Arbeitsblatt: Strukturanalyse Badminton

Material-Details

Strukturanalyse zum Thema Badminton im B&S
Bewegung / Sport
Spiel
8. Schuljahr
15 Seiten

Statistik

125601
701
5
18.12.2013

Autor/in

Christoph Rytz
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

PHZ Luzern Regelstudium im Fachbereich Bewegung und Sport (BS) Thema: Badminton Analyse Die Schüler/innen kennen das Spiel «Federball». Einige von ihnen haben in der Primarschule bereits Badminton gespielt. Allerdings wurde hier nicht auf eine spezielle Technik geachtet, sondern eher Federball gegeneinander gespielt. Der pubertäre Wachstumsschub hat bei zahlreichen Schüler/innen zu koordinativen Schwierigkeiten geführt, d.h. einige Schüler/innen haben ihre Geschicklichkeit mit Schläger und Shuttle deutlich eingebüsst. Entsprechend sind die Voraussetzungen der Schüler/innen sehr heterogen, insbesondere beim Thema Intensität zeigen sich grosse Unterschiede zwischen den Mädchen und Knaben. Das technische Verständnis der Schüler/innen ist nicht sehr weit entwickelt. Sie lassen sich aber über spielerische Übungen für technische Elemente motivieren. Badminton ist in der Kategorie der Rückschlagspiele angesiedelt und lebt von einer hohen Intensität, dem Tempo und dem kompetitiven Wettkampfgefühl. Bei intensiven Übungen zur Technik zeichnet sich schnell eine Verbesserung ab. Ebenfalls lässt sich diese Spielform mittels mehrerer Variationsmöglichkeiten spannend für die Schüler/innen gestalten. Dadurch ist das Thema nicht sofort in seiner Komplexität erschöpft und ermöglicht den Schüler/innen einen entdeckenden, interessanten Lernprozess, welcher stehst von Spass und Motivation begleitet ist. Methodisch soll sich der Unterricht am Prinzip der Selbstbestimmung orientieren. Im Zentrum steht die individuelle Verbesserung der grundlegenden Fähigkeiten zur Schlag- und Lauftechnik. Als Handlungsform wird das Üben und Variieren gewählt. Weil es sich beim Badminton um ein Spiel handelt, soll dies vor allem spielerisch erfolgen. Eine möglichst hohe Wiederholungszahl soll einen positiven Lernprozess auslösen. Der Lernprozess kann bei den meisten Schüler/innen im Bereich des Erwerbens eingeordnet werden. D.h. dass die Bewegungsgrundmuster neu erlernt und in verschiedenen Situationen stabilisiert werden. Die Lehrperson begleitet und unterstützt den Lernprozess. Es wird überwiegend in Zweiergruppen gearbeitet. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass die Zusammensetzung immer wieder wechselt. Bilder werden lediglich für die Wurfbahnen der verschiedenen Schläge eingesetzt. Technische Elemente werden von der Lehrperson vorgezeigt. Die Schüler/innen sollen durch einzelne Bewegungshinweise des Lehrers auf die Kernelemente des Badmintonspiels aufmerksam gemacht werden. Rahmenbedingungen: Herbst, Winter, Anfang Frühling: 2. Oberstufe (8.Schuljahr), 20 SuS, in der Halle, Schläger, Shuttles, Netz, Feldmarkierungen, 4 Doppellektionen (4 90 Min.), grosse technische Unterschiede, stark leistungsheterogene Schüler/innen. Lernziele (LZ) • Die Lernenden erwerben den Oberhand-, Unterhand Clear und den Drop. • Die Lernenden sind in der Lage, sich gegenseitig zu beurteilen und lernzielorientierte Feedbacks zugeben. • Die Lernenden erwerben ein kompetitives Wettkampfgefühl für den Badmintonsport. • Die Lernenden setzen die drei Kriterien der Lauftechnik (Tempo, Position, Ausfallschritt) im Wettkampf um. Lernverfahren (LV) • Die Lernenden werden überwiegend in 2er Gruppen die vorgegebenen Übungen der LP bearbeiten. • Innerhalb dieser Übungsphasen sind die SuS frei in welcher Form des Erwerben, Anwenden, Gestalten sie sich befinden. Die Mehrheit wird sich jeweils im Erwerb befinden und später zur Anwendung übergehen. Diejenigen SuS welche die Kernelemente des Badmintons schon beherrschen, sind frei sich die Übungen ihrem Niveau entsprechend zu erschweren (Gestalten). Auch hierfür hält die LP Vorschläge bereit. • In jeder Doppellektion findet eine intensive Wettkampfaustragung statt, um den SuS die Umsetzung des Lernkontrolle (LK) • In den ersten beiden Doppelstunden erhalten die SuS lernzielorientierte Feedbacks durch ihre Mitschüler und durch die LP. • In der dritten Doppelstunde findet in der ersten Lektion eine Übungsphase statt, für die dasselbe gilt. • Anschliessend in der zweiten Hälfte findet die Prüfung in einem kompetitiven Wettkampf statt. • Die SuS bewerten mit demselben Kriterienblatt, wie die LP, ihre Mitschüler und geben diese ab. So hat die LP ihr eigenes ausgefülltes Kriterienraster und jenes der SuS. Mit diesen setzt sie am Schluss eine Note. PHZ Luzern Regelstudium im Fachbereich Bewegung und Sport (BS) Gelernten sofort in einer kompetitiven Phase zu ermöglichen. Zeitliche Gliederung 1. Doppellektion: LP gibt Lernziele und Verlauf der Lernumgebung bekannt. Es folgt ein kurzer Theorieinput zum Thema Badminton, in welchem nochmals differenziert wird zwischen Federball und Badminton (Hauptunterschied: miteinander/gegeneinander). Anschliessend wird das Handling von Racket und Shuttle aufgefrischt. Dies findet als erstes in Einzelform statt, anschliessend in Partnerform. Die Feinziele in dieser Stunde sind: Ein Gefühl für Schläger und Ball erhalten, den Ober- und Unterhand Clear erwerben und anwenden, sowie Badminton als kompetitive Sportart zu erleben. 2. Doppellektion: Repetition von Ober-, Unterhand Clear, sowie Schlägertechnik. Die nächsten Feinzeile in der 2. Doppellektion bestehen aus: Beinarbeit (Lauftechnik: Tempo, Position, Ausfallschritt), Erwerb von Ober-, Unterhand Drop und dem Verhalten am Netz. Die zweite Hälfte soll wider intensiv das kompetitive Spiel fördern. Sprich eine längere Spielperiode (Ligasystem) wird durchgeführt. 3.Doppellektion: Die letzte Doppellektion besteht aus zwei Hälften. In der ersten Hälfte wird nochmals das Gelernte repetiert und die SuS beurteilen sich an Hand des Prüfungsrasters gegenseitig. Danach erteilen sie sich Feedbacks und haben die Gelegenheit letzte Fragen zu klären. In der Zweiten Hälfte wird dann die Prüfung durchgeführt. Diese besteht aus der Bewertung seitens der LP, aber auch der SuS. So können Feedbackqualitäten der SuS evaluiert werden und gleichzeitig eine technische Note gesetzt werden. Der Ablauf ist folgendermassen: Während die Hälfte der SuS ein Ligaturnier austrägt, bewertet die Mitschüler ihren Partner an Hand der Kriterien. Die LP macht dasselbe. Am Ende der Prüfung wird im Kollektiv Badminton (Ligaturnier) gespielt und die LU so abgeschlossen. Stoffsammlung 1. Doppellektion: Teilziele: • Die SuS können die wichtigen Elemente der Schlägerführung (fester Griff am unteren Ende) und Schlagebewegung (Peitscheneffekt aus dem Ellbogen) nennen. • • Die SuS erwerben den Ober-, Unterhand Clear und wenden diesen im Spiel an. Die SuS wissen, dass Badminton (gegen einander) eine kompetitive Sportart ist und Federball (miteinander) nicht. Erwerben: Um ein Gefühlt für das Racket zu erhalten, jonglieren die Su Sand Ort und Stelle. Sprich sie setzen sich intensiv mit Racket und Shuttle auseinander, ohne strickte Vorgaben der LP und ohne kompetitive Aspekte. Diese Phase soll als Einstieg ins Thema dienen und vor allem denjenigen SuS zu gute kommen, welche seit der Primarstufe kein Racket mehr in der Hand hatten. Jedoch kann man auch fortgeschrittene SuS mit dieser Übung fordern und ihr Können abrufen. Variation: Am Schluss eine Zählung durchführen Wer schafft am meisten? Erste kompetitive Aspekte und ist motivierend. Anwenden: PHZ Luzern Regelstudium im Fachbereich Bewegung und Sport (BS) Sobald die Kernelemente der Schlägertechnik wieder erworben sind, werden sie angewandt. Dies findet in der Übung „Platzieren statt. Das heisst, zwei SuS speilen einander den Shuttle exakt zu. Dies kann wider durch Distanz der Lernpartner und Schlafformen differenziert werden, so dass jede Niveaustufe gefordert ist. Hier zeigt sich die Erwerbsform deutlich, da es sehr viel Gefühl braucht mit dem Schläger um einen exakten Pass zu spielen. Variation: Am Schluss eine Zählung durchführen Wer schafft am meisten Pässe? Erste kompetitive Aspekte und ist motivierend. Erwerben: Die SuS erwerben nun in einer zweiten Phase den korrekten Aufschlag und anschliessend die erst Schlagform Clear (Ober-, Unterhand). Die Lernpartner werden fleissig bei den Übungen gewechselt, so dass keine Monotonie entstehen kann. Variation: Jeder SuS hat drei Versuche den Shuttle in einen Ring, vor sich am Boden, zu servieren. Wer schafft am meisten? Variationen: Oben genannte können auch wieder mit einem Wettkampf verknüpft werden, wobei gemessen wird wer am meisten Wiederholungen schafft. Für gute SuS können bestimmte Bereiche nahe der Grundlinie markiert werden. Ziel genaue Punktlandung. Anwenden: Im Ligaturnier können alle die vorher erworbenen Aspekte angewendet werden. Im Ligaturnier werden der Anzahl SuS entsprechend Felder angelegt. Im Modus 2 VS 2 spielen die SuS gegeneinander. Der Sieger steigt auf, der Verlierer ab. Die Position am Ende der Spielsequenz gibt Aufschluss über das individuelle Niveau (wo steht der SuS in seiner Entwicklung). Erkennt die LP nicht die erworbenen Formen passt sie die Spielregeln so an, dass die SuS gezwungen sind die gelernten Formen anzuwenden (Clear, korrekter Aufschlag, kompetitive Spielweise). Variation: Anpassung der Spielregeln an die Teilziele. Eventuell Vereinfachungen einbauen bei einem tieferen Niveaustand der Lerngruppe. Gestalten: Ligaturnier als Chance für individuelle Bedürfnisse erkennen: • • • Gute SuS Schwierige Schlagformen bereits benützen SuS mit Problemen Vereinfachte Punkteschemas Den individuellen Gegebenheiten spielen und Formen ausprobieren 2. Doppellektion: Teilziele: PHZ Luzern Regelstudium im Fachbereich Bewegung und Sport (BS) • • • Die SuS erwerben die Lauftechnik (Tempo, Position, Ausfallschritt) im Badminton und wenden diese im Spiel an. Die SuS erwerben den Drop und wenden diesen im Spiel an. Die SuS wissen, wie man sich bei einem Netz-Duell verhält (Kurze Bälle wenn Gegner hinten, lange wenn er vorne steht). Repetition des Clears und der Schlägertechnik an Hand verschiedener Spielvarianten: Inputmöglichkeit: Hier bietet es sich passend an, nochmals auf die Kernelemente Ober-, Unterhand Clear einzugehen. Ebenfalls der Aufschlag sollte nochmal kurz thematisiert werden. SuS neigen dazu, den Aufschlag über dem Kopf (Kein Tennis!!!) abzugeben! Erwerben: Die SuS erwerben eine vorhergehende Form des Drops. Den Netzdrop. Mit dieser Kurzspielform gehen sie anschliessend in die Thematik des Netzduells. Dort werden das Verhalten und die Spielintelligenz angeeignet. Wo steht mein Gegner, wie spiele ich aufgrund seiner Position den Shuttle? Input: Stetige Inputs seitens der LP und aufmerksam machen auf die Mehrheit der Fehlerquellen (Position Handgelenk, Flugbahn der Shuttles etc.). Variation: Intern in Lernpartnerschaft Punkte zählen. Wer macht weniger Fehler? Wer mehr Punkte? Anwenden: Die SuS wenden die Thematik des Drops und Netzduells an der Endform Überkopf-Stoppball (Drop)an. Hier werden individuelle Fehlerquellen gut sichtbar für die LP und sie kann gezielt Feedbacks geben. Der Drop ist einer der anspruchsvollsten Schlagformen und sollt daher ausführlich thematisiert werden. Mehrere Übungseinheiten können den Effekt positiv verstärken. Die LP sollte selber als Modell die Technik Schritt für Schritt vorzeigen. Kernpunkte wie Körperhaltung, Schlägerhaltung und Flugbahn des Shuttles sollten gezielt herausgearbeitet werden. Variation: Punkte einbauen für korrekte Drops. Interner Wettkampf in Lerngruppe wer schafft mehr korrekte Drops? Erwerben: Als theoretischer Abschluss wird die Lauftechnik im Badminton noch thematisiert. Dafür eignet sich gut als Übung der T-Lauf. Ebenfalls kann die LP noch durch Zusatzmaterialien (Filmsequenzen, Schemas) Kernelemente herausheben. Wichtig ist, dass die SuS von einer statischen Laufweise herauskommen. Sie sind sich gewöhnt aus dem Federball, dass der Shuttle genau zu ihnen kommt. Nun ist dies anders denn es wird Badminton gespielt. Dieser kognitive Prozess muss erst vollzogen und automatisiert werden. Variation: Kurz, kurz, lang, kurz, kurz, lang etc. Ausgang ist immer das in der Mitte des Feldes (Ausganspunkt der Bewegungen). Anwenden/Gestalten: Wieder im Ligaturniermodus. Siehe oben! PHZ Luzern Regelstudium im Fachbereich Bewegung und Sport (BS) 3. Doppellektion: Teilziele: • • Die SuS können sich gegenseitig lernzielorientierte Feedbacks geben. Die SuS können im Spiel den Oberhand-, Unterhand Clear, den Drop, einen korrekten Aufschlag und die Lauftechnik anwenden. Anwenden: In der ersten Lektion können die SuS ihre erworbenen Fähigkeiten anwenden, die aus lernzielorientierten Feedbacks und den technischen Aspekten des Badmintons bestehen. Diese Phase vor der Prüfung dient letzter Korrekturen und gibt der LP eine Evaluationsmöglichkeit der Feedbackqualitäten der SuS. Diese sind von zentraler Bedeutung im Sportunterricht und sollten deshalb bestmöglich gefördert werden. Dadurch profitieren alle SuS der Klasse. Diese Phase findet in Lernpartnerschaften statt und ist von der Intensität her individuell gewählt. Das heisst, es liegt in der Eigenverantwortung der SuS, wie erst diese letzte Übungseinheit genommen wird. Variation: Die SuS wechseln die Lernpartnerschaften zwei Mal. So erhalten sie differenzierte Rückmeldungen und haben die Chance auf einen Kritikpunkt aufmerksam gemacht zu werden, welcher vorher missachtet wurde. Gestalten: • • • • • Die SuS wiederholen alte Übungen Die SuS konstruieren neue Übungen Die SuS gehen beim Feedback auf ihre individuellen Bedürfnisse ein Die SuS welche den Stoff beherrschen bringen sich persönlich an die eigne Leistungsgrenze Usw. Badminton-Prüfung (Wettkampf): Jeder der SuS sucht sich einen Lernpartner für die Bewertungsphase. Anschliessend spielt die Hälfte der SuS im Ligasystem gegeneinander. Die Spieler werden dann an Hand des Kriterienblatts durch die LP und den Lernpartner bewertet. Am Schluss gibt die SuS eine Note für Evaluationsfähigkeit der SuS und technische Umsetzung im Badminton. Diese beiden Noten ergeben einen Notenschnitt welcher als Endnote gerechnet wird. Bewertungsschema (Nach Pius Disler): Spielbeurteilung Kriterienkatalog Badminton: Schüler/-in Name: Name: Name: Name: Motorik Erfolg Fehler F F F Name/KL IIII IIII II Name: F Name: F PHZ Luzern Regelstudium im Fachbereich Bewegung und Sport (BS) O-Clear Erfolg - Fehler (Doppel) U-Clear Erfolg - Fehler (Marché) O-Drop Erfolg Fehler U-Drop Erfolg Fehler Samshes Erfolg Fehler Erzielte Punkte Erfolg Fehler Fussfehler Techn. Fehler Hinweis: Punktetabelle ist nicht an meine Stoffsammlung angepasst!! Sprich sie muss immer an Lernziele angepasst werden und ist hier als Beispiel aufgelistet. PHZ Luzern Regelstudium im Fachbereich Bewegung und Sport (BS) Kann allerdings auch als Differenzierungsmöglichkeit gesehen werden. Wer also schon einen Smash kann, hat automatisch die höhere Punktzahl und so eine bessere Note, obwohl diese Schlagform nicht als LZ für alle SuS gedacht ist. Literaturnachweis: • Pius Disler, Unterlagen aus der Vorlesung • Lehrmittel Sporterziehung Band 5, Broschüre 5 (Badminton)