Arbeitsblatt: Die 7 antiken Weltwunder

Material-Details

Einseitige Beschreibung pro Weltwunder mit wichtigen Infos.
Geschichte
Altertum
6. Schuljahr
7 Seiten

Statistik

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30.09.2014

Autor/in

Lilith (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Große Pyramide des Cheops Das Grabmal, das sich der Pharao Chufu beziehungsweise Cheops aus der 4. Dynastie (ca. 2560 vor Christus) in Gizeh erbauen ließ, war bis zum 19. Jahrhundert das höchste Bauwerk der Erde. Die Rede ist von der Großen Pyramide des Cheops oft auch nur Cheops-Pyramide. Sie ist mit Abstand das älteste der Sieben Weltwunder der Antike und gleichzeitig das einzige noch annähernd intakte. Die Cheops-Pyramide hat seit über 4400 Jahren Bestand mit einer beeindruckenden Höhe von ursprünglich 146,6 Metern (heute sind es noch etwas 138,75 Meter ). Für den Bau der Pyramide wurde erst eine Reihe aus abgestuften Steinschichten errichtet. Anschließend wurden die Zwischenräume zwischen den Schichten mit weißem Kalkstein von den Hügeln östlich der heutigen Stadt Kairo aufgefüllt. Die Schrägseiten der Pyramide, die symbolisch für die Strahlen des Sonnengottes Re stehen, entspringen an der Spitze und haben einen Neigungswinkel von etwas unter 55 Grad. Die Grundlinien an der Basis der Pyramide weisen eine Länge von 230,4 Metern auf. Bemerkenswert daran ist, dass es den Baumeistern Ägyptens gelang, obwohl ihnen keine präzisen Vermessungsgeräte zur Verfügung standen, mit einer Abweichung von nur weniger als 20 Zentimetern (Differenz zwischen kürzester und längster Grundlinie) zu bauen. Die Grundfläche der Cheops-Pyramide beträgt sagenhafte 53.000 Quadratmeter. Als Baumaterial für die Große Pyramide des Cheops dienten rund 2,3 Millionen Granitblöcke, wovon einer etwa um die 2,5 Tonnen (Durchschnittswert) wiegt. Die Granitblöcke wurden damals über Rollen aus Baumstämmen und Schlitten transportiert, bevor die Arbeiter sie über eine Rampe an den vorgesehenen Platz befördern konnten. Flaschenzüge waren zu dieser Zeit noch nicht erfunden. Darstellungen des Historikers Diodorus Siculus, der in der Zeit um 60 bis 30 vor Christus schrieb, sollen etwa 360.000 Arbeiter am Bau der Großen Pyramide beteiligt gewesen sein. Die Fertigstellung soll circa 20 Jahre in Anspruch genommen haben. Schätzungen Herodots zufolge, dass etwa 100.000 Arbeiter zum Bau der Pyramide benötigt wurden. Außerdem stellte er die gewaltigen Summen zusammen, die es gekostet haben musste, die Versorgung der Arbeiter mit Rettichen, Lauch und Zwiebeln sicherzustellen. Heutzutage nehmen die Wissenschaftler an, dass für den Bau der Pyramiden etwa jeweils 500 bis 1000 Handwerker und jeweils 5000 bis 7000 Arbeitern im Einsatz waren. Diese kamen für eine bestimmte Zeitspanne aus ganz Ägypten auf die Baustellen. Im Gegensatz zu früheren Annahmen, geht man heute davon aus, dass es sich bei den Arbeitern nicht um Sklaven handelte. Der gut getarnte Eingang zur Großen Pyramide war zum Nordstern ausgerichtet und lag auf der Nordseite. Im Inneren der Pyramide gab es ein Labyrinth aus verzweigten Korridoren. Der längste dieser Gänge wird als Große Galerie bezeichnet. Er führte ansteigend ins Zentrum der Pyramide. Die Galerie hat eine Länge von 46,7 Metern und eine Höhe von 8,46 Metern. Es handelt sich dabei um ein in seiner Bauweise im Alten Reich einzigartiges Gewölbe, das durch Kragsteine gestützt wird. Über diese Galerie zog der Trauerzug mit dem Sarkophag des Cheops zu seiner letzten Ruhestätte in der Königskammer (Sarkophag-Kammer). Der Königskammer lag ein Entwurf im Verhältnis 2:1 zugrunde. Sie hatte eine Länge von 10,46 Metern, eine Breite von 5,23 Metern und eine Höhe von 5,82 Metern. Sie hatte ein Flachdach aus neun gewaltigen Steinblöcken mit einem Gesamtgewicht von etwa 400 Tonnen. Nachdem der Trauerzug die Königskammer verlassen hatte, blieben einige zurück. Diese Gruppe zog die stützenden Balken, die die Granitblöcke hielten, der Galerie weg, so dass der Weg zur Königskammer verbarrikadiert wurde. Anschließend konnten diese Menschen über einen schmalen Schacht, der sich versteckt unter einem Stein an der Spitze der Großen Galerie befand und in Serpentinen unter die Pyramide führte, wieder nach draußen gelangen. Die Große Pyramide wurde trotz aller Vorsichtsmaßnahmen innerhalb von 250 Jahren nach ihrer Fertigstellung von Grabräubern geplündert, die allerdings nicht alle Schätze fanden. Die Hängenden Gärten von Babylon Der römische Historiker Quintus Curtius Rufus bezog sich in seinen Schriften, die er um die Mitte des 1. Jahrhunderts nach Christus verfasste, auf ältere Quellen und gab an, dass die Bäume in den Hängenden Gärten von Babylon etwa 3,6 Meter umfangen und 15 Meter hoch gewesen sind. Schon die Dichter Griechenlands hatten vom Wald aus turmhohen Bäumen und terrassenförmig angelegten Dachgärten berichtet. Der Geschichte Würze verleihend, wurde dabei die Liebe eines Königs zu seiner Geliebten mit den Hängenden Gärten in Verbindung gebracht. Angeblich sollen die Hängenden Gärten von Babylon das Werk des babylonischen Königs Nebukadnezar II. sein, der von 605 bis 562 vor Christus herrschte. Die gewaltige Hauptstadt seines Reiches Babylon lag am Ufer des Euphrat im heutigen Irak. Nebukadnezar II. war der König, der im Jahr 586 vor Christus Jerusalem zerstörte und die Juden in Gefangenschaft nahm. Trotzdem besaß er anscheinend eine sentimentale Ader, weil er die riesigen Gärten aus Bäumen, Sträuchern und Blumen für seine Geliebte (in einigen Quellen auch Gemahlin) Amytis anlegen ließ, die Sehnsucht nach der grünen Gebirgsregion ihrer Heimat Medien (Nordwestiran) hatte. Von Philo von Byzanz (spätes 3. Jahrhundert vor Christus) und zahlreichen weiteren Schriftstellern gibt es ausführliche Berichterstattungen über die Hängenden Gärten von Babylon. Die Gärten waren innerhalb der Mauern des Palastes angelegt auf Steinsäulen ruhend angelegt worden, was den Besuchern ermöglichtet hatte, unter dem Bauwerk zu flanieren, während die Arbeiter über ihnen die Felder pflügten und bestellten. Insgesamt waren es fünf Ziegelsteinterrassen, die sich jeweils um etwa 15 Meter überragten und mittels Treppen aus Marmor miteinander in Verbindung standen. Auch die Bewässerungsanlage muss für damalige Verhältnisse bemerkenswert gewesen sein: Fachleute gehen heute davon aus, dass eine Kolbenpumpe aus Holz, die mit einem Wasserrad betrieben wurde, das Wasser aus dem Euphrat auf circa 300 Meter hochgepumpt haben muss, wo es auf der am höchsten gelegenen Terrasse in Zisternen gespeichert wurde. Auch wenn die Berichte der Antike über die Hängenden Gärten sehr anschaulich sind, handelt es sich dabei nur um Informationen aus zweiter Hand. Es liegen keine keilschriftlichen Berichterstattungen der Babylonier vor, die die Existenz der Gärten belegen beziehungsweise auch nur im Entferntesten andeuten oder Augenzeugenbeschreibungen. Auch Herodot, der ein Jahrhundert nach der vermeintlichen Erbauung der Hängenden Gärten von Babylon lebte, lässt bei seiner Beschreibung von Babylon kein Wort über dieses Weltwunder fallen. Es ist also mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass es sich beim Weltwunder der Hängenden Garten nur um eine Legende handelt, die sich über die Jahrhunderte und Jahrtausende hartnäckig gehalten hat. Statue des Zeus in Olympia Zeus StatueDer Architekt Libon entwarf den dorischen Tempel des Zeus in Olympia (Westgriechenland), der um 460 vor Christus errichtet wurde. Dieser Tempel war mit keiner festen Priesterschaft besetzt, sondern wurde zur Halbzeit der Olympischen Spiele zur Darbringung von Opfern genutzt. Eine große Menschenmenge versammelte sich dazu vor dem großen Altar, der sich außerhalb des Tempels befand. Einhundert Rinder wurden geschlachtet und Zeus zu Ehren als Brandopfer dargebracht. Die Statue des Zeus, die zu den 7 Weltwundern der Antike zählt, wurde von den Olympioniken beim Bildhauer Phidas in Auftrag gegeben, der ursprünglich aus Athen stammte. Phidas hatte unter anderem das Giebeldreieck des Parthenons und die beindruckenden Skulpturen der Metopen geschaffen. Man hatte ihn jedoch aufgrund der haltlosen Beschuldigung, dass er das Gold unterschlagen habe, das für die Athene-Statue im Parthenon-Tempel vorgesehen gewesen war, aus Athen verbannt. Um 430 vor Christus stellte Phidas die Statue des Zeus in Olympia fertig. Die Zeus-Statue war aus Gold und Elfenbein gefertigt und auf einem Holz- oder Steinkern errichtet worden. Insgesamt war die Statue des Zeus etwa 12 Meter hoch, was ungefähr der Höhe eines vierstöckigen Gebäudes entspricht. Göttervater Zeus saß mit nackter Brust auf einem hohen aus Zedernholz hergestellten Thron. Die Füße des Throns waren mit Abbildungen von thebanischen Kindern, die die Sphinx ergriffen hatte, und mit geflügelten Figuren der Siegesgöttin Nike verziert. Die Armlehnen des Throns wurden von sitzend dargestellten Sphinxen (unheimliche Fabelwesen mit Frauenkopf, Löwenkörper und Adlerschwingen) gestützt. Zudem war der Thron mit Darstellungen von Apollon, Artemis und Niobe mit ihren erschlagenen Kindern geschmückt. Mehr als 800 Jahre lang stand die Statue des Zeus vor dem Tempel in Olympia. Im Jahr 393 nach Christus überredete der christliche Klerus den Kaiser Theodosius I. den Zeus-Tempel zu schließen und die Olympischen Spiele zu untersagen. Die Zeus-Statue wurde in einen Palast nach Konstantinopel überführt, wo sie bei einem Brand im Jahr 462 zusammen mit dem Palast zerstört wurde. Der Tempel des Zeus in Olympia, der um seinen Kult beraubt worden war, wurde im Laufe der Zeit durch verschiedene Katastrophen vollständig zerstört. Artemistempel in Ephesos Ephesos war ein florierender griechischer Hafen in Ionien an der Westküste der heutigen Türkei. Hier haben ursprünglich zwei Altäre und ein Tempel und später nacheinander zwei gewaltige Marmortempel an derselben Stelle gestanden, die allerdings einstürzten. In der Mitte des 6. Jahrhunderts begann man mit der Errichtung des vierten Bauwerks in Ephesos, das von den Archäologen mit „D bezeichnet wird. Der Bau dieses Tempels wurde zu Teilen vom sagenumwobenen reichen König Krösus von Lydien finanziert. Cherisphron und sein Sohn Metagenes von Kreta waren die Architekten dieses Tempels. Zusätzlich waren einige der größten Künstler der Antike an der Gestaltung beteiligt. Dazu gehörten unter anderem Phidias und Polyclitos. Herostratos war es der diesen Tempel am 21. Juli 356 vor Christus in Brand setzte und damit erreichen wollte, dass sich die Nachwelt an seinen Namen erinnere, was ihm dann auch gelungen ist. Mit dem Bau des spätklassischen Artemistempels, der als „E bezeichnet wird, wurde wahrscheinlich bereits um 350 vor Christus begonnen. In Stil und Gestaltung wurden bei der Errichtung dieses Tempels viele Details von den Vorgängern übernommen. Die meisten Besucher des Artemistempels in Ephesos verharrten bei ihrer Ankunft für eine Weile auf dem äußeren Hof und betrachteten den Tempel aus größerem Abstand. So konnte das aufwändig verzierte Giebeldreieck hoch oben am Dach des Artemistempels richtig betrachtet werden. Der Zugang zum Tempel wurde von Amazonen aus Stein gesäumt. Der Artemistempel wurde von Marmorstufen umrahmt. Über die oberste Stufe gelangte man auf die Terrasse, die eine Breite von 79,25 Metern und eine Länge von 131 Metern aufwies. Der Tempel selbst war 54,85 Meter breit und 106,7 Meter lang. Es ist unbekannt, ob der Artemistempel komplett mit Holzschindeln gedeckt war oder ob er nach oben offen war. Im Inneren des Tempels erwarteten den Besucher 127 ionische Marmorsäulen, die eine Höhe von 20 Metern hatten und auf mit Skulpturen geschmückten Basen in Rechteckform standen. Es gibt Quellen, die aussagen, dass jede dieser Säulen von einem anderen König gestiftet worden sei. Im Zentrum des Säulengangs lag die Cella (innerer Hauptraum des Tempels), wo vermutlich eine Kultstatue der Artemis untergebracht war. Artemis war in Ephesos eine asiatische Muttergottheit, die nicht mit der griechischen Göttin Artemis in Verbindung steht. Im Gefolge der Artemis befanden sich Eunuchenpriester. Die Gottheit selber wies mehrere Reihen Brüste auf (insgesamt über 40), was ihr den Beinamen Multimammia verliehen durch den heiligen Hieronymus einbrachte. Der Artemistempel stand bis zum Jahr 262 nach Christus, als er von den Ostgoten verwüstet wurde. Die Überreste wurden im Jahr 401 auf Befehl des heiligen Johannes Chrysostomos vollständig zerstört. Mausoleum von Halikarnassos Das Mausoleum von Halikarnassos ist das einzige der Sieben Weltwunder, das auf Veranlassung einer Frau errichtet wurde. Artemisia war die Ehefrau und Schwester von Mausolos, dem Satrapen (Statthalter) von Karien, der von 377 bis 357 vor Christus herrschte. Die Liebe zu ihrem Bruder-Gemahl war so gewaltig, dass sie seine Asche mit Wasser mischte und trank, bevor sie den Bau einer gewaltigen Grabstädte aus weißem Marmor des Mausoleums in Harlikarnossos (Ort im Südwesten der heutigen Türkei) in Auftrag gab. Der Name Mausoleum wird noch heute als Bezeichnung für große Grabmäler verwendet. Baumeister des Mausoleums von Halikarnassos soll Pythius von Priene gewesen sein. Es wird angenommen, dass ihm Satyrus von Paros dabei zur Hand ging. Die besondere Form des Bauwerks beruht wahrscheinlich auf dem Versuch, die baulichen Merkmale drei unterschiedlicher Kulturen (lykische, griechische und ägyptische) miteinander in Einklang zu bringen. Entstanden ist so ein dreistufiges rechteckiges Gebäude. Das Mausoleum wies an der Basis eine Breite von 38,7 Metern und eine Länge von 30,4 Metern auf. Die Höhe betrug insgesamt 42,6 Meter, was heute in etwa zehn bis dreizehn Stockwerken entspricht. Es setzte sich aus drei Hauptteilen zusammen: Basis, gestufter Podium-Sockel (18,3 Meter hoch) und in der Mitte ein Säulengang (Höhe 11,45 Meter) aus 36 ionischen Säulen. Bedeckt wurde es von einem mit 24 Stufen versehenen Pyramidendach. Diese Stufen führten zu einer Plattform (6,85 Meter über dem Säulengang) auf der ein vierspänniger Streitwagen stand, der eine Höhe von 6,1 Meter aufwies und das Grabmal vollständig überragte. Vermutlich waren auf diesem Streitwagen Statuen von Artemisia und Mausolos untergebracht. Die eigentliche Grabkammer mit weißem Alabaster-Sarkophag, der mit Gold verziert war, soll sich auf dem Podium-Sockel zwischen den Säulen befunden haben. An der Außenseite war das Mausoleum von Halikarnassos mit vielen Friesen und lebensbeziehungsweise überlebensgroßen Statuen von Menschen, Pferden, Löwen und anderen Tieren dekoriert. Die Verzierungen der vier Seiten des Grabmals sollen angeblich bei jeweils anderen Bildhauern in Auftrag gegeben worden sein. Dabei soll es sich um Scopas, Bryaxis, Timotheus und Leochares gehandelt haben. Bis zum 13. Jahrhundert blieb das Mausoleum überwiegend unversehrt, dann führte ein Erdbeben zu einem teilweisen Einsturz. Die Bruchstücke, die dabei tief in die Erde gerutscht sind, sind diejenigen, die uns heute überwiegend als Überreste dieses Weltwunders geblieben sind. Im 15. Jahrhundert hatten nämlich die Johanniter die Trümmer des Mausoleums zum Bau und zur Verstärkung einer mächtigen Burg verwendet. Sie wandelten das Grabmal in einen Steinbruch um. Auch die Statuen fielen ihnen zum Opfer, da sie diese zu Kalk zermahlten. Allerdings nutzen sie auch ein Dutzend Steinplatten aus einem Fries mit der Darstellung der Amazonenschlacht in unversehrter Form und andere Plastiken (beispielsweise Löwendarstellungen) um die Burgmauern zu schmücken. Dieser Fries wurde im Jahr 1846 aus den Mauern der Burg herausgebrochen und ins Britische Museum nach London überführt, wo es eines der Highlights in der Abteilung altgriechische Plastik ist. Der britische Altertumsforscher Charles T. Newton machte im Jahr 1857 den genauen Standort des Mausoleums ausfindig und grub dort unzählige Statuen und Steinblöcke aus u.a. auch die Statuen, die seines Erachtens nach, die Abbilder von Mausolos und Artemisia darstellten. Auch diese Objekte wurden wie der Fries ins Britische Museum gebracht. Koloss von Rhodos Die blühende Inselstadt Rhodos wurde im Jahr 305 vor Christus von siebzigtausend Mazedoniern unter Führung von Demetrius Poliorketes belagert. Als man sich nach einem Jahr Belagerung endlich verständigen konnte, zogen die Belagerer ab. Die Widerstandskraft der Rhodier hatte Demetrius allerdings so stark beeindruckt, dass er seine Belagerungstürme, Katapulte und andere Kriegsgeräte zurückließ. Die Rhodier machten die Kriegsmaschinen zu Geld, das sie zur Errichtung einer gewaltigen Statue, die ihre Schutzgottheit den Sonnenkönig Helios darstellte einsetzten. Der Auftrag für die Umsetzung ging an Chares von Lindos (bekannte Stadt auf Rhodos). Für die Ausführung benötigte dieser zusammen mit seinen Bronzegießern ganze zwölf Jahre von ca. 292 bis 280 vor Christus. Im Inneren des bronzenen Koloss von Rhodos wurden riesige Steinblöcke und Eisenstangen zur Verstärkung eingesetzt. Gebaut wurde die riesige Statue von unten nach oben. Nach Fertigstellung der Füße, wurde Erde darum aufgeschüttet, so dass die Arbeiter in der Lage waren die Knöchel zu formen. In dem Tempo indem die Statue wuchs, wurden die fertiggestellten Teile von ihr mit Erde bedeckt. Als der Koloss von Rhodos fertiggestellt war, hatte er eine Höhe von 33,52 Metern und war damit die größte Statue der Antike, was wohl dazu beitrug, dass sie in die Liste der 7 Weltwunder aufgenommen wurde. Über das tatsächliche Erscheinungsbild des Koloss von Rhodos gibt es nur wenige Informationen aus verlässlichen Quellen. Fest steht allerdings, dass die Abbildung, wo er mit gespreizten Beinen über einer Hafeneinfahrt steht, wohl nur auf die künstlerische Freiheit der schaffenden Maler zurückzuführen ist und nicht der Realität entspricht. Folgt man den plausibelsten Schilderungen, so war der Koloss von Rhodos eine nackte Darstellung des Sonnengottes, der in der einen Hand eine Fackel und in der anderen Hand einen Speer gehalten hat. Die Beine standen dicht beieinander, wodurch die Statue eine gewisse Stabilität hatte. Die Standzeit des Koloss von Rhodos lag bei nur geringfügig mehr als 50 Jahren. Auf Rhodos gab es im Jahr 224 vor Christus ein heftiges Erdbeben, das nicht nur in der Stadt große Schäden anrichtete, sondern auch die Statue am den Knien in zwei Teile zerbrechen ließ. Die Rhodier erhielten vom ägyptischen Herrscher Ptolemaios III. das Angebot der Kostenübernahme für die Instandsetzung der Statue, lehnten dieses aber aufgrund eines Orakelspruches ab. So kam es, dass der Koloss für annähernd neunhundert Jahre relativ unverändert an der Stelle liegen blieb, wo er umgefallen und zerbrochen war. Als die Araber im Jahr 653 nach Christus auf Rhodos einfielen, zerlegten sie die Reste des Kolosses und verschifften sie nach Kleinasien, wo sie die Bronze an einen jüdischen Kaufmann aus Emesa (Syrien) verkauften. Auf neunhundert Kamelen sollen die Bruchstücke des Koloss von Rhodos verladen worden sein und für immer verschwunden. Der Leuchtturm von Alexandria Pharos Der Leuchtturm von Alexandria, der auch als Pharos bezeichnet wird (nach der kleinen Insel auf der er erbaut wurde), war der erste architektonisch geplante Leuchtturm in der Geschichte der Menschheit und ist gleichzeitig das jüngste der Sieben Weltwunder der Antike. Die Insel Pharos lag vor dem Hafen der Stadt Alexandria, die 332 vor Christus direkt nach der Eroberung von Ägypten von Alexander dem Großen gegründet worden war. Das rasche Wachstum der Stadt und die Tatsache, dass es an der Küste Ägyptens kaum Landmarken gab, verursachte schnell die Notwendigkeit, Schiffe auf sicherem Weg in den Hafen zu leiten. Die Erbauung des Leuchtturms von Alexandria begann unter König Ptoleimaios I. Soter, der ein Jugendfreund von Alexander dem Großen war und der Ägypten von 305 bis 282 vor Christus regierte. Die Fertigstellung erfolgte um 270 vor Christus unter Ptolemaios II. Philadelphos. Der Entwurf für den Leuchtturm kam von Sostratos von Knidos, der den Bau möglichweise auch finanziert hat. Auf antiken Münzen ist ein dreistufiges Gebäude mit rechteckigen Fenstern auf allen Seiten abgebildet. Der Leuchtturm von Alexandria unterteilt sich in drei Bereiche: Der unterste Teil des Turms war quadratisch, hatte eine Höhe von 55,9 Metern und einen zylindrischen Kern. Der mittlere Bereich des Leuchtturms war achteckig und wies eine Höhe von 27,45 Metern auf. Der dritte Teil hatte eine zylindrische Form, eine Höhe von 7,3 Metern und wurde von einem spiralförmigen Aufgang umschlossen. Oben auf dem Leuchtturm hat eine Statue mit 4,9 Metern Höhe gestanden, die eventuell König Ptolemaios I. oder Alexander den Großen als Sonnengott Helios darstellte. Einschließlich des Sockels war der Pharos von Alexandria circa 117 Meter hoch, was heutzutage einem Bauwerk mit etwa 35 Stockwerken entspricht. Wenn es Nacht war, reflektierten riesige Spiegel (vermutlich polierte Bronze) ein Feuer aus harzhaltigem Holz von der Basis des Turms an dessen Spitze. Dieses Leuchtfeuer soll auch noch in 55 bis 70 Kilometer Entfernung von der Küste gut sichtbar gewesen sein. Tagsüber reflektierten die Spiegel das Sonnenlicht und wiesen den Seeleuten so den Weg zum Hafen. Der Leuchtturm von Alexandria wurde im Jahr 956 nach Christus bei einem Erdbeben beschädigt und weitere Erdbeben in den Jahren 1303 und 1323 legten ihn schließlich vollends in Trümmer. Mittlerweile haben Unterwasserarchäologen auf dem Meeresboden um Pharos Relikte des Leuchtturms gefunden. Nr. Weltwunder Ort Pyramiden Gizeh 1 von Gizeh (Ägypten) Olympia Zeusstatue 2 (Griechenland des Phidias ArtemisEphesus 3 Tempel (Türkei) Grabmal von Halikarnassos 4 Mausolos (Türkei) Hängender Babylon 5 Garten (Irak) Rhodos Koloss von 6 (Griechenland Rhodos Leuchtturm Alexandria 7 von Pharos (Ägypten) Bauzeit um 25902470 v. Chr. Zustand noch erhalten 5. Jh. v. Chr. durch Brand zerstört 6.-5. Jh. v. Chr. 262 n. Chr. zerstört um 325 v. Chr. völlig zerstört unbekannt völlig zerstört 292-280 v. Chr. 224 v. Chr. eingestürzt 270 v. Chr. 1375 durch Erdbeben zerstört