Arbeitsblatt: 1. Weltkrieg - Zusammenfassung

Material-Details

Zusammenfassung 1. Weltkrieg für Schüler.
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
7 Seiten

Statistik

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174
29.12.2007

Autor/in

Hansueli Hitz
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Erster Weltkrieg 1.1 Ursachen – Entwicklung bis 1914 Die Verhältnisse zwischen den Grossmächten (F, GB, D, Oe-U, Russ) vor dem 1. Weltkrieg waren alles andere als stabil und friedlich. Die Ursachen für den Ausbruch des 1. Weltkrieges waren im wesentlichen folgende: • Wettlauf um Einfluss- und Besitznahme von fremden Gebieten (Kolonien) • Schonungsloser Konkurrenzkampf der Industrienationen um Marktanteile • Misstrauen und Angst untereinander • Bildung von Bündnissystemen zur Absicherung. Gefährlich da bei Streit zwischen 2 Staaten leicht andere hinein gezogen werden • Massives Aufrüsten, Wettrüsten unter den Grossmächten (v.a. D, und E). Spirale von Angst und Reaktion mit Aufrüsten darauf. • Es besteht ständig Kriegsgefahr. So gibt es verschiedene Krisen im Streit um Besitz und Einflussnahme in fremden Gebieten (Fashodakrise zwischen und E, Marokkokrise zwischen und F, etc.) • Systematisches Schüren von Nationalismus. Eigene Nation wird überbewertet, andere Völker sind weniger wert. Abschottung und Abgrenzung gegenüber anderen Ländern. Beispiele von öffentlichen Sprüchen in Deutschland und Oesterreich: „Jeder Tritt ein Britt, jeder Stoss ein Franzos, jeder Schuss ein Russ und „Serbien muss sterbien. • Militarismus: Militär und Armee sind wichtig. Einfluss des Militärs in Politik ist sehr gross, dementsprechend aggressiv ist die Politik. Wer eine Uniform trägt ist angesehen. Deutscher Kaiser trägt z. Bsp. immer Uniform. • Hang zur Prestigepolitik, treffen von politischen Entscheiden, die der Regierung Anerkennung gibt (forsches Auftreten gegenüber anderen Staaten, Eroberungen, etc.) • Unstabile Lage auf dem Balkan. Osmanisches Reich zerfällt. Neue Staaten (Griechenland, Rumänien, Serbien, Bulgarien, Albanien) werden gegründet. Sowohl Russland als auch Österreich – Ungarn möchten Einfluss auf Balkan verstärken. erst 1871 als letzter Europäischer Nationalstaat gegründet. Rasche Entwicklung. Hat noch keine Kolonien. Will auch Kolonien. Anmassendes und kriegerisches Auftreten von Kaiser Wilhelm führt 1893 zu Bündnis zwischen Russland und Frankreich. Damit ist Deutschland in der „Zange, da es zwischen den beiden Ländern liegt. Mit massivem Ausbau der Kriegsflotte zieht sich Deutschland auch Misstrauen und Feindschaft von England zu. Deutschland fühlt sich ausgeschlossen. Frankreich sinnt nach Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg auf Revanche, will Elsass-Lothringen zurück. Muss zudem Deutschland Reparationszahlungen entrichten. Hat Angst vor Deutschland und möchte dieses schwächen. Österreich – Ungarn möchte Vielvölkerstaat (aus Habsburgerreich entstanden) erhalten. Russland möchte seinen Einfluss auf dem Balkan verstärken und fördert die Unabhängigkeitsbewegung der Slawen und die Bestrebungen Serbiens ein Grosserbisches Reich zu gründen. England fürchtet, Deutschland könnte zu mächtig werden und die Vormachtstellung Englands auf den Weltmeeren gefährden. 1.2 Auslöser: Attentat von Sarajewo Die Ermordung von Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Frau durch serbische Terroristen am 28. Juni 1914 ist nur noch der Auslöser, der Tropfen, welcher das Fass zum Überlaufen bringt. 1 Motiv: Separatisten (slawische Bevölkerung) möchten sich von Oe-U abspalten, unabhängig werden oder sich Serbien anschliessen. Serbien träumt von Grosserbischem Reich und unterstützt Separatisten (Organisation Schwarze Hand). Franz-Ferdinand plant slawische Bevölkerung in Monarchie Oe-U einzubinden, indem er ihnen Autonomie (Unabhängigkeit und Selbsbestimmung) gibt. Dieser Plan gefärdet die Ziele der Separatisten und Serbiens, daher wird Franz Ferdinand aus dem Weg geräumt. Europäische Regierungen sind empört. sichert Oe-U auf Anfrage die bedingungslose Unterstützung zu. Mit im Rücken nutzt Oe-U die Gelegenheit Serbien zu demütigen und fordert, dass Serbien Separatisten nicht mehr unterstützt, Einstellung jeglicher Propaganda gegen Oe-U, sowie Aufklärung des Attentats durch Beamten aus Oe-U. Serbien stimmt weit gehend zu, lehnt jedoch Aufklärung durch fremde Beamten ab. Stimmungswandel in Europa. Sogar Deutscher Kaiser findet, damit entfällt Kriegsgrund. Oe-Ungarn möchte Gelegenheit Serbien zu schwächen nutzen und erklärt daher am 28. Juli Serbien den Krieg. Damit wird ein ganzes Räderwerk in Bewegung gesetzt. 1.3 • • • • • • • • • 1.4 Ausweitung vom Balkankonflikt zu Weltkrieg 30. Juli: Russland ordnet Generalmobilmachung an. Muss eingreifen da mit Serbien verbündet Ultimatum Deutschlands an Russland, Mobilmachung rückgängig zu machen 1. August: Deutschland erklärt Russland den Krieg Russland und Frankreich sind verbündet. Deutschland bereitete sich daher auf 2Frontenkrieg vor. Schlieffenplan (bereits 1905 entworfen!): zuerst in raschem Angriff besiegen, dann Russland angreifen (R braucht lange für Mobilmachung, da grosses Land). Frankreich soll via Belgien angefriffen werden um Befestigungen an DeutschFranzösicher Grenze zu umgehen. 3. August: Deutschland erklärt Frankreich den Krieg 4. August: Deutschland marschiert in Belgien ein GB stellt Deutschland Ultimatum für Rückzug aus Belgien bis Mitternacht. GB muss Belgien im Falle eines Angriffes beistehen (Bündnis). Am 5. August erfolgt Kriegserklärung von GB an D. Italien kann sich vorerst aus Krieg heraus halten, da Angreifer ist und Italien somit nicht beistehen muss Wichtiges zum Krieg in Kürze 1.4.1 Kriegsparteien Mittelmächte Deutsches Reich Österreich-Ungarn Osmanisches Reich (Okt. 1914) Bulgarien Entente-Mächte Grossbritannien Frankreich Russland Serbien Italien (Mai 1915) Rumänien (August 1916) USA (April 1917) Japan, Portugal Übersicht über beteiligte Länder und Kriegsfronten siehe Karte GzG S. 285. 2 1.4.2 Kriegsbegeisterung Siehe Buch GzG, Seite 277-279 (Quellen 43 44). Kriegsbegeisterung wird gezielt geschürt, gesteuert vom Staat. Nationalismus, Stolz auf eigenes Land. Eigenes Land, Volk ist mehr Wert als andere Völker, Nationen. Gemeinsames Ziel gibt Leuten Zusammenhalt, auch wenn Ziel nicht erfreulich ist. Soziale Unterschiede und Grenzen werden überwunden. Im Krieg, in der Not rücken Leute zusammen. Dies ermöglicht ein Erleben von Gemeinschaft und wird als positiv empfunden. Diese Erlebnisse könnte man jedoch auch sonst haben. 1.4.3 Heere Vergrösserung der Heere während des Krieges. So hatte England bei Kriegsbeginn eine Freiwilligenarmee von 10000 Mann – am Ende des Krieges waren es 10 Mio. Soldaten durch Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und Truppen aus Kolonien (Indien, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika). USA bietet Unterstützung mit 2 Mio. Mann. 1.4.4 Krieg in Frankreich – Westfront Schlieffenplan für Taktik im 2-Frontenkrieg: Zuerst in einem schnellen Angriff Frankreich besiegen, danach alle Kräfte auf Russland konzentrieren. Zur Umgehung der Befestigungen an Grenze – D, greift F von der Seite her über Belgien an. Die Deutschen Truppen gelangen bis ca. 60 km vor Paris. Danach müssen sie sich zurück ziehen, da der Nachschub (Versorgung) mit dem schnellen Vorrücken der Truppen nicht mitkommt und sie auf starke Gegenwehr von französisch-britischen Truppen stossen. Es bildet sich eine Frontlinie mit riesigen Befestigungsanlagen. Ein grausamer, aufreibender Stellungskrieg mit wahnsinnigen Menschenverlusten und unzähligen Offensiven und Gegenoffensiven beginnt. 1.4.5 Krieg in Osteuropa – Ostfront Die Mittelmächte sind den schlecht ausgerüsteten russischen Truppen überlegen. Niederlage und Not (Hunger, etc.) führen in Russland zur Revolution, bei der die Regierung und der Zar gestürzt werden. Für kurze Zeit beherrschen das Deutsche Reich und Oe-U ganz Osteuropa und Teile von Russland. 1.4.6 Übrige Kriegsschauplätze Österreich – Italien: Im Mai 1915 schliesst sich Italien den Entente-Mächten an. An der sogenannten Südfront nördlich von Triest stehen sich Italien und Oesterreich-Ungarn gegenüber. Balkan: Mittelmächte besetzen Serbien und zu einem grossen Teil Rumänien. Naher Osten: Das Osmanisches Reich (Türkei) verliert Irak, Palästina, Syrien und Libanon an die Entente, die von Ägypten und vom Persischen Golf her angreift. Syrien und Libanon kommen unter Französische Verwaltung, Irak und Palästina unter Englische. Kolonien: Deutschland verliert seine Kolonien vor allem an England. Krieg auf Meer: Meeresblockade gegen Deutschland durch englische Flotte. Versorgung wichtiger Güter wird für schwierig (Salpeter, Kautschuk). Entwicklung von Kunststoffen. Deutsche Flotte ist blockiert. Besetzung Deutscher Kolonien durch Grossbritannien. Deutschland baut U-Bootflotte aus um Versorgung von und aus Übersee ebenfalls zu stören. 3 Bedingungsloser Seekrieg. Deutschland versenkt alle Schiffe. Darunter leidet auch die Amerikanische Wirtschaft. Dies ist der Hauptgrund für den Kriegseintritt von Amerika. 1.4.7 Finanzieller Aufwand – wirtschaftliche Auswirkungen Der Erste Weltkrieg war der erste vollständig industrialisierte Krieg, in welchem alle verfügbaren personellen und materiellen Kräfte für den Krieg mobilisiert wurden. Die völlige Industrialisierung der Kriegsführung zeigte sich auch in der tausendfachen Produktion von Geschützen, Maschinengewehren, Panzern und Kampfflugzeugen, die es zuvor nicht gegeben hatte. Ohne Rücksicht auf zivile Belange wurden alle Ressourcen (Kräfte) in den Krieg gesteckt und an die Front umgeleitet. Der finanzielle Aufwand Aufwand für den Krieg war gewaltig. Alle Staaten wendeten zusammen schätzungsweise 750 1000 Mia. Mark auf (1 Mark entspricht heute etwa 7 Franken). Steigerung der Militärausgaben in Deutschland von 2 Mia. Mark 1913 auf 50 Mia. Mark 1918. Auswirkungen auf Bevölkerung Vor allem im Gebiet der Mittelmächte steigen die Preise. Lebensmittel werden rationiert, Menschen leiden Hunger. Die Arbeitszeiten werden erhöht. Frauen müssen in Fabriken arbeiten um die Familien am Leben erhalten zu können. 1917 weisen die im Rahmen der Lebensmittelrationierung zugewiesenen Lebensmittel einen Brennwert von ca. 1000 kcal auf (durchschnittlicher Bedarf: 2500 kcal). In Deutschland sterben ca. 1 Mio. Menschen an Hunger. Wirtschaft Die Wirtschaften aller am Krieg beteiligten Staaten werden voll auf den Krieg ausgerichtet. Die Rüstungsindustrie und deren Zulieferer (Stahlindustrie, Bergbau) steht dabei im Zentrum. Gesetze zur Begrenzungen von Überstunden- und Nachtarbeitszeiten werden ausser Kraft gesetzt. Die Arbeitszeiten werden ausgedehnt (12 bis 16 Stunden pro Tag). Der Anteil der Frauen an der arbeitstätigen Bevölkerung erhöht sich auf 35%. Gewinner des Krieges ist die Rüstungsindustrie, welche horrende Gewinne einfährt. Zur Finanzierung des Krieges werden in allen beteiligten Ländern Kriegsanleihen gezeichnet. 1.4.8 Opfer Der Erste Weltkrieg forderte ca. 10 Millionen Todesopfer und etwa 20 Millionen Verwundete. Ein Teil der Verwundeten blieb für immer invalid. 1.5 Wichtige Punkte Meilensteine 1.5.1 Seeblockade Die britische Flotte errichtete zwischen den Shetland-Inseln und Südnorwegen sowie im Kanal bei Dover eine durch Minen und Patrouillenschiffe gesicherte Seeblockade. Da diese sogenannte Fernblockade (fern von Deutschland) in der Nähe der britischen Stützpunkte gelegen war, war ein Angriff für Deutschland riskant. Daher unternahmen die deutschen Schiffe keinen Vorstoß zur Öffnung der Blockade. Dennoch erreichten im Verlauf des Jahres 1914 noch umfangreiche Rohstofflieferungen das Deutsche Reich, so dass die Briten die Blockadebestimmungen verschärften und die Liste der Güter, die von neutralen Schiffen beschlagnahmt wurden, ständig erweiterten. Am 2. November 1914 erklärte England die gesamte Nordsee zum Kriegsgebiet und legte für die neutrale Schiffahrt dort bestimmte Routen fest, um sie leichter zur Kontrolle in englische Häfen zu zwingen. Mit militärischem und diplomatischem Druck wurden die meisten der neutralen Staaten gezwungen, die britische Kontrolle über den Seehandel zu akzeptieren. Diese Maßnahmen verstießen zwar gegen das Völkerrecht, doch konnte sich Großbritannien durch zahlreiche Vereinbarungen mit den neutralen Staaten einen offenen Protest weitgehend entziehen. Obwohl Lieferungen an die Mittelächte nie ganz unterdrückt werden konnten, war die Seeblockade sehr wirksam und führte im Deutschen Reich zu bedrohlichem Rohstoffmangel und Lebensmittelknappheit. Aufgrund der Aussichtslosigkeit, die britische Sperre im offenen Seekrieg zu bekämpfen, 4 forderte die deutsche Marineleitung bald den uneingeschränkten U-Boot-Krieg. Die wirtschaftliche Kriegführung wurde damit von beiden Seiten gezielt auch gegen die Bevölkerung eingesetzt, um den militärischen Erfolg zu erzwingen. Insgesamt erwies sich die britische Seeblockade dabei als sehr wirksame und dauerhafte Waffe gegen die deutsche Wirtschaft und gegen die notleidende Bevölkerung, für die sie zur Hungerblockade wurde. 1.5.2 Uneingeschränkter U-Boot-Krieg Als Reaktion auf die von den Briten verhängte Seeblockade erklärte die deutsche Seekriegsleitung die Gewässer um die Britischen Inseln zum militärischen Operationsgebiet. Die wenigen einsetzbaren U-Boote sollten dort eine Gegenblockade errichten. Da aufgetauchte U-Boote den Geschützen von Handelsschiffen gegenüber schutzlos waren, befahl die Marineleitung am 22. Februar 1915, Schiffe der Feindstaaten ohne Vorwarnung zu torpedieren. Dieses Vorgehen rief scharfen Protest der neutralen Staaten, insbesondere den der USA, hervor. Als ein deutsches U-Boot am 7. Mai 1915 den britischen Passagierdampfer Lusitania versenkte, befanden sich unter den fast 1.200 Opfern auch 139 US-Staatsbürger. Aus Sorge vor einer weiteren Belastung der inzwischen sehr gespannten Beziehungen zu den USA wurde der uneingeschränkte U-Boot-Krieg zunächst eingestellt. Angesichts der immer schlimmer werdenden Versorgungslage nahm Deutschland diesen Krieg am 1. Februar 1917 wieder auf und hoffte damit England in die Knie zwingen zu können. Dies führte zur amerikanischen Kriegserklärung vom 6. April 1917. 1.5.3 Kriegseintritt Amerikas Die USA war zu Kriegsbeginn in einer unglücklichen Situation. Einerseits lebten unter den 92 Millionen Bürgern in Amerika unzählige Emigranten aus den verschiedenen europäischen Staaten (darunter immerhin 8 Millionen deutscher Herkunft), andererseits sprach die kulturelle Nähe zu Großbritannien für einen Kriegseintritt gegen Deutschland. Um die Situation nicht zu verschärfen, rief der amerikanische Präsident Woodrow Wilson seine Landsleute zu strikter Neutralität auf. Im Verlauf des Krieges mehrten sich jedoch die Stimmen, die einen Kriegseintritt an der Seite der Entente forderten. Insbesondere die Versenkung des britischen Luxusliners Lusitania durch ein deutsches U-Boot im Mai 1915, bei der 128 Amerikaner den Tod fanden, führte zu einem breiten Stimmungsumschwung, der letztendlich am 6. April 1917 in eine Kriegserklärung an Deutschland mündete. Auch wenn die Entscheidung innenpolitisch immer noch umstritten war, so erwies sich das amerikanische Engagement durch die Entsendung von über zwei Millionen Soldaten zum europäischen Kriegsschauplatz als kriegsentscheidend. Doch auch wirtschaftlich war der Eintritt für die USA langfristig günstig. Die Amerikanische Wirtschaft profitierte von den riesigen Einkäufen der Ententemächte und wuchs rasant. Amerika entwickelte sich nicht zuletzt dank des 1. Weltkrieges zur Weltmacht. 1.6 Chronologischer Ablauf (1914 – 1918) 1.6.1 1914 • 2. August Besetzung Luxemburgs durch Deutsche Truppen. • 3./4. August Einrücken Deutscher Truppen in Belgin. • 5. August: Kriegserklärung Englands an Deutschland. • Grosse Offensive Deutschlands endet 60 km vor Paris (Gründe: Kräfteverschleiss, Nachschubprobleme). • Gegenoffensive von und zwingt Deutschland zum Rückzug. Deutsche Taktik (Schlieffenplan) ist damit gescheitert. • Krieg an der Westfron erstarrt zum Stellungskrieg (von Ärmelkanalküste bis Vogesen). • An Ostfront erobern Russen zuerst Teile Deutschlands. Deutschland kann Russland in einer Offensive vernichtend schlagen und wieder zurück drängen. • England errichtet zwischen den Shetland-Inseln und Süd-Norwegen eine Seeblockade und unterbindet so die Rohstoff- und Nahrungsmittelzufuhr der Mittelmächte. Die Entente-Staaten bekommen hingegen Nachschub aus Amerika. • Deutschland verliert die Kolonien. 5 1.6.2 1915 • Verbissene Kämpfe im Stellungskrieg verursachen Millionen von Toten, bringen jedoch keine militärische Entscheidung. • Deutschland beginnt als Reaktion auf die Seeblockade den uneingeschränkten U-BootKrieg und versenkt in einem bestimmten Gebiet um England alle Handelsschiffe. Nach scharfen Protesten von Amerika wird der U-Boot-Krieg wieder eingestellt. • Erster Giftgas-Einsatz durch Deutsche Armee. • Italien tritt auf der Seite der Entente-Staaten in den Krieg ein. Südfront zwischen italienischen und österreich-ungarischen Truppen. • Bulgarien tritt an der Seite der Mittelmächte in den Krieg ein. • Krieg auf Balkan: Die Mittelmächte erobern Serbien, Montenegro und Albanien und stellt so die Verbindung zur Türkei her. Die Entente besetzt Griechenland. 1.6.3 1916 • Abnutzungskrieg im Westen. Deutsche Offensive auf Verdun (70000 Tote). Schlacht an der Somme (1.2 Mio. Tote). Einsatz von riesigen Mengen an Material (Gewehre, Kanonen, etc.) und Menschen. • Ostfront: Nach 3 Offensiven mit mehr als 1 Mio. Toten ist die russische Kampfkraft erschöpft. • Balkan: Mittelmächte erobern Rumänien. • Deutschland: Oberste Heeresleitung greift immer mehr in Politik ein. Das ganze Leben der Leute wird auf den Krieg ausgerichtet. Arbeitspflich für alle 16 – 60 jährigen Männer. 1.6.4 1917 • Februar: Ausbruch der russischen Revolution führt zur Schwächung der russischen Kampfkraft. • April: Amerika erklär Deutschland den Krieg. Dies verschlechtert die Chancen der Mittelmächte auf einen Krieg stark. • Erster Einsatz von Panzern. • Westfront: Weiterhin verbissener Grabenkampf. • Dezember: Waffenstillstand zwischen Deutschland und Russland. 1.6.5 1918 • März: Friedensvertrag zwischen Deutschland und Russland. Russland verliert dabei riesige Gebiete an die Mittelmächte. • Amerikas Präsiden Woodrow Wilson schlägt ein 14-Punkte Programm vor, auf dessen Basis der Krieg beendet werden soll. Der Vorschlag wird von den übrigen kriegsführenden Parteien abgelehnt. • Deutschland will im Westen noch vor Eintreffen der Amerikanischen Soldaten eine Entscheidung erzwingen und startet verschiedene Offensiven. Die Anfänglichen Erfolge können jedoch infolge mangelnder Reserven und erschöpfter Truppen nicht gehalten werden. • Juli: Gegenoffensive der Entente nach Eintreffen der amerikanischen Truppen mit massivem Einsatz von Panzern. Die deutschen Truppen werden in ihre Ausgangsstellungen zurück gedrängt, können diese jedoch halten. • Die Mittelmächte sehen die Aussichtlosigkeit ihrer Lage ein und beginnen Waffenstillstandsverhandlungen mit den Entente-Staaten. • Am 11. November wird der Waffenstillstand unterzeichnet. 1.7 Frieden – Vertrag von Versailles Deutsche Generäle Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff sehen nach der Offensive der Ententemächte ein, dass der Krieg verloren ist. Hindenburg und Ludendorff gelingt es, die Verantwortung für das militärische Desaster der Regierung in Berlin anzulasten. Es sind 6 zivile Politiker, die im Wald von Compiègne die Waffenstillstandsvereinbarung unterschreiben und damit in den Augen vieler Deutscher die militärische Niederlage besiegeln. Die so genannte Dolchstoßlegende wird später behaupten, die Militärs seien im Felde unbesiegt geblieben und nur durch den Dolchstoß der Revolutionäre im Innern sei Deutschland besiegt worden (die junge Weimarer Republik wurde durch bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen erschüttert). Die Franzosen finden, Deutschland soll bezahlen, für die immensen Verwüstungen, die der Krieg auf französischem Boden hinterlassen hat. Sie wollen, dass Deutschland so geschwächt wird, dass von dort keine Gefahr mehr drohen kann. Im Vertrag von Versailles wollen die europäischen Siegermächte und die neu auf der europäischen Politikbühne agierenden USA dem deutschen Vormachtstreben in Europa ein endgültiges Ende setzen. Die neue deutsche Republik muss die Folgen des imperialen Machtstrebens des Kaiserreiches tragen eine schwere Bürde. Der Versailler Friedensvertrag gibt den Deutschen die alleinige Schuld am Krieg, verpflichtet sie zu hohen Reparationszahlungen und entzieht ihnen große Gebiete im Osten. In Deutschland wird der Vertrag als bewusste Demütigung, als ungerechte und ungerechtfertigte Schmach empfunden. Aus der Enttäuschung über die Niederlage wird Empörung und später eine breite Unterstützung für Rache und Revanche. In Freikorps sammeln sich enttäuschte Offiziere und Soldaten, um gegen diesen Frieden und das heißt gegen die neue Regierung zu kämpfen. Straßenkämpfe, Putschversuche und politische Morde schaffen ein Klima, in dem die Republik nur schwer gedeihen kann. Es herrscht Krieg im Innern. Auch der Kampf mit Frankreich flammt wieder auf. Als Deutschland die geforderten Reparationsleistungen nicht bezahlen kann, marschieren französische Truppen ins Ruhrgebiet ein. Der passive Widerstand, ausgerufen von der Reichsregierung, bricht unter französischem Kriegsrecht zusammen. Erst nach dem Ende der Ruhrbesetzung beginnt eine Zeit des Ausgleichs zwischen Deutschland und Frankreich und eine gewisse innenpolitische Konsolidierung. Aber schon wenige Jahre später wird es wieder Krieg geben, und Hitler wird ihn als Revanche für den Schmachfrieden von Versailles rechtfertigen. 7