Arbeitsblatt: Lösungen zum Schülerdossier Industrielle Revolution

Material-Details

Nach dem Lehrmittel "Durch Geschichte zur Gegenwart", Bd 2
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
7 Seiten

Statistik

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35
14.12.2013

Autor/in

Reto Sager
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Industrielle Revolution in der Schweiz (18./19. Jahrhundert) -1- 0. Maschinen I. Mehr Menschen wollen essen Die Bevölkerung nahm im 18. und im 19. Jahrhundert stark zu. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln wurde schwieriger. In vielen Gegenden der Schweiz trat neben die Landwirtschaft die Heimarbeit, besonders das Spinnen und das Weben 1. Weshalb nahm im 18. Jh. in Europa die Bevölkerung stark zu? Verbesserung der Hygiene keine Pest keine Kriege 2. Welche Folgen hatte das starke Bevölkerungswachstum? Zu wenig Nahrungsmittel wurden produziert Hungersnöte Knappes Getreide wurde teurer 3. Welche Möglichkeiten hatten die besitzlosen Leute auf dem Land, um zu überleben? Auswanderung nach Nordamerika Heimarbeit 4. Wo war die Heimarbeit vor allem verbreitet? In der Nähe von Städten wie Zürich oder St. Gallen, dort, wo die Landwirtschaft nicht sehr verbreitet war 5. Berechne, wie lange Handwerksmeister, Handwerksgeselle, Spinner und Weber zu verschiedenen Zeiten arbeiten mussten, um 1 kg Brot kaufen zu können (siehe S. 34): Handwerksmeister um 1800: ca. 3 Stunden (Fr. 1.30 pro Tag) Handwerksgeselle um 1800: ca. 3 Stunden (Fr. 1.20 pro Tag) Spinner (18. Jh.): ca. 9 Stunden (25-30 Rp. Pro Tag) Weber (18. Jh.): ca. 6 Stunden (40 Rp. Pro Tag) II. Dampfkraft statt Muskelkraft James Watt erfand die erste brauchbare Dampfmaschine. Sie wurde zum Antrieb von Bergwerkspumpen, Schiffen, Lokomotiven, Spinn- und Webmaschinen verwendet. Sie ersetzte in vielen Bereichen die Kräfte des Menschen, des Tieres, des Wassers und des Windes. 6. Welche Voraussetzungen sind erforderlich, damit Erfindungen zustande kommen? Die Kraft des Menschen oder der Tiere reicht nicht aus, um eine Arbeit zu verrichten Glaube an den Fortschritt (Aufklärung!) Geld Material (Eisen, Kohle) /home/bildpf/UMT/201312/UMT_GS_8_124969_Loesungen_zum_Schuelerdossier_Industrielle_Revolution.doc Industrielle Revolution in der Schweiz (18./19. Jahrhundert) III. -2- Textilindustrie Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Spinnmaschine, etwas später die Webmaschine erfunden. Beide wurden mit Dampf- oder Wasserkraft betrieben. An die Stelle der Heimarbeit trat die Fabrikarbeit. Mit weniger Arbeitskräften wurden dank den Maschinen weit mehr Stoffe als früher hergestellt. 7. Nenne Vor- und Nachteile, welche die Gründung von Fabriken für die Arbeiter Brachte! Vorteile Nachteile Bessere Bedingungen (Licht) Weniger Muskelkraft (Maschinen) IV. Langer Arbeitsweg Weniger Arbeitsplätze Unfallgefahr durch Transmissionsriemen Eisen und Stahl Für den Bau von Maschinen und Eisenbahnen wurden mehr Eisen und Stahl benötigt. Durch den Ausbau der Bergwerke und moderne Fabrikationsverfahren wurde die Eisen- und Stahlproduktion enorm gesteigert. Grosse Eisen- und Stahlwerke entstanden. 8. Welche Folgen hatte der Einsatz der Dampfmaschine, um Wasser aus den Bergwerken zu pumpen? Tieferes Vordringen in den Berg mehr Kohle und Eisenerz 9. Wozu wurde jetzt mehr Eisen gebraucht? Nenne einige Beispiele! Für Dampf-, Spinn- und Webmaschinen, für Lokomotiven, Eisenbahnwagen und Schienen, später auch für Dampfschiffe V. Mehr Menschen bekommen zu essen Seit dem 18. Jahrhundert wurden die landwirtschaftlichen Methoden stark verbessert. Der Bauer lernte allmählich, wie er mehr Getreide, Gemüse, Milch und Fleisch produzieren konnte. Daher verbesserte sich die Versorgung mit Lebensmitteln. 10.Nenne einige Neuerungen, welche Kleinjogg einführte! Fruchtwechselwirtschaft (Weizen – Roggen – Rüben) Stallfütterung mit Mistproduktion Düngung des Ackers höhere Erträge Futteranbau statt Weide grössere Milchproduktion 11.Welche beiden grossen Gewässerkorrektionen schufen für die Landwirtschaft nutzbares Land? Linthkanal (gebaut von Escher) Entwässerung des Berner Seelandes (Gebiet zwischen Murten-, Bieler- und Neuenburgersee) /home/bildpf/UMT/201312/UMT_GS_8_124969_Loesungen_zum_Schuelerdossier_Industrielle_Revolution.doc Industrielle Revolution in der Schweiz (18./19. Jahrhundert) VI. -3- Die Schweiz wird ein Industrieland Seit 1800 entwickelte sich die schweizerische Textilindustrie und verdrängte die Heimarbeit. Aus dem Bau von Spinn- und Webmaschinen ging die Maschinenindustrie hervor. Die Eisenbahn wurde zum wichtigsten Transportmittel in der Schweiz. 12.Wie wurden die Maschinen in den schweizerischen Fabriken im Allgemeinen angetrieben? Warum? Mit Wasserrädern, weil die Kohle für das Betreiben der Dampfmaschinen fehlte. Flüsse waren hingegen genug vorhanden. 13.Welche Nachteile hatte dieses Antriebssystem? Bei Trockenheit musste die Produktion eingestellt werden. 14.Warum wurden die ersten Eisenbahnlinien im Mittelland angelegt, während die Alpenbahnen erst später gebaut wurden? Zunächst wurden die grösseren Städte miteinander verbunden um Anschluss nach oder zu haben. Erst als die Franzosen und Österreicher eine Bahn über die Alpen bauten, begann die Schweiz mit der Linie durch den Gotthard (1882) 15.Wer plante das schweizerische Eisenbahnnetz? zuerst niemand viele Privatbahnen erst 1898 wurde die SBB gegründet Die Menschen im Maschinenzeitalter VII. Die liberale Wirtschaftsordnung Die Liberalen forderten möglichst grosse wirtschaftliche Freiheit. Preise und Löhne sollten allein durch Angebot und Nachfrage geregelt werden. Der Erfolg der Industrialisierung war mit dem Erfolg der liberalen Forderungen eng verknüpft. 16.Nenne Ursachen, welche die Entwicklung der Industrie hemmen konnten: Zölle: hohe Einfuhrzölle halten die Preise im Land hoch Gesetze konnten eine Entwicklung sogar verbieten 17.Wie soll die Wirtschaft eines Landes nach der Auffassung eines liberalen Politikers geordnet sein? Sie soll „frei sein, nicht durch Gesetze und Zölle gesteuert werden. Die Wünsche der Käufer und die Möglichkeiten der Verkäufer bestimmen das Angebot 18.Wovon hängt der Preis eines Produktes in einer liberalen Wirtschaftsordnung /home/bildpf/UMT/201312/UMT_GS_8_124969_Loesungen_zum_Schuelerdossier_Industrielle_Revolution.doc Industrielle Revolution in der Schweiz (18./19. Jahrhundert) -4- ab? Von der Nachfrage: grosse Nachfrage hoher Preis (und umgekehrt) 19.Wonach haben sich die Löhne nach liberaler Auffassung zu richten? Viele Arbeiter und wenig freie Arbeitsplätze tiefe Löhne Wenig Arbeiter und viele freie Arbeitsplätze hohe Löhne VIII. Fabrikbesitzer und Fabrikarbeiter Die Fabrikbesitzer konnten den Fabrikarbeitern die Arbeitsbedingungen diktieren. Die Löhne waren niedrig, die Arbeitszeit hoch. Der Fabrikarbeiter war unselbständig und schutzlos. 20.Was taten die Heimspinner nach Einführung der Spinnmaschinen? Sie mussten in die Fabrik gehen oder auf Heimweberei umstellen, denn Webfabriken gab es zu Beginn noch nicht. 21.Zwischen den Fabrikanten bestand ein harter Konkurrenzkampf. Was heisst das? Warum bestand dieser Kampf? Es wurde zu viel Garn produziert, die Preise fielen. Um als Fabrikant überleben zu können, musste man skrupellos (hart) sein gegenüber den Arbeitern. 22.Fabrikarbeit war ungesund und gefährlich. Warum? Transmissionsriemen, staubige und heisse Luft, eintönige Arbeit, lärmig man war überarbeitet und unkonzentriert. 23.Vergleiche die damalige mit der heutigen Fabrikarbeit. damals heute 12 – 14 Arbeitszeit 8,5 keine Ferien 4 – 6 Wochen mussten Schäden selber bezahlen Versicherungen schützen Arbeiter durften keine Uhren tragen rechtlos und schutzlos Rechte und Gewerkschaften schützen Arbeiter IX. Die Fabrikarbeiterfamilie Häufig arbeiteten Mann und Frau den ganzen Tag in der Fabrik. Auch die Kinder wurden schon früh zur Fabrikarbeit geschickt. Darunter litten Gesundheit, Familienleben, Erziehung und Ausbildung. 24.Warum waren viele Eltern daran interessiert, dass die Kinder so früh wie möglich in der Fabrik mitarbeiteten? Sie mussten Geld verdienen. Zu Hause waren sie ohne Aufsicht und Pflege. 25.Wie begründeten die Fabrikbesitzer die Notwendigkeit der Kinderarbeit? Die Fabrikarbeiter waren auf diese Zusatzverdienste angewiesen. Erwachsene konnten nicht unter die Webmaschinen kriechen, dazu brauchte /home/bildpf/UMT/201312/UMT_GS_8_124969_Loesungen_zum_Schuelerdossier_Industrielle_Revolution.doc Industrielle Revolution in der Schweiz (18./19. Jahrhundert) -5- es Kinder. 26.Warum wurde die Kinderarbeit allmählich eingeschränkt? Die Arbeit war ungesund und machte die Kinder dumm. 1868 waren noch 9500 Kinder unter 16 Jahren in Fabriken beschäftigt. X. Vom Dorf zur Industriestadt Die Industrialisierung führte zur Konzentration der Bevölkerung in Grossstädten. In der Schweiz erfolgte diese Entwicklung später und weniger extrem, doch entstanden auch hier ausgesprochene Arbeiterquartiere. Die Wohnungen waren überbesetzt und oft feucht. 27.Warum starben in den Industriestädten viele Kinder früh? Luftverschmutzung, schlechtes Trinkwasser, keine Abwasserregelung schlechte Hygiene 28.Warum führte die Industrialisierung in der Schweiz zuerst nicht zur Bildung von Grossstädten? Wasserkraft statt Dampfmaschine: die Fabriken verteilten sich entlang der Flüsse über das Land. 29.Vergleiche die früheren Wohnverhältnisse der Arbeiter mit den heutigen. früher heute 2-Zimmer Wohnung 4 – 6-Zimmer Wohnung kein Badezimmer, Warmwasser Badezimmer mit Warmwasser einfaches Gasrechaud Küche mit mehreren Geräten dunkel, feucht, kalt hell, trocken, geheizt Grossfamilien eng bessere Platzverhältnisse Der Weg zum sozialen Staat XI. Warum gibt es soziale Ungerechtigkeiten? Viele Menschen hatten den Eindruck, dass sich durch die Industrialisierung die Kluft zwischen Arm und Reich vertiefte. Karl Marx und Friedrich Engels vertraten die Auffassung, der Kampf zwischen der Klasse der Besitzenden und der Arbeiterklasse sei unausweichlich. Dabei werde sich die Arbeiterklasse durchsetzen und eine neue Gesellschaftsordnung errichten, in welcher die Produktionsmittel dem ganzen Volk gehörten. Andere Politiker setzten sich für soziale Reformen ohne Umsturz der Besitzverhältnisse ein. 30.Welche positiven Möglichkeiten eröffnete die Erfindung von Maschinen den Menschen? Chance für besseres, angenehmes Leben 31.Beschreibe die Lage der Fabrikarbeiter zur Zeit der frühen Industrialisierung! Keine Rechte, kein Schutz, wurden ausgebeutet, 14 Arbeitszeit, wenig Lohn, /home/bildpf/UMT/201312/UMT_GS_8_124969_Loesungen_zum_Schuelerdossier_Industrielle_Revolution.doc Industrielle Revolution in der Schweiz (18./19. Jahrhundert) -6- lebten verarmt, besassen nichts ausser ihre eigenen Kleider, konnten politisch nicht aktiv werden, waren nicht organisiert, keine Gewerkschaften 32. XII. Proletarier: Fabrikarbeiter, Besitzloser Produktionsmittel: Fabrikanlagen, Maschinen Kapitalistische Gesellschaftsordnung: Jeder hat zum Ziel, sein Vermögen zu vergrössern Kommunistische Gesellschaftsordnung: Das Vermögen gehört allen, es gibt keine Reichen und Armen Die Arbeiter organisieren sich Um ihre Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern, gründeten die Arbeiter Gewerkschaften und weitere Arbeiterorganisationen. Die Sozialdemokratische Partei (SP) setzte sich für soziale Verbesserungen, zeitweise auch für eine soziale Umwälzung ein. Die Arbeiterorganisationen traten auch für die Gleichberechtigung der Frauen ein. 33.Welche Vereinigung gründete die erste Kranken- und Invalidenversicherung? Typographen (Schriftsetzer) 1818 in Aarau 34.Wie nennt man den Vorgang, wenn die Arbeitnehmer einer Firma oder eines Berufszweiges die Arbeit verweigern? Streik 35.Wie bezeichnet man die Vereinigung von Arbeitnehmern der gleichen Berufsrichtung? Gewerkschaft 36.Welchen Zweck hatten die Konsumgenossenschaften? Preise tief halten, nicht möglichst viel Gewinn anstreben 37.Wie heisst die politische Partei, welche gegründet wurde, um die Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten? Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) 38.Welche Hauptziele verfolgt heute die Sozialdemokratische Partei? Politik für Arbeiter, Familien, soziale Gerechtigkeit (politisch links) XIII. Arbeitskampf Um die Jahrhundertwende wurden die Arbeiterkämpfe oft von beiden Seiten mit grosser Härte ausgetragen. Lang dauernde Streiks, Gewalttätigkeiten, Polizei- und Armee-Einsatz waren recht häufig. 39.Welche Methoden wandten die Arbeiter an, um während des Streiks nicht nachgeben zu müssen? Welche die Arbeitgeber? Die Arbeiter stellten Streikposten auf, damit der Streik von allen befolgt wurde. Die Arbeitgeber forderten die Armee an. 40.Welchen Nutzen und welchen Schaden bringen die Streiks? Nutzen: Forderungen können durchgesetzt werden (mehr Lohn oder Ferien) Schaden: man kann entlassen werden, das Arbeitsverhältnis leidet. Lohnausfall, Verletzte und Tote /home/bildpf/UMT/201312/UMT_GS_8_124969_Loesungen_zum_Schuelerdossier_Industrielle_Revolution.doc Industrielle Revolution in der Schweiz (18./19. Jahrhundert) XIV. -7- Die soziale Lage wird besser Mit der Zeit entstanden durch die Industrialisierung mehr neue Arbeitsplätze, als alte verschwanden. Die Löhne stiegen. Durch Gesetze wurden die Kinderarbeit abgeschafft und die Höchstarbeitszeit begrenzt. 41.Warum setzte sich mancher Arbeitgeber für die Besserstellung der Arbeiter ein? gutes Herz gut behandelte Arbeiter leisten mehr Angst vor Revolution und Streik 42.Welchen Einfluss hat der Mangel an Arbeitern auf die Löhne? Die Löhne steigen 43.Nenne drei Bestimmungen des Eidgenössischen Fabrikgesetzes von 1877! Höchstarbeitszeiten festgelegt (11 h/Tag), Nachtarbeitsverbot für Frauen, Kinderarbeit unter 14 J. ist verboten, gute Lüftung der Arbeitsräume, 8 Wochen Mutterschaftsurlaub 44.In welchen Berufen gingen durch die Industrialisierung Arbeitsplätze verloren? Wo wurden neue geschaffen? Heimarbeit, handwerkliche Berufe (Gerber) Maschinenbau (Schlosser) Tourismus (Gastgewerbe) Kaufmännische Berufe Baugewerbe /home/bildpf/UMT/201312/UMT_GS_8_124969_Loesungen_zum_Schuelerdossier_Industrielle_Revolution.doc