Arbeitsblatt: Memory Zuckergeschichte

Material-Details

Ein Memory zur Zuckergeschichte
Biologie
Oekologie
5. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

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10.05.2014

Autor/in

Dome (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Zucker-Geschichte-Memory Honig und süsse Pflanzensäfte waren die ersten zuckerhaltigen Nahrungsmittel der Menschen. 2000 v. Chr. Zuckerrohr stammt wahrscheinlich aus der Südsee, wo es schon 15000 Jahre vor Christus als Proviant auf Bootsfahrten mitgenommen wurde. 15000 v. Chr. 600 v.Chr. 327 v. Chr Die Perser entwickeln 600 vor Christus eine interessante Methode der Zuckergewinnung, deren Form bis heute erhalten ist. Sie geben den heissen Zuckerrohrsaft in ein umgedrehtes, kegelförmiges Gefäss mit einem Loch in der Spitze. Durch diese Spitze läuft der nicht zuckerhaltige Sirup ab während im Kegel der Zucker auskristallisiert. Nun dreht man den Kegel um und heraus fällt ein Zuckerhut! Indien gilt als Ursprungsland des süssen Grases. Zu welchem Zeitpunkt die Inder mit dem Anbau von Zuckerrohr begonnen haben und ab wann sie kristallisierten Zucker herstellen konnten, ist unbekannt. Erste Aufzeichnungen über das Zuckerrohr sind vom Indienfeldzug Alexanders des Großen 327 v.Chr. erhalten. Sein Admiral berichtet von einem indischen Rohr, das Honig ohne Bienen gibt. Im Mittelalter kostete Zucker ein Vermögen. So tauschte man um 1370 zwei Mastochsen für ein Kilo Zucker. Von Indien aus verbreitet sich der Zuckerrohranbau nach China, Persien, Ägypten und Syrien. Europäische Kreuzfahrer entdecken um 1100 in der Nähe von Tripolis das Zuckerrohr. Weißes Salz oder nach seinem Ursprungsland Indisches Salz nennen sie ihre Entdeckung. 1100 Mit den Kreuzrittern wird 1100 nach Christus Zucker auch in Mittel- und Nordeuropa bekannt, wo er sich bei Königen und Fürsten schnell grosser Beliebtheit erfreut. 1100 1205 1494 In Deutschland verbreitet erst die Liebeslyrik der Minnesänger allmählich die Kunde vom süssen Stoff. Erstmals erwähnt wird Zucker in Wolfram von Eschenbachs Parzival. Zucker ist im Mittelalter ebenso rar wie begehrt. Der zermahlene Zucker wird im Herstellerland in trichterförmige Gefässe, so genannte Zuckerhüte, gefüllt. Zuckerhüte zu besitzen, ist in dieser Zeit ein Privileg der Reichen. Christoph Kolumbus bringt auf seiner zweiten Reise nach Amerika das Zuckerrohr aus Europa mit. Zahlreiche Zuckerplantagen, die den Sklavenhandel vorantreiben, entstehen in den neuen Kolonien. Die Schiffe, die den Zucker nach Europa liefern, bringen auf der Rückreise neue Sklaven für die Arbeit auf den Plantagen mit. Vom 16. bis 18. Jahrhundert gilt Zucker als wichtigstes Handelsgut auf dem neu entstandenen Weltmarkt. 1664 1747 1791 Die begehrte Süssigkeit gilt als Statussymbol des Adels. Die polnische Königshochzeit in Warschau geht als ausserordentliches Erlebnis in die Zuckergeschichte ein. Zwei Riesenzuckerhüte von je 3,30 Meter Höhe zieren die Tafel. Der Grund für diesen Lebensstil erklärt sich aus der Herkunftsstadt der jungen Königin: Paris. Die Zuckerextravaganzen gelten zu dieser Zeit in Prunk und Verschwendungssucht als unübertreffbar. Das 18. Jh. gilt als das Geburtsjahr des Rübenzuckers in Europa. Der Chemiker Marggraf entdeckt in Berlin den Zucker in der Rübe. Er stellt fest, dass zwischen dem weissen Rüben- und dem Rohrzucker kein chemischer Unterschied besteht. Den Zucker gewinnt er mittels Alkohol aus den Rüben. Ein Verfahren, das wegen seiner Kostspieligkeit für die industrielle Verwertung nicht in Betracht kommt. Am 23. August des Jahres 1791 kommt es zum Sklavenaufstand auf der von Spaniern und Franzosen besetzten Antilleninsel San Domingo, Hauptzuckerlieferant des europäischen Kontinents. Ein Zuckermangel stellt sich ein, der die Preise in der ganzen Welt sprunghaft ansteigen lässt. England verstärkt in der Folgezeit in Kuba und Jamaika den Zuckerrohranbau und nimmt bald eine Monopolstellung im Weltzuckerhandel ein. Kurz nach 1800 produziert Franz Carl Achard im heutigen Berlin-Kaulsdorf den ersten Rübenzucker. Er pflanzt Rüben und untersucht den Einfluss der Sonne und des Regens auf die Bildung von Zucker. Seine Analysen ergeben, dass die weisse Rübe den meisten Zucker enthält. Bald entsteht die erste Rübenzuckerfabrik der Welt. 1801 1806 1806 erlässt Napoleon I. die Kontinentalsperre. Handel mit England wird untersagt und den britischen Schiffen verboten, Häfen des Kontinents anzulaufen. Dieses Edikt fördert die Anfänge der Rübenzuckergewinnung in Europa, da es den Kontinent vom Kolonialzucker abschneidet. Die Rübenzuckerindustrie entsteht. Zucker, vormals nur etwas für Begüterte, ist von nun an für jedermann erschwinglich. Der erste Würfelzucker der Welt, erfunden von Jacob Christoph Rad, war mit roter Lebensmittelfarbe eingefärbt, weil seine Frau sich beim Herausbrechen aus den üblichen Zuckerhüten den Finger verletzt hatte und ihren Mann daraufhin bat, gleich kleinere Zucker-Portionen herzustellen. Er erfand die Würfelzuckerpresse, stellte die ersten Würfelzucker her. 1840 Der Markt für Rübenzucker boomt. Überall entstehen Zuckerfabriken. Rübenzüchtern gelingt es, den Zuckergehalt der Rüben deutlich zu steigern. Auch in Anbau und Produktion gibt es Fortschritte. Der Zuckerverbrauch der Bevölkerung steigt. Zwar sinken die Staatseinnahmen, die man bisher mit Zöllen auf importierten Rohrzucker kassierte. Dafür werden die Rüben, später auch der Rübenzucker besteuert. Knapp vor 1900 wird die Zuckerfabrik Aarberg gegründet und ein Jahr später erstmals Zucker in Aarberg produziert. 1850 1898 1874 1945 Zucker wird zu einem deutschen Exportschlager. Über den Hamburger Hafen werden 12000 Tonnen Zucker exportiert; zwölf Jahre später sind es bereits 660000 Tonnen. Innerhalb weniger Jahrzehnte hat sich der Zucker aus Rüben zu einem starken Konkurrenten für den Zucker aus Rohr entwickelt. Hamburg, über 200 Jahre lang der wichtigste Einfuhrhafen für Kolonialzucker, ist nun Exporthafen für Rübenzucker. Was wäre die Welt ohne Zucker? Diese Frage gewinnt in den Not- und Hungerjahren während und nach den beiden Weltkriegen alltägliche Bedeutung. Zuckerkarten sind ein begehrtes Zahlungsmittel. Viele, die keine haben, scheuen nicht die Mühe und kochen und pressen den begehrten Zuckersirup eigenhändig aus den Rüben. Zehntausende rettet der selbst gekochte und gehamsterte Sirup vor dem Verhungern. Rund ein Drittel der Weltzuckerproduktion wird aus Zuckerrüben gewonnen. Aber nicht nur in Europa, auch in vielen Gebieten Afrikas, Asiens, Nord- und Südamerikas hat die Rübenzuckerfabrikation Fuss gefasst. Ohne Zucker wäre die vollwertige Ernährung der Weltbevölkerung bis heute nicht möglich 2000