Arbeitsblatt: Dezibel - Theorie

Material-Details

Ein theoretisches Leseblatt
Musik
Anderes Thema
klassenübergreifend
2 Seiten

Statistik

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16.04.2015

Autor/in

Björn Zengaffinen
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Was ist Dezibel dB Die Lautstärke von Geräuschen, Klängen oder Musik wird in Dezibel (dB) gemessen. Bei null dB beginnt unsere Hörwahrnehmung, bei 130 dB liegt unsere Schmerzgrenze. Die Dezibel-Messungen erfolgen mit Messgeräten normalerweise in 1 Meter Abstand ab Lärmquelle. Der Dezibel-Massstab präsentiert sich aber nicht linear, sondern logarithmisch: Jede Erhöhung der Dezibelzahl um 10 dB wird von unserem Ohr als Verdoppelung des Lärms empfunden. 50 dB ist daher doppelt so laut wie 40 dB (und nicht nur 1/4 mehr). Lärmbeispiele 0 Dezibel, unhörbar, absolute Stille 10 Dezibel, kaum hörbar, Blätterrascheln 20 Dezibel, sehr leise, Ticken einer Uhr 30 Dezibel, sehr leise, Flüstern 40 Dezibel, leise, Brummen des Kühlschranks 50 Dezibel, leise, Ruhiger Bach, Wohnzimmerlärm 60 Dezibel, laut, Normales Gespräch, leises Auto 70 Dezibel, laut, Moped 80 Dezibel, sehr laut, Intensiver Verkehrslärm 90 Dezibel, sehr laut, Schwerer Lastwagen 100 Dezibel, sehr laut, Presslufthammer, Lärmbahnwagen 110 Dezibel, kaum erträglich, Laute Disco 120 Dezibel, kaum erträglich, Verkehrsflugzeug 130 Dezibel, schmerzhaft, Schmerzgrenze 140 Dezibel, sehr schmerzhaft, Jet-Triebwerke in der Nähe 150 Dezibel, sehr schmerzhaft, Jet-Triebwerke in der Nähe 160 Dezibel, sehr schmerzhaft, Gewehrschuss in Mündungsnähe Was sagt das Gesetz bei Veranstaltungen und Konzerten/Open Airs? Es gilt ein allgemeiner Grenzwert von 93 dB im Stundenmittel, jedoch dürfen Veranstaltungen auch mit einem höheren Schallpegel durchgeführt werden, wenn bestimmte Anforderungen erfüllt werden (z.b Gratis-Abgabe von Gehörschutz, Information der Besucher, Messung des Lärmpegels, zusätzliche Chill-Out Räume mit leiser Musik Der Veranstalter kann unter Einhaltung von solchen Auflagen zwischen den beiden erhöhten Grenzwerten 96 dB(A) und 100 dB(A) wählen. Solche Veranstaltungen unterliegen neu der Meldepflicht und sind der entsprechenden kantonalen oder kommunalen Stelle zu melden. Veranstaltungen, die sich ausschliesslich an Jugendliche richten (Schülerdiskos etc.) dürfen nicht lauter als 93 dB sein. MP3-Geräte können das Gehör schädigen Die Schweizerische Unfallversicherung SUVA hat den Schallpegel von MP3-Geräten gemessen und festgestellt, dass die in der Schweiz erhältlichen Musikwiedergabegeräte gehörschädigende Lautstärken von deutlich über 100 Dezibel erreichen können, obwohl die europäische Norm einen Maximalpegel von 100 Dezibel festlegt. Weil die Gehörbelastung in der Freizeit zugenommen hat, engagiert sich die Suva seit über 20 Jahren auch hier: Musikgenuss statt Tinnitus! heisst die Devise. Schallpegel einer Motorkettensäge Nun hat die Suva überprüft, ob die populären MP3-Geräte für das Gehör der Benützer gefährlich werden können. Mit der auf den Geräten gespeicherten Musik, den Original-Ohrhörern und bei maximaler Lautstärkeeinstellung wurden Dauerschallpegel bis 103 dB(A) (Dezibel) gemessen. Dies bedeutet gegenüber 100 dB eine Verdoppelung der Schallenergie, entspricht dem Schallpegel einer Motorkettensäge und darf dem Gehör wöchentlich nur während einer Stunde zugemutet werden, wenn man nicht einen bleibenden Hörverlust oder Tinnitus in Kauf nehmen will. Die kurzzeitigen Maximalpegel erreichten bis 109 dB(A ). Als noch brisanter erwies sich ein MP3-Player mit einem nachgerüsteten Ohrhörer: Hier wurde ein Dauerschallpegel von 109 dB(A) und Maximalpegel bis 116 dB(A) gemessen. Die hohen Schallpegel waren kaum mit Verzerrungen verbunden, welche die Benützer abschrecken und zum Zurückschrauben der Lautstärke bewegen würden. Diese Resultate sind bedenklich und überraschend, weil die europäische Norm nur einen Maximalpegel von 100 dB(A) zulässt, der in Frankreich sogar gesetzlich festgelegt ist. Musik ist lauter als das Testgeräusch Deshalb hat die Suva für das TV-Konsumentenmagazin Kassensturz zehn der in der Schweiz meistverkauften MP3-Geräte nach der Euronorm getestet. Acht der zehn Geräte hielten mit dem Testgeräusch den Grenzwert ein. Mit aktueller Musik von Robbie Williams, Green Day oder Tokio Hotel erreichten aber auch diese Geräte Dauerschallpegel von über 100 dB(A). Die Erklärung liegt in der Norm, die ein standardisiertes Testgeräusch statt Musik verwendet. Die Norm geht davon aus, dass der Dauerschallpegel von Musik rund 10 dB unter dem Pegel des Testgeräusches liege, was früher auch zutraf. Aktuelle Musik wird aber so aufbereitet, dass sie möglichst laut wirkt und die digitale Aufzeichnung voll ausnützt. So erreicht diese Musik sogar höhere Dauerschallpegel als das Testgeräusch. Hördauer und Lautstärke reduzieren Die hohen Schallpegel belasten das Gehör stark und können bereits nach wenigen Stunden Hördauer pro Woche zu bleibenden Hörschäden führen, wie beispielsweise Höreinbussen oder Tinnitus. Die Suva empfiehlt deshalb, Musik bei voll aufgedrehter Lautstärke zu vermeiden oder nur kurzzeitig zu hören. Wichtig ist, nicht nur dem MP3-Player zuzuhören, sondern auch den eigenen Ohren. Rauscht oder pfeift da was? Oder höre ich das Ticken einer Uhr nach dem Musikhören weniger gut als vorher? Das sind Anzeichen einer Gehörüberlastung. Dann muss die Lautstärke unbedingt zurückgeschraubt werden Was ist Tinitus Der Tinnitus ist eine akustische Wahrnehmung, die zusätzlich zum Schall, der auf das Ohr wirkt, wahrgenommen wird. Diese Wahrnehmung kommt von einer Störung der Hörfunktion. Der Tinnitus hat also nichts mit dem Schall in der Umgebung des Patienten zu tun. Die Art der scheinbar wahrgenommenen Geräusche ist sehr vielfältig. Man fasst unter anderem folgende akustische Eindrücke unter dem Begriff Tinnitus zusammen: • • • ein oder mehrere Brumm- oder Pfeiftöne Zischen Rauschen Das Geräusch kann in seiner Intensität gleich bleibend sein, es kann jedoch auch einen rhythmisch – pulsierenden Charakter haben. Der Tinnitus hat nichts mit akustischen Halluzinationen zu tun Etwa 10 bis 20 der Bevölkerung sind von Tinnitus dauerhaft betroffen, knapp 40 stellt zumindest einmal im Leben ein derartiges Ohrgeräusch fest. Etwa ein Drittel aller älteren Menschen gibt an, ständig Ohrgeräusche wahrzunehmen. Der Beginn der Krankheit liegt typischerweise zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr, Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen. Besonders in den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl der Tinnituspatienten in den westlichen Industrieländern vor allem auch bei jungeren Menschen sehr stark angestiegen.