Arbeitsblatt: Erörterung

Material-Details

Aufbau einer Erörterung
Deutsch
Textverständnis
10. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

127661
859
8
06.02.2014

Autor/in

Ramona Baumgartner
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Aufgaben zur Argumentation 1. Lesen Sie folgenden Aufsatz eines Jugendlichen. 2. Erstellen Sie eine Liste der Argumente, die der Jugendliche anführt, und ordnen Sie diese nach verschiedenen Gesichtspunkten. Die Kriminalität bei Jugendlichen nimmt immer mehr zu. Worin liegen die Ursachen? Gibt es Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen? „Die Jugendkriminalität in Deutschland steigt! Solche und ähnliche Schlagzeilen kann man immer wieder in Zeitungen lesen. „Rocker schlagen Passanten tot!, lautete vor kurzem die Schlagzeile der Süddeutschen Zeitung. Wie werden junge Menschen zu Kriminellen? Oft hängen die Ursachen mit der Situation zusammen, in der der Einzelne steht. Eine sehr grosse Rolle spielt die seelische und charakterliche Veranlagung des Einzelnen. Manche Jugendliche trauen sich selten etwas zu. Schon von Kindheit an sind sie von Eltern, Lehrern und Mitschülern als Sündenböcke oder gar als Versager abgestempelt worden. Das wirkt sich natürlich auf die schulischen und beruflichen Leistungen negativ aus. Verstärkung und Selbstbestätigung wird dann im kriminellen Bereich gesucht und oft gefunden. Nicht selten spielt auch der Zwang einer Clique eine grosse Rolle. So lassen z. B. Gruppenmitglieder einen Neuling nicht ohne Mutprobe in ihre Bande eintreten. Dazu gehören Einbrüche ebenso wie Überfälle auf Passanten. Das geraubte Geld wird der Clique zur Verfügung gestellt. Manche Einzelgänger, die nicht mehr allein und Aussenseiter sein wollen, möchten durch einen Einbruch als Art „Aufnahmeprüfung von der Bande akzeptiert, vielleicht sogar als „Held gefeiert werden. Nicht selten wird der Weg in die Kriminalität durch das Elternhaus initiiert. Mangelnde Konsequenz sowie zu wenig Liebe und Zuwendung der Eltern zu ihren Kindern sind die Hauptursache für die zunehmende Kriminalisierung. Berufstätige Mütter und überarbeitete Väter nehmen sich zu wenig Zeit für ihre Kinder, was später zu einer „innerseelischen Leere führen kann. Vielleicht wollen sich die Heranwachsenden im Unterbewusstsein durch kriminelle Delikte fehlende Zuneigung und Anerkennung verschaffen. Alle Eltern sind ihren Kindern in irgendeiner Weise ein Vorbild. Lässt sich der Vater jeden Tag volllaufen, wirkt sich dieses Verhalten prägend auf die Kinder. Wird dann in der Familie auch noch häufig geschlagen, so wird die Brutalität schon von Kindheit an „gelernt. Dass die Jugendlichen diese Aggressivität, die sie immer wieder zumeist wehrlos hinnehmen müssen, dann in erhöhtem Masse an Schwächeren auslässt, ist eine zwangsläufige Folge. Auch gibt es für viele junge Leute zu wenig Ausbildungsplätze. Viele sind ohne eigenes Verschulden arbeitslos. Sie haben dadurch keine sinnvolle Tätigkeit, zu viel Freizeit, kaum Geld. Eine logische Folge ist, dass Jugendliche dann aus Frust oder Langeweile ab und zu etwas kurz und klein hauen. Dabei gäbe es eine Reihe von Möglichkeiten, diese Probleme anzugehen. Der Staat kann dadurch helfen, dass er neue Arbeitsplätze schafft und so die Jugendarbeitslosigkeit verringert. Natürlich sollten arbeitslose junge Leute finanziell unterstützt werden. Der Einzelne kann gefährdeten Jugendlichen nur dadurch helfen, indem er ihre Probleme zu verstehen versucht, ankerkennt und Lösungsvorschläge innerhalb dieser Gruppen anbietet. Oft können Diskussionen weiterhelfen, wenn man den jungen Leuten klar macht, dass sie mit ihren Problemen nicht allein sind. Heute gibt es schon viele Gruppen, in denen feste Wert- und Sinnvorstellungen vermittelt werden. Auch die Massenmedien könnten einen Beitrag zur Reduzierung der Kriminalität leisten, indem sie sich weigern, Filme mit brutalen Szenen auszustrahlen bzw. zu zeigen. Eine staatliche Instanz sollte mit entschieden mehr Härte und Konsequenz solche Streifen auszustrahlen bzw. zu zeigen. Eine staatliche Instanz sollt mit entschieden mehr Härte und Konsequenz solche Streifen verbieten dürfen. Bei Verstoss sollten Kinobesitzer bzw. Rundfunkanstalten mit hohen Geldstrafen rechnen müssen. Weiterhin müsste das Freizeitangebot für Jugendliche vor allem in Grossstädten erheblich erweitern werden. Nicht die Strasse und die Diskothek sind Spielplatz und Freizeitraum, modern gestaltete Jugendzentren mit vielfältigem Angebot sollten genauso wie Spiel- und Sportplätze den Jugendlichen zur Verfügung stehen. Das kostet sicherlich viel Geld, wäre aber eine lohnende Investition. Besonders wichtig ist die Resozialisierung straffälliger Jugendlicher. So sollte diesen jungen Leuten bereitwillig Arbeit angeboten werden. Ebenfalls müssten sie in Gruppen aufgenommen werden, mit deren Hilfe sie schneller und reibungsloser wieder in die Gesellschaft integriert werden. Denn wenn Straffällige als Aussenseiter nach der Entlassung weiter abgelehnt werden, werden sie schnell wieder rückfällig. Härtere Strafen sind sinnlos, denn ein Aussenseiter hat nichts mehr zu verlieren. Nicht einmal die Todesstrafe würde ihn abschrecken. Ich finde, für jugendliche Kriminelle sollte es bei kleineren Vergehen noch keine strafrechtliche Verfolgung geben. Psychologen und Bewährungshelfer sollten von der Gesellschaft noch stärkere Unterstützung erhalten. So müsste dieses Engagement auch finanziell besser vergütet werden. Am wichtigsten ist die Hilfe des Einzelnen, indem er bereit ist, Vorurteil gegenüber Straffälligen abzubauen.