Arbeitsblatt: Fünf Axiome der Kommunikation nach Paul Watzlawick

Material-Details

Darstellung der 5 Axiome Watzlawicks mit entsprechenden Eräuterungen und Beispielen
Deutsch
Anderes Thema
11. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

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2631
15
01.01.2008

Autor/in

Ingrid Guenzel
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Fünf Axiome der Kommunikation nach Paul Watzlawick Er versuchte menschliche Probleme als Kommunikationsstörungen zu analysieren und legte folgende Grundsätze ( Axiome) über die menschliche Kommunikation fest: 1. AXIOM: In einer sozialen Situation kann man nicht nicht kommunizieren. Auch Schweigen und Nichthandeln haben Mitteilungscharakter. Beispiel: Vor einer Prüfung zeigt ein Schüler Symptome wie Kopfschmerzen, Magenverstimmung, etc. Dies zeigt den Wunsch, der Situation zu entfliehen und die Kommunikation einseitig zu beenden. 2. AXIOM: Jede Kommunikation hat eine Inhalts- und einen Beziehungsebene, derart, dass die letztere die erste bestimmt und daher eine Metakommunikation ist Der Inhaltsaspekt stellt das WAS einer Mitteilung dar (Informationen, Daten, Fakten). Der Beziehungsaspekt sagt darüber etwas aus, WIE der Sender diese Mitteilung vom Empfänger verstanden haben möchte. Dies drückt sich unter anderem in Mimik, Gestik, Tonfall aus. Beispiel: Jemand sagt: Du hast im Lotto gewonnen! (Inhalt) und grinst dabei (Beziehung). Der Empfänger schätzt die Nachricht auf der Basis des Grinsens ein und weiß, dass er auf den Arm genommen werden soll. Die Bedeutung einer Mitteilung ergibt sich also erst aus der Beziehung der Kommunikationspartner zueinander, wobei jeder für sich die Beziehung subjektiv und deshalb auch unterschiedlich betrachtet. Eine gestörte Kommunikation liegt z.B. dann vor, wenn sich die Kommunikationspartner auf der Beziehungsebene nicht einig sind – selbst bei einer Übereinstimmung auf der Inhaltsebene. Beispiel: Hoher Krankenstand in einem Unternehmen, weil sich die Mitarbeiter nicht wohl fühlen, sich aber nicht verbal gegen zu großen Druck wehren können. Kommunikationsstörungen treten besonders häufig auf, wenn Inhalts- und Beziehungsaspekt nicht übereinstimmen oder fehlerhaft übersetzt werden. Viele Kommunikationsprobleme können erst dann von den Beteiligten durchschaut und gelöst werden, wenn sie über ihre Art, miteinander zu reden, reden, d.h. MetaKommunikation betreiben. 3. AXIOM: Die Interpunktion wechselseitiger Austausch von Mitteilungen) der Kommunikationsabläufe bestimmt die Art einer Beziehung. Kommunikation ist wechselseitig. Genauso zwangsläufig, wie der Empfänger einer Mitteilung auf den Sender reagiert, wird dieser wiederum auf die Reaktion des Empfängers reagieren, und so weiter. Niemand kann z.B. genau angeben, wer bei einem Streit wirklich angefangen hat. Beispiel: Bei einem Ehestreit ist schwer feststellbar, welche Mitteilung z.B. einen Streit auslöste und welche Mitteilung nur die Wirkung daraus ist. Ist es die nörgelnde Ehefrau oder der Ehemann, der im Wesentlichen eine passiv-zurückgezogene Haltung an den Tag legt und sich damit gegen ihr Nörgeln verteidigt. Im Wesentlichen erweisen sich solche Streitereien als ewiges Hin und her der gegenseitigen Vorwürfe und Selbstverteidigungen: „Ich meide dich, weil du nörgelst und Ich nörgele, weil du mich meidest. 4. AXIOM: Es gibt eine digitale und eine analoge Kommunikation. Die digitale bezieht sich auf Worte und Sätze, die bestimmten Objekten zugeordnet sind. Diese Sprache ist logisch, abstrakt und repräsentiert den Inhaltsaspekt. Die analoge Kommunikation bezieht sich auf die Beziehung zwischen den Menschen Sie umfasst die nonverbalen Signale aber auch paralinguistische Signale wie Lautstärke, Tonfall, Sprechgeschwindigkeit. Man muss als Teilnehmer und Empfänger von Kommunikation ständig zwischen den beiden Sprachen übersetzen und rückübersetzen. Jemand sagt den Satz: „Ich mag dich. (digitale Kommunikation); ein Blumenstrauß zum Geburtstag (analoge Kommunik.) Analoge Kommunikation ist mehrdeutig und kann unterschiedlich entschlüsselt werden. 1. Beispiel: Ein Küsschen, dass ein Kind von seinen Eltern bekommt, kann z.B. heißen: „Wir mögen dich sehr gerne!, oder auch „Lass uns bitte jetzt in Ruhe! 2. Beispiel: Ein Geschenk z.B. ist eine analoge Mitteilung. Ob der Beschenkte jedoch das Geschenk als einen Ausdruck der Zuneigung, der Bestechung oder der Wiedergutmachung sieht, hängt von der Auffassung ab, die er von seiner Beziehung zum Geber hat 5. AXIOM: Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär. In symmetrischen Beziehungen ist das Verhalten der beiden Partner sozusagen spiegelbildlich. Die Rollen, die die Partner im Dialog spielen, beruhen auf Gleichheit. Die symmetrische Kommunikation zielt deshalb auf eine herrschaftsfreie Kommunikation und strebt nach Ausgewogenheit und Gleichberechtigung. Beispiel: Freundschaftliches Gespräch unter Klassenkameraden auf dem Schulhof. Komplementär ist dagegen eine Beziehung, in der einer dominiert und einer der Dominanz des anderen unterworfen ist. Die Partner betrachten sich als unterschiedlich und ergänzen einander. Komplementäre Beziehungen beruhen auf gesellschaftlichen oder kulturellen Kontexten, wie z.B. im Fall von Mutter und Kind, Arzt und Patient, Lehrer und Schüler, Verkäufer und Kunde. Ein Gesprächspartner nimmt die dominierende primäre Stellung im Gespräch ein und der andere hat die entsprechend ergänzende sekundäre Stellung inne. Diese Begriffe dürfen jedoch nicht mit stark und schwach, gut und schlecht oder ähnlichen Gegensatzpaaren verquickt werden. Beispiel: Der Vorgesetzte, Herr B, besucht Herrn A, seinen Angestellten, in dessen Wohnung. Das Begrüßungsritual läuft ab. Die Rollen sind verteilt. Wir haben einen Hausherrn/Gastgeber und einen Besucher/ Gast. Der Hausherr bietet einen Platz und ein Getränk an. Der Gast nimmt Platz, trinkt etwas. Die Interaktion ist komplementär, weil das Tun des einen, das des anderen ergänzt. Die Interaktion basiert auf der Anerkennung des Unterschiedes zwischen den Beteiligten.