Arbeitsblatt: Lebensraum Wüste Teil 7: Wege durch die Wüste

Material-Details

Unterrichtseinheit über die Wüste. Die Einheit basiert zT auf dem Buch "Was ist was? Die Wüste" und enthält pro Kapitel jeweils Infotexte, Bilder und unterschiedliche Aufträge. Die Einheit besteht aus 10 Teilbereichen. Bei den Lückentexten sind die Lösungen dabei.
Geographie
Gemischte Themen
6. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

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731
4
19.12.2013

Autor/in

Heidi Bacher
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Wege durch die Wüste Welcher Ungläubige erreichte zuerst Timbuktu? Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Erkundung der Sahara durch europäische Forscher begann, richtete sich das Interesse auch auf Timbuktu, die sagenumwobene Stadt am Nigerbogen in Mali. Arabische Kaufleute rühmten sie als Königin der Wüste. Um 1100 gegründet, war Timbuktu jahrhundertelang ein bedeutender Handelsplatz in der Sahara. Es war das Ziel vieler Karawanen und zugleich das südlichste Zentrum der islamischen Kultur in Westafrika. Der Reichtum Timbuktus machte die Stadt begehrlich; die Herrscher wechselten häufig. Die kriegerischen Tuareg hielten Timbuktu wiederholt für längere Zeit besetzt. Im Jahre 1591 wurde es schliesslich von einem marokkanischen Heer erobert und vollständig ausgeplündert. Als erster Europäer der neueren Zeit erreichte 1826 der schottische Afrikareisende Alexander Gordon Laing von Tripolis aus die für Ungläubige (Nichtmuslime) verbotene Stadt. Doch als Spion verdächtigt, wurde er auf dem Rückweg bei Arauan ermordet. Seine Aufzeichnungen gingen verloren. Zwei Jahre nach ihm machte sich der Franzose René Caillié von der Atlantikküste her auf den Weg. Er reiste allein, mit geringsten Mitteln und unter härtesten Entbehrungen. Da Cailllié nicht das Schicksal seines Vorgängers teilen wollte, verkleidete er sich als Muslim. Am 20. April 1828 kam er in Timbuktu an, und es gelang ihm, die Stadt unbehelligt zu erkunden. Nach Paris zurückgekehrt, belohnte die Geografische Gesellschaft grosszügig seine Berichte. Die wertvollsten Aufzeichnungen über Timbuktu lieferte jedoch der deutsche Forschungsreisende Heinrich Barth. Ebenfalls als Muslim verkleidet, traf Barth unter dem Namen Abd el-Kerim (Diener des Allerhöchsten) im September 1853 in Timbuktu ein und hielt sich 7 Monate in der Stadt auf. Dabei entdeckte er den Tarikh es Sudan, eine Chronik aus dem 16. Jahrhundert, in der die Geschichte einiger Völker südlich der Sahara niedergeschrieben ist. Was brachte der Bau des Sueskanals? Sehr früh schon bestand der Wunsch, vom Mittelmeer über einen künstlichen Wasserweg durch die Wüste zum Indischen Ozean zu gelangen. Den ersten Sueskanal, der den Nil mit dem Roten Meer verband, liess der Perserkönig 500 v.Chr. erbauen und eröffnen. Der Kanal verfiel aber mit dem Untergang des Perserreiches. Heute ist der Sueskanal in Ägypten die am meisten befahrene künstliche Wasserstrasse der Welt. Sie verbindet das Mittelmeer über das Rote Meer mit dem Indischen Ozean und verkürzt so den Seeweg von Europa nach Süd- und Ostasien um rund 1000 Kilometer. Der Kanal ist 161 Kilometer lang und 20 Meter tief. Er verläuft durch die Wüste Tih und trennt den afrikanischen Kontinent von der schon zu Asien gehörenden Halbinsel Sinai. Die Schiffe zahlen für die Durchfahrt. Trotz der hohen Keine Fata Morgana – das Schiff fährt auf Gebühren ist die Fahrt durch den Sueskanal wesentlich dem Sueskanal mitten durch die Wüste. vorteilhafter als die lange Seereise um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas. Täglich passieren etwa 60 Schiffe den Kanal. Ägypten erwirtschaftet dadurch rund eine Milliarde Dollar im Jahr, was für ein Land, das hauptsächlich von Wüsten beherrscht wird, sehr bedeutungsvoll ist. Gibt es Autopisten durch die Sahara? Wüsten sind ihrer Natur nach eher verkehrsfeindlich. Das hat die Menschen jedoch nicht abgehalten, schon frühzeitig Wege durch die Wüsten zu suchen, um Handel zu treiben oder um Gebiete zu erobern. Jahrhundertelang vollzogen sich der Warentransport und die Pilgerreisen nach Mekka auf dem Rücken der Kamele. Heute hat das Auto die Dromedare weitgehend abgelöst. Die Saharastaaten beschlossen 1964, eine moderne Autostrasse quer durch die Sahara zu bauen, um den Handel zwischen den afrikanischen Ländern zu erleichtern. Diese Transsahara-Strasse ist 400 Kilometer lang. Sie führt von Algier am Mittelmeer auf dem alten Karawanenweg durch die Wüste südwärts nach Mali und Niger. Von dort geht die Strasse weiter in die nigerianische Hauptstadt Lagos am Atlantik. Die Strecke von Algier nach Tamanrasset im Ahaggar-Massiv mitten in der Sahara, für die man früher mit dem Auto auf beschwerlicher Route mehr als eine Woche benötigte, kann auf der Transsahara-Strasse in nur drei Tagen zurückgelegt werden. Dadurch verringern sich die Transportkosten für algerische Erdölprodukte in Länder südlich der Sahara etwa um die Hälfte. Umgekehrt gelangen auch Schlachtvieh, Gemüse, Datteln oder Erdnüsse bedeutend schneller zu den Märkten in Nordafrika. Viele entlegene Oasen befreite die moderne Wüstenstrasse aus ihrer ehemals isolierten Lage. Grosse Bedeutung kommt der neuen Transsahel-Strasse zu. Sie ist 4842 Kilometer lang und führt vom Senegal bis zum Tschad und verbindet so alle Länder der Sahelzone miteinander. Über Sudan wird sie weitergeführt bis zum äthiopischen Hafen Massaua. Die Transsahara- und Transsahel-Strasse