Arbeitsblatt: Informationstext Zusammenbruch des Osmanischen Reiches und die Folgen

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Informationstext zur oben gennaten Thematik.
Geschichte
Gemischte Themen
9. Schuljahr
2 Seiten

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708
3
01.10.2014

Autor/in

Ludwig89 (Spitzname)
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Zusammenbruch des Osmanischen Reiches und die Folgen für den Balkan Osmanisches Reich: Fokus auf Balkan Das Osmanischen Reiches bestand von 1300 bis 1922, dann wird das Reich aufgelöst und die Türkei gegründet. Im 16. Jahrhundert erreicht es wirtschaftlich, kulturell und politisch den Höhepunkt und hat dann auch die grösste Ausdehnung. Auf dem Balkan reicht das Osmanische Reich bis nach Ungarn und Österreich. Doch mit dem zweiten fehlgeschlagenen Angriff auf Wien 1683 wird es wieder zurückgedrängt. Millet-System Die Osmanische Herrschaft liess jedem Gebiet mehr oder weniger die Gesellschaftsordnung, die es zuvor hatte. Die Osmanen waren Moslems, doch Zwangsbekehrung zum Islam gehörte nicht zu ihrem Herrschaftssystem. Die Bevölkerung wurde nach den Religionen in Millet (arab. Religionsgemeinschaft) eingeteilt. Jedes Millet wurde separat verwaltet. Die nichtmuslimische Bevölkerung stand unter dem Schutz des Sultans musste jedoch im Gegensatz zu den Muslimen Steuern zahlen und hatten einen untergeordneten Stand. In Serbien begünstigte dies den Nationalismus und hielt die Bevölkerung zusammen. Die serbisch-orthodoxe Kirche war ein Zentrum der Bildung und der Verwaltung für die Serben. Sie bewahrte die Identität der Serben als Volk mit einer eigenen Sprache und einem eigenen Glauben. religiöse und politische Einheit unter den slawischen Völker), ein anderer war das Ziel, Istanbul und die Dardanellen zu besitzen, um freien Zugang zum Mittelmeer zu haben. Um seine Ziele zu erreichen, führte Russland mehrere Kriege gegen die Osmanen. Doch die übrigen europäischen Mächte unterstützen jene, da sie die Vormacht Russlands verhindern wollten. Berliner Kongress 1877 griff Russland das Osmanische Reich an, 1878 stand das russische Heer vor Istanbul und diktierte dem Osmanischen Reich den Frieden von San Stefano. Doch die europäischen Mächten waren nicht einverstanden und auf dem Berliner Kongress wurde der Vertrag angepasst. Dem Osmanischen Reich wurden die Gebiete Serbien, Montenegro, Rumänien und Bulgarien genommen, letzteres wurde autonom, die anderen unabhängig. Bosnien-Herzegowina wurde von Österreich-Ungarn besetzt. Orientalische Frage Die europäischen Mächte begannen sich während dem 19. Jahrhundert immer mehr im Osmanischen Reich wirtschaftlich und politisch einzumischen. Politisch beschäftigten sich die Grossmächte mit der „Orientalischen Frage: sollte das Reich aufgeteilt oder aufrecht erhalten werden? Denn das osmanische Reich wurde als „kranker Mann am Bosporus bezeichnet und innere Unruhen und politische Machtkämpfe schwächten das Reich. Interessen der Grossmächte Russland mischte sich am meisten ein. Ein Grund dafür war der Panslawismus (kulturelle, „The Boiling Point, in englischer Zeitschrift Punch 1908 Balkankriege 1912/1913 Serbien, Bulgarien, Montenegro und Griechenland griffen 1912 erfolgreich das Osmanische Reich an und konnten ihre Gebiete vergrössern. Die europäischen Grossmächte intervenierten und schufen den Staat Albanien. Serbien und Griechenland teilten Mazedonien unter sich auf, womit Bulgarien nicht einverstanden war. Dies führte 1913 erneut zu Krieg. Griechenland, Serbien und Rumänien griffen Bulgarien an, welches verlor und Gebietsverluste hinnehmen musste. Serbien und Griechenland konnten ihre Gebiete vergrössern. 1. Weltkrieg Der 1. Weltkrieg entwickelte sich aus der Auseinandersetzung zwischen Serbien und Österreich-Ungarn. Das Attentat von Sarajevo (Bulgarien) wurde von einem Serben verübt, der Mitglied beim serbischen Geheimbund „Schwarze Hand war, weshalb ÖsterreichUngarn die serbische Regierung beschuldigte. 1914 kam es zum Krieg. Beide Seiten glaubten, dass ihr Ansehen und ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt wurde und waren sich sicher, dass sie den Krieg gewinnen würden. Österreich-Ungarn hatte Unterstützung von Deutschland und Serbien die von Russland. Man war sich nicht bewusst, dass sich der Krieg in ganz Europa ausbreiten würde. Das Osmanische Reich stand auf der Seite der Mittelmächte. Im Osten des Landes kämpfte es gegen die Russen. Die Armenier, die dort lebten wurden massakriert mit dem Grund, sie würden die Russen unterstützen. Die Anerkennung dieses Genozids ist in der Türkei bis heute umstritten. Nachkriegsordnung 1918, als der Krieg beendet war, bestimmten die Siegermächte die Staatenordnung in Europa. Ihr Grundprinzip war das Selbstbestimmungsrecht der Völker, doch es gab es nicht überall klare Trennlinien zwischen den ethnischen Gruppen. Dort bestimmten wirtschaftliche, strategische oder politische Überlegungen die Grenzen. Auch wurden die Verlierer des Krieges benachteiligt. Im Vertrag von Trianon 1920 wurde das ungarische Gebiet drastisch verkleinert zugunsten der umliegenden Staaten Österreich, Tschechoslowakei, Rumänien und Jugoslawien. Rumänien hat sein Gebiet mehr als verdoppelt und Serben, Kroaten und Slowenen wurden im Staat Jugoslawien zusammengefasst. Für das Osmanische Reich war das Ende gekommen. 1923 wurde die Türkei als Staat der Türken unter Kemal Atatürk gegründet. Doch auch die Türkei ist kein homogener Staat, es hat auch ein grosser Anteil Kurden und weitere Minderheiten. Folgen für den Balkan Die Balkanvölker waren lange Zeit fremdbestimmt. Einige konnten sich mit Hilfe der Grossmächte unabhängig machen, doch erst mit dem Ende des 1. Weltkriegs kam es zur Umsetzung des Selbstbestimmungsrecht. Doch durch Abweichung vom Nationalitätenprinzip gab es noch immer unsichere Grenzen, Nachbarschaftskonflikte und ungelöste Minderheitsfragen. Die Herrschaft der Osmanen hat einen schlechten Ruf. In der Erinnerung dominieren die negativen Ereignisse und Stereotypen während positive Aspekte ausgeblendet werden. Die Sicherheit und Stabilität, was die osmanische Herrschaft garantierte, und auch die relative religiöse Toleranz wurden vergessen. Vielmehr erinnert man sich an die Zeit vor dem Osmanischen Reich. Mittelalterliche Reiche bilden die Begründung und Legitimation von territorialen Ansprüchen. Die neuentstandenen Staaten waren überwiegend agrarische Gesellschaften und die Wirtschaft war kaum modernisiert. Beim Einrichten der nationalen Institutionen wurde das westliche Muster nachgeahmt. Dies schlug fehl und führte zu einem politischen Abschwenken nach rechts, was längerfristig die wirtschaftlichen und politischen Probleme auch nicht ändern konnte. Quellen Hösch, Edgar, Geschichte des Balkans, (Beckche Reihe 2356), München 2004. Majoros, Ferenc/Rill, Bernd, Das Osmanische Reich 1300-1922. Geschichte einer Grossmacht, Wiesbaden 2004. Putzger, Historischer Weltatlas. Kartenausgabe, Cornelsen 103.Aufl. 2009. Sowares, Steven W., Moderne Geschichte des Balkans. Der Balkan im Zeitalter des Nationalismus, Seuzach 2004.