Arbeitsblatt: Majorz / Proporz

Material-Details

Erläuterungen mit Beispielen
Geschichte
Politik
klassenübergreifend
6 Seiten

Statistik

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1037
10
23.02.2014

Autor/in

ulixes (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Stimmzettel zu den Abstimmungen vom 22.09.13 Beispiel eines Wahlzettels der Nationalratswahlen 2011 1 Majorz- und Proporzwahlen (Golay, Vincent: Schweiz in Sicht, Zürich 2013. Erläuterungen zu den Seiten 24-27) Beispiele zur Majorzwahl () Erkläre folgende Begriffe: Absolutes Mehr: . . Relatives Mehr: . . Beispiel 1: Der Kanton Uri hat aufgrund der geringen Bevölkerungszahl des Kantons nur einen Nationalratssitz zur Verfügung. Der Nationalratskandidat wird in diesem Kanton per Majorzwahlsystem gewählt. Nach welchem Wahlverfahren wird in den meisten Kantonen der Schweiz der Nationalrat gewählt? . 1. Wahlgang: Für die Wahl des Nationalrats im Kanton Uri haben sich vier Schweizer Bürger zur Wahl gestellt. Gesamthaft sind 10000 Stimmen eingegangen, mit folgender Verteilung: Wählerstimmen: 3900 3100 1500 1100 Aus dem ersten Wahlgang scheinen nur 9600 und nicht 10000 Stimmen gezählt zu haben. Was könnte mit den restlichen 300 Stimmen passiert sein? . . 2 Weshalb kommt es nun zu einem zweiten Wahlgang? . . Wie viele Stimmen sind in diesem Beispiel nötig, damit ein Kandidat direkt im ersten Wahlgang ins Bundeshaus ziehen kann? . 2. Wahlgang: Im zweiten Wahlgang gehen nur noch 9000 Stimmen ein, mit folgender Verteilung: Wählerstimmen: 4100 3300 1300 Als Sieger der Wahl geht Herr H. S. hervor. Nenne mögliche Gründe, warum nur noch drei Personen an der Wahl teilnahmen. . . Weshalb hat Herr H. S. die Wahl gewonnen obwohl er nicht das absolute Mehr besass? . . 3 Beispiel 2: Im Kanton Aargau finden Regierungsratswahlen statt. Der Regierungsrat zählt 5 Mitglieder. Über wie viele Stimmen verfügen Sie als Wähler bei dieser Wahl? . 1. Wahlgang: Für die Wahl des Regierungsrats des Kantons Aargau haben sich 8 Schweizer Bürger zur Wahl gestellt. Von den 400‘000 Wahlberechtigten, nehmen 50% an der Wahl teil. Die Wähler geben insgesamt 600‘000 gültige Stimmen ab. Wie kommt es zu einer solch hohen Zahl an Stimmen? . . . Die Kandidaten benötigen wie zuvor das absolute Mehr. Dieses berechnet sich bei mehreren Sitzen wie folgt: Die Anzahl gültiger Stimmen (600‘000) Anzahl zu vergebene Sitze (5) Wählerstimmen: 50‘000 45‘000 55‘000 50‘000 110‘000 130‘000 95‘000 40‘000 Vereinzelte Stimmen für verschiedene Kandidaten: 25‘000 Umkreise jene Kandidaten, welche bereits im 1. Wahlgang gewählt wurden. Im 2. Wahlgang wird wiederum das relative Mehr angewendet. Nenne einen Nachteil dieses Systems: 4 Beispiele zur Proporzwahl () Jedem Kanton steht eine festgelegte Zahl an Nationalratssitzen zur Verfügung. Die Anzahl Nationalratssitze eines Kantons ergibt sich aus seiner Der Nationalrat oder auch der Grosse Rat des Kantons Aargau wird mit Hilfe des Proporzwahlverfahrens gewählt. Beispiel: Alle vier Jahre finden in der Schweiz Nationalratswahlen statt. Dabei erhielten die Stimmbürger einen Block mit einer Liste von Namen jeder Partei, auf welcher die Kandidaten stehen. Auf der Liste befinden sich genauso viele Namen oder leere Felder wie die Anzahl Sitze, die der Kanton im Nationalrat einnimmt. Da dem Kanton Aargau 15 Sitze zur Verfügung stehen, finden sich auf der Liste jeder Partei 15 Namen. Links ein Beispiel des Kanton Berns: Bern hat 26 Sitze zur Verfügung, daher befinden sich 24 Namen und 2 leere Felder auf der Parteiliste Der Wähler muss sich nun für die Liste einer Partei entscheiden und kann diese bearbeiten. Dabei hat er eine Vielzahl von Möglichkeiten: Er kann die Liste unverändert lassen. Auf diese Weise erhält jeder Kandidat auf der Liste eine Stimme. Kumulieren: Sie können einen Namen durchstreichen und ihren Favoriten ein zweites Mal aufführen. Dadurch erhält dieser zwei Stimmen. Panaschieren: Sie können einen Namen auf einer Parteiliste durchstreichen und ihn durch einen Namen aus der Liste einer anderen Partei erset zen. Alle auf der Liste erhalten eine Stimme. eigene Liste erstellen: Sie können eine eigene Liste mit Namen erstellen, auf welcher sie einen Parteinamen angeben oder nicht. Sie dürfen allerdings als Aargauer wiederum nicht mehr als 15 Namen aufschreiben. 5 Schauen Sie sich das Beispiel eines Wahlzettels auf Seite 1 an. Was fällt Ihnen auf? . . . Die Auszählung der Stimmen nach dem Proporzwahlverfahren erfolgt bei der Nationalratswahl in zwei Schritten. Beispiel aus den Nationalratswahlen des Kantons Aargau 2011: Schritt 1: 180‘000 ausgefüllte, gültige Listen wurden abgegeben. Dabei wurden die Listen in folgendem Verhältnis eingeworfen (gerundet): Die Liste der SVP wurde 63‘000 mal eingeworfen Die Liste der SP wurde 33‘000 mal eingeworfen Die Liste der FDP wurde 21‘000 mal eingeworfen Die Liste der CVP wurde 19‘000 mal eingeworfen Die Liste der Grünen wurde 10‘000 mal eingeworfen Die Liste der BDP wurde 10‘000 mal eingeworfen Die Liste der GLP wurde 10‘000 mal eingeworfen Die Liste der EVP wurde 5‘000 mal eingeworfen Aufgrund der Anzahl an Listenstimmen wird nun festgestellt, wie viele Sitze jede Partei von den insgesamt 15 Sitzen des Kantons Aargau im Nationalrat erhalten soll. Die SVP erhalten 6, die SP 3 und die FDP 2 Sitze. Die CVP, die Grünen, die BDP und die GLP erhalten je einen Sitz. Die EVP geht leer aus. Schritt 2: Nachdem festgestellt worden ist, wie viele Sitze jeder Partei zur Verfügung stehen erhalten jene Kandidaten mit den meisten Stimmen auf einer Parteiliste einen Sitz. Es gibt keinen zweiten Wahlgang. Beispiel: Die 6 Kandidaten auf der Liste der SVP mit den meisten Stimmen dürfen in den Nationalrat nach Bern. Die restlichen haben verloren. Nenne einen Vorteil dieses Systems: 6 7