Arbeitsblatt: Juragewässerkorrektion

Material-Details

Arbeitsdossier zum Thema Landschaft im Wandel.
Geographie
Gemischte Themen
klassenübergreifend
3 Seiten

Statistik

124816
913
9
17.12.2013

Autor/in

Adrian Bütikofer
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Veränderung der Landschaft Kapitel 1 Juragewässerkorrektion Das Problem: Schon seit tausenden von Jahren macht sich der Mensch die Natur zu Eigen. Das heisst, er nutzt und verändert sie so, dass für ihn ein Vorteil entsteht. Unter anderem durch Rodung und intensive Landnutzung nimmt der Mensch immer mehr Platz ein. Er kann aber immer nur so viel Einfluss nehmen, wie ihm Mittel zur Verfügung stehen. So ist es nicht erstaunlich, dass erst im 19. Jahrhundert, nach der Gründung des modernen Bundesstaats, beschlossen wurde, das grosse Moos „trockenzulegen und somit auch das Risiko für Überschwemmungen einzudämmen. Bild: www.bielersee.ch Juragewässerkorrektion Auf dem Bild ist gut ersichtlich, wie sich die Aare vor der Juragewässerkorrektion durchs Seeland geschlängelt hat. (Das Fachwort dazu heisst Mäandrieren Kapitel 3.) Da das Seeland zwischen Aarberg und Solothurn sehr flach ist – Aarberg liegt auf 455M.ü.M, das 30Km entfernte Solothurn nur 25M tiefer (Vergleich Bern – Lyss: 100 Höhenmeter auf 20Km) – konnten schon eher geringe Niederschläge dazu führen, dass die Aare über die tiefen Ufer tritt, da das Wasser nicht genügend schnell ablaufen konnte. Die Bauern im Seeland mussten also ständig fürchten, dass ihre Ernte überschwemmt und somit zerstört wurde. Mit einer Korrektur in der Landschaft wollte man diese Gefahr beseitigen. Die Überlegung war relativ einfach: Die Aare braucht ein Gefäss, welches mit Wasserpegelschwankungen zurechtkommt. Die drei Seen im Seeland boten dabei die ideale Lösung. Sie konnten viel Wasser aufnehmen, ohne dass sich dabei ihr Pegel massiv erhöhen würde. Darstellung: Das durch-schnittliche Gefälle der Aare im Seeland Rechne aus: Die drei Seen sind verbunden und weisen folgende Flächen auf: Bielersee 37,8 km, Neuenburgersee 217,9 km, Murtensee 22.8 km Wie viele Liter Wasser sind nötig, damit die Seespiegel um 5cm steigen? Bedenke: 1L 1dm3 1km2 1000m 1000m 1km31000m 1000m 1000m Stell Dir vor, die selbe Menge Wasser wäre in der Aare zwischen Thun und Solothurn (Breite durchschnittlich 15m, Länge 100km). Wie hoch müssten die Dämme sein, damit die Aare nicht über die Ufer tritt? Damit Du Dir ein Bild machen kannst, wie der Verlauf der Aare vor der Juragewässerkorrektion ausgesehen hat, findest Du unten eine Karte. Achte vor allem auf den Verlauf der Flüsse Aare, Zihl und Broye. Auch der Bielersee sieht anders aus, als Du ihn kennst. Das Seeland vor 1891 www.kulturspur.ch Die Korrekturen: Damit das Seeland sicher(er) vor Hochwassern war, wurde folgende Lösung umgesetzt. • Ableitung der Aare von Aarberg direkt in den Bielersee • Vertiefung der Verbindungskanäle zwischen den drei Seen zur Verbesserung des Durchflussvermögens (Broye- und Zihlkanal) • Verwendung der Seen als Ausgleichsbecken für die Hochwasser • Absenken der Seespiegel • Erweiterung des Abflusskanals aus dem Bielersee (Nidau-Büren-Kanal) Da Seeland nach 1891 – www.kulturspur.ch Markiere auf dem Unteren Bild der vorhergehenden Seite die einzelnen Korrekturschritte. Was sieht jetzt anders aus? Beschreibe: Trotz dieses massiven Eingriffs in die Natur stellte sich heraus, dass das Seeland noch nicht sicher war vor Überschwemmungen. So mussten weitere Massnahmen ergriffen werden, welche heute als 2. Juragewässerkorrektion bezeichnet werden. • Zusammenschluss der drei Juraseen zu einem kommunizierenden System durch Verbreiterung und Vertiefung der verbindenden Kanäle. • Erhöhung des Abflussvermögens der Aare bei Nidau • Regulierbarkeit aller drei Seeniveaus durch das Wehr bei Port • Regulierbarkeit des Wasserstands der Aare zwischen Port und der Emmemündung bei Zuchwil • Absenkung der Seespiegel Nach der zweiten Juragewässerkorrektion konnte das grosse Moos aus einem Sumpfgebiet in eine grosse fruchtbare Fläche gewandelt werden, welche heute für einen Grossteil der regionalen Gemüseproduktion verantwortlich ist und vielen Menschen Platz zum Wohnen bietet. Aber: Bisher hast Du bezüglich der Juragewässerkorrektion nur Gutes gelesen. Die Natur konnte sich aber leider nicht so gut auf die Veränderungen einstellen. Lies folgende Fragen aufmerksam durch, schau dir anschliessend den Film „Renaturierung von Schweizer Flüssen und Bächen an des BAfU an und versuche die Fragen möglichst Umfassend zu beantworten. (Quelle: Welche Probleme und Gefahren bringt die Kanalisierung der Gewässer mit sich? Welche Massnahmen müssen ergriffen werden? Was verändert sich durch die Renaturierung zum Positiven?