Arbeitsblatt: Weitsprung
Material-Details
Unterrichtseinheit zum Thema Weitsprung. 5 Doppelstunden und Feinplanung zur 1. Doppelstunde.
Bewegung / Sport
Bewegung
8. Schuljahr
14 Seiten
Statistik
13430
2931
76
02.01.2008
Autor/in
Pedro Hombre
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Unterrichtseinheit und Einzellektion zum Thema Weitsprung Pedro Hombre LN Unterrichtseinheit und Einzellektion, Pedro Hombre datum Inhaltsverzeichnis: 1 Thema (UE Weitsprung) . 3 2 Analyse 3 3 Rahmenbedingungen . 3 4 Lernziel (LZ) . 3 5 Lernverfahren (LV) . 3 6 Lernkontrolle (LK) . 4 7 Zeitliche Gliederung . 4 8 Doppellektion 4 9 Anhang (Stoffsammlung) 8 2 LN Unterrichtseinheit und Einzellektion, Pedro Hombre datum 1 Thema (UE Weitsprung) Weitsprung: Herausarbeiten der Kernbewegung (Grobziel 2.3. Vom Springen in die Weite zum Schrittsprung) 2 Analyse In der Oberstufe wird die Leichathletik zu einem zentralen Thema im Sportunterricht. Die Disziplinen Weitsprung und Hochsprung kann man gut miteinander kombinieren. Deshalb bin ich der Meinung, dass diese zwei Techniken nacheinander Sinnvoll zu erarbeiten sind. Die Sprungtechnik, wie auch die Abfolge der Bewegungen, sind unterschiedlich, doch der Anlauf und das Abspringen zeigen Parallelen auf. Wichtig scheint mir, dass man diese Unterrichtseinheit unter anderem spielerisch und abwechslungsreich gestaltet. Schwierigkeiten entstehen dann, wenn die schwächeren SCH überfordert oder die stärkeren SCH unterfordert sind, und diese die Übungen nicht mehr motiviert ausüben. 3 Rahmenbedingungen Sommersemester, 8. Schuljahr, Realklasse mit 18 Jungen, UE von 5 Lektionen (2 Doppellektionen und eine Einzellektion), Doppellektion sind 75 Min., und Einzellektion an 35 Min., grosse Unterschiede bei Bewegungen und Technik der SCH, zwei SCH stören den Unterricht bei jeder möglichen Gelegenheit. 4 Lernziel (LZ) • Die SCH wissen, dass der schnelle Anlauf sowie Absprung und Landung, drei entscheidende Punkte für einen erfolgreichen Weitsprung sind. • Die SCH können die Kernbewegung des Weitsprungs anwenden. • Die SCH springen 3 Sprünge, die bewertet werden. 5 Lernverfahren (LV) • Die Intensität der Übungen bewusst einsetzen. • Methodenvielfalt anwenden (visuell, auditiv, taktil, kineästetisch, vestibulär) • Übungen, Spiele und Wettkämpfe wiederholend einsetzten, nicht linear. Falls eine Übung nicht funktioniert, sofern es möglich ist, eine vorhergehende Übung wiederholen. 3 LN Unterrichtseinheit und Einzellektion, Pedro Hombre datum • Sinnrichtungen variieren und auf Bedürfnisse und Motivation von SCH eingehen, sofern es die Planung zulässt. • Geführter oder offener Unterricht vor jeder Lektion abwägen und anpassen. • Variationen einsetzten: Ziel, Lernende, Regeln, Geräte und Situation. 6 Lernkontrolle (LK) • Ich bin sowohl als Berater, wie auch als Beobachter tätig, währenddem die SCH die Weitsprünge üben. Hier kann ich die Sch individuell fördern und die SCH auf Verbesserungen in der Technik aufmerksam machen. • In Partnerarbeit Feedbacks geben und anschliessend eigenen Weitsprung reflektieren und Verbesserungen schriftlich festhalten. • Im Plenum besprechen, wo Schwierigkeiten aufgetreten sind, und wie man diese beheben kann. • In der letzten Lektion werden die Sprünge bewertet. Die SCH können drei Sprünge absolvieren, die bewertet werden. Der Weitsprung, der am weitesten gesprungen wurde, zählt als ganze Note, um den Durchschnitt im Turmunterricht zu berechen. 7 Zeitliche Gliederung 1. Doppellektion: SCH über die Unterrichtseinheit Weitsprung informieren. Video anschauen, Warm-up, Übungen machen, Kernbewegung üben, Partnerarbeit reflektieren, Verbesserungsvorschläge aufschreiben. (siehe Doppellektions-Vorbereitungsraster, Kap. 8) 2. Einzellektion Im Kreis wichtigste Punkte wiederholen, Warm-up, Üben, Plenum abschliessen. 3. Doppellektion: Warm-up, selbstständig Üben, Prüfung (3 Sprünge) plus Notengebung 8 Doppellektion Thema: Die SCH werden in die Disziplin Weitsprung eingeführt und erwerben die Kernbewegung des Weitsprungs. Voraussetzungen: SCH haben in der Primarschule wie auch im 7. Schuljahr verschiedene Sprungübungen gemacht. Auch im Laufen haben sie die nötigen Erfahrungen. 4 LN Unterrichtseinheit und Einzellektion, Pedro Hombre datum Die Klasse ist im Allgemeinen sehr motiviert im Turnunterricht, bis auf zwei SCH, die immerwieder versuchen, den Unterricht zu stören. Die Unterrichtseinheit ist für draussen geplant, falls das Wetter jedoch nicht schön sein sollte, kann man die Einzell- und Doppellektionen auch in der Turnhalle halten. Lernziele der Lektion: SCH erwerben die Grobform des Weitsprungs. SCH reflektieren ihre Sprungtechnik in PA. SCH versuchen ihre Sprungtechnik zu verbessern, zuerst mental und danach real. Grundsatzüberlegung zur Lektion Begründung wozu-wohin Lernziele LZ Lerninhalte LI: Durch die Erwerbung der Weitsprung Kernbewegung werden die SCH auch in die Technik der Leichathletik Disziplinen eingeführt. SCH erkennen die Wichtigkeit eines schnellen Anlaufs, sowie auch die Bedeutung eines dynamischen Sprungs. SCH sollen eigene Bewegungen analysieren und bewusst werden und Selbstständig und in Partnerarbeit nach Verbesserungen suchen. Lernverfahren LV warum diese LV zu den gewählten LI) Der Ablauf der Lektion ist stark nach visueller und auditiver Form ausgewählt worden. In der Einleitung zum Thema wirkt die visuelle Form (Video) stark (anschauen und nachmachen). Zusätzlich gebe ich als Coach, wie auch die SCH sich gegenseitig Rückmeldungen. Durch die verschiedenen Rückmeldungen kann sich ein SCH ein besseres Bild von seinem Lernstand machen und wird somit auch empfänglicher für Rückmeldungen. Wichtig scheint mir auch eine hohe Intensität bei diesen Übungen anzuwenden. Die SCH sollen nicht an langen Reihen anstehen und zu lange auf den Sprung warten müssen. Lernkontrolle(n): Ich beobachte und stehe den SCH im Moment des Übens mit Beratung zur Seite. Möglichst allen SCH ein Feedback zum Weitsprung geben. Abschliessen werden wir mit einer Prüfung in der Weitsprung Disziplin. Material: Dünne Matten, 4 dicke Matten, 6 Schwedenkasten, 2 Messbänder, Rächen, Laptop für DVD, Poster, Papier und Bleistifte. 5 LN Unterrichtseinheit und Einzellektion, Pedro Hombre datum Lerninhalte was Lernverfahren wie Sozialform Skizze/ Medien Begrüssung: Zeit 5 SCH über den heutigen Ablauf informieren (Unterrichtseinheit zum Thema Weitsprung erläutern und allfällige Fragen klären). Am Anfang drinnen, bei schlechtem Wetter weiterhin drinnen und bei gutem Wetter nach draussen gehen. Video zum Weitsprung anschauen. 10 Warm up (mit Musik) 10 Low mixed impact: Zur Musik hüpfen, Beine hinten anziehen, Beine vorne anziehen, „übersetzen, Arme kreisen vorwärts, Arme kreisen rückwärts, Arme kreisen in entgegengesetzte Richtungen. Hüpfen: Hüpfen an Ort, Hüpfen seitlich, Hüpfen nach vorne, Hüpfen nach vorne und auf die Seiten, Stärken: Liegenstützen, Rumpfbeugen. Stretch-in: Nackenmuskulatur nach rechts und nach links dehnen. Brustmuskeln dehnen (einen Arm hinter dem Rücken nach unten ziehen), Oberschenkel dehnen vorne und hinten Zwei Übungen zum Weitsprung: • 15 Seerosen: Dünne Matten versetzt aneinanderreihen. SCH müssen möglich schnell (Spurt) über die Matten laufen und möglichst weit springen, aber keine Matten auslassen. • 3 Schwedenkasten Deckel quer hintereinander stellen. Vorderster nur der Deckel, zweiter mit einem Mittelteil und dritter Deckel mit zwei Zwischenteile. (Sollte wie eine Treppe aussehen, aber versetzt!) Die Schwedenkasten Deckel haben ca. halben Meter Abstand von einander. SCH springen nun über diese drei Schwedenkasten und möglichst weit auf die dicken Matten. 6 LN Unterrichtseinheit und Einzellektion, Pedro Hombre datum Erster Versuch langsam und dicke Matte in die Nähe vom letzten Kasten stellen. (Schauen ob das alle können!) Weitsprung üben: (2 Einrichtungen zum Üben aufstellen!) 25 INPUT: SCH AUF DIE 3 WICHTIGSTEN KRITERIEN BEIM WEITSPRUNG HINWEISEN: 1. MAXIMALES TEMPO ZUM ABSPRUNG ERREICHEN! (Explosiv) 2. FÜSSE BEI DER LANDUNG MÖGLICHST WEIT VORNE! 3. NICHT FLACH NICHT ZU HOCH SPRINGEN (45 Grad)! Draussen: SCH messen ideal Abstand zum Absprung ab. Messbänder legen und Rechen dabei haben. Draussen auf der Bahn üben und ich kommentiere zu den Sprüngen. Drinnen: Zwei Dicke Matten hintereinander stellen und vorne mit zwei Schwedenkästen ein „T stellen für den Absprung. SCH reflektieren ihren Weitsprung (PA) 10 In Partnerarbeit schauen die SCH sich die Weitsprünge gegenseitig an und geben sich Rückmeldung. Wenn sie diese Rückmeldungen gegeben haben, schreiben sie alle ihre Verbesserungsvorschläge auf ein Blatt Papier. (Dieses Papier wird für den nächsten Turnunterricht verwendet). Abschluss: Alle treffen sich im Kreis und schliessen gemeinsam ab. Ich frage einzelne SCH ab, wie es ihnen ergangen ist in der heutigen Turnstunde. Am Ende mache ich eine Vorschau auf die nächste Turnstunde. 7 LN Unterrichtseinheit und Einzellektion, Pedro Hombre datum 9 Anhang (Stoffsammlung) Universität Bern Institut für Sport und Sportwissenschaft Lizentiatsstudium Sport Leistungsaspekte im Sport LEICHTATHLETIK Stefan Bichsel April 2004 Weitsprung Den guten Weitspringer zeichnet die Fähigkeit aus, bei hoher Anlaufgeschwindigkeit in kürzester Zeit explosiv abspringen zu können. Als Faustregel gilt, dass die Sprungleistung zu aus der Anlaufgeschwindigkeit und zu aus dem Absprung resultiert. Daraus geht hervor, dass die Leistung mit Beendigung des Absprunges grundsätzlich bestimmt ist, weil die Flugbahn des Körperschwerpunktes (KSP) feststeht! Gelingt es dem Springer, raumgreifend zu landen, so ist es von untergeordneter Bedeutung, welche Weitsprungtechnik er im Flug anwendet. Technikbeschrieb Anlauf: Der Anlauf ist ein Steigerungslauf mit gutem Kniehub von 20 – 40 Meter Länge, so dass die Höchstgeschwindigkeit auf den letzten Schritten vor dem Absprung erreicht wird. Der Anlauf erfolgt in aufrechterer Position als beim Sprint. Die letzten drei Schritte werden rhythmisch gestaltet (kurz–lang–kurz). Dabei wird der vorletzte Schritt um bis zu 20 cm verlängert und somit der KSP etwas abgesenkt. Absprung: Der Absprung ist die wichtigste und schwierigste Phase im Weitsprung. Durch den Absprung muss eine möglichst hohe Abfluggeschwindigkeit bei einem optimalen Absprungwinkel von 17 24 gesichert werden. Zudem wird dem Körper ein bestimmtes Drehmoment mitgegeben, welches später mitentscheidend für eine gute Landung ist. Der Absprung erfolgt innerhalb von 0,10 bis 0,13 Sekunden. Er gliedert sich in drei Phasen (vgl. Abb. 1): 8 LN Unterrichtseinheit und Einzellektion, Pedro Hombre datum Aufsetzen des Sprungbeines (1): Das fast gestreckte Sprungbein wird mit einer greifenden Bewegung nach hinten-unten aktiv aufgesetzt (vorgespannte Muskulatur!). Das Aufsetzen erfolgt auf dem ganzen Fuss. Eine Stemmbewegung ist unbedingt zu vermeiden! Amortisationsphase (2): Während dem das Schwungbein das Sprungbein überholt sollte letzteres möglichst wenig gebeugt (bis 145) werden. Der auftretende Bremsstoss muss möglichst kurz gehalten werden. Wichtig ist in dieser Phase, dass der Oberkörper aufrecht und der Kopf geradeaus gerichtet bleibt! Absprungstreckung (3): Es erfolgt eine explosive, vollständige Körperstreckung bei gleichzeitigem schnellem Einsatz von Schwungbein (Oberschenkel bis in die Horizontale, Unterschenkel bleibt senkrecht unter dem Knie!) und Armen. Der Rumpf bleibt aufrecht. Die Schwungelemente werden zusammen mit dem Take-off energisch abgebremst und für einen Moment fixiert. So entsteht eine Impulsübertragung von den Armen und Beinen auf den Körper, die zur weiteren Gewinnung an Flughöhe beiträgt. Flug: Nach dem Absprung besteht für den Springer keine Möglichkeit mehr, die Flugkurve des KSP zu beeinflussen. Die Bewegungen in der Luft dienen der Erhaltung des Gleichgewichtes und der Vorbereitung der Landung. 9 LN Unterrichtseinheit und Einzellektion, Pedro Hombre datum Wir unterscheiden 4 Techniken im Weitsprung: Hocksprung Schrittweitsprung Hangsprung Laufsprung Je nach Alter und Lernstand bietet sich die eine oder andere Technik mitsamt ihren Vorund Nachteilen an: Technik Merkmale Vorteile Nachteile Hocksprung Gleich nach dem Absprung werden beide Beine angehockt. Einfache Bewegungsform Absprung mit Vorlage, dadurch starker Vorwärtsdrehimpuls Ausgleichsversuch durch VorHochkicken des Schwungbeinunterschenkels und weiterer Rumpfvornahme Geringes Trägheitsmoment, dadurch wird die vwDrehung 10 LN Unterrichtseinheit und Einzellektion, Pedro Hombre datum wirksam (Saltoeffekt) Keine Ausgleichsbewegung im Flug möglich Kein Schwungeffekt der Körperteile zur Landung Lernwegsperre für Laufund Hangsprung wegen des Absprungverhaltens Schrittweitsprung Die Absprungposition mit hohem Schwungbeinknie wird über des Sprunges beibehalten Einfachheit, Anfängertechnik Günstiges Absprungverhalten, aufrechter Rumpf Günstiges Trägheitsmoment im Flug, Vw-Drehung kaum wirksam Lernvoraussetzung für Laufund Hangsprung Wenig Ausgleichsmöglichkeiten bei auftretender VwDrehung Genaues Treffen des Körperschwerpunktes (KSP) im Absprung erforderlich Hangsprung Nach dem Absprung wird das Schwungbeinknie zur typischen Hangposition abgesenkt. Symmetrische Abwärts-rw-KreisBewegung der Arme Günstiges Trägheitsmoment weil Körperglieder weit weg vom Rumpf Vorspannung der Rumpfvorderseite begünstigt die Landebewegung (Klappmesserbewegung) Neigung zu ungenügendem Schwungbeineinsatz Verlängerter Absprungschritt, um Vw-Drehimpuls zu vermeiden: stärkeres Stemmen! Wenig Ausgleichsmöglichkeit in der Hangphase Landung: Anheben der Beine durch Rumpfsenken begrenzt Laufsprung Weiterführen der Laufbewegung in der Luft (meist 2 Schritte) Kurzer schneller Absprung Günstiger Bewegungsrhythmus und somit gute Ausgleichsmöglichkeiten im Flug Optimales Vorbereiten der Landung möglich (freies Anheben der Beine) Längerer Lernprozess Für die Durchführung der Flugphase ist eine Mindestzeit (-leistung) in Abhängigkeit vom Lebensalter erforderlich: 11-13-Jahre ca. 4.00 – 4.50m 14-17 Jahre ca. 5.00 – 5.50m ab 18 Jahre ca. 5.50 – 6.00m Tabelle 1: Übersicht über die Vor- und Nachteile des Hock-, Schrittweit-, Hang- und Laufsprungs Landung: Bei der Landung geht es darum, den Landeverlust (Distanz zwischen dem 11 LN Unterrichtseinheit und Einzellektion, Pedro Hombre datum hintersten Landeeindruck und der theoretischen Landestelle des KSP) möglichst gering zu halten. Die Landung ist in allen Sprungtechniken in der Vorbereitung durch die typische Klappmesserbewegung geprägt. Sofort nach Bodenberührung geben die Beine in den Knien elastisch nach (Absenken des KSP) und das Becken wird nach vorne geschoben. Statistik Schweizerrekord Weltrekord Frauen 6.73m Meta Antenen 1971 7.52m Galina Chistyakova, URS 1988 Männer 8.27m Julien Fivaz 2003 8.95m Mike Powell, USA 1991 Literatur Haberkorn Plass: Leichtathletik 2 (Sprung-Wurf-Stoss), Diesterweg 1992 Jonath u.a.: Leichtathletik 2 (Springen), rororo 1995 Kunz H.R.: Trainerbulletin SLV, Nr. 13 (Technik), SLV 1989 Kunz H.R.: Leichtathletik – Fehlerkorrektur, BASPO 2001 12