erde: „Mein lieber Förster, dann säge und teile mich! 6 So fällte der Förster die schöne und mächtige Lärche, hieb ihre Äste ab, streifte die Rinde fort, teilte sie in zwei Teile und schnitt ihr Herz heraus. Dann trug er den Baumstamm mit seinen Gehilfen durch die trockenen Felder in die Nähe einer Quelle zu einer Wasser leitung. Dort verband er mit dem Baumstamm die Quelle mit der Wasserrinne im Feld. Und das klare, glitzernde Wasser schoss durch den zerteilten Körper des Baumes in den Kanal und floss auf die dürren Felder und Matten, um eine reiche Ernte möglich zu machen. So wurde die herrliche Lärche erst zum grossen Segen, als sie gefällt, zerschlagen und geteilt war. Chönnti diä Lärche nüd au es Sinnbild si für Jesus ER, wo wenn mir an dEreignis vor Ostere denket, genau wie dLär che meh und meh hät müesse losloh, letztlich sogar sis Läbe dur dä Chrüzigungstod hät müesse hergäh aber, und das isch jo au sGeimnis vo üserem Glaube dur sLosloh, dur sHergäh, dur sUufopfere isch neus Läbe gwachse und ent stande: bi dä Lärche isch grossi Ernt uf dä Felder gwachse und bi JESUS isch vor allem dHoffnig gwachse, dass sLäbe stärcher isch als dr Tod und sicher au das, dass sich Läbe im Tod verwandlet, zumne andere Läbe, zumne neue Läbe. Eis, schöns Biispiel us dr Schöpfig isch do sicher dRaupe, wo jo eigentlich als Raube stirbt . und sich im Kokon zum 7 Schmetterling verwandlet, und denn au neu als Schmetter ling läbt. Ufem folgende Wegabschnitt wänd mir ganz bsunders au dankend an das Gheimnis vo üserem Glaube denke, wenn mir jetzt serst Gheimnis vom glorriche Rosechranz betet. 3. Gedanken zum ersten RosenkranzGeheimnis Im erste Gheimnis vom Rosechranz denket mir an dUferste hig vom Heiland. Wones paar Fraue zum Grab Jesu chöm med, begegnet ihne en Engel und seid: „Ihr suechet dr Jesus vo Nazaret, wo chrüziget worde isch. Er isch uferstande. Er isch nüd do! Chliini Uferstehige gits immer wieder im Läbe. Wenn bi spielswies dSchöpfig us em Winterschlof verwachet und innert churzer Zyt in allne bunte Farbe blüeht oder wenn sich Mensche noch emne heftige Stritt wieder versöhnet und mitenand Friede machet. Betet mir im Gsätzli ‚.der von den Toten auferstanden ist grad au drum, dass mir chliini und grossi Uferstehigserlebniss im Alltag dörfet erfahre . und zuegliich däfür au dankbar sind. ‚Vater unser im Himmel . nach dem ‚Ehre sei dem Vater . Lied: ‚Danke, lieb Gott, für all dini Liebi, danke, dass du immer mit üs gohsch! 8 4. Zweites Geheimnis ‚Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist Am nöchste Dunnstig fiiret mir sFest ‚Christi Himmelfahrt. Mir erinneret üs draa, wie Jesus mit Liib und Seel zu sinem Vater im Himmel zrugggange isch und wiener betet hät: „Vater, ich will, dass alli Mensche, wo du mir gschenkt häsch, dört bi mir sind, wo ich bin. Sie söllet mini Herrlichkeit gsieh, diä Herrlichkeit, wo du mir gschenkt häsch . Wenn mir szweiti Gsätzli ‚.der in den Himmel aufgefah ren ist betet, so bittet mir drum, dass mir üs vr Liebi Gottes aastecke lönd, dass mir üs vo Gott in Dienst neh lönd und sini befreiendi Botschaft vr Liebi usseträget in dWelt, denn: Christus hät kei Füess, nume üseri, um dMensche in sini Nochfolg zfüehre. Christus hät kei Händ, numme üseri Händ, um mit dä Mensche zteile. Christus hät kei Lippe, numme üseri Lippe, um dä Mensche und dä ganze Schöpfig sini Liebesbotschaft zverchünde. ‚Vater unser im Himmel . 9 5. Drittes Geheimnis ‚Jesus, der uns den Heiligen Geist gesandt hat Au scho bald fiiret mir sFest vom Heilige Geist, sPfingstfest. Im dritte Gheimnis denket mir draa, wie Jesus sine Fründe dChraft vr Liebi, dr Heilig Geist verheisse hät. Dä Heilig Geist isch dLiebi vo Gott in üserne Herze. Diä Liebi chann aber numme wachse, wo Mensche au bereit sind, sich enand zverschenke und uf eigeni Vorteil zverzichte. Liebi isch nämlich seinzig im Läbe, wo wachst, wenn mir sie verschenket. Betet mir um diä Gabe für alli chliine und grosse Gmein schafte: für dFamilie, für dKlasseGmeinschafte, für sZäm meschaffe an dä Arbetsplätz, für dChlosterGmeinschafte und au dGmeinschaft vo dr ganze Chirche. ‚Vater unser im Himmel . 10 6. Viertes Geheimnis ‚Jesus, der dich Jungfrau in den Himmel aufge nommen hat Wenn mir mit all üsne Sinn, mit offne Auge und Ohre, mit offne Herze, dur sLäbe gönd, denn werdet mir tatsächlich erfahre, wie Vieles üs im Alltag zum Stuune bringt und drum au immer wieder echli Himmel uf Erde isch. DMuetter Gottes, diä heilig Maria, wo im Läbe genauso wie mir, dunkli und helli Täg erlebt und erfahre hät sie isch üs dr Weg dur sLäbe in dEwigkeit, in Himmel vorusgange. Sie wänd mir im folgende RosechranzGsätzli ‚.der dich, Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat aarüefe und ganz bsunders für all diä Mensche bete, wo kei Sinn meh gsiehnd im Läbe oder wo sGfühl händ, sLäbe sei es ewigs Abploge, ohni Freud und ohni Ziel. ‚Vater unser im Himmel . Im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes Amen. 11 7. Fünftes Geheimnis ‚Jesus, der dich, Jungfrau, im Himmel gekrönt hat Im füfte Gheimnis, ‚. der dich, Jungfrau, im Himmel gekrönt hat bittet mir, dass üs dur dSchöpfig und dMit mensche diä Gabe gschenkt werdet, wo mir zum Läbe bruuchet und in bsunderer Wiis denket mir au an alli üseri liebe Verstorbene. Alli vo üs kennet Mensche, wo en Teil vom Läbesweg mit üs gange und jetzt leider nümme under üs sind. Dass diä liebe Verstorbene wie dMaria dörfet an dä Frücht vom Himmel teilha, drum betet mir im füfte Gheimnis. ‚Vater unser im Himmel . 8. Kreuzzeichen zum Abschluss Mit em Zeiche, wo Himmel und Erde verbindet und au üs underenand, schlüsset mir sRosechranzGebet ab: 12 9. Stille auf dem Rückweg In aller Stille wollen wir das letzte Wegstück zurück zur Kir che gehen und mit all unseren Sinnen lauschen, was uns zum Staunen bringt . vielleicht eine offene, wunderschön leuchtende Blume, vielleicht ein zwitschernder Vogel, viel leicht ein weidendes Tier, vielleicht ein rauschendes Bächlein . und noch vieles mehr. 10. Stille in der Kirche Wenn mir jetzt denn bald in dChirche chömmed, tüend mir nüd schwätze, sondern versuechet, üs still im Herze uf dBe gegnig mit Jesus im Wort us dr Schrift und im Heilige Brot vorzbereite. Quarten, 27. April 2010 wh