Arbeitsblatt: Prometheus Goethe Interpretation

Material-Details

kurze, graphisch unterstützte Interpretation des Prometheus Gedichts
Deutsch
Gemischte Themen
11. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

124201
3097
28
27.11.2013

Autor/in

Robin Brüderlin
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Analyse von Goethes „Prometheus (1774) Bedecke deinen Himmel, Zeus, Mit Wolkendunst! Und übe, Knaben gleich, Der Disteln köpft, An Eichen dich und Bergeshöhn! Mußt mir meine Erde Doch lassen stehn, Und meine Hütte, Die du nicht gebaut, Und meinen Herd, Um dessen Glut Du mich beneidest. Ich kenne nichts Ärmeres Unter der Sonn als euch Götter! Ihr nähret kümmerlich Von Opfersteuern Und Gebetshauch Eure Majestät Und darbtet, wären Nicht Kinder und Bettler Hoffnungsvolle Toren. Da ich ein Kind war, Nicht wußte, wo aus, wo ein, Kehrt ich mein verirrtes Auge Zur Sonne, als wenn drüber wär Ein Ohr zu hören meine Klage, Ein Herz wie meins, Sich des Bedrängten zu erbarmen. Wer half mir Wider der Titanen Übermut? Wer rettete vom Tode mich, Von Sklaverei? Hast du nicht alles selbst vollendet, Heilig glühend Herz? Und glühtest, jung und gut, Betrogen, Rettungsdank Dem Schlafenden dadroben? Ich dich ehren? Wofür? Hast du die Schmerzen gelindert Je des Beladenen? Hast du die Tränen gestillet Je des Geängsteten? Hat nicht mich zum Manne geschmiedet Die allmächtige Zeit Und das ewige Schicksal, Meine Herren und deine? Wähntest du etwa, Ich sollte das Leben hassen, In Wüsten fliehn, Weil nicht alle KnabenmorgenBlütenträume reiften? Hier sitz ich, forme Menschen Nach meinem Bilde, Ein Geschlecht, das mir gleich sei, Zu leiden, weinen, Genießen und zu freuen sich, Und dein nicht zu achten, Wie ich! Goethes Gedicht greift die mythologische Auflehnung des Prometheus gegen die Götter auf - Auflehnung gegen Obrigkeiten als Kennzeichen des S&D. Lyrisches Ich (Prometheus) redet in zorniger Rede Zeus/Götter an. Diese sind wohl nur in P.s Vorstellung präsent. Abtrennung menschlichen, von der göttlichen Sphäre. Stellt ausserdem schon die Hierarchie auf den Kopf indem er Zeus sagt, was er zu tun habe. Positive Hervorhebung von menschlichen Kulturgütern. Abhängig vom Glauben der Menschen, deswegen kümmerlich. Kümmerliche Majestät - Paradoxon. Machtlosigkeit, Abhängigkeit der Götter von den Menschen, Majestät als Anspielung auf weltliche Herrscher. Auch Form des Gedichts unterstützt die Postulate des S&D. Hymnischer Ton wird ins Gegenteil verkehrt. Nicht Lobgesang, sondern Anklage gegen Zeus und die Götter. Das Fehlen eines Reimschemas zeigt die Idee des S&D etablierte Ordnungen aufzubrechen. Wie für den S&D typisch wird gegen gängige Ordnungen. Im S&D beginnt man erstmals den Autoritätsanspruch der Kirche, der bis dahin blind akzeptiert wurde, zu hinterfragen; aber auch das absolutistische Herrschaftssystem zu Ende des 18. Jahrhunderts wird in Frage gestellt. Starke Emotionalität in der Auflehnung gegen Obrigkeit. Ev. Bereitschaft aufs letzte zu kämpfen. Himmel/Bergeshöhn als Gegensatz zu Hütte/Herd (Alliteration). Possessivpronomen verstärken die Abgrenzung In seiner Verzweiflung wandte sich P. an die Götter. Doch er wurde nicht erhört. Rhetorische Fragen: Anfang der 4. Strophe. Wieder rhetorische Fragen. Es äussert sich die Verachtung des lyrischen Ichs gegenüber den Göttern. Das „hat zum Satzbeginn als (klangliche) Schläge gegen Zeus? Die „Schlafenden als gleichgültig und kalt. „Heilig glühend Herz nimmt ganz zentrale Rolle ein im Gedicht. Steht in der Mitte. Und Ihm, also der eigenen Tatkraft wird das Positive zugeordnet. Das Herz wird zudem als heilig bezeichnet: Ersetzt also auch in dieser Beziehung die Götter. P. bezeichnet sich hier als alternativer Gott, indem die Menschen nach seinem Abbild gemacht sind. Betonung der durchmischten Existenz des Menschen und Abtrennung zu denn Göttern/Obrigkeit bei denen alles Positiv ist/scheint. Goethe kommt zurück auf den Protest/Widerstand gegen die unbegründete Herrschaft über den Menschen (ohne etwas gegeben zu haben). Alles Gute/Wertvolle hat sich der Mensch selber geschaffen.