Arbeitsblatt: Hattie-Studie

Material-Details

Hattie beschreibt in seiner Studie, welche Faktoren für den Unterricht massgeblich unterstützend sind.
Pädagogik und Psychologie
Erziehung, Bildung und Schule
klassenübergreifend
29 Seiten

Statistik

141509
1227
3
12.01.2015

Autor/in

Markus von Siebenthal
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Die Hattie Studie und erfolgreicher Unterricht Welche Erkenntnisse liefert die Studie zur Berliner Schulreform? Bildungshaus Erkner 13. September 2013 Prof. Dr. Claus G. Buhren Seminar 1 „Grundlagen und Peer Reviews Programm und Skript Buhren 2013 Folie 1 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung John A. C. Hattie (2009): Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Mastertextformat bearbeiten Zweite Ebene Mastertextformat bearbeiten Zweite Ebene Dritte Ebene Vierte Ebene Fünfte Ebene Dritte Ebene Buhren 2013 Vierte Ebene Fünfte Ebene Folie 2 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Worauf kommt es Hattie an? u Buhren 2013 Forschungsbilanz: Zusammenfassung von Studien zum erfolgreichen Lernen Empirische Orientierung und normative Ausrichtung Was wirkt? Was wirkt am besten? (What works best?) „Visible: Alles was dazu beiträgt, die Wirksamkeit von Lernprozessen sichtbar zu machen. „Feedback to teachers helps make learning visible. (S. 173) Folie 3 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Wie ist die Studie angelegt? Buhren 2013 15jährige Forschungsbilanz aus über 50.000 Studien, weitestgehend aus dem englischen Sprachraum 138 Einflussfaktoren, die im Hinblick auf ihren akademischen Lernerfolg (Mathematik, Englisch) untersucht wurden Spektrum der Untersuchungsbereiche (und Anzahl der Einflussfaktoren): § Familie (7) und Schüler (19) § Schule (28) und Curriculum (25) § Lehrperson (10) und Unterrichtskonzepte (49) Folie 4 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Was ist eine Metaanalyse? MetaAnalysen als Möglichkeit, über viele einzelne Studien hinweg Auskunft über die Wirksamkeit bestimmter Variablen zu erlangen (z. B. Klassenwiederholung), nicht in Form einer Inhaltsanalyse, sondern durch ein statistisches Verfahren. Die Einflussgrößen sind (aufgrund der bei MetaAnalysen verwendeten Methoden) miteinander vergleichbar, obwohl sie aus ganz verschiedene Studien stammen. Buhren 2013 Folie 5 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Wer hat Einfluss auf akademischen Lernerfolg? Schule 5-10% Gleichaltrige 5-10% Eltern 5-10% Schüler 50% Lehrer 30% Schulexterne Einflüsse insgesamt: 60-70 - Schulinterne Einflüsse insgesamt: 30-40 Buhren 2013 Folie 6 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Vergleichen mit dem Effektmaß „d .30 .40 0 .20: kein Effekt bzw. unbedeutender Effekt .20 .40: kleiner Effekt .40 .60: moderater Effekt .15 Ef ev fe elo ct 0 m he ac Te ects Eff 0: Maßnahme senkt Lernerfolg .50 .60 .70 ZONE OF .80 DESIRED en .90 ta EFFECTS REVERSE 1.0 Retention (hold back year): .16 .60: großer Effekt Forschungsbilanz bezieht sich nur auf englischsprachige Literatur Buhren 2013 Folie 7 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Was wirkt wirklich? Welche Faktoren haben auf den Lernerfolg keinen geringen moderaten großen Einfluss? Wiederholung eines Jahrgangs Jahrgangsübergreifender Unterricht Leistungshomogene Klassenbildung Lehrerausbildung Hausaufgaben Schulleitung Lehrerfortbildung Metakognitive Strategien Lernbezogenes Feedback Buhren 2013 8 Folie 8 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Was wirkt wirklich? Welche Faktoren haben auf den Lernerfolg keinen geringen moderaten großen Einfluss? Wiederholung eines Jahrgangs .16 Jahrgangsübergreifender Unterricht .04 Leistungshomogene Klassenbildung .12 Lehrerausbildung .12 Hausaufgaben .29 Schulleitung .36 Lehrerfortbildung .62 Metakognitive Strategien .69 Lernbezogenes Feedback .73 Buhren 2013 9 Folie 9 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Buhren 2013 Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Folie 10 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Buhren 2013 Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Folie 11 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Vorsicht mit den Ranglisten! Der erste Eindruck kann täuschen!! Die Effektstärke sagt nichts über die Qualität der untersuchten Maßnahmen aus. Die Effektstärke mittelt die Ergebnisse der Metastudien, manche sind sehr disparat. Angelsächsisch geprägte Unterrichts und Schulkultur unterscheidet sich von deutscher. Akademischer Lernerfolg ist nur ein Teil des Bildungsauftrags. Erst das Zusammenspiel von Variablen macht Schul und Unterrichtsqualität aus. Buhren 2013 Folie 12 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Einige Beispiele! 1. Jahrgangsübergreifendes Lernen Effektstärke .04 keinen Effekt! Frage: warum wirkt es nicht? Antwort: weil es fast nur Ergebnisse aus Studien gibt, in denen der Unterricht nicht an die besondere Lernsituation angepasst ist!! „ it is likely that teachers teach in similar way regardless of the distribution of age range in the class, and the multigrade classes are often split by age for grouping! (Hattie Studie, S. 93) Werden kooperative Lernsituationen genutzt, steigt die Effektstärke um mehr als das 10fache!! Buhren 2013 Folie 13 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Einige Beispiele! 2. Offener Unterricht Effektstärke .01 keinen Effekt! Frage: warum wirkt es nicht? Antworten: weil die Datenlage zu klein ist (vier Metastudien) weil die Studien veraltet sind (1980 bzw. 1982) weil es ein Definitionsproblem gibt. Methoden des offenen Unterrichts erzielen viel höhere Effektstärken: reziprokes Unterrichten (pupils as teachers) .74 Selbstbefragungen (selfquestioning) .64 Lerntechniken (study skills) .59 Buhren 2013 Folie 14 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Einige Beispiele! 3. Direkte Instruktion Effektstärke .59 sehr großer Effekt! Frage: warum wirkt es? Antwort: weil es sich um anspruchsvollen integrierten Frontalunterricht (Gudjons) handelt! „ the teacher decides the learning intentions and success criteria, makes them transparent to the students, demonstrates them by modeling, evaluates if they understand what they have been told by checking the understanding, and retelling them what they have told by tying it all together with closure! (Hattie Studie, S. 206) Buhren 2013 Folie 15 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Was ist Hatties „Überzeugung? Buhren 2013 „Schülerorientierung: Mit den Augen der Lernenden – Die Lehrperson als Lernende. („when teachers see learning through the eyes of the student; S. 238) The teacher matters What teachers do matters! What teachers do matters! What some teachers do matters! Folie 16 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Die Zeit vom 3.1.2013 Buhren 2013 Folie 17 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Hattie und die Berliner Schulreform Die vier zentralen Themenfelder u u Buhren 2013 Duales Lernen Ganztägiges Lernen Individualisierung des Lernens Differenzierung Folie 18 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Hattie und die Berliner Schulreform Die vier zentralen Themenfelder Buhren 2013 Duales Lernen es gibt keine vergleichbare Berufsorientierung im anglo amerikanischen Bildungsbereich Ganztägiges Lernen ist im angloamerikanischen Bildungsbereich selbstverständlich Folie 19 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Hattie und die Berliner Schulreform Buhren 2013 Die vier zentralen Themenfelder Individualisierung des Lernens reciprocal teaching (0.88) – Schüler als Lehrer feedback (0.74) Rückmeldungen an Schüler/Lehrer reading/creativity/comprehension programms (0.67) selfverbalization (0.64) – Schülerselbstkontrolle Folie 20 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Hattie und die Berliner Schulreform Die vier zentralen Themenfelder Buhren 2013 Differenzierung teacher clarity (0.75) – Klarheit der Lehrkraft problemsolving teaching (0.61) – problemlösendes Lernen/Lehren cooperative learning (0.57) – kooperatives Lernen peer tutoring (0.55) – Schüler als Lerncoaches classroom management (0.52) Klassenführung Folie 21 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Handlungsperspektiven für erfolgreichen Unterricht Textmasterformat bearbeiten Zweite Ebene Dritte Ebene Vierte Ebene Fünfte Ebene „If the teacher‘s lens can be changed to seeing learning through the eyes of students, this would be an excellent beginning. (Hattie 2009; Zitat S. 252, Grafik S. 238) Buhren 2013 Folie 22 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Acht Aspekte zur Förderung der Unterrichtsqualität Buhren 2013 Drei „Basisdimensionen (Klieme et al. 2006, S. 131) Ø „strukturierte, klare und störungspräventive Unterrichtsführung Ø „unterstützendes, schülerorientiertes Sozialklima Ø „kognitive Aktivierung (z. B. offene Aufgaben, diskursiver Umgang mit Fehlern) Schülerorientierung (Förderperspektive): „Mit den Augen der Lernenden! Diagnosekompetenz entwickeln: Evaluative Orientierung: „Where are you going?, „How are you going?, „Where to the next? Feedbackkultur aufbauen LehrerSch üler, SchülerLehrer, LehrerLehrer, SchülerSchüler Folie 23 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Acht Aspekte zur Förderung der Unterrichtsqualität Lehrerausbildung: Ø Ausrichtung auf die „Basisdimensionen Ø „Microteaching (.88) uLehrerfortbildung: Professionalisierung (.62) uFachunterstützung: Ø Wirksame Lernprogramme: reading (.67) Ø Materialien: ausgearbeitete Lösungsbeispiele (.57) Ø advance organizers (.41) uErmöglichende Bedingungen: Elternarbeit Ø „Parental involvement (.51) Buhren 2013 Folie 24 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Zugabe: Hilbert Meyer und John Hattie Ein Vergleich der 10 Merkmale guten Unterrichts (H. Meyer) mit den Ergebnissen John Hatties eine Übersicht von Dr. Michael Mausbach (Hagen 2013) Buhren 2013 Folie 25 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Buhren 2013 Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Folie 26 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Buhren 2013 Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Folie 27 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Buhren 2013 Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Folie 28 Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Schulsport und Schulentwicklung Literatur Deutsche Akademie DAPF für Pädagogische Führungskräfte Hattie, J.A.C.: Visible Learning. synthesis of over 800 metaanalyses relating to achievement. London 2009 (deutsche Fassung 2013) Klieme, E. u.a.: Qualitätsdimensionen und Wirksamkeit von Mathematikunterricht. In: Prenzel, M./AllolioNäcke, L. (Hg.): Untersuchungen zur Bildungsqualität von Schule. Münster 2006 Meyer, H. Was ist guter Unterricht. Berlin 2004 Steffens, U./Höfer, D.: Was ist das Wichtigste beim Lernen? Die pädagogisch konzeptionellen Grundlinien der Hattieschen Forschungsbilanz aus über 50.000 Studien. In: schulVerwaltung Hessen/RheinlandPfalz, Heft 11/2011, S. 294298 Buhren 2013 Folie 29