Arbeitsblatt: Einstieg Sexualkunde

Material-Details

Grenzen, Respekt, Individualität, Beziehung, Liebe Sexualität als Begriffe einführen und eine gemeinsame Gesprächsbasis und Kommunikationsbasis schaffen. LP21
Lebenskunde
Sexualerziehung
8. Schuljahr
15 Seiten

Statistik

139673
1453
40
23.11.2014

Autor/in

Angela Graf
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Unterrichtsplanung Praxislehrperson: Name der/des Studierenden: Fach: Lebenskunde, Sexualkunde LKSX Klasse: Datum: Oktober 2014 Thema: Erwartung und Ansprüche in Beziehungen, Liebe und Sexualität Voraussetzungen: Kompetenz 2, die SuS können Geschlecht und Rolle reflektieren (LP21) Lernziele Unterrichtseinheit: Die SuS können die Begriffe Beziehung, Liebe und Sexualität einordnen. Die SuS kennen die Begrifflichkeiten Respekt, Grenze und Individualität erläutern. Die SuS sind in der Lage ihre Ansprüche und Erwartungen an Beziehungen, Liebe und Sexualität zu formulieren. Sie SuS erkennen, dass Ansprüche und Erwartungen in Beziehung, Liebe und Sexualität individuell sind und es gilt die Grenzen der andern zu respektieren. Besonderes: Die Unterrichtseinheit ist in Schweizerdeutsch geplant. Es handelt sich um sechs Lektionen, die im Optimalfall als 3 Doppellektionen (1ab 2ab 3ab) gehalten werden. Die Einheit kann aber auch als ein Viererblock und eine Doppellektion (1ab 2ab 3ab) durchgeführt werden. Einzellektionen (16) sind auch möglich. Eventuell müssen aber einige kleine Anpassungen gemacht werden. Die Lektionen sind hier aufgeschrieben als Einzellektionen. Einbettung in den Unterricht Lehrplanbezug: Diese Unterrichtseinheit soll dazu dienen, die im Lehrplan 21, Fachbereich „Ethik, Religion, Gemeinschaft in der Kompetenz 3 angesprochene Thematik zu behandeln. Diese soll lauten: „Die Schülerinnen und Schüler können Beziehungen, Liebe und Sexualität reflektieren und ihre Verantwortung einschätzen. Weiter beschreibt die Kompetenzstufe 3a folgendes: „Die Schülerinnen und Schüler können eigene Erwartungen und Ansprüche in ihrem Umfeld an Freundschaft, Beziehungen, Partnerschaft, Ehe reflektieren. Die Lernenden sollen sich ihrer eigenen Vorstellungen bewusst werden, die sie mit sich herumtragen. Es soll zudem vorbereitend auf die Teilkompetenz 3b auch die individuelle Grenze der Lernenden angesprochen werden. Dazu soll unbedingt in einer Folgeveranstaltung das geltende Recht thematisiert werden. Ist eine Solche Folgeveranstaltung nicht geplant, halte ich es für wichtig, dies in diesen Unterrichtsblock mit Einfliessen zu lassen. Diese, in diesem Block behandelten Thematiken, sind meiner Meinung nach die Grundlage für einen gelungenen Sexualunterricht. Nur Lernende, die wissen, wo sie stehen, welche Ansprüche und Erwartungen sie an sich selber und an andere haben, und die um die Unterscheidung in verschiedenen Beziehungen wissen, können sich auf die Folgethemen einlassen. Als Basis für das Verstehen, das Respektieren und richtige Zuordnen vieler Haltungen, Meinungen und Orientierungen ist diese Reflexion in meinen Augen unabdingbar. Phasen Zeit EI/ER/ES LehrLernhandlungen PADUA Medien Aktivitäten der Lehrperson und der Schüler/innen Didaktischer Kommentar Begründung der Planung mit Blick auf die Lernprozesse LEKTION 1 (bzw. 1a) Lernziele Lektion 1: Das Allgemeine Vorwissen, das die SuS zum Thema mitbringen, wird aktiviert. Die SuS kennen die Begriffe Beziehung, Liebe und Sexualität, können diese erläutern und gegebenenfalls Unterschieden oder in Beziehung setzen. Die SuS kennen die Begriffe Respekt, Grenze und Individualität insbesondere in Bezug auf Beziehungen, Liebe und Sexualität. 10‘ EI Vorwissen aktivieren: Tafelanschrieb: (Wenn möglich die Begriffe nicht trennen!) Beziehung, Liebe, Sexualität Respekt, Grenze, Individualität Jeder SuS schreibt zu jedem Thema einen ihm wichtig erscheinenden Begriff oder Satz auf den vorgesehenen Zettel. Auch die LP kann solche Zettel ausfüllen, wenn sie möchte. Keine Begriffe die beleidigend oder Respektlos sind. Solche werden aussortiert und direkt und konfrontierend im Plenum besprochen. (Nicht ignorieren!) Die Zettel werden nach Farben geordnet abgegeben und dann an die Tafel zum jeweiligen Begriff dazu gehängt. Doppelt genannte Begriffe werden neben oder untereinander gehängt. Tafel 6 Zettel pro SUS 6 Farben wählen! Die Aufgabenstellung wird im Plenum erläutert, dann zieht sich jeder in Einzelarbeit zurück, um danach wieder ins Plenum zurück zu wechseln. Dieses Vorgehen gibt den Jugendlichen kurz Zeit sich mit der Thematik im Stillen auseinander zu setzten. Sie werden nicht gleich von Beginn an mit den Ideen und Vorstellungen der Klassenkameraden konfrontiert sondern besinnen sich auf die eigenen Werte und Vorstellungen; ihr individuelles Wissen wird somit aktiviert. Begriffe und Sätze, die beleidigend. Respektlos oder unmoralisch sind, sollen nicht ignoriert werden. Es geht in dieser Unterrichtseinheit auch um Respekt und um das Einhalten von Regeln. Bezugnehmend auf die Individualität soll der Begriff mit der Klasse thematisiert werden. Begriffe, welche die Grenzen allzu deutlich überschreiten entsprechend zu zweit oder unter Berücksichtigung von fremder Hilfe besprochen werden. 20‘ ER Diskussion: Tafelbild Eine Diskussion starten: mögliche Fragen/ Inputs: Zettel der SUS Was gefällt euch besonders? Wo habt ihr Fragen? (ev. an Schreiber) Was haltet ihr von Begriff X? Wer ist mit Begriff XY (nicht) einverstanden? Dass das Tafelbild verändert werden kann, soll zeigen, dass eine Meinung oder Haltung durchaus ändern kann und dass man mit mehr Informationen oder einem verändertem Blickwinkel auch neue Ideen dazugewinnen kann. Dies soll den SuS auch so kommuniziert werden. Änderungen sind auch positiv zu bewerten. Es braucht manchmal Grösse sich einzugestehen, dass man nun etwas anders sieht und von seiner ursprünglichen Haltung Abstand nimmt. Dies soll den SuS hier aber unbedingt ermöglicht werden und als einen natürlichen und gewohnten Prozess erklärt werden. Mögliche Aussagen zum Tafelbild: Gut gemacht (wenn es so ist) Die einen sind vielleicht bereits mit ihrem selbst geschriebenen Zettel im Zweifel, andere fühlen sich bestätigt oder verunsichert. – Das ist normal, die Meinung und Haltung zum Thema kann sich während des Morgens immer wieder ändern. Es ist eine gute Eigenschaft, wenn man sich reflektieren kann und mit neuem Wissen neue Perspektiven erkennt. Das Tafelbild soll hängen bleiben und während des ganzen Morgens soll es möglich sein, dass Zettel dazu gehängt oder entfernt/umgeschrieben werden. Die Aussagen sollen keinesfalls als „in Stein gemeisselt angesehen werden. 2‘ ES Definition der Begriffe: Den SuS wird die Wichtigkeit der Tafel erklärt. Es wird wiederhalt damit gearbeitet und am Ende der Unterrichtseinheit mit den Begriffen eine Definition erarbeitet. Als Orientierung für die LP: Respekt: Respekt (lateinisch respectus „Zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung, auch respecto „zurücksehen, berücksichtigen) bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einem anderen Lebewesen (Respektsperson) oder einer Institution. Eine Steigerung des Respektes ist die Ehrfurcht, etwa vor einer Gottheit. Mit dem kurzen Brainstorming in EA, sind die Begriffe im allgemeinen Gebrauch aktiviert worden. Eine gewisse Inbezugsetzung fand aber bereits statt, indem die Begriffe kombiniert an der Tafel standen und bereits verdeutlicht wurde, in welche Richtung die Stunde geht. Tafelbild Um sich zu orientieren, soll die Lehrperson einer Definition der Begriffe mächtig sein. Die Klasse soll ihre eigene Definition zum Ende des Morgens notieren und damit innerhalb der Klasse notiert haben, wie der gegenseitige Umgang miteinander respektvoll und gut gestaltet werden kann. Innerhalb einer Klasse ist Sexualität immer wieder ein Thema, hier eine in der Klasse gültige Definition von Erwartungen und Ansprüchen zu formulieren, halte ich für wichtig. Zum einen im üblichen Schulischen Alltag, aber auch hinsichtlich Grenze: Eine Grenze (Lehnwort aus dem Altpolnischen, altslawisch, (alt)polnisch granica: Grenze) ist der Rand eines Raumes und damit ein Trennwert, eine Trennlinie oder eine Trennfläche. Individualität: Der Begriff Individualität (lat.: Ungeteiltheit) bezeichnet im weitesten Sinne die Tatsache, dass ein Mensch oder Gegenstand einzeln ist und sich von anderen Menschen beziehungsweise Gegenständen unterscheidet. Verwendet wird der Ausdruck unter anderem in der Philosophie, Theologie, Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Anthropologie und Humanbiologie. Die Bedeutung des Individuums wird oft unter Gegensätzen wie Individuum und soziale Gruppe, Individuum und Staat, Individuum und Population diskutiert. Individualismus ist ein Gedanken und Wertesystem, in dem das Individuum im Mittelpunkt der Betrachtung steht. des anstehenden Sexualkundeunterrichts. Das Tafelbild soll helfen Ordnung zu schaffen und im Kopf stets eine mögliche Definition zu erkennen. Eine Definition, die für alle stimmt. Die Diskussion und die Zettel sollen aber auch Fragen aufwerfen, die in den nächsten Lektionen geklärt werden sollen. LEKTION 2 (bzw. 1b) Lernziele Lektion 2: Die SuS eigenen sich einen erweiterten Wortschatz in Bezug auf die Thematik im Allgemeinen an. Die SuS können mit eigenen Worten ihre Ansprüche und Erwartungen an Beziehungen, Liebe und Sexualität formulieren. EI Spielerische Wortschatzerweiterung: Der individuell vorhandene Wortschatz wird erkennen lassen, dass nicht jeder die gleiche Vorstellung der Begrifflichkeiten hat. Diesen Wortschatz zu erweitern, halte ich für wichtig. Spiel::Tabu! Es sollen Begriffe erklärt werden, dabei dürfen aber die auf derselben Karte unter dem Strich aufgeführten Begriffe nicht benutzt werden. Es handelt sich bei den zu erklärenden Begriffen um solche aus dem Gebiet: Beziehung, Liebe, Sexualität, Respekt, Grenze und Individualität. 2‘ 5‘ Gruppenbildung: Innerhalt eines Spiels soll vermieden werden, dass jemand ausgestellt wird, weil er über einen kleinen Wortschatz verfügt. Die SuS sollen miteinander und im Team ihren Horizont erweitern. Jasskarten Das Spiel Tabu ermöglicht einen spielerischen Umgang mit den Begrifflichkeiten innerhalb des Themas. Die SuS erarbeiten sich zudem Kompetenzen im Bereich des Wortschatzes, ohne es zu merken. Bei der Gruppenbildung ist die Konstellation in der Klasse zu berücksichtigen. Hier aber eine Möglichkeit mit dem Zufallsprinzip zu arbeiten. Jasskarten ziehen; die Gruppennamen sind: 20‘ ER Herz, Pick, Schaufel, Karo Spielbeginn: Es wird auf den Lärmpegel geachtet Anständig bleiben. Ihr dürft auch Draussen arbeiten Klare Zeitvorgabe wann zurück Melden, wo ihr arbeiten wollt, nicht einfach gehen! TabuSpiel in xfacher Ausführung 15‘ ES Nachbearbeitung Spiel Nachbesprechung ist absichtlich recht lang angesetzt. Hier geht es darum, dass Begriffe, die in der Klasse relevant sind thematisiert werden und dass allenfalls auch eine Diskussion in Gang kommen kann. Da die Relevanz der Themen je nach Klasse enorm unterschiedlich ist, soll hier keine Vorgabe geleistet werden. Die Klasse wird diese Themen stellen und auf diese soll eingegangen werden. Natürlich im Rahmen des Themas der Unterrichtseinheit. Sollten Themen zum Vorschein kommen, die ebenfalls relevant sind aber den Rahmen sprengen würden, sollen diese unbedingt notiert werden und für eine spätere Unterrichtseinheit genutzt werden. Auf die Wünsche, Ängste und Ideen gilt es unbedingt einzugehen. Die Wichtigsten Worte notieren: Gibt es Fragen zu Begriffen oder Aussagen? Erklärt mir jemand? Konkrete Begriffe herausnehmen und Besprechen, wo sind Unsicherheiten, wo Neugier. Habt ihr Ideen oder Wünsche? Aufgabe: Jeder schreibt mindesten 3 Worte auf Die Begriffe werden dem Tafelbild zugeordnet Das Tafelbild wird überarbeitet, gibt es Worte die unpassend sind oder die dazu müssen? Nachfragen zur Arbeitsform: Es werden einige Worte verlesen und die LP fragt nach dem Befinden während des Spiels – hat es euch etwas gebracht? War die Arbeitsform angenehm? Um zu gewährleisten, dass auch eine Ergebnissicherung stattfindet, sollen die SuS die für sie wichtigsten Worte, die sie gelernt haben notieren und an die Tafel hängen. Einige davon werden und vorgelesen und ebenfalls hängen gelassen. Wichtiges: Für die Klasse relevantes, was den Rahmen sprengt, soll notiert werden. 3‘ Ausblick: Die Nachbearbeitung des Tafelbildes ist wichtig. Es wurde am Anfand darauf hingewiesen, dass ein Prozess es Umdenkens oder des Festigens in Gang gesetzt werden soll. Dies kann nur geschehen, wenn das Tafelbild in Erinnerung gerufen wird. Zudem soll zum Tafelbild ein Bezug hergestellt werden, weil es auch für den folgenden Aufsatz genutzt werden soll. Blatt mit Um das Thema auszuwählen sollen die SuS Fragen Den SuS sollen die Themen für die Aufsätze bereits gegeben werden. Sie sollen sich als Hausaufgabe damit auseinandersetzten und ein Thema wählen, dass ihnen liegt. Auf keinen Fall sollen sie sich gezwungen sehen, das gleiche Thema wie ein Klassenkamerad zu wählen. Den Aufsatz schreiben sie allein, sie sollen sich in dem Thema also wirklich wohl fühlen. genügend Zeit zur Verfügung haben. Dieser Denkprozess ist wichtig um sich ein weiteres Mal mit der Thematik auseinanderzusetzten und sich ein Thema auszuwählen, ohne unter Beeinflussung von Klassenkameraden zu stehen. Nach Möglichkeit soll das Thema auch nicht verraten werden. LEKTION 3(bzw. 2a) Lernziele Lektion 3: 10‘ Die SuS können die eigenen Erwartungen und Ansprüche auf Beziehung, Liebe oder Sexualität formulieren Die SuS sind in der Lage ihre Ansichten argumentativ zu verteidigen. Die SuS setzen sich intensiv mit ihren Erwartungen und Ansprüchen auseinander. Vorbereitung auf den Aufsatz: Die SuS sollen einen Aufsatz schreiben zu EINEM der folgenden Themen: Sie dürfen wählen Die Themen kombinieren die bisher behandelten Begriffe und Themen. Eigene Ideen sollen mit der LP abgesprochen werden. Themenvorschläge: Was erwarte ich von einer Partnerschaft und wo sind dort meine Grenzen? Wie wichtig ist mir Respekt in der Partnerschaft und was verstehe ich darunter? Wie kann ich in einer Partnerschaft meine Individualität bewahren? Welche Grenzen kennt die Liebe? Wann wird in der Liebe auch Respekt ein Thema? Was ist individuelle Liebe? Welches sind meine Grenzen in der Sexualität? Gehören Sexualität und Respekt zusammen? Was verstehe ich unter Individualität in Bezug auf Sexualität? A Diese Übung soll in Einzelarbeit stattfinden, weil es hier um die ganz individuelle Ansicht und Erwartung geht. Die SuS sollen in einem Aufsatz erläutern, wie sie persönlich die eigenen Ansprüche und Erwartungen einstufen. Diese Aufsätze sind für die anderen SuS nicht einsehbar, sie werden nur der LP abgegeben, welche sie liest und in der Bewertung allfällige Denkanstösse oder Bemerkungen mit einfliessen lässt. Es geht hier nicht um die Rechtschreibung sondern darum, dass die SuS schriftlich formulieren, wie sie zur gewählten Thematik stehen. Das Niederschreiben ist angeleitet, so dass alle die Möglichkeit haben einen Aufsatz von 1 bis 2 Seiten zu schreiben. Sollte die Unterrichtseinheit aufgeteilt werden auf mehrere Tage, kann als Hausaufgabe auch die Themenwahl und das Mind Map gegeben werden. ZB. Zwei Doppellektionen. Sind es Einzellektionen, muss bei der Länge des Aufsatzes variiert werden. 5‘ Vorgaben – Was soll in den Aufsatz: 1520 Eigene Gedanken Begründungen Pro und eventuell contra Argumente Klar erkennbar, dass der SuS sich mit der Thematik tiefer auseinandergesetzt hat. Ev Erfahrungen Gesehenes Mind Map: An die Vorgaben des Mindmapping erinnern 10‘ Zwei Zentren mit dem Wichtigsten Wort; (unterstrichen in der Fragestellung) Alle Gedanken notieren Eventuell schon zusammenhänge notieren Verwandte Begriffe beieinander Auch irrelevantes kann plötzlich wichtig werden Spontan alles aufschreiben Erste Überlegungen im Plenum besprechen: U Was habt ihr euch schon überlegt? Wo habt ihr Mühe? Gibt es etwas, das im Tafelbild ergänzt werden soll? Es soll für die SuS klar sein, dass es sich nicht um eine Prüfungssituation im herkömmlichen Stil handelt. Die Bewertung gilt einzig dem Formalen. Es sollen gewisse Punkte erfüllt sein, die Messbar sind. Diese Messbaren Inhalte sollen offen kommuniziert werden und an der Tafel festgehalten sein. A Das Mind Map hilft den SuS bei der Bearbeitung insofern, dass sie ihre Gedanken ordnen und während des Schreibens immer wieder darauf zurückkommen können. Es werden erste Gedanken zu den Schwerpunkten gesammelt, die dann zielgerichtet in den Aufsatz einfliessen können. Diese Auseinandersetzung ist ein erstes besonders vertieftes auseinandersetzen mit dem Thema. Den anderen SuS soll es möglich sein, dass sie, wenn sie Mühe haben mit eigenen Ideen, angeregt werden in der Ideenfindung. Eine Offene Unterhaltung hilft vielen SuS, dass sie sich orientieren können. Das Aktualisieren des Tafelbildes stellt erneut einen Bezug her zu dem bereits bearbeiteten. LEKTION 4 (bzw. 2b) Lernziele Lektion 4: Die SuS vertiefen sich in dem von ihnen gewählten Thema gedanklich und formulieren ihre Vorstellung in Aufsatzform. 45‘60‘ ES Schreibzeit: Es wird von Hand geschrieben Die Notizen wie Mind Map o.ä. dürfen genutzt werden Das Tafelbild ist sichtbar Es darf Musik gehört werden während dem Schreiben – aber nur leise Blatt und Unterlagen Die Vorgaben sollen den SuS als Leitplanken helfen. Dass Musik gehört werden kann, während des Schreibens, muss für jede Klasse einzeln entschieden werden. Die Beurteilungskriterien wurden in der Lektion 3 behandelt. Um Fragen vorzubeugen, sollten die Kriterien Schriftlich festgehalten werden. Beispielsweise auch an der Tafel. Die Nachbesprechung soll keine Beurteilung der Ansicht sein sondern nur, ob die LP das Gefühl hat, dass sich der SUS mit der Thematik auseinandergesetzt hat oder nicht. Der Aufsatz spiegelt Gedankengänge wieder, die auch auf der Unterrichtseinheit beruhen. LEKTION 5 (bzw. 3a) Lernziele Lektion 5: Die SuS erhalten eine Beurteilung zu ihrem Aufsatz und eine Besprechung rundet diese ab. Die SuS 5‘ EI Lektionsablauf: Die SuS werden informiert, wie die Lektionen Ablaufen wird. Ziel pro Gruppe: (23 Personen) Definitionsvorschlag eines Begriffes: Begriff pro Gruppe festgelegt Nur Idee, ist abänderbar Auf dem Plakat Platz für Notizen Kurzvortrag der folgendes Beinhaltet: Definition Begründung für Definition Beispiele Kriterien zur Arbeit: Still oder im Flüsterton Begriffen von der Tafel nutzen Kriterien Definition: Mit dem Tafelanschrieb erstellen die SuS in Gruppen eine Definition zu den Begriffen: Respekt, Grenzen, Individualiät, Liebe, Sexualität oder Beziehung. Die SuS begründen ihre Definition mit Argumenten und Beispielen. Die Definition soll in korrektem Deutsch und Fehlerfrei sein. Die Definition wird den anderen Gruppen in einer nächsten Die Definitionen sollen von der Klasse übernommen werden. Dies soll insbesondere gewährleisten, dass die Klasse auch hinter der Definition steht. Dass am Ende nicht nur 23 Personen an der Definition beteiligt sind sondern die ganze Klasse, soll von Beginn an feststehen, dass es sich bei der Definition des Teams um einen Vorschlag handelt. Dieser kann angepasst werden nach Bedarf. Die Individualiät wird hier vermutlich stark zum Vorschein kommen und das Spielen mit Worten steht hier im Vordergrund. Sollte es sich hier um eine Klasse handeln, die grosse Schwierigkeiten hat mit der Sprache zu jonglieren, dass muss dieser Prozess allenfalls etwas vereinfacht werden. Lektion vorgestellt. Kriterien Vortrag: Hochdeutsch Definition auf Plakat ersichtlich Begründungen und Argumente vorbringen Ganze Sätze Auf Fragen eingehen können 45‘ – 90‘ ES Parallel! Nachbesprechung Aufsatz: Die SuS können wählen, ob sie in der ZweierGruppe oder einzeln eine Nachbesprechung wünschen. Sie melden sich entweder bereits in Gruppen bei der LP oder Einzeln. Die Besprechung findet statt, während die anderen SuS Aufgaben. Die Nachbesprechung soll nicht mehr als 5‘ dauern. A/ A Das Nachbesprechen des Aufsatzes kann in der nächsten Lebenskundelektion geschehen oder bei einem Blockmodul in einer anderen Lektion. Es soll aber nicht weggelassen werden. Eindrücke, Freude oder Bedenken der LP sollen mitgeteilt werden. LEKTION 6 (bzw. 3b) Lernziele Lektion 6: Die SuS erhalten eine Beurteilung zu ihrem Aufsatz und eine Besprechung rundet diese ab. Die SuS lernen beim vortragen des Definitionsvorschlages Kompromisse einzugehen und erkennen, dass unterschiedliche Meinungen vorhanden sind, Die SuS erkennen, dass sie bei der Kompromissfindung die Haltung anderer zu respektieren haben. 30‘ 40‘ ES 6 Vorträge: à max 5‘ 5‘ ES Für die Vorträge sitzt die Klasse im Kreis. Die Vortragenden sind Teil des Kreises, stehen aber auf. Die Gegebenen Kriterien werden eingehalten. Für die Diskussion dürfen sich alle setzen, die Ideen werden notiert und fliessen ein in die Definition, sofern die Klasse einverstanden ist. Abschluss: Schlussrunde: Fragen? Anmerkungen? Was war gut, was weniger? Definitionen: Die Definitionen werden von der LP ins Reine geschrieben und im Klassenzimmer aufgehängt. Das Vortragen ist war ein relevanter Punkt des Vortrages, aber ebenso wichtig ist die Auseinandersetzung mit der Meinung der anderen, die sich von der eigenen unterscheidet. Das Finden eines Kompromisses und eines Textes, der die Individualiät aller berücksichtigt, halte ich für besonders wichtig und stellt einen guten Abschluss der Unterrichtsreihe dar. Eine Vertiefung in der Thematik Recht und Verantwortung in Bezug auf Sexualität ist laut Lehrplan angedacht und mach meines Erachtens auch Sinn. Die Thematik ist mit dieser Unterrichtseinheit erst vorsichtig begonnen worden. Auch die Thematiken der Kompetenzbereiche und d, können problemlos hier angefügt werden. Sollte keine weitere Unterrichtseinheit geplant werden, halte ich es für wichtig, dass die Rechte im Umgang mit Sexualität hier bereits angesprochen werden. Reflexion der Methodenwahl In der Lektionsplanung sind an verschiedenen Stellen Begründungen und Ideen mit eingeflossen. Hier möchte ich gezielt auf die Methodenwahl eingehen. Spiel: Der spielerische Umgang mit Worten kann den Zugang erleichtern und eine Brücke schlagen zu nachfolgenden Diskussionen. Durch die Reihenfolge, kann erst mit wenigen Klassenkameraden gesprochen werden und im Anschluss auch im Plenum. Mir ist bewusst, dass die meisten Jugendlichen kein Problem haben über Sexualität und Liebe zu sprechen. Mein Wunsch ist es aber, dass auch jene Jugendlichen aktiviert werden, die sich sonst eher zurückhalten. Es soll eine Gemeinsame und viele Meinungen umfassende Unterrichtseinheit sein. Dass der Wortschatz bei Jugendlichen vermutlich Einseitig und eher Ungehobelt ist, ist ein Vorurteil meinerseits, ich möchte aber mit dem Tabu Spiel erreichen, dass der Wortschatz auf jeden Fall sensibilisiert wird und man sich beim weiteren Behandeln von Themen darauf abstützen kann. Ein ebenfalls denkbares Spiel finde ich jenes, bei dem man Begriffe notiert, die für einen Akzeptabel sind und jene, die man auf keinen Fall hören möchte. Dies wäre dann bei einem weiteren Schritt, wo um Sex an sich oder auch im die Sexuelle Neigung geht. Diskriminierung oder Beleidigung kann so meines Erachtens eher ausgeschlossen werden MindMap: Die Methode des Mindmappings stellt sich für mich stets in Situationen, in welchen die Gedanken geordnet und die Ideen gesammelt werden müssen. Hier werden die SuS mit einer grossen Menge an Begriffen und Ideen konfrontiert, die sich überschneiden können, die gegebenenfalls für mehrere Themenbereiche gelten und mit denen sie einverstanden sind oder auch nicht. Dies gilt es zu ordnen und dafür Eignet sich diese Methoden besonders gut. Ausserdem kann sie einem ermöglichen, dass Gedanken, die Notiert wurden, wieder hervorgeholt werden und in einer neuen Situation oder in einem neuen Zusammenhang genutzt werden. Dies festigt in der Thematik und hat zur Folge, dass man sich intensiv damit auseinandersetzt. Diese Auseinandersetzung sollte sich im Anschluss auch im Aufsatz wiedergeben. Diskussion: Die Diskussion ermöglicht einen klaren und offenen Blick auf die Haltung der Klasse. Hier finde ich aber, gilt es zu beachten, dass am Ende nicht nur einige wenige miteinander diskutieren sondern dass alle SuS einbezogen werden können. Dafür muss vorbereitend jenen Jugendlichen, die nicht über das benötigte Werkzeug wie Wortschatz, Offenheit oder Mut im Umgang mit Sexualität verfügen eben dieser geboten werden. Die erste Diskussion in der Klasse über Themen wie Sex, Liebe oder Beziehung im Allgemeinen sollen deshalb vorbereitet sein. Ein weniger konfrontierendes Thema oder eines, zu dem alle etwas sagen können, ist da hilfreich. Ich bin der Meinung, dass nicht nur jene, die offen und geschwätzig mit Sexualität umgehen erreicht werden sollen sondern besonders auch jene, die schüchtern und unbeholfen sind. Gerade diese Jugendlichen sollten sich festigen können und ihre Werte und Vorstellungen mit anderen Vergleichen, um zu verstehen, dass es alles gibt und das wenigste verkehrt ist. Um solche Jugendliche aber zu erreichen, finde ich, sollte man mit Bedacht an die Thematik herangehen, bevor man konkret und offen in der Klasse spricht. Aufsatz: Die Aufsatzform ist eine Methode die, wie ich finde, sich besonders gut eignet, wenn man sonst stets nur über ein Thema gesprochen hat, dies nun plötzlich zu Papier gebracht eine neue Perspektive eröffnet. Wenn eine Aussage plötzlich schwarz auf weiss notiert ist, dann bekommt sie einen anderen Wert und wird plötzlich konkret. Diese Form von Auseinandersetzung finde ich, ist besonders geeignet, wenn man in sich hineinhorchen soll. Wenn innere Werte und Vorstellungen relevant werden und man auf sich allein gestellt argumentieren soll, indem man bewusst gute und richtige Argumente finden soll, die auch einer Debatte standhalten können. Die Lehrperson hat durch die Aufsatzform zudem die Möglichkeit auch in die SuS hineinzusehen. Nicht immer aber manchmal können unverhofft Problemstellungen auftreten, die wichtig sind für die weitere Behandlung im Sexualkundeunterricht. Da der Aufsatz vor der Klasse anonym bleibt, kann es sein, dass sich der eine oder andere SuS traut hier etwas zu erwähnen, was ich im Weiteren Unterricht berücksichtigen möchte. Ob eine Benotung hier richtig oder falsch ist, das weiss ich nicht. Ich werde den Aufsatz aber nicht benoten weil es sich um ein besonders persönliches Thema handelt. Es soll dem SuS nicht das Gefühl vermittelt werden, dass seine Meinung oder Haltung benotet wird. Vortrag: Die Vortragsform ist hier eigentlich nur am Rande relevant. In erster Linie geht es darum, dass die Klasse lernt einen Konsens zu finden und dass sie erkennt, dass verschiedene Meinungen im Raum stehen können. Eine Benotung halte ich auch hier für überflüssig. Definitionserarbeitung: Dass die Definitionen nicht jenen entsprechen, die offiziell zu lesen sind, ist ebenfalls hier nicht relevant. Es geht vielmehr darum, dass die Klasse gemeinsame Regeln erarbeitet für den Weiteren Sexualkundeunterricht. Diese Regeln können in verschiedenen Thematiken wieder zum Vorschein kommen. Ob bei Sexueller Orientierung oder bei der Thematik „Nein heisst Nein, das ist dann irrelevant. Fest steht, dass man sich einmal darauf besonnen hat, dass es eine Definition gibt und wenn nun Respekt gefordert wird, ist jedem Bewusst, was damit gemeint ist. Natürlich ist damit nicht gewährleistet, dass jemand so auch einhält, was definiert wurde, aber zumindest kann man sich darauf berufen, dass jeder weiss, was es bedeutet und dass es, wurde es so ausgemacht, auch zu gelten hat im Schulzimmer. Bei dieser Unterrichtseinheit geht es darum, dass ein bedachter und respektvoller Umgang mit der Thematik eingeübt wird. Die Themen des Sexualkundeunterrichts sollen auf einer Basis vermittelt werden, die von der ganzen Klasse erarbeitet und respektiert wird. Das Gemeinsame und das Miteinander ist hier ebenso wichtig wie das individuelle Auseinandersetzten mit den eigenen Vorstellungen. Ich bin überzeugt, dass erst mit einer Klasse gearbeitet werden kann, wenn der Umgang miteinander in Bezug auf diese Thematik vorher geklärt und die Rahmenbedingungen abgesteckt sind. Dies geschieht in meinen Augen mit dieser Form von Einstieg ins Thema. Nicht vergessen werden darf, dass auf diese Unterrichteinheit verschiedene Themen Folgen werden, die hier angeschnitten wurden. Beziehungen, die in verschiedenen Konstellationen stattfinden, Liebe, die in Dimension und Neigung unterschiedlich sein werden oder Sexualität, die in ihrer Prägung und Vorstellung variiert. Dies soll aber stets vor dem Erarbeiteten Wissen um Respekt, Grenze und Individualität geschehen. Ich kann bei einer Unterrichtseinheit dieser Form auch erkennen, ob es sich für gewisse Themen anerbietet Fachpersonen einzuladen oder ob ich eine Einheit selbst durchführen möchte. Die verschieden gewählten Methoden sollen zeigen, wie offen, respektvoll oder Vorurteilsgeprägt eine Klasse funktioniert. Erst wenn solche Feinheiten erkennbar sind, bin ich der Meinung, kann mit weiteren Themen aufgebaut werden.