Arbeitsblatt: Bodypercussion - Hitze ist spitze!

Material-Details

Diese Bodypercussion - hervorragend für warme Tage geeignet - habe ich mit einer 8. Klasse einer musikbetonten Gesamtschule durchgeführt.
Musik
Musik / Bewegung
8. Schuljahr
11 Seiten

Statistik

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2110
32
23.03.2014

Autor/in

Andrea Müller
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Planung für einen Unterrichtsbesuch bei Tag Datum: Zeit: Schule: Fach: Klasse: Ausbildungslehrerin: Vertreter der Uni Potsdam: Fachseminarleiterin: Schulleiter: . Dienstag, der 17. Mai 2011 07:45 – 08:30 Uhr . Musik (WP) 8/1 . . . . Paul Dessau Gesamtschule in Zeuthen Thema der Unterrichtsreihe: Musiktheoretische Grundlagen? (siehe unten) Thema der Unterrichtsstunde: Hitze ist spitze! 1. Reihenplanung Stunde Thema 1. 2. Notennamen, Rhythmus 3. 4. 5. 6. Komponistenporträt, Notennamen Hitze ist spitze! Hitze ist spitze! (Fortsetzung), Komponistenporträts Schwerpunkt Grundlagen der Musiktheorie (Notenwerte und Notennamen, Rhythmus, Triole, Synkope, Auf- und Volltakt) Kurzvortrag über Robert Schumann, Notennamen wiederholen Bodypercussion Bodypercussion; Kurzvorträge über Franz Liszt, Johann Strauß, Paul Dessau Universität Potsdam Praxissemester SS 2011 . 2. Lernvoraussetzungen Die Klasse 8/1 der Musikbetonten Gesamtschule in Zeuthen umfasst insgesamt 26 Schülerinnen und Schüler. Sie besteht aus 19 Mädchen und 7 Jungen. Die Schülerinnen und Schüler sind in einem Alter zwischen 13 und 15 Jahren. Der musikalische Leistungsstand dieser Klasse ist heterogen und insgesamt sehr niedrig, obwohl die meisten Schülerinnen und Schüler ein Instrument spielen. Im Gegensatz zu den Parallelklassen sind hier ungefähr die Hälfte der Schülerinnen und Schüler versetzungsgefährdet. Im Wahlpflichtkurs Musik sind 12 Schülerinnen und 5 Schüler der Klasse 8/1. Charakteristisch ist weiterhin die Lebhaftigkeit der Schülerinnen und Schüler. Ich hospitiere seit März 2011 regelmäßig in dieser Klasse und konnte in den bisherigen Unterrichtsstunden keine klare Unterrichts- und Themenstruktur ausmachen, weshalb ich oben keine konkreten Angaben zur Unterrichtseinheit machen konnte. Ich habe beobachtet, dass eine Aufstellung von klaren Regeln und Konsequenzen bei Nichtbeachtung der Regeln bis vor wenigen Wochen fehlte. Das Verhältnis zwischen der Musiklehrerin und den Schülerinnen und Schülern ist deshalb problematisch. Es herrscht einerseits eine ständige Unruhe in der Klasse, andererseits weisen einige Schülerinnen und Schüler provokantes Verhalten auf, indem sie übertrieben laute Geräusche von sich geben (z. B. lautes Niesen oder Lachen, Kommentare). Das Lernklima in der Klasse schätze ich daher als schlecht ein. In den Unterrichtsstunden, in denen ich selbst aktiv war (Stunde 1 und 2 der obenstehenden Reihenplanung), habe ich das Gefühl gehabt, dass ich zu einigen Schülerinnen und Schülern eine Beziehung aufbauen konnte. Besonders aktiv am Unterrichtsgeschehen beteiligen sich derzeit Joel, Oliver, Juliane und Luisa. Die anderen Schülerinnen und Schüler halten sich mit thematisch passenden Äußerungen eher zurück und beschäftigen sich teilweise mit unterrichtsfernen Dingen. Weiterhin vermute ich, dass Jamila und Michelle eine Außenseiterposition in der Klasse einnehmen, da sie oftmals sehr für sich sind und teilweise die Leistung verweigern. Ich habe auch den Eindruck gewonnen, dass sich einige Schülerinnen und Schüler schlecht konzentrieren können. In den bisherigen hospitierten Unterrichtsstunden haben die Schülerinnen und Schüler vorwiegend und mit wechselnder Begeisterung gesungen. Ich möchte ihnen in meinem Unterricht eine Abwechslung bieten, indem ich die Musik mit Bewegung verbinde. Ich denke, dass die Schülerinnen und Schüler daran interessiert sind, mal etwas Neues auszuprobieren und kennenzulernen. Die Verbindung von Musik und gemeinsame Bewegung kann aus meiner Ansicht die Koordination der Körpergliedmaßen zu fördern und die innere Ausgeglichenheit zu verbessern. Von einer Unterrichtsstunde zum Thema Bodypercussion verspreche ich mir daher eine Verbesserung der allgemeinen Konzentration sowie einen positiven Effekt auf den Klassenzusammenhalt. An Medien ist der Unterrichtsraum ausgestattet mit einer Tafel, einem Fernsehgerät (Videorecorder), einer Musikanlage, einem Overhead-Projektor und einem Klavier. Diese Medien Seite 1 Universität Potsdam Praxissemester SS 2011 . befinden sich im vorderen Teil des Raumes und stehen teilweise sehr eng beieinander, sodass es z. B. beim OHP schwierig ist, diesen in den Unterricht einzubringen. Im hinteren Teil des Raumes befinden sich einige Percussion-Instrumente. 3. Lernziele 3.1. Grobziele Die Schülerinnen und Schüler üben und vertiefen die musikpraktische Ausführung eines Viervierteltakts, indem sie verschiedene Rhythmen als Bodypercussion ausführen. Das Ausführen der Bodypercussion befähigt die Schülerinnen und Schüler zu sozialkompetentem Verhalten, da sie gewissermaßen gezwungen sind, aufeinander zu hören und zu achten, besonders bei der Ausführung einzelner Teile als Kanon. Weiterhin üben sich die Schülerinnen und Schüler in ihrer Konzentration und Koordination ihrer Gliedmaßen. 3.2. Feinziele Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich in den „Groove des Stückes Hitze ist spitze! ein, indem sie den Grundschlag leise stampfen und das Stück sprechen, klatschen, patschen und schnipsen. 4. Verlaufsplanung – Lehrkraft Zeit 07:45 07:50 07:55 – Schüler/innen TB – Tafelbild Did. Fkt. Inhalt Einstieg Bodypercussion Überblick über das Stück L. bringt Schüler in Strandstimmung; erklärt den Hintergrund (es gibt 3 Gruppen: Touristen, Sonnenanbeter, Ärzte usw.) Erarbeitung von Teil 1: Sonnenanbeter Grundlagen und schrittweises Aufbauen der Percussion mithilfe des Call-andResponsePrinzips Lehrer-Schüler-Tätigkeiten Medien L. begrüßt Klasse und stellt Gliederung für diese Stunde vor. TB L. S. klären im Gespräch den Begriff Bodypercussion. TB L. stellt Teile 1, 2 und 3 vor (mit Bodypercussion) und weist darauf hin, dass man diese am Ende noch ausgestalten kann, z. B. mit Gesang. L. S. „stampfen durchgehend Grundschlag im langsamen Tempo. L. spricht Teil 1 und fordert S. auf, dies ebenfalls zu tun. S. sprechen Teil 1. Wiederholung bis Gesprochenes gefestigt ist. L. demonstriert Flach- und Rückhandklatschen. S. probieren das aus. L. S. sprechen und klatschen den 1. Takt. L. S. sprechen und klatschen den 2. Takt. L. S. führen beide Takte durch. Wiederholung bis diese gefestigt Seite 2 TB unterstützt Universität Potsdam Praxissemester SS 2011 . sind. (L. gibt Hilfestellung, spricht das Patschen und Schnipsen mit.) Festigung von Teil 1 08:05 Erarbeitung von Teil 2: Touristen Kanon (erst L. allein) L. demonstriert, wie Teil 1 im Kanon klingt: L. bittet S., den Teil 1 durchzuführen und zu wiederholen. S. führen Teil 1 durch, L. setzt nach dem 1. Takt ein. Kanon (2 Gruppen) Grundlagen und schrittweises Aufbauen der Percussion mithilfe des Call-andResponsePrinzips L. teilt Kurs in 2 Gruppen ein. S. führen im Kanon Teil 1 durch. (L. leitet an und gibt Hilfestellung.) L. S. „stampfen durchgehend Grundschlag im langsamen Tempo. L. spricht Teil 2 und fordert S. auf, dies ebenfalls zu tun. S. sprechen Teil 2. Wiederholung bis Gesprochenes gefestigt ist. L. demonstriert Hohlklatschen. S. probieren das aus. L. S. sprechen und patschen den 1. Takt. L. S. sprechen, stampfen und klatschen den 2. Takt. L. S. führen beide Takte durch. Wiederholung bis diese gefestigt sind. Festigung von Teil 2 08:15 08:25 08:30 Kanon (erst L. allein) L. demonstriert, wie Teil 2 im Kanon klingt: L. bittet S., den Teil 2 durchzuführen und zu wiederholen. S. führen Teil 2 durch, L. setzt nach dem 1. Takt ein. Kanon (2 Gruppen) Zusammenführen von Teil 1 und 2 L. teilt Kurs in 2 Gruppen ein. S. führen im Kanon Teil 2 durch. (L. leitet an und gibt Hilfestellung.) S. wiederholen Teile 1 und 2. L. S. führen Teile 1 und 2 im Kanon durch, erst L. allein, dann S. in 2 Gruppen) Ausblick (nächste Stunde Kurzvorträge und Fortsetzung von „Hitze ist Spitze! (Teil 3) Stundenende Alternative Erarbeitung von Teil 3: Ärzte Festigung von Teil 3 Grundlagen und schrittweises Aufbauen der Percussion mithilfe des Call-andResponsePrinzips L. S. „stampfen durchgehend Grundschlag im langsamen Tempo. Kanon (erst L. allein) L. demonstriert, wie Teil 3 im Kanon klingt: L. bittet S., den Teil 3 durchzuführen und zu wiederholen. S. führen Teil 3 durch, L. setzt nach dem 1. Takt ein. Kanon (2 Gruppen) L. teilt Kurs in 2 Gruppen ein. S. führen im Kanon Teil 3 durch. (L. leitet an und gibt Hilfestellung.) Zusammenführen von Teil 1, 2 und 3 S. wiederholen Teile 1, 2 und 3. L. teilt Kurs in 3 Gruppen ein. S. führen im Kanon Teile 1, 2 und 3 durch. (L. leitet an und gibt Hilfestellung.) L. spricht Teil 3 und fordert S. auf, dies ebenfalls zu tun. S. sprechen Teil 3. Wiederholung bis Gesprochenes gefestigt ist. L. S. sprechen, stampfen und patschen den Teil 3. Wiederholung bis dieser gefestigt ist. Seite 3 TB unterstützt Universität Potsdam Praxissemester SS 2011 . 5. Didaktisch-methodischer Kommentar Im Musikunterricht geht es um die Entwicklung und Festigung des Grundgefühls für das Metrum in der Musik. Bodypercussion verbindet das körperliche Empfinden von Schwerkraft und Gewicht in der Bewegung mit der Erfahrung von Schwerpunkten in der Musik. Die dazu benötigte Fähigkeit der musikbezogenen Koordination von Bewegung bildet die Grundlage für die Entwicklung rhythmischer Kompetenz und ist zugleich für das Singen und das Musizieren auf Instrumenten von Bedeutung. Im ersten Teil der Unterrichtsstunde erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Überblick über den Verlauf der Stunde. Außerdem soll als Unterrichtseinstieg der Begriff Bodypercussion im Lehrer-Schüler-Gespräch geklärt werden (siehe Tafelbild 1). Weiterhin versetzt die die Lehrkraft die Schülerinnen und Schüler in Strandstimmung (z. B. durch kleine Malereien an der Tafel) und stellt das Stück Hitze ist spitze! vor (Tafelbild 2). Im Anschluss erarbeitet die Lehrkraft mit den Schülerinnen und Schülern das Stück Hitze ist spitze! mithilfe des Call-andResponse-Prinzips. Das Tafelbild ist hierbei als Anschauungsinstrument gedacht, um auch die visuellen Lerntypen beim Lernen zu unterstützen. Zunächst wird der erste Teil Sonnenanbeter erarbeitet. Dies geschieht taktweise, um ein Gefühl für den Text im Zusammenhang mit der Bodypercussion zu bekommen. Nähere Ausführungen können aus der Verlaufsplanung entnommen werden. Können die Schülerinnen und Schüler den ersten Teil ohne Lehrkraft wiedergeben, so kann der Kurs in zwei Gruppen eingeteilt und aus dem ersten Teil Sonnenanbeter ein Kanon gestaltet werden. Dies hat zum einen die Festigung des Teil 1 als auch die Förderung der Konzentration zum Ziel. Anschließend wird der zweite Teil Touristen nach dem gleichen Prinzip erarbeitet. Können die Schülerinnen und Schüler Teile 1 und 2 umsetzen, so können diese ebenfalls als Kanon gestaltet werden. In der gleichen Weise verhält es sich mit dem dritten Teil Ärzte. Um während der Erarbeitung etwas Abwechslung zu schaffen, können Tempo als auch Dynamik variiert werden. Am Ende der Stunde bekommen die Schülerinnen und Schüler ein Arbeitsblatt mit entsprechender Anleitung zu Hitze ist spitze! ausgeteilt. Das Stück lässt sich in einer weiteren Unterrichtsstunde ausbauen, indem die Melodie miteinbezogen wird. Zunächst sollte diese ohne Percussion erarbeitet werden (Arbeitsblatt 2). Ist die Melodie den Schülerinnen und Schüler vertraut, so kann das Lied als Kanon erklingen. Seite 4 Universität Potsdam Praxissemester SS 2011 6. Anlagen 6.1. Material Sitzordnung: Seite 5 . Universität Potsdam Praxissemester SS 2011 Tafelbild 1: 19.04.2011 1. Bodypercussion 2. . 3. Ausblick body: Körper percussion: Schlagzeug Bodypercussion ist das Musizieren mit dem Körper als Schlaginstrument. Tafelbild 2: 19.04.2011 1. Bodypercussion 2. . 3. Ausblick Hitze ist spitze! Seite 6 . Universität Potsdam Praxissemester SS 2011 Arbeitsblatt 1: Seite 7 . Universität Potsdam Praxissemester SS 2011 Arbeitsblatt 2: Seite 8 . Universität Potsdam 6.2. Praxissemester SS 2011 . Literaturverzeichnis JASPAR, CHRISTIANE (o. J.): Body Table Grooves. Körper- und Materialpercussion in der Schule. Schott Music Verlag, S. 24 – 29 Strand von Copacabana. URL (Letzter Zugriff am 13. Mai 2011) 6.3. Sachanalyse Das vorliegende Stück Hitze ist spitze! handelt von Touristen, Sonnenanbetern und Ärzten an der Copacabana, die jeweils von einer charakteristischen Äußerung in rhythmisierter Sprache repräsentiert werden. Copacabana ist einer der bekanntesten Stadtteile von Rio de Janeiro in Brasilien. Dieser verfügt über einen vier Kilometer langen Sandstrand. Strand von Copacabana Während die Touristen eine kühle Coca-Cola am Strand trinken und ansonsten kulturelle Eindrücke sammeln, lassen sich die Sonnenanbeter die pralle Sonne auf den Bauch scheinen und bauen allenfalls noch Sandburgen. Die Ärzte hingegen warnen vor den Gefahren eines Seite 9 Universität Potsdam Praxissemester SS 2011 . Sonnenbrands und verweisen auf dessen schmerzliche Nebenerscheinungen. Alle drei musikalischen Phrasen können über Bodypercussion, Gesang und Instrumentalspiel erarbeitet werden, wobei alle Elemente je nach Leistungsstand der Klasse und Dauer der Unterrichtseinheit sowohl für sich genommen als auch miteinander kombiniert werden können. Seite 10