Arbeitsblatt: Genetik Arbeitsdossier

Material-Details

Aufgaben und Theorie zum Thema Genetik im Fach Naturwissenschaften
Biologie
Genetik
9. Schuljahr
37 Seiten

Statistik

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2494
161
28.01.2015

Autor/in

Désirée Michel
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

GENETIK NATURLEHRE 3. SEK Skript 1 Naturlehre Genetik Lernziele Genetik 1. Du erkennst, dass gewisse Merkmale und Eigenschaften vererbt werden und kannst Beispiele dazu erklären. 2. Du kannst pflanzliche und tierische Zellen unterscheiden, ihre Aufgaben und Funktionen beschreiben und diese zeichnen. 3. Du kannst eine Zwiebelzelle und eine Hautzelle mikroskopieren, das Experiment auswerten, vergleichen und analysieren. 4. Du kannst das Mikroskop benennen und selbstständig bedienen. 5. Du kennst die Träger der Erbanlagen (Chromosomen) und weisst, wo die Erbinformationen gespeichert werden. 6. Du erkennst die Bedeutung von Geschlechtszellen und kannst die Unterschiede bei Männern und Frauen erläutern. 7. Du kannst verschiedene Begriffe wie z.B. Zellkern, Chromosom, DNS und Gen miteinander in Verbindung bringen und genau erklären. 8. Du weisst, wie die Zellteilung vonstattengeht, kannst den Vorgang erklären und aufzeichnen. 9. Du kannst anhand des Vererbungsschemas die Vererbung des Geschlechts erklären. 10. Du kannst die Begriffe Genotyp und Phänotyp definieren und an Beispielen erklären. 11. Du kannst einen dominant-rezessiven und intermediären Erbgang aufzeichnen (Genotyp und Phänotyp) und diese unterscheiden. 12. Du kennst je ein Beispiel, wo ein dominant-rezessiver und intermediärer Erbgang in der Natur vorkommt. 13. Du kannst die drei Regeln von Mendel am Beispiel der Erbsenpflanze erklären und anwenden. 14. Du kannst erklären, was Mutationen sind. 15. Du kannst 2 Krankheiten erklären, welche durch Mutationen in den Genen zustande kommen. 2 Naturlehre Genetik Ich und Du Vererbung der Merkmale Aufgabe: Überlege dir, ob die folgenden Aussagen wahr oder falsch sind. (w, f) 1 Beim Fressen von hochgelegenen Blättern der Bäume streckt die Antilope den Kopf nach oben, dabei wird ihr Hals immer länger. Sie gibt diese körperliche Eigenschaft an die Jungen weiter. Diese verlängern im Laufe ihres Lebens ihren Hals auch und geben diese Errungenschaft den Jungen weiter. So entwickelten sich aus einer Antilopenrasse über Jahre die Giraffen. 2 Wird einer weiblichen Maus der Schwanz abgeschnitten, so gebärt sie nur noch Jungen mit kurzen Schwänzen. 3 Der weiblichen und männlichen Maus werden die Schwänze abgeschnitten. Ein paar ihrer Jungen kommen mit kurzen Schwänzen auf die Welt. 4 Der weiblichen und männlichen Maus werden die Schwänze abgeschnitten. Deren Jungen werden wiederum die Schwänze abgeschnitten. Die Schwanzlänge wird von Generation zu Generation kürzer. 5 Mutter und Vater sind kurzsichtig und tragen eine Brille. Ihre Kinder sind auch kurzsichtig. 6 Kreuzt man eine rote und eine weisse Wunderblume so treten in der Nachkommenschaft rote, weisse und rosarote Blumen auf. Was sind Roller? Strecke deinem Nachbarn die Zunge heraus. Wir stellen nämlich fest, dass einige Mitschüler nicht in der Lage sind, ihre Zunge mit den seitlichen Rändern nach oben zu rollen, so sehr sie sich auch bemühen. Sie sind „Nicht-Roller. Die Schüler, die es können, nennen wir „Roller. Aufgabe: Stelle fest, ob dein Nachbar Roller ist oder nicht. Mache eine Zusammenstellung über deine Klasse. total Rechnung Prozent Anzahl Schüler Anzahl Roller Anzahl NichtRoller Hängt die Fähigkeit zum Zungenrollen vom Geschlecht ab? Können es nur Mädchen oder Knaben? 3 Naturlehre Genetik Bist du Schmecker? Lege ein mit PTC (Phenylthiocarbamid) getränktes Papier auf die Zunge und stelle fest, ob du etwas bemerkst. Aufgabe: Mache eine Zusammen-stellung über deine Klasse total Rechnung Prozent Anzahl Schüler Anzahl Schmecker Anzahl NichtSchmecker Die Auswertung von Familienchroniken und Ahnentafeln hat jedoch wichtige Hinweise auf die Vererbung bestimmter Merkmale gegeben. Es gibt Merkmale, die eindeutig durch Vererbung weitergegeben werden, wie: Zungenrollen, Blutgruppen, PTC-Schmeckfähigkeit, Farbwahrnehmung. Weiter weiss man, dass die dunkle Augenfarbe die helle überdeckt. Ebenso dominiert krauses Haar über welliges Haar und dies wiederum über glattes Haar. Viele Eigenschaften des Menschen sind sowohl durch die Vererbung, als auch durch den Einfluss der Umwelt bestimmt. 4 Naturlehre 5 Genetik Naturlehre 6 Genetik Naturlehre Genetik Die Zelle Was ist eine Zelle? Die Zelle ist der Grundstein des Lebens, die kleinste Einheit der Lebewesen, die selbstständig funktionieren kann. Die meisten Lebewesen sind aus einer riesigen Zahl von Zellen aufgebaut. Der Mensch besteht aus 1000000000 bis 100000000000 Zellen (ohne Blutzellen). Manche Mikroorganismen etwa Bakterien bestehen aber nur aus einer einzigen Zelle. Die Zelle ist also ein sehr kleines Gebilde. Zellen sind mit einer hellen durchsichtigen Flüssigkeit gefüllt. Diese Flüssigkeit heisst Zellplasma und ist immer in Bewegung. Es wird auch von einer sehr dünnen Haut (Zellhaut) zusammengehalten. Im Inneren der Zelle befindet sich der Zellkern, dessen Wand die Kernflüssigkeit vom Plasma abgrenzt. Im Zellkern befindet sich das Erbgut. Bei Tierzellen ist die Zellwand weich und elastisch. Die Pflanzenzelle hat dickere, harte Wände. Im Zellplasma befinden sich einige Vakuolen. Zudem besitzt die Pflanzenzelle viele Farbstoffträger, die der Zelle und somit den verschiedenen Pflanzenteilen ihre Farbe geben. Die Zellen in grossen Organismen haben sich spezialisiert: Beim Menschen gibt es beispielsweise Hautzellen, Nervenzellen, Drüsenzellen, Leberzellen, Muskelzellen, rote Blutkörperchen, Bau einer Zelle Zellen kann man von Auge nicht erkennen. Mit Hilfe des Mikroskops sieht man Folgendes: Kannst du auf dem Foto eine Zelle erkennen? Ziehe sie farbig nach! Was ist dafür verantwortlich, dass Pflanzen grün sind? Zellbestandteile und ihre Funktionen Lebewesen bestehen aus Zellen. Zellen sind wiederum Lebewesen. Sie bestehen aus vielen verschiedenen Organellen. Die Zellfunktionen verteilen sich auf die Zellorganellen. 7 Naturlehre Genetik Notiere hier deine Zusammenfassung zu jedem Zellbestandteil! Zellkern: Zellwand/Zellmembran (Zellhaut): 8 Naturlehre Genetik Chloroplasten (Blattgrünkörner): Vakuole (Zellsaftraum): Zellplasma: Mitochondrium: Zellbestandteile 9 Naturlehre Genetik Du hast nun die Zellbestandteile kennen gelernt. Versuche nun die Bilder den Begriffen zu zuordnen. 10 Naturlehre Genetik Vergleich Tierzelle – Pflanzenzelle Pflanzliche Zelle Tierischer Zelle Notiere hier die Unterschiede zwischen Tier- und Pflanzenzelle! Oft sind Zellen in Büchern schematisch dargestellt, um diese zu vereinfachen. Betrachte nun diese Darstellungen und versuche die gefragten Bestandteile zu beschriften. Das Lichtmikroskop 11 Naturlehre Genetik 12 Naturlehre Genetik Regeln beim Mikroskopieren Material zum Mikroskopieren 13 Naturlehre 14 Genetik Naturlehre Mikroskopieren einer Zwiebelzelle 15 Genetik Naturlehre Genetik Protokoll zum Thema: Materialliste: Versuchsskizze Beobachtungen (Was konntest du erkennen?): 16 Naturlehre Mikroskopieren einer Hautzelle Und so funktioniert es: 17 Genetik Naturlehre Protokoll zum Thema: Materialliste: 18 Genetik Naturlehre Genetik Versuchsskizze Beobachtungen (Was konntest du erkennen?): 19 Naturlehre Genetik Erbanlagen Wo findet man die Erbanlagen? Wenn Kinder Eigenschaften ihrer Eltern geerbt haben liegt es daran, dass Erbanlagen von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. Wo findet man die Erbanlagen und wie sehen sie aus? Forscher haben herausgefunden, dass die Erbanlagen in allen Zellen liegen, genauer gesagt im Kern aller Zellen. Mit guten Mikroskopen kann man im Zellkern ein fädiges Netzwerk, die Chromosomen, erkennen. Ein Chromosom wird aus zwei Chromatiden gebildet, die am Centromer verbunden sind. Die Chromosomen bestehen aus eiweisshaltigen, dünnen und spiralig gewundenen Fäden. Diese Fäden heissen DNS-Fäden Desoxyribonukleinsäure). Die Fäden beinhalten in verschlüsselter Form die gesamten Erbanlagen Gene eines Lebewesens. Auf den Chromosomen sind also alle Merkmale und Eigenschaften für die Nachkommen gespeichert. Jede Art von Lebewesen, egal ob Pflanze oder Tier, besitzt in allen Zellkernen (Ausnahme Geschlechtszellen) des ganzen Körpers eine ganz bestimmte und charakteristische Anzahl von Chromosomen, die immer gleich bleibend ist. In der Regel stimmen jeweils zwei Chromosomen in Grösse und Gestalt überein und bilden so ein Chromosomenpaar. Aufgabe Ergänze die Chromosomenpaarzahlen der unten aufgeführten Lebewesen aus der beiliegenden Liste. Tier- oder Anzahl ChromosomenPflanzenart paare in den Körperzellen Stechmücke Tintenfisch Schwein Hausmaus MENSCH Weinbergschnecke Amsel Goldfisch Welche Schlussfolgerungen kannst du aus den Angaben in der Tabelle ziehen? Sagt die Chromosomenanzahl etwas über Eigenschaften aus (Intelligenz, Grösse, etc.)? 20 Naturlehre Zahl der Chromosomenpaare in normalen Körperzellen Säugetiere Mensch 23 Schimpanse 24 Fledermaus 22 Hausmaus 20 Goldhamster 22 Ratte 21 Hund 39 Schwein 19 Schnabeltier 26 Ameisenigel 32 andere Wirbeltiere Katzenhai 12 Goldfisch 47 Alligator 16 Blindschleiche 22 Sumpfschildkröt 25 Zauneidechse 19 Amsel 96 Wirbellose Tiere Stechmück 3 Taufliege 4 Honigbiene 16 Sonnentierchen 22 Weinbergschnecke 27 Tintenfisch 6 21 Genetik Naturlehre 22 Genetik Naturlehre Genetik Chromosomenbau Die folgenden drei Abbildungen zeigen zuerst eine tierische Zelle mit Zellkern und eingefärbten Chromosomen, dann ein stark vergrössertes Einzelchromosom mit dem spiralig gewundenen DNSFaden und schliesslich ein nochmals vergrösserter Ausschnitt aus dem DNS-Faden. Zellkern mit Chromosomen Alle Chromosomen sind an einer ganz bestimmten Stelle eingeschnürt und erhalten so eine spezielle Gliederung, die für jedes Chromosom verschieden ist. Daran erkennt man es. Der DNS-Faden besteht aus Eiweissmolekülen, der sehr lang und dünn ist; man kann ihn von der Form her mit einer spiralig um eine Säule herum gelegte Strickleiter vergleichen. Auf diesem Faden liegen tausende von Erbanlagen Genen, die bei der Zellteilung an die nächsten Zellen und folgenden Generationen weitervererbt werden. AUFGABE DIE ABBILDUNG ZEIGT EIN CHROMOSOM. VERGLEICHE DIE ZEICHNUNG MIT DEM BESCHRIEB UND SETZE DIE PASSENDE NUMMER EIN. CENTROMER, DIE STELLE, AN DEM DIE BEIDEN CHROMATIDEN ZUSAMMENHÄNGEN LANGER CHROMOSOMENARM KURZER CHROMOSOMENARM CHROMATID, EINER DER BEIDEN IDENTISCHEN TEILE 23 Naturlehre Genetik Die DNA Wenn die Chromosomen nun genauer betrachtet werden, kann man erkennen, dass diese aus aufgewickelten Fäden bestehen, den DNS-Fäden. Diese sind stark aufgerollt und bilden daher die typische und bekannte Form des Chromosoms. Betrachtet man nun aber die DNS genauer, ist zu erkennen, dass diese aus zwei verschiedenen Strängen bestehen, die rechts und links verlaufen. In der Mitte der beiden Stränge hat es jeweils zwei Verbindungsteile, welche Basen genannt werden. Alle DNS-Stränge bestehen aus den vier verschiedenen Basen Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin. Dabei bilden jeweils immer nur Adenin mit Thymin und Guanin mit Cytosin ein Verbindungsteil. Basen Je nachdem wie die Basenpaare auf dem Strang angeordnet sind, werden unterschiedliche Merkmale beim Menschen gebildet (z.B. blonde oder schwarze Haare). Der Abschnitt, welcher für ein Merkmal zuständig ist, wird Gen genannt. Dabei gibt es 3 verschiedene Möglichkeiten: 1. Ein Gen ist für ein Merkmal zuständig 2. Mehrere Gene sind für ein Merkmal zuständig 3. Ein Gen ist für verschiedene Merkmale zuständig. 24 Naturlehre Genetik Karyogramm Ein Karyogramm ist die geordnete Darstellung aller Chromosomen einer Zelle. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Chromosomenpaare erkennen, die jeweils genau gleich aussehen. Von einem Chromosomenpaar kommt jeweils ein Chromosom vom Vater (Sperma) und eines von der Mutter (Eizelle). 1. Die Chromosomen eines Menschen sollen zu einem Karyogramm geordnet werden. Schneide dazu die Chromosomenabbildungen mit zugehörigen Nummern aus und lege die gleichen Chromosomen zusammen. 2. Klebe die ausgeschnittenen Chromosomen an der richtigen Stelle in das Karyogrammformular Alle Zentromere sollen auf einer horizontalen Achse liegen. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 25 Naturlehre Genetik 3. Klebe die vom vorherigen Arbeitsblatt ausgeschnittenen Chromosomenpaare an die jeweils richtige Stelle ins untenstehende Formular ein. 4. Welche Aussage kannst du über den Menschen machen, dessen Chromosomensatz hier vorliegt? 26 Naturlehre Genetik Der menschliche Chromosomensatz Jede unserer menschlichen Körperzellen enthält in den Zellkernen, wie wir bereits erfahren haben, genau 46 einzelne Chromosomen, welche die gesamte Erbanlage für die Merkmale des Menschen besitzen. Da immer zwei Chromosomen in ihrer Grösse und Gestalt übereinstimmen, ergibt dies für den menschlichen Chromosomensatz 23 verschiedene Paare. Dabei befinden sich auf diesen 23 Paaren nicht nur die Instruktionen für den Bauplan, sondern es sind auch sämtliche Details und individuellen Merkmale vorhanden wie zum Beispiel Sommersprosen, Haarfarbe, Sehstärke, Fussgrösse, Ohrform etc. Wenn das Karyogramm betrachtet wird, gibt es aber einen wichtigen Unterschied im Zuordnungsdiagramm von Mann und Frau: Im männlichen Geschlecht findet man ein ungleiches Chromosomenpaar. Das kleinere der beiden, das nur der Mann besitzt, wird als Y-Chromosom bezeichnet. Das grössere heisst X-Chromosom. Es kommt beim Mann einfach, bei der Frau jedoch doppelt vor. Merke! Jeder Mensch besitzt 22 Paare Körperchromosomen und ein Paar Geschlechtschromosomen. Das männliche Geschlechtschromosomenpaar wird mit XY bezeichnet! Das weibliche Geschlechtschromosomenpaar wird mit XX bezeichnet! Das folgende Zuordnungsdiagramm zeigt die 22 Paare Körperchromosomen und je das Geschlechtschromosomenpaar für den Mann und die Frau. Das Geschlechtschromosomenpaar 23. Paar): Beim Mann 27 XY Bei der Frau XX Naturlehre Genetik Aufgaben Beschreibe die drei Bilder genau. Was siehst du darauf? Erkläre die Zusammenhänge zwischen den Bildern. Was stellt das folgende Bild dar? Erstelle ein Mind Map dazu, in welchem du alle wichtigen Informationen, die du bisher gelernt hast, darstellst und in einen Zusammenhang bringst. Versuche möglichst alle der folgenden Begriffe zu verflechten und eigene passende Begriffe einzubringen! Chromosom, Chromatid, DNS, Zelle, Zellkern, Centromer, Karyogramm, Gene, Chromosomenpaar, Geschlechtschromosomen, Körperchromosomen, X-Chromosom, Y-Chromosom, Basen, Gene 28 Naturlehre Genetik Erkläre in deinen eigenen Worten, was ein Gen genau ist und welche drei Zusammenhänge es zwischen Gen und Merkmalen gibt. Mache ein eigenes Beispiel, welche Merkmale wie entstehen können (z.B. Die Ohrenform des Menschen könnte von einem Gen bestimmt werden). 29 Naturlehre Genetik Vererbung des Geschlechts Männliche Geschlechtszellen Die männliche Samenzelle Spermienzelle Da die Samenzellen in der Samenflüssigkeit in den oberen Teil des weiblichen Eileiters schwimmen müssen, haben sie sich zu schwimmfähigen und hoch spezialisierten Zellen entwickelt. Aufgabe Die folgende Abbildung zeigt ein etwa 0,04 mm langes Spermium. Beschrifte die Zeichnung mit Hilfe der folgenden Begriffe: Schwanzfaden Eiweisshülle Kopf Muskelfäden mit Mitochondrien Mittelstück Zellkern 30 Naturlehre Genetik Weibliche Geschlechtszellen Die weibliche Eizelle Das Geschlecht des Kindes wird bei der Befruchtung allein durch die männliche Samenzelle bestimmt, da sie ein X- oder ein Y- Chromosom enthalten kann; die weibliche Eizelle enthält dagegen immer nur ein X- Chromosom. Je nachdem, ob eine männliche Samenzelle mit einem Xoder mit einem Y- Chromosom die weibliche Eizelle zuerst erreicht, entwickelt sich ein Mädchen (XX) oder ein Knabe (XY). Die Chance beträgt etwa je 50 %! Aufgabe Die folgende Abbildung zeigt eine etwa 0,2 mm grosse Eizelle. Beschrifte die Zeichnung mit Hilfe der folgenden Begriffe: Eiplasma ( Zellplasma) Zellkern Eihaut 31 Naturlehre Genetik Mädchen oder Junge? Seit eh und je hat man versucht, das Geschlecht eines Kindes vor der Geburt zu bestimmen, doch das Zahlenverhältnis von Mädchen und Jungengeburten bleibt immer etwa 1:1. Daraus kann man schliessen, dass nicht irgendwelche Umwelteinflüsse, sondern Erbanlagen das Geschlecht des Menschen bestimmen. Bei der mikroskopischen Untersuchung des menschlichen Chromosomensatzes stellt man fest, dass dieser bei Männern und Frauen nicht vollständig gleich zusammengesetzt ist. Bei der Frau kann man alle 46 Chromosomen zu 23 Paaren ordnen. Beim Mann dagegen haben nur 22 Chromosomen einen gleich aussehenden Paarling. Das 23. Paar besteht aus zwei ungleichen Chromosomen. Das kleinere Chromosom dieses Paares nennt man das YChromosom, das grössere das XChromosom. Bei Frauen sind zwei gleiche XChromosomen vorhanden. Dieses dreiundzwanzigste Chromosomenpaar ist für die Bestimmung des Geschlechts verantwortlich. Bei der Bildung der Geschlechtszellen wird bei Vater und Mutter der doppelte Chromosomensatz zum einfachen halbiert. Die beiden XChromosomen der Mutter werden dabei auf zwei Eizellen verteilt. Beim Vater entstehen zwei verschiedene Geschlechtszellen, eine mit einem YChromosom und eine mit einem XChromosom. Bei der Befruchtung verschmilzt eine Eizelle mit einer männlichen Geschlechtszelle. Dabei kann nun eine männliche Geschlechtszelle mit einem XChromosom oder mit einem YChromosom auf die Eizelle treffen. Alle Eizellen besitzen nur XChromosomen. Befruchtete Eizellen enthalten daher entweder zwei XChromosomen oder das Chromosomenpaar XY. Das Geschlecht eines Kindes wird also durch die Verschmelzung der Geschlechtszellen bereits bei der Befruchtung festgelegt. Massgebend für die Bestimmung des Geschlechts sind dabei die Geschlechtszellen des Mannes. 32 Naturlehre Genetik Aufgaben Setze in die dargestellten Kästchen und Kreise die Anzahl der Körper-Chromosomen ein und füge zusätzlich die Geschlechtschromosomen hinzu. Kompletter Chromosomensatz einer Körperzelle Chromosomensatz einer Geschlechtszelle Chromosomensatz einer befruchteten Eizelle Siehst du noch weitere Möglichkeiten, wie die Spermien- und die Eizelle gekreuzt werden könnten? Zeichne die möglichen Verbindungen in die Graphik ein und erkläre, ob ein Mädchen oder ein Junge entsteht. 33 Naturlehre Die Zellteilung Lies den Comic gut durch! 34 Genetik Naturlehre Genetik Fasse nun in Stichworten kurz zusammen, um was es bei dem Comic geht und was geschieht: Nachdem du den Comic über die Mitose gelesen hast kannst du versuchen, folgende Aufgabe zu lösen: 1. Ordne die Bilder Mitose zum nachfolgenden Text und ergänze die Lücken. 2. Kennzeichne gleiche Zellbestandteile und bemale sie mit identischen Farben (z.B. die Chromosomen in allen Bildern). 35 Naturlehre Genetik Phasen der Mitose Zu Beginn einer Mitose sind die noch unsichtbar. Nur der und die sind aus zu machen. In diesem unsichtbaren Zustand sich die Chromosomen. Die Spindelfasern greifen am Centromer an. Die Chromatiden trennen sich. Die Chromosomen und sich, dadurch werden sie unter dem Mikroskop sichtbar. Jeweils zwei, welche nach Grösse und Gestalt übereinstimmen, kommen nebeneinander zu liegen. Die werden vom Spindelapparat zu den Polen gezogen. Die entstandenen Chromosomenpaare lagern sich in der Äquatorialebene an. Es bilden sich Polkörperchen. Der löst sich auf. Die Zelle teilt sich. In der Aequatorialebene entsteht eine neue Zellmembran. Es bilden sich zwei identische neue . Von den Polkörperchen her bildet sich der Spindelapparat. Die Kernmembran zerfällt. Spindelapparat, Teilungsspindel, Bezeichnung für die sich zu Beginn der Mitose bildende Struktur, die dafür sorgt, dass sich die Chromosomen in der Äquatorialebene (in der Mitte) der Spindel anordnen und die Chromatiden bzw. Chromosomen zu den Kernpolen transportiert werden. 36 Tipp! Zellen, Zellkern, verkürzen, Nukleus, Chromatiden, Chromosomen, Kernmembran, verdicken, verdoppeln Naturlehre Genetik Aufgabe: Stelle mit Hilfe des bereit gelegten Materials den Ablauf einer Mitose dar. Durchlaufe den ganzen Prozess. Wenn du denkst, dass du alles verstanden hast, kannst du den Ablauf der Mitose einem Mitschüler oder einer Mitschülerin erklären. Folgende Dinge brauchst du: Pfeifenputzer Folie Wasserlösliche Stifte Kleiner, feuchter Schwamm Wäscheklammern Du sollst folgende fünf Schritte darstellen: Chromosomen befinden sich in der Transportform im Zellkern. Die Zellhülle löst sich auf Kernspindel bildet sich aus. Chromosomen haben sich nebeneinander angeordnet. An den Zellpolen hat sich je ein Spindelapparat ausgebildet. Von diesen wandern Spindelfasern zu den Zentromeren der Chromosomen. Chromatiden trennen sich und werden von den Spindelfasern zu den Zellpolen gezogen. An den Zellpolen sind nun gleich viele Chromatiden. Zwei neue Kernhüllen bilden sich und die Zelle teilt sich. Zwei erbgleiche Zellen sind entstanden. 37 Naturlehre Zur Überprüfung Vervollständige die nachstehende Tabelle: Mitose Finde ein anderes Wort für Mitose. Wo findet die Mitose statt? Wie werden die Chromosomen in der Äquatorialebene angeordnet? Wann findet die Mitose jeweils statt? Wie viele Zellen sind am Ende entstanden? Wie heissen die Zellen? Welche Bedeutung hat die Mitose? 38 Genetik Naturlehre Genetik Mutationen Du hast nun die Mitose kennengelernt und weisst, dass sich Zellen teilen und entstehen können. Neben der Mitose gibt es noch eine zweite Zellteilung, die Meiose. Die Meiose ist ein ähnlicher Vorgang, findet allerdings ausschliesslich in den Geschlechtszellen statt. Bei der Zellteilung läuft aber nicht immer ganz alles nach Plan ab. Es können Veränderungen stattfinden, wie beispielsweise ein Austausch von Chromosomenabschnitten, das Verlieren von Abschnitten des Chromosoms oder Fehler bei der Verdopplung. Diese Fehler werden Mutationen genannt. Wichtig dabei ist, dass nicht alle Mutationen zu negativen Veränderungen oder gar Behinderungen führen. Manchmal haben sie auch keine Auswirkung. Im Gegenteil dazu können Mutationen aber auch schwere Behinderungen auslösen. Untenstehend siehst du drei Fotos von Kindern mit einem Handicap. Versuche mit deinem Pultnachbarn herauszufinden, um welche Behinderungen es sich dabei handelt und notiere, was dabei das Problem sein könnte. 39