Arbeitsblatt: Curling Erklärung Olympiade

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Spielerklärung Geschichte
Geschichte
Gemischte Themen
5. Schuljahr
3 Seiten

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22.02.2014

Autor/in

Stephan Borgogno
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Curling Curling ist eine auf dem Eis gespielte Wintersportart, die dem Eisstockschiessen ähnelt und Parallelen zu den Kugelsportarten BouleSpiel und Boccia aufweist. Zwei Mannschaften zu je vier Spielern versuchen, ihre Curlingsteine näher an den Mittelpunkt eines Zielkreises auf einer Eisbahn zu spielen als die gegnerische Mannschaft. Curling ist besonders in Kanada, Schottland, Skandinavien und der Schweiz sehr populär und wird wegen der vielen taktischen Raffinessen auch als Schach auf dem Eis bezeichnet. Es gehört zu den Präzisionssportarten. Eisstockschiessen BouleSpiel Boccia BouleSpiel Boccia Geschichte Das Wort Curling stammt vom altenglischen Verb to curl drehen ab und beschreibt die Bewegung der Steine, während sie über das Eis gleiten. Die grösste Verbreitung besitzt Curling heute in Kanada. Curling als offizielle Olympische Wintersportart ist seit 1998 anerkannt und bei den Olympischen Winterspielen 1998 erstmals als 7. Olympische Wintersportart dabei. Spielfeld CL: Centreline • HOL: Hogline • TL: Teeline • BL: Backline • HA: Hackline mit Hacks • FGZ: Free Guard Zone (freie WächterZone) Das CurlingSpielfeld (genannt sheet, engl. ice sheet „Eisdecke) ist eine Eisfläche, welche sorgfältig präpariert wird, sodass sie möglichst eben ist. Dadurch sollen sich die Steine mit so wenig Reibung wie möglich fortbewegen. Der Eismeister besprüht die Fläche mit feinen Wassertropfen. Aufgrund der Reibung zwischen dem Stein und den Wassertropfen dreht sich der Stein nach innen oder aussen, d. h. er „curlt. Die Drehbewegung verändert sich im Verlaufe des Spiels, da die Wassertropfen durch das Gleiten der Steine allmählich abgehobelt werden. Das Spielfeld ist sowohl in Längs als auch Querachse symmetrisch aufgebaut (siehe Bild). Ausrüstung Die Steine (engl. rocks) haben eine runde geschliffene Form, bestehen meistens aus Granit und besitzen einen Griff. Der Besen wird dazu verwendet, die Eisoberfläche vor dem Stein zu wischen. Heftiges Wischen erwärmt das Eis und taut es kurzfristig an. Auf dem dadurch entstehenden Wasserfilm rutscht der Stein schneller und weiter. Auch wird dessen Lauf begradigt. Der Besen kann auch dazu verwendet werden, das Eis von Schmutz zu befreien. Darüber hinaus zeigt der Skip mit dem Besen an, wohin seine Mitspieler mit dem Stein zielen sollen. Der Besen diente einst dazu, das Eis frei von Schnee, Ästen oder Laub zu halten, da Curling ursprünglich im Freien gespielt wurde. Die früher üblichen kanadischen Strohbesen wurden zunächst durch Rosshaarbesen und später zunehmend durch so genannte Kissenbesen ersetzt. Diese besitzen Stoff oder Kunststoffkissen anstelle von Haaren und haben eine höhere Wischeffizienz. Ausserdem können hier auch keine Haare verloren gehen, die den Lauf der Steine ungewollt beeinflussen. Während des Spiels tragen die Curler speziell angefertigte Schuhe. Die Sohle eines dieser Schuhe besitzt eine dünne Schicht aus Teflon oder einem anderen Material mit glatter Oberfläche. Spielprinzip Es spielen zwei Teams zu je vier Spielern gegeneinander. Während eines Spielabschnitts, genannt End, lässt jeder Spieler zwei Steine über das Eis in Richtung des Hauses (house) gleiten. Die beiden Mannschaften wechseln sich mit ihren Spielzügen ab. Derjenige Spieler, der den Stein abspielt, muss die richtige Dosierung aus Geschwindigkeit, Drehimpuls des Steins und genauem Zielen finden. Sobald alle Steine in einem End gespielt worden sind, wird das Resultat festgehalten. Anschliessend wird in Richtung des entgegengesetzten Hauses weitergespielt. Wischen Durch das Wischen des Eises vor einem Stein mit einem Besen werden die Krümmung seiner Bahn und das Bremsen des Steines verringert. Das Wischen ist die einzige Möglichkeit, den Lauf des Steines zu beeinflussen. Sobald der Stein abgespielt worden ist, darf er nicht mehr berührt werden, auch nicht vom Besen. Wird ein Stein berührt, verbrennt er, und der Skip der gegnerischen Mannschaft darf verlangen, dass er entfernt wird. Recht des letzten Steins Fundamental wichtig ist das Recht des letzten Steins; dieses ermöglicht es einem Team, am Schluss wenigstens noch einen Stein (einen Punkt) oder (besser) einen zusätzlichen Stein zu schreiben. Vor dem Spiel wird dieses Recht für das erste End ausgelost (bei grossen Turnieren jedoch festgelegt). Im weiteren Spielverlauf hat immer diejenige Mannschaft das Recht des letzten Steins, die das vorherige End verloren hat. Bei einem NullerEnd, also wenn keine Mannschaft Punkte gemacht hat und das Haus leer geblieben ist, wird das Recht des letzten Steins nicht gewechselt. Macht ein Team einen Punkt, obwohl es nicht den letzten Stein hatte, spricht man von einem gestohlenen Stein. Wenn das Haus am Schluss eines Ends leer ist, spricht man von einem NullerEnd. Das ist viel häufiger Strategie als bloss Zufall. Da das Minimum, um das Recht des letzten Steins zu verlieren, ein Punkt ist, will das Team mit dem letzten Stein möglichst zwei oder mehr Punkte schreiben. So verzichtet dieses Team lieber auf einen einzigen noch möglichen Punkt und versucht, das Haus ganz leer zu machen, um das Recht des letzten Steins zu behalten. Im Erfolgsfalle endet das End dann mit 0:0. Spieldauer Ein Spiel (match) dauert bei grossen Turnieren in der Regel zehn Ends. Bei kleineren Wettbewerben sind auch acht Ends üblich. Steht das Spiel am Ende unentschieden, werden solange Zusatzends gespielt, bis eine Entscheidung herbeigeführt werden konnte. Sieht ein Team keine Möglichkeit mehr, das Spiel zu gewinnen, so kann es dieses aufgeben, falls mindestens sechs Ends absolviert worden sind. Um zehn Ends zu spielen, erhält jede Mannschaft 75 Minuten Zeit (73 Minuten für das eigentliche Spielen und zweimal eine Minute für Timeouts). Für ein Zusatzend stehen jedem Team 10 min zur Verfügung. Überschreitet eine Mannschaft diese Zeit, verliert sie automatisch – selbst wenn sie in Führung liegt. Spieler Skip Der Skip ist der Kapitän der Mannschaft und legt die Spieltaktik fest. Er zeigt mit dem Besen auf jenen Punkt, wohin die übrigen Spieler zielen sollen (calling). Der Skip selbst wischt nur selten, es sei denn, der Stein bewegt sich im Haus oder hinter der Tee Line. Der Skip ist verpflichtet, ausserhalb der unmittelbaren Spielzone zu stehen, wenn die anderen Teammitglieder ihre Steine abspielen. Weitere Regeln Free Guard Zone Ein Stein, der mit vollem Umfang innerhalb der FGZ zum Stehen kommt, darf erst aus dem Spiel befördert werden, wenn bereits mindestens vier Steine – also die Steine der Leads – gespielt wurden. Diese Regel erleichtert dem zurückliegenden Team, die Zahl der Steine im Haus hoch zu halten und ggf. mehr als einen Punkt zu bekommen. Curling in der Schweiz Schweizer Curler gehören seit Gründung der World Curling Federation zur Weltspitze. Nach den Erfolgen an verschiedenen Weltmeisterschaften und bei Olympischen Spielen brach in der Schweiz ein wahrer CurlingBoom aus. In der Schweiz gibt es ungefähr 8.000 aktive Curler. Die Schweiz ist somit das Land mit den drittmeisten Curlingspielern. Nur in Schottland (ca. 15.000) und in Kanada (ca. 800.000) ist der Curlingsport weiter verbreitet. Die Männer wurden einmal Olympiasieger, dreimal Weltmeister und siebenmal Europameister. Die Frauen wurden zweimal Weltmeister und viermal Europameister.