Arbeitsblatt: Die Apfelernte (Cuno Amiet)

Material-Details

Hintergrundwissen für LP und SuS
Bildnerisches Gestalten
Kunstgeschichte
9. Schuljahr
1 Seiten

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23.02.2014

Autor/in

anna (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Apfelernte Cuno Amiet Die Apfelernte Cuno Amiets Bild zeigt einen überdimensionalen Apfelbaum in einer Hofstatt, während die Apfelernte voll im Gange ist. Die Grösse des Baumes sprengt den Bildrahmen. Die Form des Baumes sowie Form und Verteilung der Äpfel ist eine dekorative, flächige, schattenlose Darstellung. Die Elemente verweisen auf Symbolhaftes: Grün: gilt als beruhigend; als paradisische Verheissung des keimenden Lebens; Erwartung; Hoffnung Rot: Farbe des Lebens und der Liebe; auch Zeichen der Reife Blau: Farbe des Himmels und Meeres; Hinweis auf Treue und Beständigkeit Cuno Amiet (*28. März 1868 in Solothurn; † 6. Juli 1961 in Oschwand, Gemeinde Seeberg BE) war einer der vielseitigsten und bedeutendsten Maler der Schweiz. Er studierte an der Münchner Akademie und der Académie Julian in Paris, wo er Valotton begegnete. 1892 ging Cuno Amiet ein Jahr nach PontAven in die Bretagne. Hier erschloss er sich den Zugang zum Werk Gaugins, Cézannes und van Goghs. Weiter lernte er den Stil des Pointilismus sowie den Einsatz reiner, kräftiger Farben kennen. 1893 kehrte Amiet aus finanziellen Gründen in die Schweiz zurück. Seine erste Ausstellung in der Basler Kunsthalle wurde stark kritisiert: Seine Verwendung reiner Farben stiess grösstenteils auf Unverständnis. Die Begegnungen mit den Künstlern Ferdinand Hodler und Giovanni Segantini prägten Cuno Amiet künstlerisch stark. Ferdinand Hodler bewegte ihn zu einer Auseinandersetzung mit dem Jugendstil und der symbolistischen Malerei. Mit dreissig Jahren heiratete er Anna Luder und wurde mit ihr in Hellsau ansässig. 1906 gehörte er vorübergehend der „Brücke an, einer Künstlervereinigung, die sich entschieden vom Kunstideal des 19. Jahrhunderts abwandte. Cuno Amiet starb am 6. Juli 1961 im Alter von 93 Jahren. Zusammen mit Ferdinand Hodler, Giovanni und Augusto Giacometti gilt Cuno Amiet als einer der wichtigsten Wegbereiter der Schweizer Moderne. Er hat dazu beigetragen, die Schweizer Kunst in die grossen Strömungen der modernen Malerei zu gliedern. Seine symbolkräftige, farbig und formal stark vereinfachende Ausdrucksweise ging von Gauguin und van Gogh aus und gelangte später unter den Einfluss des Fauvismus. Mit grosser Leichtigkeit vereint er expressive Elemente mit seinem virtuosen Kolorismus. Er verbindet die Kraft der Expressionisten mit der «Peinture» der Franzosen. Zusammenfassend passt zu dieser Zeit ein Zitat von Hermann Hesse über das Werk von Cuno Amiet: Er setzt keine Grenzen er erweitert sie. Kunstgeschichtliche Einflüsse Der Jugendstil bezeichnet eine künstlerische Erneuerungsbewegung in Europa und Nordamerika mit dem Ziel, die materielle Kultur umfassend zu gestalten. Der Jugendstil fiel mit dem Aufkommen der industriellen Massenproduktion von Einrichtungs und Gebrauchsgegenständen zusammen und dauerte von 1880 bis 1914. Die verschiedenen Namen „art nouveau, „modern style, „style 1900 und „stile floreale zeigen auf, dass der Jugendstil eine Modeerscheinung war, die sich in einem Klima des intensiven Wettkampfs international entwickelte. Der Jugendstil setzte sich zum Ziel, die herkömmliche Unterscheidung zwischen den schönen und den angewandten Künsten aufzuheben. Die Gründung des „Schweizerischen Werkbundes 1913 und die Lancierung der Zeitschrift „Das Werk 1914 trugen dazu bei, dass der Jugendstil Zugang zur breiten Öffentlichkeit fand. Dem Jugendstil kann man kein einheitliches Erscheinungsbild zuordnen. Das ständige Bemühen um eine organische Einheit des Produkts und um seine harmonische Eingliederung in die Umgebung bezeugten den Widerstandswillen gegen die zentrifugalen Kräfte der Moderne. Der Jugendstil schöpfte seine Legitimation aus den Lebensphilosophien des zu Ende gehenden 19. Jahrhunderts. Er zeichnete sich durch die symbolische Verwendung von Motiven aus, die der Natur entlehnt waren. Zwischen 1890 und 1914 erlebte der Jugendstil in der Schweiz eine beachtliche Blüte, sowohl in den rasch wachsenden Städten als auch in den Fremdenverkehrsregionen in den Alpen und an Seen, die ihre Hoteleinrichtungen nach dem Geschmack des reichen, aus Nordeuropa stammenden Bürgertums modernisierten. Die Vertreter des Impressionismus bezeichnen sich als Realisten, die „die besonderen Aspekte der Natur und der Wirklichkeit bildlich festhalten und dabei die traditionellen Gesetze der klassischen Malerei hinsichtlich der Form und Farbgebung berücksichtigt werden. Der Impressionismus zeigt einen Augenblickszustand, in dem reine Spektralfarben benutzt werden. Deren Mischung dem Auge des Betrachters überlassen ist. Gaugin hat auf eine illusionistische Tiefe verzichtet. Er verwendet scharfe Umrisslinien und eine lebhafte Farbigkeit, ausserdem schattenlose Silhouetten. Die wechselnd strengen oder rhythmisch schwingenden Linien sind ein Stilmerkmal des Jugendstils, seine bedeutendsten Vertreten wandten sich jedoch rasch von ihm ab und wurden zu Pionieren der modernen Kunst. Im engen Austausch mit dem Ausland entwickelte die Schweizer Malerei des 20. Jahrhunderts eigene Varianten, wie den vom französischen Fauvismus inspirierten sogenannten Schweizer Kolorismus, dessen Hauptvertreter Giovanni Giacometti und Cuno Amiet waren. 1911 organisierte die Schweizer Künstlervereinigung „Der Moderne Bund ihre erste Ausstellung mit Werken von Picasso, Matisse, Kandinsky und Klee. Von der Öffentlichkeit weitgehend abgelehnt, hielt damit die avantgardistische, abstrakte Malerei Einzug. Der Fauvismus Kolorismus eine Kunst voller Gleichgewicht, in der Reinheit und Ruhe vor schwebt. Ziel ist es, die stärkste Farbwirkung zu erzielen. die einseitige Betonung der Farbe in der Malerei (z. B. im Impressionismus)