Arbeitsblatt: Schweizer Sagen

Material-Details

Mehrseitiges "Script" für die Auseinandersetzung mit Sagen aus der Innerschweiz, Kt. ZH und SH.
Geschichte
Gemischte Themen
klassenübergreifend
10 Seiten

Statistik

127950
2355
84
12.02.2014

Autor/in

Atzi (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Schweizer Sagen Ziele Schweizer Sagen Du kannst Fabeln, Sagen und Legenden von einander unterscheiden und kennst ihre Merkmale Du lernst bekannte und weniger bekannte Sagen/Legenden aus der Region sowie der weiteren Umgebung/der Schweiz näher kennen Du untersuchst eine Sage auf wahre Begebenheiten hin Du erfindest eine eigene Sage und schreibst sie auf Du stellst als Gruppenarbeit eine Sage al Comic dar Lernzielkontrolle Bewertung deiner selbst geschriebenen Sage (Aufsatz) Produkt der Gruppenarbeit: „Comic Programm 1 Ausblick, sNüniglöckli vom Munot (Film), Deckblatt Sage, Legende, Fabel. Was ist der Unterschied? Die Hirschsage von Eglisau – Fakten, Hintergründe Arbeit am Text 2 Gruppeneinteilung Sagen vorlesen, Was ist ein Storyboard ?(Abgabe deines Aufsatzes) 3 Arbeit in Gruppen am Storyboard, ev. fotografieren Arbeiten mit Comiclife (Fotos erstellt) 4 Arbeiten mit Comiclife Arbeiten mit Comiclife 5 Abspeichern der Arbeiten, Gemeinsamer Abschluss 2013/AA 2 Schweizer Sagen Hausaufgaben Du wirst pro Doppellektion ca. 30 Minuten Hausaufgaben erhalten. Beginne frühzeitig mit dem Lösen der Hausaufgaben, damit du mich bei Unklarheiten noch fragen kannst. In dringenden Fällen kannst mir deine Frage per Email schreiben: Merkmale von Sagen Eine Sage ist eine Erzählung, die oft etwas erklärt und von nicht alltäglichen, oft wunderbaren, phantastischen Ereignissen berichtet. • . . • . . • . . Es gibt verschiedene Sagenarten: • : Sie handeln von Naturvorgängen, die ins Menschenleben eingreifen und furchterregend oder segenbringend wirken. • : Sie handeln von Hexen, Zauberern, Geistern, Riesen, Drachen, Wassermännern und Zwergen. • : Sie versuchen zu zeigen, wie ein Name entstanden ist. 2013/AA 3 Schweizer Sagen • : Sie beschäftigen sich mit dem Leben und den Handlungen von Göttern. Sie sind dasselbe wie Mythen. • : Sie erzählen von ausserordentlichen Personen. Nicht verwechseln! Ein Märchen ist Märchen sind fantastische Erzählungen, in denen Dinge geschehen, die in Wirklichkeit so gar nicht sein können. Zum Beispiel kommen Tiere vor, die sprechen können, es gibt Feen und Zauberer, aber auch böse Wesen. Oft gehen Wünsche in Erfüllung. Die meisten Märchen enden gut: Der Gute wird belohnt, der Böse wird bestraft. Eine Fabel ist Eine Legende ist . 2013/AA 4 Schweizer Sagen «Legende» ist ursprünglich ein lateinisches Wort und heisst: «Das zu Lesende». Es ist also eine . Überlieferung. Darin werden Wunder, Erscheinungen von Gott oder andere übersinnliche Dinge beschrieben. Das Geisterboot am Rheinfall eine Sage aus Schaffhausen Vor langer Zeit wollte ein junger Mann oberhalb des Rheinfalls in seinem Boot den Fluss überqueren. Er schlief aber in seinem Boot ein. Das steuerlose Schiff wurde von der Strömung erfasst und den Rheinfall hinunter getrieben. Wie durch ein Wunder blieb der Schlafende unverletzt. Anstatt Gott für seine Rettung zu danken, wurde der Bursche übermütig. Im Gasthaus feierte er das überstandene Abenteuer wie einen Sieg. Schon etwas betrunken prahlte er: «Wenn mir jemand 100 Gulden bezahlt, fahre ich noch einmal den Rheinfall hinab.» Hinten in der Gaststube sass ein unheimlicher Fremder, der auf die Wette einging. Es wurde totenstill im Raum. Der junge Mann liess sich nicht beirren, stieg in sein Boot und wagte die Höllenfahrt ein zweites Mal. Der Bursche konnte das Schiff aber nicht lange über Wasser halten und wurde für immer von den Fluten verschlungen. Der Fremde wurde nie mehr gesehen. Man erzählt sich, dass man seit damals jedes Jahr in der gleichen Nacht ein Geisterschiff beobachten kann. Pfeilschnell stürzt es den Rheinfall hinab und versinkt unten im Wasserstrudel. Damit bezahlt der Jüngling für seine Frechheit. Als Strafe muss er immer wieder auf Neue den Schrecken dieser grausamen Fahrt durchleiden. 2013/AA 5 Schweizer Sagen Rheinfall (Ausschnitt), Stich von 1816 Die Kappeler Milchsuppe Sage aus dem Kanton Zürich In Zürich um das Jahr 1525 wollten der Zürcher Pfarrer Huldrych Zwingli und seine Anhänger die katholische Kirche von Grund auf verändern. Zwingli hatte viel Einfluss und seine Ideen verbreiteten sich rasch. Zürich gehörte zum Bund der Eidgenossen. Für die eidgenössischen Orte aus der Innerschweiz war der neue Glaube jedoch das Werk des Teufels und Zwingli musste bekämpft werden. 2013/AA 6 Schweizer Sagen Im Bund der Eidgenossen kam es darum zum Streit. 1529 standen sich die reformierten Zürcher und die Innerschweizer bei Kappel am Albis auf dem Schlachtfeld gegenüber. Die Glarner Miteidgenossen versuchten zwischen den Streitparteien zu vermitteln. Während die Kriegsführer verhandelten, warten die Zürcher und Innerschweizer Soldaten auf dem Schlachtfeld. Eine Sage erzählt, dass die Kriegsleute beider Seiten genau auf der Grenze einen grossen Topf aufstellten und gemeinsam eine Suppe kochten. Die Innerschweizer brachten dazu Milch und die Zürcher Brot. Jede Gruppe löffelte auf ihrer Seite die Milchsuppe. Wer aber ein Brot aus der gegnerischen Hälfte fischte, dem wurde auf den Löffel geschlagen und gesagt: «Friss uf dim Erdrych!» Ohne dass es zum Kampf kam, zogen die Kriegsparteien wieder ab. Erst zwei Jahre später, 1531 kam es zum Krieg. In der 2. Schlacht bei Kappel schlugen die Innerschweizer die Zürcher im Kampf um den richtigen Glauben. Huldrych Zwingli und viele seiner Anhänger wurden getötet. Trotz der Niederlage blieb Zürich beim reformierten Glauben. sNüniglöggli vo Schaffhusä a) Erzähle in deinen eigenen Worten diese Sage aus der Stadt Schaffhausen. Schreibe mindestens (4.Kl: Seite, 1 Bild, 5.Klasse 1 A4 Seite, 2 Bilder, 6.Kl 1 Seiten, 2 Bilder). 2013/AA 7 Schweizer Sagen b) Zeichne zwei Szenen aus der Sage, passend zu deinem Text. 2013/AA 8 Schweizer Sagen Möchtest du das Video nochmals anschauen? Dann besuche folgenden Link: Die alte Sage vom Drachen Eine Sage aus Zürich Vor Zeiten wütete in einer tiefen Waldschlucht in Küsnacht am Zürichsee ein fürchterlicher Drache. Wildschnaubend überfiel er Mensch und Vieh und tötete sie mit seinem giftigen Atem. Die Wildnis um seine Höhle herum war nicht zu beschreiben, alles schlug er krumm und klein. Was half es, dass unerschrockene Krieger auszogen und den Eingang zum Drachenloch mit Baumstämmen verrammelten? Das Ungeheuer brach wieder hervor und richtete grausige Verheerungen an. Zudem verlangte der Drache von den Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner, dass sie ihm jedes Jahr im Winter einige junge Frauen als Opfer brachten, damit er sich im darauf folgenden Sommer nicht allzu wild austoben musste. Keine von den Frauen war je zurückgekehrt. 2013/AA 9 Schweizer Sagen Eines Tages meldete sich im Dorf ein frommer Ritter, der kam aus einem fernen Land kam, war wohl gewappnet und wollte den Drachen bezwingen. In einer Kapelle kniete er nieder, flehte Gott um Hilfe an. Dann schritt er alleine durch die einsame Schlucht. Unheimlich still war es ringsum, als er am felsigen Hang hinauf kletterte. Mühsam kroch er durch einen schmalen, stockdunklen Gang, tastete sich an nasskalten Wänden vorwärts und drang schliesslich tollkühn bis zu einer Felsgrotte vor. Da drinnen lag schauerlich zusammengekauert der Drache. Gar bald fing er aber an zu schnäuzen und zu pusten, zu fauchen und Feuer zu speien, so dass der Ritter zu Tode erschrocken rückwärts taumelte. Dabei klammerte er sich krampfhaft an den Wänden fest und schrie: „O Gott, errette mich! Da traf ein blendender Blitzstrahl das wilde Tier, also dass es jäh zusammenzuckte und sich winselnd unter einer Felsplatte verkroch. Der Ritter blieb durch den Blitz geblendet, starr vor Schrecken stehen. Endlich, als der Ritter wieder sehen konnte, sah er im Halbdunkel eine Kette aus lauter Diamanten, mit welcher der Drache gefesselt und an die Höhlenwand geschmiedet war. Eine Donnerstimme rief aus: „ Hier sollst du bleiben und schmachten bis zum jüngsten Tag! Dem Ritter schwanden die Sinne. Es mochte etliche Zeit verstrichen sein, bis er wieder zu sich kam. Wie er aber die Augen aufschlug, befand er sich draussen vor der Höhle und ein säuselnder Wind strich vorbei. So ist nun der Drache für alle Zeit gebändigt und kann kein Unheil mehr anstiften. Es wird behauptet, in eiskalten Winternächten höre man hie und da das Rasseln der diamantenen Kette. Kaiser Karl und die Schlange Vor langer Zeit, als Kaiser Karl in Zürich wohnte, liess er eine Säule mit einer Glocke oben und einem Seil daran errichten: damit es jeder ziehen konnte, der nach Recht verlange, sooft der Kaiser am Mittagsmahl sitze. Eines Tages nun geschah es, dass die Glocke erklang, der Diener fand aber niemanden beim Seile. Es schellte aber von neuem. Der Kaiser befahl ihm, nochmals hinzugeben und genau zu schauen. Da sah er nun, dass eine große Schlange sich dem Seile näherte und die Glocke zog. Bestürzt hinterbrachte er das dem Kaiser, der sofort aufstand und dem Tiere, nicht weniger als den Menschen, Recht sprechen wollte. Nachdem sich der Wurm höflich vor dem Fürsten verneigt hatte, führte er ihn an das Ufer des Wassers, wo auf seinem Nest und auf seinen Eiern eine übergrosse Kröte sass. Karl nahm die Kröte aus dem Nest, tötete sie und gab der Schlange Recht. Einige Tage darauf kam die Schlange wieder an den Hof, verneigte sich, wand sich auf den Tisch und hob den Deckel von einem darauf stehenden Becher ab. In den Becher legte sie aus ihrem Munde 2013/AA 10 Schweizer Sagen einen kostbaren Edelstein, verneigte sich wiederum und ging weg. An dem Ort, wo der Schlangen Nest gestanden, liess Karl eine Kirche bauen, die nannte man Wasserkirche; den Stein aber schenkte er, aus besonderer Liebe, seiner Gemahlin. Fragen 1 Was scheint Kaiser Karl in dieser Sage wichtig zu sein 2 Wer hatte Streit mit wem? 3 Wie zeigt sich die Schlange nach dem Urteil? Woran kann man dies erkennen? 4 Woran erkennt man, dass für Kaiser Karl diese Begegnung wichtig war? 5 Die Sage ist hier nicht zu Ende. Erzähl weiter, was mit dem geschehen ist.(erfinde) Edelstein 2013/AA 11 Schweizer Sagen Zusatz: Wie könnte der Drache aus „Die alte Sage vom Drachen ausgesehen haben? Erstelle eine Zeichnung Die Sage des Eglisauerwappens unter der Lupe Was ist wahr? 1. Markiere im Text „Die Sage des Eglisauerwappens mit einem gelben Stift all das, was deiner Meinung nach „wahr gewesen sein muss. 2. Lies die folgenden Informationen und notiere dir Wörter, die du nicht verstehst: 2013/AA 12 Schweizer Sagen Wiedergeburt einer Quelle 1822 bohrt ein deutscher Unternehmer dem Rheinufer entlang nach Salz. In Eglisau findet er zufällig in 240m Tiefe sazlhaltiges Wasser. Da das Wasser für die Salzproduktion aber zu wenig Salz enthält, zieht der Unternehmer weiter. Das Wasser der Quelle fliesst nun fast 60 Jahre lang ungenutzt in den Rhein. 1890 wird die Quelle wiederentdeckt. Ein Arzt nützt das gesunde Wasser und lässt ein Heilbad bauen, das später wegen dem Rheinstau wider abgerissen werden muss. Gross hinaus kommt die kleine Quelle erst wieder, als zwei Männer 1920 eine Fabrik bauen und das Mineralwasser in Flaschen füllen: Mit Eglisana, Orangina und Vivi-Cola schreiben sie Schweizer Getränkegeschichte. Ein Werbemann hat die Hirschsage erfunden. Er wollte damit ein Markenzeichen für das Mineralwasser schaffen. Da die Quelle nur 13l Mineralwasser in der Minute liefert, wurde sie für die Getränkeproduktion in den Achtzigerjahren uninteressant und somit wieder geschlossen. Die Herren von Tengen Die Tengener welche lange Zeit über Eglisau regierten, wurden um 1422 Grafen von Nellenburg. Sie liessen sich deshalb ein neues Wappen machen. Sie vereinten ihr Wappen mit dem Einhorn auf rotem Hintergrund mit den Hirschgeweihen der Nellenburgern. Über der Krone stand ein Hirsch auf den Hinterläufen. Diesen Hirsch übernahmen die Eglisauer als ihr Dorfwappen. Glattfelden übernahm die der Hirschstangen. Hirsche galten schon bei den Kelten als Symbol der Fruchtbarkeit. Das Hirschwappen taucht erstmals 1547 in einem Buch auf. Es existiert ein Hirschwappen aus Holz, welches 1555 hergestellt wurde. 3. Frage nun den Banknachbar oder die Lehrperson nach der Bedeutung der Wörter. 4. Gehe zurück zur Sage. Was ist nun war? Unterstreiche alle wahren Stellen mit einer grünen Farbe 5. Zeichne das heutige Dorfwappen von Eglisau: 2013/AA 13 Schweizer Sagen Gruppenarbeit: Eine Sage als Comic darstellen Ziele Jede Gruppe erstellt einen Comic zu einer zugeteilten Schweizer Sage. Maximale Seitenzahl: 5 Seiten A4-Format Die 6.Klässler/innen jeder Gruppe erstellen einen Zeitplan (Wann macht wer, was, wo?) 2013/AA 14 Schweizer Sagen Jede Gruppe erstellt ein kleines Drehbuch (Was sieht man im Bild?) Kriterien Die Sage ist klar verständlich und spannend dargestellt Kreativität (Schminken, Verkleiden, Wahl der Orte, Perspektive, etc.) Umfang Qualität der Fotos (Licht, Schärfe, Perspektive) Rechtschreibung Storyboard (Vollständigkeit, Sauberkeit) Meine Comicgruppe Klasse Datum 2013/AA Name Auftrag/Hausaufgaben 15 Schweizer Sagen 2013/AA 16