Arbeitsblatt: Mumifizierung

Material-Details

2 Merkblätter zur Mumifizierung und zum Totengericht
Geschichte
Altertum
6. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

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1514
17
14.01.2014

Autor/in

Heidi Schimpl


Land: Österreich
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Tod im alten Ägypten Geheimnisse der Mumien Vor viertausend Jahren waren die alten Ägypter das zivilisierteste Volk der Erde. Während die meisten Menschen noch in Höhlen schliefen und wilde Tiere jagten, bauten die Ägypter Häuser, kannten Landwirtschaft, Medizin und auch schon Schulen. Bei Untersuchungen mit Röntgenaufnahmen und Bluttests fanden Wissenschaftler nicht nur heraus, wie die Ägypter ihre Toten konservierten, sondern auch, wie sie aussahen, was sie aßen und wie sie starben. Die Röntgenbilder zeigen, dass viele Ägypter an Karies und Zahnfleischschwund litten. Die Bilder zeigten außerdem, dass sie an Krankheiten litten, die es noch heute gibt: Kinderlähmung, Arthritis und Rheuma. Die meisten Ägypter wurden 35 bis 40 Jahre alt. Sie kannten viele Medikamente, doch nichts, was die Parasiten- winzige Pflanzen und Tiere, die im Nil lebten- töten konnte. Denn die meisten erkrankten an ihnen. Sie schluckten sie herunter, wenn sie Wasser aus dem Nil tranken. Wie man ewig lebt – Das Totengericht Die alten Ägypter glaubten an ein Weiterleben nach dem Tod. Das Land der Toten lag nach ihrer Vorstellung dort, wo die Sonne versank. Im Jenseits musste der Tote vor einem Totengericht erscheinen, das aus dem Gott Osiris und 42 Richtern bestand. Der Tote schilderte dem Gericht sein Leben. Auf einer großen Waage wurden Schuld oder Unschuld des Toten geprüft. Es wurden sozusagen die guten und die schlechten Taten gegeneinander abgewogen. Auf einer Schale lag eine Feder der Göttin Maat und auf der anderen Schale das Herz des Toten. Blieben die Schalen im Gleichgewicht, so hatte der Tote die Probe bestanden und konnte ein sorgenfreies Leben im Jenseits führen. Senkte sich aber die Waagschale in Folge der Schuld (Herz zu schwer), so wurde er von einem Ungeheuer verschlungen. Der Gott Thot schreibt das Urteil auf. Für das Weiterleben nach dem Tod brauchte der Mensch nach der Vorstellung der Ägypter auch seinen Körper. Leider verwesen innere Organe, und die Haut fällt von den Knochen. Die Ägypter fanden heraus, dass sich die Toten am besten halten, wenn sie mumifiziert, also ausgetrocknet werden. Ihr Wüstenklima war ideal für diese seltsame Kunst, die sie fast 3 000 Jahre lang ausübten. Für die meisten Leute war die Mumifizierung allerdings zu teuer, so konnten sie sich nur im trockenen Wüstensand begraben lassen. Wie man mumifizierte Die Mumifizierung dauerte etwa 70 Tage. Priester führten sie durch. Zuerst musste man der Leiche das Hirn mit einem Haken durch die Nase ziehen. Dann wurden die inneren Organe durch einen seitlichen Schnitt am Körper entfernt. Nur das Herz wurde nicht entnommen. Es blieb im Körper, damit der Gott Anubis (Schutzgott der Toten) es wiegen konnte. Anschließend wurde die Leiche in Natron, einer salzhaltigen Substanz, eingelegt und zum Trocknen vierzig Tage liegengelassen. War die Leiche einbalsamiert und trocken, wirkte sie schlaff und leblos. Daher füllte man Sägespäne in sie, damit sie lebendiger wirkte. Dann wusch man den Toten mit Wein und Gewürzen, bestrich ihn mit Harz, damit die Haut weich blieb, wickelte ihn in Bandagen und ließ ihn 30 Tage liegen. Für die Bandagen wurden mehrere hundert Meter Leinen gewickelt. Zwischen die Leinenstreifen schob man Amulette und Schmuck aus Gold und Edelsteinen, um böse Geister abzuwehren. Das wichtigste Amulett war ein Skarabäus, ein heiliger Käfer (Sinnbild der Wiedergeburt). Eine lebensechte Maske wurde der Mumie aufs Gesicht gelegt. Schließlich brachte man die Mumie der Familie zur Bestattung zurück. Manche Mumien haben heute noch ihr Haar, Finger- und Zehennägel und sogar ihre Augenlider. Grabbeilagen Die einbalsamierte Mumie legte man in einen Sarg. Oft malte man das Auge des Horus au ßen auf die Seite des Sargs, damit die Mumie nach draußen sehen konnte. Dieser Sarg wiederum kam in einen mächtigen Steinbehälter, den so genannten Sarkophag. Die inneren Organe wurden getrocknet, in Leinen gewickelt und zur Beisetzung neben der Mumie in Urnen gelegt, die man Kanopen nennt. Die Ägypter glaubten, sie könnten auch nach dem Tod noch essen und trinken, lesen und herumlaufen. Die kleinen Holzfiguren, die man mit den Mumien bestattete, sollten dem Toten später als Sklaven dienen. Das ägyptische Totenbuch war eine Sammlung von Zaubersprüchen, die auf Papyrus geschrieben waren. Man legte es mit ins Grab, damit es der Mumie auf ihrer Reise half.