Arbeitsblatt: Gladiatorenkämpfe

Material-Details

Sachtext
Geschichte
Altertum
6. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

121805
1139
9
02.10.2013

Autor/in

Ruzica Grgic
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Gladiatorenkämpfe Die Gladiatorenkämpfe haben ihren Ursprung in Etrurien, einer Landschaft in Mittelitalien. Sie wurden nur bei Bestattungsfeiern für einen Verstorbenen veranstaltet. Zwei Kriegsgefangene mussten mit dem Schwert gegeneinander kämpfen. Der Tod des Unterlegenen sollte die Götter gnädig stimmen und sie mit dem Geist des Verstorbenen versöhnen. Später dienten Gladiatorenkämpfe jedoch nur noch der Unterhaltung. Ursprünglich wurden diese Kämpfe auf Markplätzen und Foren ausgetragen. Doch als die Popularität zunahm, wurde es nötig, einen festen Austragungsort zu errichten. Zu diesem Zweck wurde 80 n. Chr. das Kolosseum errichtet. Die Arena hatte einen hölzernen Boden, darunter befanden sich Zellen und kleine Räume für die Verbrecher, die wilden Tiere und die Gladiatoren. Zur Einweihung des Kolosseum fanden an 100 aufeinanderfolgenden Tagen Spiele statt. Wer waren die Gladiatoren? Meistens waren die Gladiatoren Sklaven, Kriegsgefangene oder Verbrecher. Ab und zu meldete sich ein verzweifelter Bürger freiwillig bei einer Gladiatorenschule, in der Hoffnung, etwas Geld verdienen zu können. Sie trainierten mit Waffen, die schwerer waren als jene, die sie bei den Spielen gebrauchten, um Muskelmasse anzusetzen. Die meisten Gladiatoren starben in der Arena – getötet von wilden Tieren, wie Löwen und Tiger, oder von anderen Gladiatoren. Die Überlebenden konnten darauf hoffen, ihre Freiheit zu erlangen. Gute Gladiatoren wurden häufig sehr populär. Wie sah ein Wettkampfstag aus? Hinrichtungen waren so etwas wie ein Vorspiel für die Gladiatorenkämpfe. Oft wurden zum Tode verurteilte Verbrecher aufeinander gehetzt – einer war bewaffnet, der andere unbewaffnet. Der Sieger musste dann gegen den nächsten antreten, bis alle tot waren. Häufig begannen die Spiele auch mit Tierhetzen, bei denen wilde Tiere aufeinander losgelassen wurden. Die Römer waren verantwortlich für den Tod tausender wilder Tiere, die sie aus den entferntesten Teilen des Imperiums nach Rom importierten. Am Nachmittag traten dann die Gladiatoren auf. Jeder Kampf wurde von einem Schiedsrichter geleitet. Wurde ein Gladiator verwundet oder besiegt, konnte er um Gnade bitten und den Kampf aufgeben, indem er seinen Zeigefinger hob. Es lag nun am Schiedsrichter, ob er weiterleben durfte oder sterben musste. Der nach oben gehaltene Daumen bedeutete, dass der Kämpfer am Leben bleiben und an einem anderen Tag nochmals kämpfen durfte. Der nach unten gerichtete Daumen aber bedeutete den Tod. Die Zuschauermenge mischte sich bei diesen Entscheidungen ein und gab durch Schreien und Gesten ihre Meinung kund. Wenn ein Gladiator sterben musste, dann erwartete man von ihm, dass er ehrenvoll aus dem Leben schied. Anschliessend wurde er von einem Sklaven durch das Todestor aus der Arena geschleift. Das alte Rom war die erste „FreizeitGesellschaft der Welt. Doch warum fanden die Römer an diesen grausamen Spielen, bei denen es um Leben und Tod ging, so grossen Gefallen? Darauf weiss niemand eine richtige Antwort. Vielleicht wurden die Menschen dadurch von den grossen Problemen um sie herum abgelenkt. 300 000 von einer Million Römer waren arbeitslos, das ist knapp ein Drittel. Sie mussten durch Unterhaltung von Langeweile und Verschwörungslust abgehalten werden. Was auch immer der Grund war – für uns ist es unmöglich nachzuvollziehen, dass Menschen zum Vergnügen getötet wurden.