Arbeitsblatt: Alltag im Mittelalter

Material-Details

Zusammenfassung vom Text aus dem Heft "Thema" Nummer 2, 2012.
Geschichte
Mittelalter
6. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

125278
964
12
13.12.2013

Autor/in

Simone Azulas
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

6. Klasse Mittelalter Alltag im Mittelalter Das Hochmittelalter Zwischen dem 9. Und dem 13. Jahrhundert verdoppelte sich die Bevölkerung im Gebiet der heutigen Schweiz. Der Grund lag wohl am günstigen Klima und an den damit verbundenen Landwirtschaftserträgen (mehr Ernte). Dies wurde erst durch die Entwicklung neuer Werkzeuge möglich. Es entstanden viele neue Siedlungen, Burgen, Schlösser, neue Städte und Klöster. Auch die Verkehrswege wurden dichter. Die Versorgung der Bevölkerung verbesserte sich, da überschüssige Lebensmittel an Märkten verkauft werden konnten. Vom 11. Bis zum 15. Jahrhundert lebten die Menschen von der Landwirtschaft. Besitzer des Landes war der König oder Kaiser. Dieser vergab den Grundbesitz (Boden, der für die Landwirtschaft gebraucht werden konnte) an seine Gefolgsleute, die ihn dafür (vor allem in Kriegszeiten) unterstützten. Die Gefolgsleute wiederum gaben das Land an kleinere Adelige weiter, die ihnen ihrerseits zu Diensten waren. Dieses System der Diensttreue gegen Schutz und Land wird als Feudalismus oder Lehenswesen bezeichnet. Der König und Kaiser bestimmten über Leib und Leben der mittelalterlichen Menschen, der Papst hingegen über alle Seelen, die vor Höllenqualen und ewige Verdammnis bewahrt werden mussten. Damit beanspruchte die Kirche die höchste Autorität. Obwohl Könige versprachen, die Kirche zu unterstützen, teilten sie die Macht nicht gerne, so dass hartnäckige Kämpfe daraus erfolgten. Im 12. und 13. Jahrhundert wurde die Schweiz von der Stauferfamilie (eine Kaiserfamilie) beherrscht. Diese starb jedoch um 1250 aus. Eine schwierige Zeit ohne Recht und Ordnung stand der damaligen Schweiz bevor. Das Fehlen dieser Autorität war Voraussetzung für die Bildung der Eidgenossenschaft. Die Bewohner der Innenschweiz schlossen sich zwecks Erhalt ihrer Rechte zusammen, um diese gemeinsam gegen mögliche Angriffe von aussen abzusichern. Das Spätmittelalter Die verschiedenen Dörfer waren mit mehr oder weniger guten begeh-und befahrbaren Wegen verbunden. Bei Regen wurden die Strassen jedoch unpassierbar. Darum wurden, wenn immer möglich, die Wasserwege befahren. Die Passstrassen in den Alpen wurden von Säumergemeinschaften unterhalten, die für Ihre Wegstrecken Zölle verlangen durften. Das Zoll-und Wegrecht war ein wichtiges Herrschaftsrecht, das seinem Inhaber oft beträchtlichen Reichtum bescherte. An wichtigen Strassen fanden sich Gasthäuser, Herbergen, aber auch Kapellen, Kreuze und Heiligenbilder. Die Städte verteilten sich unregelmässig über die ganze Landschaft. Die dicht aneinandergebauten Häuser erlaubten keine wesentliche Vergrösserung der Wohnfläche. Deshalb wurden im Spätmittelalter auch die Strassen als Abstellflächen oder Arbeitsplatz genutzt. Nicht nur Fürsten, sondern auch wichtige Städte wie Zürich und Bern besassen Land, machten sich die Menschen untertan und traten als Feudalherren auf. Das Bündnis zwischen Uri, Schwyz und Unterwalden wurden im Spätmittelalter schrittweise vergrössert. Ende des 15. Jahrhunderts bestand der Zusammenschluss aus 8 Orten. Dieser Zusammenschluss wird als „Alte Eidgenossenschaft bezeichnet. Der Einfluss der Kirche auf das Leben der spätmittelalterlichen Menschen war wie in den vorangegangenen Jahrhunderten sehr gross. Wallfahrten, gemeinsam begangene Heiligenfeste und Kirchenweihen bildeten Höhepunkte im Jahreslauf. 6. Klasse Mittelalter Lebensumfeld Land Die Aufteilung der mittelalterlichen Gesellschaft in die drei Stände Adel, Geistlichkeit und einfaches Volk wurde als gottgegebene Weltordnung angesehen. Man wurde in einen dieser Stände hineingeboren. Somit musste man die Pflichten und Aufgaben, die damit verbunden waren, getreulich erfüllen. Nach dem damaligen Verständnis war dies das unabänderliche Schicksal, das Gott den Menschen auferlegte. Innerhalb der einzelnen Stände gab es verschiedene Abstufungen. So waren im dritten Stand Bauern und Handwerker besser gestellt als Leute, die zu einem bestimmten Stück Land gehörten und an dessen Besitzer gebunden waren. Am Ende dieser Abstufung waren Bettler, Invalide, Juden und auch Menschen mit „unehrlichen Berufen wie Henker, Latrinenputzer und Spielleute. Der grösste Teil dieses Standes waren jedoch die Bauern, Handwerker, Kaufleute und Dienstboten. Essen im Mittelalter Die Menschen ernährten sich sehr eintönig. Die Jahreszeiten bestimmten ihren Menuplan und auch die Kirchen hatten ein gewichtiges Wort mitzureden. Religiöse Gebote schrieben den Menschen manchmal vor, was sie wann zu Essen hatten. Für die Zeitmessung hielt man sich an die Beobachtung des Sonnenstandes oder an die Kirchenglocken. Tagesbeginn war nicht um Mitternacht, sondern nach Einbruch der Dunkelheit. Deshalb nimmt unser Weihnachtsfest auch heute noch mit dem Heiligabend am 24. Dezember seinen Anfang. Kleidung und Mode Die klare Abgrenzung der Stände zeigte sich im Mittelalter auch in der Kleidung. Wie bei den Speisen gab es Vorschriften, wer was tragen durfte. Verstösse wurden als Abweichung der göttlichen Ordnung empfunden. Gefärbte Stoffe waren meist Zeichen eines gewissen Wohlstandes. Die einfachen Leute trugen ungefärbtes, das heisst braunes oder graues Tuch. Das kostbare Indigo, das ein dunkles, leuchtendes Blau lieferte, und vor allem das Dunkelrot des Purpur waren sehr teuer und damit dem Hochadel/Kaiser vorbehalten. Im Hochmittelalter unterschied sich Frauen-und Männerkleidung nicht wesentlich. Gegen Ende des Mittelalters änderten sich beide Kleidungsstile – die Kleidung betonte immer mehr den Körper. Die Kopfbedeckung war im Mittelalter sehr wichtig. Es galt, besonders für die Frauen, als ungeschicklich, sich barhäuptig in der Öffentlichkeit zu zeigen. Einzig die jungen, unverheirateten Mädchen durften mit offenem Haar herumlaufen. Sie waren ja noch nicht „unter die Haube gekommen! Die meisten Menschen besassen nur ein Kleidungsstück, das immer wieder geflickt und geändert wurde. Krankheit und Tod Neben den Hungersnöten waren Kriege und besonders Krankheiten für die durchschnittliche kurze Lebensdauer verantwortlich. Viele Krankheiten konnte man damals noch nicht behandeln. Wenn man die gefährliche Säuglings-und Kinderzeit überlebte, was nur bei jedem dritten Kind der Fall war, konnte man durchaus mit 30 weiteren Lebensjahren rechnen. 6. Klasse Mittelalter Medizin Im Mittelalter kannte man Hausmittel wie Kräuter und Wurzeln. Ärzte gab es nur in den Städten und diese waren auch nicht besser als die Kräuterweiblein. Die Menschen waren gewohnt, Schmerzen zu ertragen. Hierbei half der Glaube an Gott. Der Tod wurde nicht als Ende aller Dinge, sondern zum Tor in die jenseitige Welt verstanden. Ein Tod im Kindesalter galt als guter Tod, da die „unschuldigen Kinder einen sicheren Platz im Himmel hatten. Als Todessünde galt der Selbstmord. Ausgesprochen verachtungswürdig war der Tod durch Erhängen. Lebensumfeld Stadt Handwerk und Markt In der Stadt war der Markt der Mittelpunkt. Es hab Tagesmärkte wie auch Wochenmärkte. Dort wurden täglich Lebensmittel verkauft und wöchentlich boten die Handwerker ihre Produkte an. Auf dem Markt wurde nicht nur gehandelt und gekauft, sondern auch Nachrichten ausgetauscht, Bekannte getroffen oder Musik gemacht.