Arbeitsblatt: Pro und Kontra Tierversuche

Material-Details

Argumente und Fakten zum Thema Tierversuche
Deutsch
Anderes Thema
8. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

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02.02.2014

Autor/in

Sarah Hauswirth
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

VorTeile voN TierversucheN Tierversuche werden heute sehr oft mit Grausamkeit verbunden. Allerdings gibt es auch Harmlose. Auf jeden Fall bringen sie dem Menschen Nutzen, auch wenn dies, ohne Zweifel, zumeist mit dem Leiden der Tiere verbunden ist. Es ist aber schon zu grossen Verbesserungen und zur Einsicht der Wissenschaftler gekommen. Vorteile an Tierversuchen zieht der Mensch in erster Linie in der Entwicklung von Medikamenten und Operationstechniken. Außerdem werden diese Tests nur genehmigt, wenn der Stoff in absehbarer Zeit Verwendung als Medikament findet. Neuerdings werden Versuche an Tieren auf CD-ROM gespeichert und können dann Tausenden von Medizinstudenten, etc. am Computer vorgeführt werden. Sie bringen uns Erkenntnisse und helfen uns Hypothesen zu überprüfen. Jedoch ziehen wir unsere Vorteile nicht unbedingt jedes Mal aus dem Leiden der Tiere. Man behilft sich mit den natürlichen Instinkten mancher Tiere, um aus ihrem Verhalten Schlüsse zu ziehen z.B. welche Nistkästen man braucht um sie für bedrohte Vogelarten bewohnbar zu machen. Manchmal sogar überlebensnotwendige Tötungen von Tieren sind beispielsweise Schweine, die ihre Niere oder ihr Herz einem verunglückten Autofahrer spenden. Auch zu entschuldigen sind Versuche von auszubildenden Chirurgen, Ärzten etc. die ihr, dadurch gewonnenes, Wissen, dem Lindern von Schmerzen oder sogar dem Überleben eines Menschen widmen. Weitere sehr lobenswerte Tests, sind diejenigen, in denen die Schonung unserer Umwelt zugutekommt. Beispiele hierfür sind, Versuche an Fischen durchzuführen, um damit die Reinigungsqualität in Kläranlagen zu überprüfen. Oder biologische Schädlingsbekämpfer sowie Pflanzenschutzmittel zu entwickeln und erproben. Auch werden moderne Gentherapien getestet, die eine Hoffnung für Millionen von Menschen darstellen. Massenvernichtungs- und/oder Kriegswaffen werden an Tieren getestet, um später verletzte Soldaten behandeln zu können, falls diese mit irgendwelchen biologischen Waffen in Berührung kamen. In welchen Bereichen werden Tierversuche durchgeführt? Diese Aufstellung gibt einen ungefähren Überblick darüber, in welchen Bereichen die Methode des Tierversuchs angewandt wird: Medizinische und biologische Grundlagenforschung Entwicklung, Erprobung und Wirksamkeit von Arzneimitteln Schädlichkeits- und Verträglichkeitsprüfungen von chemischen Substanzen des täglichen Bedarfs, wie Reinigungsmittel, Farben, Lacke usw. sowie Industriechemikalien Schädlichkeits- und Verträglichkeitsprüfung von Kosmetika und Körperpflegemittel Giftigkeitstests von Schädlings-Bekämpfungsmitteln Erkennung von Umweltgefährdungen, z.B. Abwassertests Gentechnik Aus-, Fort- und Weiterbildung Militär Herstellung von Impfstoffen und Seren Überprüfung jeder Produktionseinheit von Impfstoffen Aufbewahrung von Viren, Bakterien und Parasiten, um diese Organismen für Forschungszwecke dauerhaft zur Verfügung zu haben Diagnostik verschiedener Menschen- und Tierkrankheiten Versuche zur Erhöhung der Leistung (mehr Milch, Eier, Fleisch) und zur Anpassung der landwirtschaftlich genutzten Tiere an die Massentierhaltungssysteme Tierversuche in der Schweiz Jedes Jahr werden in der Schweiz rund 700.000 Tiere in Tierversuchen verwendet. Anfang der 80er Jahre waren es noch 2 Millionen. Der Rückgang ist eine Folge der Tierschutzgesetzgebung: In der Schweiz dürfen nur Versuche an Tieren durchgeführt werden, wenn sie absolut nötig sind. Die Schweiz hat eine der umfassendsten Tierschutzgesetzgebungen weltweit und der Bereich Tierversuche ist besonders strikte geregelt: Jeder einzelne Tierversuch wird von einer kantonalen Tierversuchskommission begutachtet. Die Forschenden müssen aufzeigen, dass der Nutzen für die Gesellschaft grösser ist als das Leiden der Tiere, und dass es keine Alternativmethoden gibt. Forschende müssen in der Schweiz so wenige Tiere wie möglich einsetzen und dies so schonend wie möglich. Dies ist das so genannte 3R-Prinzip: reduce, refine, replace (reduzieren, verfeinern, ersetzen). Schwierig bleibt jedoch der komplette Ersatz von Tierversuchen: die Ersatzmethoden müssen nicht nur wissenschaftlich funktionieren, sondern auch international Anerkennung finden. Die In-vitro- Forschung (in vitro steht für „im Reagenzglas) hat sich in den letzten Jahren zu einem eigenen Wissenschaftszweig mit einer ungeahnten Vielfalt an Möglichkeiten, Erkenntnisse an schmerzfreier Materie zu gewinnen, entwickelt. Und das Potential ist längst noch nicht ausgeschöpft. Ein großer Teil der Tierversuche kann schon heute durch solche modernen Systeme, wie z.B. Zellkulturtechniken, ersetzt werden. Das zögerliche Anwachsen von alternativen Methoden liegt vor allem an mangelnden Fördermaßnahmen von Seiten der EU und der nationalen Politik. Lies die folgeNdeN AussageN uNd überlege, was diese wohl bedeuTeN köNNTeN. Der für den Menschen tödliche Knollenblätterpilz mit seinen verschiedenen Toxinen wird vom Kaninchen, Hasen und verschiedenen Nagetieren gut vertragen. Auch Wiederkäuer sind gegen das Gift ziemlich resistent. Der aus unserem Speiseplan nicht wegzudenkende Saft der Zitrone mit seiner verdauungsfördernden Wirkung ist für Katzen höchst giftig. Die für den Menschen gut schmeckende und gutverträgliche Petersilie ist für Papageien tödlich, nicht aber für alle Arten. Die Blausäure (als Salz Cyankali genannt) ist für den Menschen so giftig, dass er schon beim Einatmen der Dämpfe dieser Substanz sterben kann. Schafe, Kröten, Stachelschweine und andere Tierarten vertragen große Mengen dieses Giftes ohne Problem. Auf Mensch und Hund wirkt Morphium beruhigend, schlaffördernd und schmerzstillend. In hohen Dosen ruft es dagegen bei der Katze unkontrollierbare Erregungserscheinungen hervor. Die Menge Opium, an der ein Menschsterben würde, verträgt das Stachelschwein ohne jede Reaktion. Das sich in Konserven entwickelnde und für den Verbraucher hochgiftige Botulinus- Gift zeigt bei der Katze kaum toxische Wirkung. Für die Maus wiederum ist es eines der schnellstwirkenden tödlichen Gifte. Der Methylalkohol, an dem schon Tausende erblindeten, hat für die üblichen Labortiere keine schädlichen Folgen, auch keine Reaktion am Auge. Der Mangel an Vitamin in der Nahrung führt beim Menschen, bei den meisten Primaten und beim Meerschweinchen, zum Tod durch Skorbut. Hunde, Katzen, Hamster, Ratten, Mäuse und viele andere Tiere können das Vitamin im eigenen Körper produzieren und kommen so lebenslang ohne jegliche Vitamin-C-Zufuhr aus. Hundert Milligramm Scopolamin bleiben bei Hund und Katze ohne Wirkung; fünf (5!) Milligramm sind für den Menschen tödlich. Unter Berücksichtigung ihres Gewichtes vertragen diese Tiere somit ohne jede Reaktion das Vierhundertfache der für den Menschen tödlichen Dosis. Insulin ruft bei Kaninchen, Hühnern und Mäusen Missbildungen hervor; beim Menschen wurden diese Folgen bisher nicht beobachtet. Bei der Behandlung von epilepsiekranken Menschen stehen heute ca. 15 medikamentöse Wirkstoffe zur Verfügung. Davon können zur Behandlung der Epilepsie des Hundes nur Kalium-Bromid und Phenobarbital eingesetzt werden, die anderen Substanzen werden beim Hund extrem rasch abgebaut, wirken anfallsfördernd statt anfallshemmend, verursachen Leberschäden, Mikro-Löcher im Gehirn oder sonstige massive Probleme. Klebe das BlaTT iNs DeuTschhefT uNd halTe deiNe GedaNkeN dazu schrifTlich fesT. Der MeNsch isT keiNe Maus Falsche Versprechungen der tierexperimentellen Forschung Schlagzeilen wie »Erstmals Affen von Diabetes geheilt« rauschen immer wieder durch die Medien. Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche hinterfragt, was Jahrzehnte später aus den Heilsversprechen geworden ist und ob Tierversuche wirklich sinnvoll sind, um menschliche Krank-heiten zu ergründen. Tierversuche werden von manchen Kreisen als notwendig bezeichnet, um menschliche Krankheiten verstehen oder gar heilen zu können. Zahlreiche Fakten belegen jedoch, dass die tierexperimentell ausgerichtete Forschung auf ganzer Linie versagt. Nach Angaben der Amerikanischen Gesundheits-behörde kommen 92% der potentiellen Arzneimittel, die sich im Tierversuch als wirksam und sicher erwiesen haben, nicht durch die klinische Prüfung, entweder wegen mangelnder Wirkung oder wegen unerwünschter Nebenwirkungen. Von den zugelassenen Wirkstoffen ist einer aktuellen kanadischen Studie zufolge für rund ein Viertel wahrscheinlich, dass schwere Risiken bekannt werden, die zu Warnhinweisen oder Marktrücknahmen führen. Anhand verschiedener Beispiele aus der medizinischen Forschung führt der Ärzteverein vor Augen, dass Tierversuche neben der ethischen Unvertretbarkeit auch wissenschaftlich in die Irre führen. So werden seit über 100 Jahren Mäuse als »Modell« für die Erforschung der Multiplen Sklerose verwendet. Da die Tiere die Krankheit von Natur nicht entwickeln, werden die Symptome simuliert, indem Gehirngewebe in Mäuse injiziert wird, was zu einer Abwehr gegenüber dem eigenen Nervengewebe führt. Fortschrittlichere Forscher erkannten 2002, dass das Mausmodell »ein unglücklicher Fehler ist, der vielmehr auf Glaube basiert als auf Wissenschaft«. Einer Studie aus den 1970er Jahren zufolge wurden weltweit schätzungsweise 500.000 Substanzen als potentielle Krebsmedikamente getestet, standardmässig im Tierversuch. Dieses Programm wies nach Angaben des Jahresberichts des Nationalen Krebsinstituts in den USA aus dem Jahr 1974 jedoch nur eine Erfolgsquote von 0,0001% auf und bezogen auf den Menschen entpuppte es sich als nutzlos. Um Depression zu ergründen, werden Ratten einzeln in ein mit Wasser gefülltes Gefäss gesetzt. Eine Ratte, die nicht mehr weiter schwimmt und sich treiben lässt, wird als depressiv gewertet. Beispiele wie diese zeigen, wie absurd das System Tierversuch ist. Es ist ethisch inakzeptabel und aus wissen-schaftlicher Sicht nicht geeignet, die Ursachen menschlicher Erkrankungen zu erforschen und Therapien zu entwickeln. »Solange sich die medizinische Forschung auf Tierversuche stützt, wird es auch weiterhin falsche Heilsversprechungen und folgenschwere Medikamenten-Skandale geben«, erläutert Dipl.-Biol. Silke Bitz, Autorin der Broschüre und Sprecherin der Ärztevereinigung. Schreibe den folgenden Text in dein Deutschheft ab. MeNsch isT NichT gleich MeNsch Tierversuch können keine Aussage über die Reaktion und Verträglichkeit einer unbekannten Substanz beim Menschen machen. Selbst der Mensch unterscheidet sich innerhalb seiner Herkunft und genetischen Anlagen erheblich, weshalb er auch stark unterschiedlich auf äussere Reize reagiert. FaziT Anhand dieser Beispiele, die sich beliebig fortsetzen liessen, soll aufgezeigt werden: Keine Substanz ist grundsätzlich giftig, sondern jede Substanz vergiftet nur bestimmte Tierarten, beziehungsweise nur ab bestimmten Dosen. Man kann daher mit Tierversuchen beweisen, was man will, und ebenso das Gegenteil. Wenn man die passende Tierart wählt, kann man ein Medikament je nach Belieben als harmlos oder als giftig, als wirksam oder als nutzlos hinstellen. Der Tierversuch ist eine unwissenschaftliche Methode, ein methodologischer Irrtum; und eine Wissenschaft, die sich auf eine falsche Methodologie stützt, kann nur eine schlechte Wissenschaft sein!