Arbeitsblatt: Kommunistisches China unter Mao Zedong
Material-Details
Eine Zusammenfassung, welche die wichtigsten Geschehnisse in China während der Regierungszeit Mao Zedongs beinhaltet.
Dazu ein Zeitstrahl, um einen Überblick zu gewinnen.
Geschichte
Politik
9. Schuljahr
3 Seiten
Statistik
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04.01.2015
Autor/in
Sibylle Reimann
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Kommunistisches China unter Mao Zedong Von 1927 bis 1949 befand sich China im Bürgerkrieg. Im Jahr 1949 gewann die Kommunistische Partei den Krieg und wollte die chinesische Gesellschaft nach den Idealen der Partei umformen. Wer sich dem widersetzte, musste damit rechnen, als Feind des chinesischen Volkes gewaltsam zum Gehorsam gezwungen zu werden. Viele traditionelle Lebensweisen der Menschen waren plötzlich gegen das neue Gesetz, kulturelle Werte wurden vereinheitlicht und umgedeutet. Zahlreiche Menschen wurden misshandelt und getötet, auch Kulturgüter wie Bauwerke und Kunstgegenstände wurden zerstört. Hintergründe Für die Kommunistische Partei Chinas waren vor allem Marxismus und Leninismus Grundlage der eigenen Weltanschauung. Wladimir Iljitsch Lenin hatte in Russland die durch die Deutschen Karl Marx und Friedrich Engels begründete kommunistische Gesellschaftstheorie aufgegriffen und an die russische Gesellschaft angepasst. Hauptziel des Marxismus/Leninismus ist die Schaffung der klassenlosen Gesellschaft, über den Weg zu diesem Ziel herrschten unterschiedliche Meinungen vor. Dem Proletariat das sind die Arbeiter fiel dabei die Schlüsselrolle zu: es sollte die politische Macht an sich reissen und behaupten. Die ideale Gesellschaft stellten sich Marx und Engels so Wladimir Iljitsch Lenin: Der russische Revolutionär und vor: Jeder Mensch ist tätig nach seinen Fähigkeiten, jeder Theoretiker prägte auch die Mensch bekommt nach seinen Bedürfnissen vom von der Kommunistischen Partei Chinas vertretene innerhalb der Gesellschaft produzierten Reichtum ab. Der Weltanschauung. (Quelle: Reichtum sollte also keinem Einzelnen mehr gehören, sondern nach Bedürfnissen unter den Menschen verteilt werden. Zur Durchsetzung dieser Ziele sollte laut Marx auch Gewalt angewendet werden, denn wie anders könne sich die in den permanenten Klassenkampf verwickelte Gesellschaft weiterentwickeln? Marx und Engels waren im Grunde reine Theoretiker, Lenin hingegen war zusätzlich auch ein politischer Aktivist und späterer politischer Führer. Die russischen kommunistischen Bolschewiki hatten 1917 während der Oktoberrevolution die politische Macht übernommen, anschliessend wurde in Russland ein kommunistischer Staat errichtet. Als Parteivorsitzender wurde Lenin auch Regierungschef dieses neuen Russlands, als Autor von vielen Schriften über den Kommunismus war er aber eben auch wichtigster Theoretiker der Partei. In China fand ein ähnlicher Prozess der politischen Umwälzung einige Jahre später statt, Russland hatte diesbezüglich Vorbildcharakter. Aufbauphase: Landreform, Industrialisierung und „Hundert-BlumenBewegung Nach russischem Muster sollte das Land unter den Bauern aufgeteilt werden, man spricht von einer Bodenreform und von Kollektivierung. Die landwirtschaftlichen Erträge wurden zentral verwaltet, die Bauern mussten ihre Ernten also zunächst abgeben. Ein weiteres bedeutsames Ziel war der Aufbau einer starken Industrie und eines entsprechend modernen Verkehrsnetzes. China war gegenüber der europäischen Industrialisierung noch weit zurück. Besonders die Parteiführer Mao Zedong: Schwerindustrie (Eisen- und Stahlindustrie) wurde Die Kritik des Volkes gefördert. Der Idee nach sollte eine starke gegenüber der Partei wurde Industrialisierung dann zu einem späteren Zeitpunkt auch zuerst zugelassen (Hundert-Blumeneine bessere Versorgung aller Menschen mit den lebensnotwendigen Konsumgütern sicherstellen. Daneben gab es durchaus weitere positive Aspekte der ersten Jahre unter kommunistischer Herrschaft, den Ausbau des Bildungssystems samt Alphabetisierungsprogrammen etwa oder eine Verbesserung der medizinischen Versorgung. 1956 forderte die Partei das chinesische Volk dazu auf, Kritik gegenüber der von ihr verfolgten Politik offen auszusprechen. Dies löste die Hundert-Blumen-Bewegung aus, bei der die Bevölkerung vielfältig ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck brachte. Die Elite der Kommunistischen Partei wurde vom Volk mittlerweile vielfach als neue, sich auf Kosten des Volkes bereichernde Oberschicht wahrgenommen, als neue Tyrannei. Die Hundert-Blumen-Bewegung wurde für die Partei zunehmend unkontrollierbar, also begann sie schliesslich, die Bewegung mit Gewalt zu brechen. Viele Systemkritiker hatten sich während der Hundert-Blumen-Bewegung zu erkennen gegeben, sie mussten nun Verfolgung durch die Partei fürchten. Grosser Sprung nach vorn und Grosse Kulturrevolution 1958 bis 1962 versuchte Parteiführer Mao Zedong ein Programm durchzusetzen, welches China zu einer wirtschaftlichen Grossmacht machen sollte. So sollten Dörfer und landwirtschaftliche Betriebe zu Volkskommunen von je 20.000 Menschen zusammengefasst werden. Jede dieser Kommunen sollte wirtschaftlich einigermassen unabhängig sein, also sowohl Landwirtschaft als auch Industrie betreiben. Diese neuen Einheiten sollten dafür sorgen, dass alte Egoismen der Menschen wie zum Beispiel in der Familie oder innerhalb einzelner Betriebe verschwinden. Die Menschen lebten nun gemeinsam in Baracken, speisten in riesigen Kantinen, trugen die gleiche Kleidung und bekamen keinen Lohn mehr. Das Rote Buch mit Zitaten Was man zum Leben brauchte, sollte direkt ausgeteilt Maos (hier eine werden. Die Neuorganisation sorgte jedoch dafür, dass nicht deutschsprachige Ausgabe ): Der Parteiführer rief mehr genügend Bauern landwirtschaftlich tätig waren. während der Großen Die Nahrungsmittelproduktion ging stark zurück, dies hatte eine katastrophale Nahrungsmittelknappheit und dadurch Kulturrevolution vor allem die Jugend zum radikalen Hungersnöte zur Folge. 1959 bis 1961 starben nach Schätzungen bis zu 40 Millionen Menschen den Hungertod, es kam zu einer der grössten Hungersnöte der Menschheitsgeschichte. Die Partei musste ihr Programm des so genannten Grossen Sprungs schliesslich wieder zurücknehmen. Ab dem Jahr 1966 wurde vor allem die Jugend von Mao dazu aufgerufen, dem inneren Feind und seiner antikommunistischen Gesinnung entschlossen die Stirn zu bieten. In der Anfangsphase dieser Kulturrevolution bildeten sich verschiedene Rebellengruppen, darunter auch die Rote Garde, die sich hauptsächlich aus Gymnasialschülern und Studenten zusammensetzte. Der Personenkult um Mao Zedong erreichte zu dieser Zeit seinen Höhepunkt, nachdem er innerhalb der Partei nach dem erfolglosen Grossen Sprung eigentlich an Macht eingebüsst hatte. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Beijing kamen im August 1966 eine Million Schüler und Studenten zusammen, um die Rede des Anführers der Rotgardisten so nannten sie Mao zu hören. Die Schulen und Universitäten wurden zeitweise geschlossen, viele Menschen wurden aus ihren beruflichen Stellungen vertrieben und zur Landarbeit gezwungen. Die Rote Garde wurde zunehmend radikaler, was zu Chaos, Gewalt und Zerstörung im Land führte. Die Partei reagierte schliesslich auf den Roten Terror, indem sie sich von Mao und der innerparteilichen kulturrevolutionären Gruppe distanzierte und die Bewegung durch ihre Volksbefreiungsarmee niederschlagen ließ. Viele Menschen starben infolge der Grossen Kulturrevolution, die höchsten Schätzungen der Opferzahlen gehen von mehreren Millionen Toten aus. Mao Zedong starb 1976. Daraufhin wurde Deng Xiaoping zum einflussreichsten Politiker innerhalb der Partei und unter seiner Führung fanden wichtige Umgestaltungen statt.