Arbeitsblatt: Landschaft

Material-Details

Unterrichtseinheit
Bildnerisches Gestalten
Gemischte Themen
8. Schuljahr
28 Seiten

Statistik

122674
1619
49
23.10.2013

Autor/in

Caroline Wanner
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner PLANUNGSARBEIT BILDNERISCHES GESLTATEN THEMA: LANDSCHAFT Eingereicht von: Caroline Wanner Spitalackerstrasse 16, 3013 Bern 09-274-309 Eingereicht bei: Susanne Junger Dozentin für Fachdidaktik Bildnerisches Gestalten Frühjahrssemester 2013 Thema: Landschaft Seite 1 Inhaltsverzeichnis Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Persönlicher Hintergrund Seite 3 Sachanalyse: Mind-Map Seite 8 Sachanalyse: Umwelt- und Kunstbezüge Seite 9 Didaktische Reduktion Seite 19 Didaktische Analyse Seite 21 Kompetenzen, Grobziele Seite 22 Methodenwahl Seite 27 Literaturverzeichnis, Quellen Seite 28 Thema: Landschaft Seite 2 Persönlicher Hintergrund Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Welche Beziehung habe ich selber zum Thema? Was interessiert mich, was fasziniert mich persönlich daran? Wenn ich mich an meine Jugend- und Kinderzeit zurückerinnere, tauchen vor meinem inneren Auge unterschiedliche Landschaftsbilder auf. Ich hatte eine Phase, wo ich fasziniert war vom Meer. Ich zeichnete mit Farbstiften oder Filzstiften verschiedenste Meeresbilder mit einer Sonne die am weiten Horizont untergeht. Aber auch Landschaftsbilder von weiten Feldern mit Hügeln, Wäldern und Seen malte ich. Dort machte ich auch meine ersten Erfahrung mit der Aqualleriertechnik. Unsere Familie ging sehr viel in die Berge wandern und ich liess mich von meinen Wandereindrücken inspirieren und versuchte die Gipfel der Berge mit ihren Kanten und Schatten mit Bleistift festzuhalten. Das Thema Landschaft begleitete mich also unbewusst durch meine ganze Kinder- und Jugendzeit. Aber auch heute ist für mich das „Kreieren einer Landschaft mit Lust und Ausgelassenheit verbunden. Man kann sich dem Alltag entziehen und die Freiheit und auch Traumorte aufs Blatt zaubern um so kurz dem Stress der Aussenwelt zu entgehen. Für mich persönlich schwingt immer auch eine gewisse Romantik oder Traumvorstellung mit. Welche Erfahrungen, welche Erkenntnisse bringe ich mit? Wo liegen meine Ressourcen? Welche Inhalte muss ich selber aufarbeiten? Welche Materialien und Werkzeuge oder Verfahren muss ich selber ausprobieren? Die Landschaftsbilder, die ich produzierte, entstanden meistens zu Hause und aus Eigenmotivation heraus. Mich faszinierte es, wurden Bäume um so weiter weg sie waren, immer kleiner und ich versuchte dies in meinen Bildern umzusetzen. In der Mittelstufe haben wir im Freien Landschaftsbilder aquarilliert. Doch dies habe ich sehr als schlechte Erfahrung in Erinnerung. Mein damaliger Lehrer führte uns nicht genügend gut in diese Technik ein und daher waren die Ergebnisse auch dementsprechend enttäuschend. Ich war immer sehr ehrgeizig im Kunstunterricht und hatte somit auch eine gewisse Erwartung an meine Produkte, die durch das Fehlende Know-how nicht erfüllt wurden und mich in meinem Machen verunsicherten. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir das Thema Landschaft in der Sekundarstufe behandelt hätten. Dies zeigt, es wurde entweder zu kurz angeschaut oder gar ganz weggelassen. Im Gymnasium wurde das Thema Landschaft dann eher bearbeitet und ich lernte, auch mit Hilfe über das Wissen der Kunstepoche Impressionismus, die Luft- bzw. Farbperspektive kennen. Diese zwei Perspektiven muss ich aber sicherlich noch einmal auffrischen und aufarbeiten, um den Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden. Thema: Landschaft Seite 3 Persönlicher Hintergrund Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Meine Fachkompetenz Ich schätze meine Fachkompetenz in diesem Themengebiet als gut ein. Ich habe relativ viele eigene Erfahrungen gewinnen können, die mir bei der Aufbereitung, Ideensammlung und Vermittlung im Unterricht zugute kommen können. Dennoch würde ich die verschiedenen Perspektiven und die unterschiedlichen Mittel der Raumgestaltung noch einmal auffrischen um kompetent im Unterricht agieren zu können. Meine Methodenkompetenz Mir ist es wichtig, dass meine Schülerinnen und Schüler nicht nur eine oder zwei Möglichkeiten haben sich gestalterisch auszudrücken. Dass heisst, ich werde unterschiedliche Methoden anwenden um auch auf die individuellen Bedürfnisse und die unterschiedliche Nachfrage des Ausdruckes der Schülerinnen und Schülern einzugehen. Das Thema bietet viele Möglichkeiten und kann mit unterschiedlichen Zugängen und somit auch Methoden angegangen werden. Ich möchte, dass meine Schülerinnen und Schülern unterschiedliche bildnerische Grundelemente, Verfahren und Materialien wählen können. Dass heisst ich muss diese zur Verfügung stellen können. Auch ist es mir wichtig, dass die Unterrichtseinheit mit guten Bildmedien begleitet wird um Zusammenhänge anschaulich darzustellen. Meine Sozialkompetenz Ich schätze mich so ein, dass ich eine grosse Sozialkompetenz an den Tag lege. Ich bin tolerant gegenüber der Arbeiten der Schülerinnen und Schülern und nehme sie ernst. Im ständigen Dialog kann ich die Lernenden auch zu neuer Motivation antreiben und ihnen genügend Möglichkeiten bieten, meine Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eigene Arbeiten zum Thema Landschaft Thema: Landschaft Seite 4 Persönlicher Hintergrund Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Thema: Landschaft Seite 5 Persönlicher Hintergrund Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Thema: Landschaft Seite 6 Persönlicher Hintergrund Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Thema: Landschaft Seite 7 Sachanalyse: Mind-Map Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Thema: Landschaft Seite 8 Sachanalyse: Umwelt-und Kunstbezüge Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Umweltbezüge Alltag und soziales Umfeld Die Schülerinenn und Schüler werden tagtgäglich mit unterschiedlichen Landschaftsbildern konfrontiert. Sei es ein Blick aus dem Zimmerfenster, bei einem Spaziergang oder bei der Autofahrt in die Ferien. Verschiedene Fotografien, aber auch in der Werbung treten Landschaften als Thema auf. Die Landschaften um die Jugendlichen herum verändern sich ständig. Die Natur mit ihren vier Jahreszeiten, aber auch menschliche Einwirkungen sind für den stetigen Wandel der Landschaften verantwortlich. Jugendliche haben unterschiedliche Beziehungen zur Natur und man kann hier sicher auch zwischen Stadt- und Landkindern differenzieren, obwohl auch eine Stadt ihre „Landschaft hat (Stadtlandschaft). Das Wahrnehmen der Landschaft passiert eher unterbwusst, ist aber immer präsent. Themen und Interessen Schülerinnen und Schüler sind vor allem an der Symbolkraft von Landschaftsbildern interessiert. Wie auch meine eigenen Erfahrungen gezeigt haben, gehören Landschaftsbilder automatisch zum eigenen persönlichen Bildvorrat. Landschaftsbilder verkörpern für Jugendliche eine Sehnsucht, Einsamkeit oder Freiheit in einer unübersichtlichen grossen Welt. Schulbezug Das Thema Landschaft kann man fächerübergreifend angehen. Biologie: Pflanzenkunde, Tierkunde, der Sehapparat Geographhie: Raumplanung, Landschaftsgeographie, Geomorphologie, Entstehung der Erde, Umweltschutz Physik: Optik (Wahrnehmung) Deutsch: Gedichte (Goethe: „Landschaft) Sport: sich draussen bewegen (Inline-Skating, Parcours, Schwimmen, Fahrradfahren, Klettern usw.) Hauswirtschaft: Kochen mit Zutaten aus direkter Umgebung Geschichte: Stadtgeschichte (vom Dorf zur Stadt; Vergleiche) Thema: Landschaft Seite 9 Sachanalyse: Umwelt-und Kunstbezüge Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Kunstbezüge Entwicklung der Landschaftsmalerei Am Übergang zur Renaissance im 14. Jahrhundert, rückte das Thema Religion in Italien eher in den Hintergrund und erste Ansätze von Landschaftsmalereien können ausgemacht werden. Die zunehmende wissenschaftliche Betrachtungsweise von Menschen und Umgebung, schlägt sich auch in der Kunst nieder und so wurden erstmals Räume beziheungsweise Landschaften mit Hilfe von verschiedenen Perspektiven konzipiert und konstruiert. Gebrüder LImburg: Très Riches Heures, 1410 Im 15.Jahrhundert entstehen tiefenräumliche und genau konstruierte Landschaften, wo die Figuren nicht mehr das wichtigste auf dem Bild sind, sondern teilweise auch ganz verschwinden. Man löst sich von der Vorstellung, dass das irdische Leben nur ein Abglanz des Göttlichen darstelle. Vielmehr wurden biblische Darstellungen in eine authentische, „reale Landschaftskulisse integriert, wie es Konrad Witz gemacht hatte. Konrad Witz: Wunderbarer Fischzug Petri, 1444 Thema: Landschaft Seite 10 Sachanalyse: Umwelt-und Kunstbezüge Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Barock Im 16. Jahrundert komponierten Maler in Italien anhand ihrer Naturstudien sogenannte ideale Landschaftsbilder. Dazu recherchierten sie in der Literatur, wo paradiesische Landschaften genau beschrieben wurden. Claude Lorrain: Einschiffung der Königin von Saba, 1674 Niederländische Landschaftsmalerei Im 17.Jahrhundert werden Landschaftsmalereien auch ohne Figuren zu einem beliebten Darstellungsmotiv. Die verschiedenen Künstler spezialisieren sich auf ein Art. Somit entstanden Fluss-, See-, Gebirgs-, Küsten- und Dünenlandschaften. Aber auch Landschaftsbilder mit mit architektonischen Besonderheiten wurden in Szene gesetzt. Die Künstler spielten mit den Perspektiven und stzten zum Beispiel die Horizontlinie ins untere Drittel des Bildes, wie es der Maler Meindert Hobbema gemacht hat. Meindert Hobbema: Die Allee von Middelharnis, 1689 Thema: Landschaft Seite 11 Sachanalyse: Umwelt-und Kunstbezüge Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Landschaft in der Romantik Das 19.Jahrhunder wird dadurch geprägt, dass Stimmungen und Gefühle in die Landschaften projiziert wurden. Sehnsüchte, das Ungewisse, das Schöne und Erhabene, aber auch das Furcheinflössende einer Landschaft werden dargestellt. Unzugängliche Bergmassive, wilde Natur, Naturkatastrophen und Naturgewalten werden zu bevorzugten Bildmotiven. Der wohl bekannteste Vertreter dieser Darstellungsart ist der Deutsche Caspar David Friedrich. Caspar David Friedrich: Wanderer über dem Nebelmeer, 1818 Impressionismus Da zu Beginn des 19.Jahrhundert die Ölfarben in Tuben zur Verfügung standen, malten viele französiche Künstler unter freiem Himmel und somit direkt vor dem Motiv. Die Hauptaufgabe bestand darin, den unmittelbaren Eindruck, das momentane flüchtige Erlebnis oder die atmosphärische Erscheinung im Moment abzubilden. Farben werden eingesetzt um die flüchtigen Lichtverhältnisse oder Tageszeiten festzuhalten. Formen werden vernachlässigt und zugunsten von Eindrücken ersetzt. Thema: Landschaft Seite 12 Sachanalyse: Umwelt-und Kunstbezüge Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Claude Monet: L‘impression soleil levant, 1872 20. Jahrhundert Expressionistische Künstler malen Landschaften, die zum Spiegelbild ihres Inneren werden. Die Motive werden auf ganz einfache Formen reduziert. Leuchtende Farben werden ungemischt nebeneinandergesetzt. Perspektivische Gesetzmässigkeiten werden zugunsten eines emotionalen Gesamteindruckes vernachlässigt. Ernst Ludwig: Winterliche Mondlandschaft, 1919 Thema: Landschaft Seite 13 Sachanalyse: Umwelt-und Kunstbezüge Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Anselm Kiefer widmet sich einer besonderen Art der zeitgenössischen Landschaftsmalerei. Seine Landschaftsbilder werden mit authentischen Materialien wie Sand und Farbe gestaltet. Diese grossformatigen Bilder erhalten so einen konkreten Bezug, nicht zuletzt auch mit der Inschrift. Sie haben einen gewissen symbolischen Gehalt und weisen somit auf vergessene Schlachtfelder, untergangene Städte und Orte des Verbrechens hin. Anselm Kiefer: Wölundlied, 1982 Thema: Landschaft Seite 14 Sachanalyse: Umwelt-und Kunstbezüge Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Raumillusion in der Landschaftsmalerei Raumillusion durch Luftperspektive Abnehmende Detailgenauigkeit: Weiter entfernte Dinge sind kontrastärmer, sie verlieren ihre klaren Konturen und verschwimmen. Durch den Dunst der Atmosphäre verschwinden die Umrisse in der Ferne. Die perspektivische Wirkung durch Unschärfe wird nach Leonardo da Vinci als „Sfumato (ital. verraucht) bezeichnet. Aufhellung: Farben des Vordergrundes erscheinen kräftig, farbintensiv und dunkel. Mit zunehmender Entfernung hellen sie auf und verblassen. Luftperspektive Raumillusion durch Farbperspektive Warme/kalte Farben: Verschiedene Farben suggerieren unterschiedliche räumliche Entfernungen. Warme Farbtöne wirken näher und kalte Farbtöne wirken weiter entfernt. Deshalb werden warme Farbtönde oft im Vordergrund eingesetzt und kalte im Hintergrund. Verblauung: Im Vordergrund kann man Farbtöne als Lokalfarben (die natürliche, nicht durch Licht oder Schatten veränderte Farbe) deutlich erkennen. Je weiter entfernt sie sind, desto mehr verblauen sie. Ursachen für die Verblauung der Farben sind Atmosphäre, Luftdichte und Luftfeuchtigkeit. Thema: Landschaft Seite 15 Sachanalyse: Umwelt-und Kunstbezüge Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Farbperspektive Raumillusion durch Überdeckung Überdeckt ein Gegenstand im Vordergrund einen dahinterliegenden, entsteht räumliche Tiefe. Baum überdeckt Wiese und Berge Raumillusion durch Grössenbeziehung Derselbe Gegenstand erscheint im Bildvordergrund gross und hinten klein. Ein grosser Gegenstand erscheint nah, während derselbe Gegenstand verkleinert weit entfernt erscheint. Der Baum im Vordergrund ist grösser Thema: Landschaft Seite 16 Sachanalyse: Umwelt-und Kunstbezüge Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Raumillusion durch gestaffelte Bildgründe Beis sehr grosser Tiefenausdehnung können Farbveränderungen von vorn nach hinten sprunghaft sein. Der Bildraum gliedert sich dann in den stufigen Bildaufbau Vorder-, Mittel- und Hintergrund. Vorder-, Mittel- und Hintergrund Raumillusion durch Licht Hell-Dunkel-Verläufe: Ein Objekt wirkt plastisch, wenn es nicht auf jeder Seite gleichmässig beleuchtet ist, sondern der Lichteinfall von einer Seite kommt. Dann entstehen schattige und beleuchtete Felder auf dem Objekt und lassen es greifbar erscheinen. Bei besonders starkem, einseitigem Lichteinfall entstehen Schlagschatten, die örtliche Orientierung geben. Plastizität der Bäume durch Lichteinfall Thema: Landschaft Seite 17 Sachanalyse: Umwelt-und Kunstbezüge Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Raumillusion durch perpektivische Konstruktion Fluchtpunkte: Laufen die Linien im Bild auf einen Fluchpunkt zu, entsteht dadurch Raumtiefe. Bei der Linearperspektive treffen sich Linien, die in Wirklichkeit parallel verlaufen (z.B. von Gebäuden), im Bild in einem Fluchpunkt. Fluchtpunktperspektive Raumillusion durch die Lage des Horizonts Einfluss auf die Raumwahrnehmung hat auch die Lage des Bildhorizonts die Höhe des Horizonts bestimmt die Tiefe des Raumes: niedriger Horizont geringe Bildtiefe hoher Horizont starke Bildtiefe Horizont liegt hoch Thema: Landschaft Seite 18 Didaktische Reduktion Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Inhalte der Unterrichteinheit „Landschaft Aufgrund meines Vorwissens, das Vorwissen der Lernenden und anhand meiner praktischen Erfahrungen entschied ich mich für folgende Schwerpunkte der Unterrichtseinheit: Was? Thema, Inhalt, Motive Aus dem Mind-Map habe ich folgende Punkte herauskristallisiert, welche ich in der Unterrichtseinheit angehen werde: • Landschaftsmalerei (Kunstgeschichte) • Fantasiewelten (Natur, Träume, Sehnsucht) • Perspektiven Der Schwerpunkt „Landschaftsmalerei in der Kunstgeschichte und „Perspektiven eignen sich gut um den rezeptiven Teil abzudecken. Den Schülerinnen und Schülern soll bewusst gezeigt werden, wie man eine Tiefe in den Raum bringt und somit eine Raumillusion machen kann. Auf welche Faktoren müssen sie achten? Als Zugang könnten die Schülerinnen und Schüler Urlaubslandschaftsfotos mitbringen und diese anhand der Kriterien analysieren. Oder man geht mit ihnen ins Freie und schaut sich je nach Umgebung die Landschaft draussen an und filtert so wichtige Aspekte heraus. Die Lernenden können sich auch mit unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern beschäftigen, welche sich der Landschaftsmalerei verschrieben haben. Für den produktiven Teil eignet sich vor allem das Thema „Fantasiewelt und dieser soll auch den grössten Teil der Unterrichtseinheit ausmachen. Es ergeben sich zwei produktive Unterrichtssequenzen. Die „kürzere der beiden dient dazu, die gelernten raumbildende Elemente anzuwenden und so zu festigen. Dies ist also eher eine Übungsaufgabe und besteht aus verschiedenen Posten, die je eine Raumillusion behandeln. Dort können auch direkte kunstgeschichtliche Bezüge gemacht werden und so verschmelzen der rezeptive und produktive Teil. Die Hauptproduktion besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler in Partnerarbeit selber eine Landschaft erfinden und diese in einer Kartonkisten darstellen. Der ganze Auftrag basiert auf einer Reihe von Experimenten, Ideensammlungen und Planungen seitens der Schülerinnen und Schülern. Durch verschiedene Zwischenbetrachtungen und Besprechungen im Klassenverbund aber auch zwischen Lehrperson und der Gruppe, reflektieren die Lernenden automatisch ihr Tun. Durch die folgende Selbstbeurteilung wird dies noch verstärkt. Da die Arbeit eine Partnerarbeit ist, müssen die Schülerinnen und Schülern untereinander kommunizieren und diskutieren. Sie sind also so zu sagen dazu gezwungen sich über ihre Arbeit auszutauschen. Zudem werden die Arbeiten in der Schule selber ausgetauscht, was zu einer Schulhausinternen Kommunikation führen kann. Thema: Landschaft Seite 19 Didaktische Reduktion Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Wie? Bildnerische Grundelemente Die zentrale Fragestellung lautet folgendermassen: • Mit welchen bildnerischen Mittel kann ich einer Landschaft Raumtiefe geben? Folgende Fachbegriffe sind zentral bei diesem Thema: • Luftperspektive • Farbperspektive • Überdeckung • Bildgründe • Grössenbeziehung • Horizont • Hell-Dunkel-Verläufe • Fluchtpunkt Der Postenlauf mit den verschiedenen Raumillusionen müsste ich noch genauer durchdenken und Materialien zusammentragen. Bei der Durchführung dieser Grobplanungen wären diese notwendig. In dieser Arbeit wird darauf verzichtet und nur auf die Hauptaufgabe eingegangen. Womit? Verfahren, Material, Werkzeuge Um die Hauptaufgabe bewältigen zu können braucht es folgende Materialien und Werkzeuge: • Kartonkisten (Schuhkarton) • Zeitschriften, Zeitungen, Magazine, Kalenderbilder, Poster, Postkarten, Fotografien • Gesammelte Materialien der Schülerinnen und Schüler (Naturprodukte, Industriematerialien -eventuell Materiallager in der Schule; Materialien auf dem Schulgelände sammeln oder von zu Hause mitbringen.) • Papier, Alufolie, Farbfolien, Transparentfolie, Zeitung, Karton • Wasserfarben, Gouachefarbe, Farbstifte, Filzstifte • Leim, Kleister, Heissklebepistole • Hefttacker • Schere, Japanmesser, Unterlage • Schnur, Faden, Draht Verfahren: • collagieren, zerschneiden, modellieren, basteln, kleben, malen, skizzieren, zeichnen, ausschneiden, kleistern, stecken, aufhängen Thema: Landschaft Seite 20 Didaktische Analyse Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Warum ist das Thema für diese Jugendliche wichtig? Welche Bedeutung hat das Thema, das Motiv für die Jugendlichen? Die Untersuchung von Landschaftsdarstellungen auf ihre Symbolik und den Einsatz von bildnerischen Mitteln, ermöglicht Jugendlichen, ihr eigenes Repetoire in der Landschaftsdarstellung zu erweitern und Landschaftsdarstellungen in der Rezeption von Bildern aus Alltag und Kunst zu hinterfragen und zu verstehen. Daher sollte dieses Thema unbedingt in der Schule behandelt werden. Das Motiv hat also eine Symbolkraft, die für die Jugendlichen als sehr interessant erscheint. Können die Jugendlichen das Thema mit eigenen Erlebnissen/Erfahrungen verbinden? Was kennen die Jugendlichen zu diesem Thema schon? Welches Vorwissen haben sie? Wo ist ihnen das Thema schon begegnet? Wie ich es selber im Kapitel „Perönlicher Hintergrund beschrieben haben, nehme ich an, dass auch die Jugendliche solche Bezüge herstellen können. Sie werden automatisch mit dem Thema Tag für Tag konfrontiert. Der Schulweg, der Blick aus dem Fenster, Zugfahrten. Aber auch erhaltene Postkarten oder Kalender und Poster, die im Zimmer aufgehänkt sind, verbinden die Jugendliche mit dem Thema. Induktiv haben die Schülerinnen und Schüler sicherlich schon selber einige Erkenntnisse gewonnen, zum Beispiel, dass Objekte um so weiter sie weg sind um so kleiner erscheinen sie. Wo und wie werden die Jugendlichen das hier Gelernte später einmal brauchen können? Warum ist dieses Thema wichtig für ihre Zukunft? Die Regeln der bildnerischen Raumelemente sind wichtiger Bestandteil für die Bildbetrachtung. Das Erlernen dieser Regeln als kognitiver Prozess ermöglicht neue fachspezifische Kenntnisse, Fertgikeiten und Fähigkeiten, die für die Gestaltung und Darstellung verschiedener Landschaften von grosser Wichtigkeit sind. Die planenden, strukturierten und vor allem die kommunikativen Aspekte der Hauptarbeit sind wichtige Kompetenzen im weiteren beruflichen Werdegang. Die kurze Auseinandersetzung mit der Thematik Landschaft in verschiedenen Kunstepochen führt dazu, dass die Schülerinnen und Schüler ein Verständnis für das kulturelle Erbe aufbauen und die dahinterstehende Relevanz erkennen. Thema: Landschaft Seite 21 Kompetenzen, Grobziele Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Kompetenzen nach LP 21 Kenntnisse: • Durch den Postenlauf wird Hintergrundwissen zur Raum- und Tiefendarstellungen aufgebaut und verschiedene Kontexte zur Kunstgeschichte erschlossen. Verstehen: • Die SuS handeln produktiv wie auch rezeptiv. Es spielen unterschiedliche bildnerische Grundelemente, Verfahren und Materialien zusammen. Fertigkeiten: • Durch die Aufgabenstellung „Landschaft im Kasten werden unterschiedliche handwerkliche und bildnerische Fertigkeiten geübt. Fähigkeiten: • Da diese Aufgabe sehr an die Fantasie der SuS appelliert, wird die Kreativität der SuS sehr stark gefördert. Sie durchlaufen ganz viele unterschiedliche Prozesse. Erkenntnisse: • Durch die Zwischenbetrachtungen und die Schlussbetrachtung werden die SuS automatisch dazu angehalten über ihre Arbeit, aber auch über die Arbeiten von anderen zu reflektieren. • Da es eine Partnerarbeit ist, werden Erkenntnisse automatisch währenddem Prozess ausgetauscht und mitgeteilt. Haltungen: • Durch die Partnerarbeit ist lernen die SuS Geduld und Ausdauer zu haben. Des Weiteren müssen sie andere Meinungen tolerieren und eine gemeinsame Lösung finden. Thema: Landschaft Seite 22 Kompetenzen, Grobziele Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Kompetenzenbereich: Wahrnehmung, Reflexion und Kommunikation • Die SuS können innere Bilder beschreiben, mitteilen und gestalterisch darstellen. • Die SuS können ausgewählte Bilder der Kunst betrachten und auf bestimmte Aspekte der Raumdarstellung hin beschreiben, darüber diskutieren und kommunizieren. • Die SuS können ihre eigenen Produkte reflektieren, beurteilen und persönliche/subjektive Erfahrungen mitteilen. • Die SuS können durch gezielte Beobachtungen und durch eigenes Experimentieren Rückschlüsse über die Gesetzmässigkeiten der Raumillusion in Landschaftsbildern ziehen. • Die SuS können einander differenzierte Rückmeldungen geben. Kompetenzbereich: Prozesse und Produkte • Die SuS können eigene Ideen entwerfen, revidieren, korrigieren, umsetzen, diskutieren und durchlaufen dabei Phasen des kreativen Prozesses. • Die SuS können in Partnerarbeit eigene Lösungen für die Aufgabenstellung skizzieren. • Die SuS können neu gewonnen Kenntnisse über die Raumdarstellung bei Landschaftsbilder bewusst anwenden. • Die SuS können ihre Produkte präsentieren, indem sie sie schulhausintern und im Klassenverbund präsentieren. • Die SuS können eigene gestalterische Bildideen entwickeln. • Die SuS können eine Landschaft mit unterschiedlichen Materialien dreidimensional darstellen. • Die SuS motivieren sich gegenseitig um zum gewünschten Ziel zu kommen. Kompetenzbereich: Kontexte und Orientierung • Die SuS kennen raumgestaltende Elemente. • Die SuS kennen Beispiele von Landschaftsbildern mit raumgestaltenden Elementen. • Die SuS können ihre Werke mit anderen Werken vergleichen. Thema: Landschaft Seite 23 Kompetenzen, Grobziele Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Grobziele nach Lehrplan 95 Gestalterische Aspekte: • Bildnerische Mittel kennen und anwenden. (Fläche, Raum) • Licht und Schatten als Erscheinungsform erkennen und beim Gestalten einsetzen. Mit Hell-Dunkel in der Fläche und im Raum gestalten. (Scheinräumlichkeit, Körperschatten) • Unterschiedliche Wirkungen von Farben erfassen, vergleichen und beim Gestalten berücksichtigen. (Räumlichkeit: Luft- und Farbperspektive) • Dimensionen und Eigenheiten von Körpern und Räumen erleben, verändern und gestalten. Körper und Räume zueinander in Beziehung setzen. (Modell) • Mittel kennen lernen, mit denen räumliche Wirkungen erzielt werden können; sie beim Gestalten anwenden. (Raumillusionsbildende Mittel: Überschneidung, Staffelung, Vorder-, Mittel- und Hintergrund, relative Gegenstandsgrösse, Detailschärfe, Luft- und Farbperspektive) • Beim Gestalten die Aussagekraft eines Bildes oder eines Objektes durch entsprechende Wahl des Materials und des Verfahrens unterstützen. (Materialeigenschaften) • Die Gestaltungselemente Form, Helligkeit, Farbe, Bewegung und Material untereinander in Beziehung bringen. (Bildordnung: Reihung, Gruppierung, Streuung, Symmetrie) • Vorgegebene Aufgabenstellungen erfassen und eigene formulieren. Ziele formulieren und Lösungswege entwickeln und strukturieren. Eigenständige Lösungen realisieren. Erfahrungen und Erkennt- nisse auf andere Prozesse übertragen. (Informationen sammeln, experimentieren, realisieren, ausprobieren, reflektieren) • Die Arbeitshaltung weiterentwickeln und zuneh- mend Verantwortung übernehmen. (Neugier, Entdeckungsfreude, Motivation, Umgang mit Erfolg und Misserfolg, Arbeitsrhythmus, Ausdauer; Arbeiten nach selbst formulierten und vorgegebenen Zielen) • Gemeinsam ein Projekt durchführen. (Lösungswege diskutieren Arbeitsteilung, Arbeitsorganisation, Teamwork, Hilfsbereitschaft) Technologischer Aspekt: • Grob-, fein- und graphomotorische Fertigkeiten im Umgang mit Materialien und Werkzeugen vertiefen. (Umgang mit unterschiedlichsten Werkzeugen) • Verschiedene Materialien und Werkzeuge kennen und sachgerecht handhaben. (Zeichenmaterial, Malmaterial, formbares Material, Karton und Papier, Klebstoffe) • Verfahren aus allen sieben Gruppen kennen lernen und anwenden. (Collageverfahren:Papierund Materialcollage; Malerische Verfahren: lasierend und deckend malen, abklatschen, kratzen, spachteln, schablonieren, stupfen, spritzen) Thema: Landschaft Seite 24 Kompetenzen, Grobziele Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Kultureller und Gesellschaftlicher Aspekt: • Die Gestaltungselemente an Objekten aus Natur, Kunst und Technik auf ihre Wirkung befragen und zum eigenen Fühlen, Denken und Handeln in Beziehung setzen. • Die Wirkung, Aussage und Bedeutung von Zei- chen, Bildern und Objekten vor ihrem historischen Hintergrund erkennen und analysieren; nach Inter- pretationen suchen. (Kunstgeschichte) • Bilder und Objekte als persönliches Ausdrucksmit- tel erfahren und sich mit dem Begriffspaar «schön- hässlich» auseinander setzen. Beurteilungskriterien entwickeln. (Eigene bildnerische Werke: Absichten, Wünsche, innere Bilder, Werke aus Kunst und Alltag, Visuelle Medien, Originale und Reproduktionen /Beurteilungskriterien: Gestaltungselemente und ihre Beziehung zueinander, Ästhetische Gesichtspunkte, Geschmack) Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt: • Materialien sparsam einsetzen und mit Werkzeugen sorgfältig umgehen. (Verbrauch, Entsorgung, Wiederverwendung Handhabung, Pflege, Aufbewahrung) • Den Arbeitsplatz sinnvoll einrichten. (Ergonomie, Sicherheit, individuelle Bedürfnisse) Fächerübergreifende Kompetenzen: Sozialkompetenz: • Gemeinsam an bildnerischen Aufgaben arbeiten können • Die Bildsprache zur nonverbalen Kommunikation nutzen • Offenheit und Toleranz gegenüber Bildern von anderen • Offenheit gegenüber unbekannten/fremden Bildwelten Selbstkompetenz: • Selbstsicherheit im Zulassen von Offenheit und unerwarteten Ergebnissen • Visuelle Neugierde • Genussfähigkeit • Lust am Gestalten Methodenkompetenz: • Bewusst im Zusammenspiel von bildnerischen Grundelementen, Verfahren und Material wählen können • Fachmethoden wählen und variieren können • Fähigkeit zum Experimentieren und Erproben Thema: Landschaft Seite 25 Kompetenzen, Grobziele Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Kultureller und Gesellschaftlicher Aspekt: • Die Gestaltungselemente an Objekten aus Natur, Kunst und Technik auf ihre Wirkung befragen und zum eigenen Fühlen, Denken und Handeln in Beziehung setzen. • Die Wirkung, Aussage und Bedeutung von Zei- chen, Bildern und Objekten vor ihrem historischen Hintergrund erkennen und analysieren; nach Inter- pretationen suchen. (Kunstgeschichte) • Bilder und Objekte als persönliches Ausdrucksmit- tel erfahren und sich mit dem Begriffspaar «schön- hässlich» auseinander setzen. Beurteilungskriterien entwickeln. (Eigene bildnerische Werke: Absichten, Wünsche, innere Bilder, Werke aus Kunst und Alltag, Visuelle Medien, Originale und Reproduktionen /Beurteilungskriterien: Gestaltungselemente und ihre Beziehung zueinander, Ästhetische Gesichtspunkte, Geschmack) Ökologischer und wirtschaftlicher Aspekt: • Materialien sparsam einsetzen und mit Werkzeugen sorgfältig umgehen. (Verbrauch, Entsorgung, Wiederverwendung Handhabung, Pflege, Aufbewahrung) • Den Arbeitsplatz sinnvoll einrichten. (Ergonomie, Sicherheit, individuelle Bedürfnisse) Thema: Landschaft Seite 26 Methodenwahl Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner Handlungsebene der Schülerinnen und Schülern: • • • • Mixed Media Collage: kleben, schneiden, reissen, falten Malerei: kratzen, stupfen, färben, lasieren Grafik: skizzieren, schraffieren Strukturierungsebene der Lehrperson: • • • • Sammlung von unterschiedlichen Anschauungsmaterialien Sammlung von Arbeitsmaterialien Präsentationsformen freie Gestaltungsaufgabe konzipieren Thema: Landschaft Seite 27 Literaturverzeichnis/Quellen Planungsarbeit FD 3/4 Bildnerisches Gestalten Caroline Wanner • Zeitschrift Kunst. Themen Übungen- Unterrichtsideen. Kallmeyer Heft Nr. 17: Landschaft • Henry Makowski, Bernhard Buderath (1983): Die Natur dem Menschen untertan. Kindler Verlag,Künzelsau • Walter Etschmann, Robert Hahne, Volker Tlusty (2009):Kammerlohr: Kunst im Überblick. Oldenbourg: Augsburg • • • clich04.jpg.html • Thema: Landschaft Seite 28