Arbeitsblatt: Graffiti
Material-Details
Theorie
Bildnerisches Gestalten
Kunstgeschichte
klassenübergreifend
4 Seiten
Statistik
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27.04.2014
Autor/in
MaAm (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Graffiti-Geschichte der USA 1968: ein Jugendlicher schreibt in Manhattan mit Filzstiften seinen Namenszug „JuLio an die Wände. 1971: ein Artikel der „New York Times schreibt einen Artikel über einen 16-Jährigen, der überall in New York seine Signatur „Taki 183 anbringt. Dies wird zum Auftakt der Graffiti-Bewegung. Die Signaturen werden großformatig an Wände auch in UBahnstationen – gesprüht. 1972: „Super Kool sprüht das erste „Masterpiece 1973: Die „Style-Wars beginnen: friedliche Wettkämpfe einzelnen Sprayern und „Gangs um die besten Graffitis. 1976: Aus Anlass der 200-Jahr-Feier der USA wird der erste „whole-train gesprüht, ein kompletter Zug mit 11 Waggons („the freedom train). Es finden zahlreiche Polizeieinsätze gegen Sprayer statt. 1980: Erste Ansätze, Graffitis zu legalisieren: Graffiti wird zu einer Kunstform; Galerien und die New Yorker Kunstszene nehmen Kontakte zu Graffiti-Künstlern auf, Künstler malen Graffitis auf Leinwand. In Harlem wird legaler Raum zum Sprühen zur Verfügung gestellt („Graffiti Hall of fame) Graffiti –Geschichte Europas Ende 60-er Jahre Polit-Parolen und –zeichen, Sponti-Sprüche 1977 Harald Naegeli, der „Sprayer von Zürich, prangerte mit seinen Sprüchen soziale Missstände an. 1980 Durch Publikationen und Filme werden American Graffiti bei den europäischen Jugendlichen in den Großstädten bekannt, nachgeahmt und eigenständig weiterentwickelt. 1984 Erster besprühter Zug in Wien; 1985 zum ersten Mal in München: Sonderkommissionen der (Bahn-)Polizei werden gegründet, um die illegalen Sprayer ausfindig zu machen (Aufklärungsrate bis zu 80%). 1985 BLEK le rat führt in Paris Schablonengraffiti ein; hierbei wird eine Form/Figur aus Papier vorgezeichnet, ausgeschnitten und an einer Wand befestigt. Mit der Spraydose werden nun die ausgeschnittenen Teile ausgefüllt. Danach nimmt man die Schablone ab. Diese Technik wird von anderen Sprayern in Europa übernommen In Köln begann der „Bananen-Sprayer seine Arbeit. An jedes Museum, das er als außergewöhnlich gut befand, sprühte er eine Banane. Mittlerweile ist die Banane wie eine Art Gütesiegel für Museen. Welches eine „Banane bekommt gilt als ausgesprochen gut. Bananen sind seit dem heiss begehrt. 1986 Gründung der Euro-Graffiti-Union (EGU) in Münchenin Folge: legale Graffiti-Aktionen privater und öffentlicher Veranstalter, Graffiti-Ausstellungen, Graffiti-Treffs, Kurse und Workshops für Jugendliche Ursprünge des Graffitis Graffiti gibt es eigentlich schon seit Bestehen der Menschheit. Bereits in der Steinzeit bemalten die Menschen Wände (z.B. in der Bretagne) und im alten Rom schrieb man Wahlkampfparolen an Wände. Auch die Nationalsozialisten sprühten vor ihrer Machtübernahme (vor 1933) Hakenkreuze an Wände. Nach dem 2. Weltkrieg dienten Hauswände als Anzeigetafeln für im Krieg verschollene Familienangehörige. Ende der 60-er Jahre sprühten Studenten ihre politischen Forderungen an Wände. Die Berliner Mauer war geradezu dafür geschaffen, Graffitis aufzusprühen. Warum sprayen Sprayer und was ist „fame? Das Hauptanliegen eines Sprayers ist, bekannt zu werden. Daher versuchen sie, ihren Namen an so viele Wände, Mauern, Brücken. zu setzen, wie nur möglich. Ideal sind S-Bahnen und Züge, denn dann „fährt der Name überall hin. Unter Sprayern besteht der Wettkampf, an besonders gefährlichen und riskanten Orten ihren Schriftzug anzubringen. Je besser man ist, desto mehr „fame (Ruhm) geniesst man. So ist es nicht erstrebenswert, seinen „tag (Schriftzug) an einem Ort anzubringen, wo man nicht erwischt werden kann, wie z.B. im eigenen Keller. Schafft man es aber, seinen tag an ein Polizei-Auto, das vor dem Kommissariat parkt, aufzusprayen, hat man sicher den größten fame. Rechtliches Strafrechtlich werden Graffiti als Sachbeschädigung verfolgt, die auch mit einer Freiheitsstrafe sanktioniert werden kann. Die dafür geltenden Rechtsnormen sind in der Schweiz der Artikel 144 StGB. Das Besprühen eines Waggons ist Sachbeschädigung und verjährt erst nach 30 Jahren. Einen S-BahnWaggon neu zu lackieren kostet 5000 €. Bei Sprayaktionen kamen bereits einige Jugendliche ums Leben (Verfolgung durch Polizei, riskante Sprayorte wie Brücken. )! Vocabulary of Graffiti black-books: Skizzenbuch für tags und pieces bubble-styles: Seifenblasenartige, kugelrunde Schrift (s. Beispiele) crossing out: ein Graffiti wird übermalt (ausradiert) can: Farbsprühdose character: In den Schriftzug eingearbeitete figürliche Details und Bilder, auch als eigenes piece angefertigt. cloud: Mitte der 70-er Jahre wurde die so genannte Wolke erfunden. Sie diente als Hintergrund für die Schrift. highlights: Glanzlichter auf den Buchstaben, die mehr Räumlichkeit erzeugen. piece: Ein großformatiges, aufwändiges Graffitibild mit einer farbigen, ausgefallen gestalteten Schrift mit Umrisslinie, Glanzlichtern (highlights) oder 3D. (Masterpiece: außerordentliches Meisterwerk) style: Kennzeichen des Sprayers, persönliche Art und Weise seine Buchstaben und Charakters ganz individuell zu kreieren tag: Rohform des writings; eine einfache, persönliche Signatur oder Unterschrift des Sprayers meist mit Markern oder Spraydose angefertigt (s. Beispiel) writer: Schreiber Graffiti-Künstler writing: Das Schreiben des Namens durch die Sprayer. Arbeitsaufträge: Lies dir alle Texte gründlich durch, denn hier findest du alle Informationen zu diesen Fragen! Schau dir so viele Graffitis wie möglich an, damit du die drei praktischen Arbeiten am Ende auch bewältigen kannst! Beantworte die Fragen in Stichpunkten und werde nicht zu ausführlich! 1) Nenne 4 Graffiti-Sprayer! 2) piece, style, tag, character, highlight: Definiere diese Ausdrücke kurz und knapp! 3) Was haben Wolken und Bananen mit Graffiti zu tun? 4) Erkläre den Begriff „fame! 5) Steinzeitmenschen, Römer, Nationalsozialisten und Studenten Ende der 60er Jahre: Wo liegen die Wurzeln des Graffitis? . 6) Wer arbeitet mit Schablonen-Graffitis (zwei Namen!)? Kannst du dir vorstellen, wo die Vorteile einer Schablone bestehen könnten? . 7) Was geschah 1976 in den USA? (nur eine Nennung!) . 8) Der Beginn der Graffiti-Bewegung in den USA: Beschreibe, wie alles begann bis 1972! . 9) Was ist ein Masterpiece? (ein Wort!) . 10) Warum entwickelten sich einfache tags zu aufwändigen pieces? Wir gestalten unser eigenes Graffiti 1) Überlege dir ein Wort, das du als Graffiti schreiben möchtest! 2) Bei der Herstellung solltest du auf folgende Dinge achten, um dein piece besonders ansprechend erscheinen zu lassen: • wähle eine Schriftart (Bubble, spitz, eckig, lang, breit, dreidimensional.) mit nicht zu schwierigen Formen • arbeite mit einer Wolke (der Hintergrund ist also einfarbig!) • setze highlights • benutze mehrere Farben • setze eine Umrisslinie outline • die Buchstaben sollen sich überschneiden (dadurch sind manche Buchstaben mehr im Vorder-, andere im Hintergrund • überlege dir verschiedene characters oder Verzierungen (Bewegungslinien, Staubwolken, bröckelnde Buchstaben, Sprechblasen, Figuren, Gesichter, Risse, Sterne, Spraydosen, Pfeile.) • möglich ist auch eine gemauerte Wand als Hintergrund, auf die eine Wolke mit einem piece gemalt wird 3) Zeichne einen Entwurf mit Bleistift auf ein DIN 4 Blatt (, schraffiere die entsprechenden Stellen mit deiner gewählten Farbe! 4) Der gelungene Entwurf wird nun auf DIN 3 mit Bleistift vorgezeichnet und mit Farben deckend ausgemalt! 5) Arbeite mit einer blattausfüllenden Schrift, also nicht zu klein! TIPP: Vielleicht kann die Bedeutung des Wortes ja in die Gestaltung mit einfließen, also rot, orange, gelb, zackig für „Feuer, oder kalte, helle Farben und Spitzen für „Winter.