Arbeitsblatt: Reformation - Missstände der katholischen Kirche

Material-Details

Arbeitsblatt zu den verschiednen Missständen und Problemen der mittelalterlichen Kirche
Geschichte
Anderes Thema
7. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

14745
1723
82
24.01.2008

Autor/in

Klaudia Erni
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Reformation Die katholische Kirche im Spätmittelalter Am Ende des Mittelalters war das ganze Leben der Menschen vom Glauben geprägt. Von Geburt an wurden sie in Gottesfurcht erzogen, fürchteten den Teufel und taten bei Verfehlungen Busse, um sich von Sünden zu befreien. Man hoffte, nach dem Tod in den Himmel und nicht in das Reich des Teufels, die Hölle, zu kommen. Gefürchtet war das Fegefeuer, das die Christen vor dem Eintritt in den Himmel von Sünden reinigen sollte. Priester besassen einen besonderen Rang. Sie konnten den Gläubigen für vermeintliche Sünden Strafen auferlegen. In den Kirchen knieten die Menschen vor ihnen. Die Kirche prägte das mittelalterliche Leben und besass grossen politischen Einfluss. Traditionen und Missstände der katholischen Kirche im Spätmittelalter Lies einen der Untenstehenden Texte durch. Fasse den Inhalt zusammen und übe Kritik am Vorgehen der katholischen Kirche falls dir das nötig erscheint. Das Jüngste Gericht Wenn ein Mensch um das Jahr 1500 in eine Kirche trat, erblickte er über dem Eingang oft ein Relief – ähnlich dieser Abbildung. Es erinnerte ihn an die wichtigsten Punkte der christlichen Lehre, an die er glaubte: Der Mensch ist ein Sünder. Immer wieder verstösst er gegen die Gebote Gottes in der Bibel. Er kann andererseits auch Gutes tun. Zur Zeit des Weltendes wird Gott über alle Menschen Gericht halten. Jene, die mehr Sünden begangen haben als gute Taten, werden auf ewig in die Hölle kommen, die anderen in den Himmel zu Gott. Auch im täglichen Leben war man auf Gott angewiesen. Immer wieder gab es tödliche Seuchen, Hungersnöte und Naturkatastrophen. Die Menschen zu jener Zeit waren sich einig, dass es von Gott abhängt, ob sie geschahen und ob man sie überlebte. Heiligenverehrung Um in den Himmel zu kommen unternahmen die Menschen im Mittelalter alles Mögliche, um Gott gnädig zu stimmen. Sie gingen zum Priester und beichteten ihre Sünden. Dann durften sie in der Messfeier vom heiligen Brot essen, wodurch ihnen die Sünden vergeben wurden. Sie beteten auch nicht nur zu Gott, sondern vor allem zu den heiligen. Heilige waren Menschen, die ein besonders gutes Leben geführt hatten und nun bei Gott im Himmel lebten. Man glaubte, die Heiligen könnten für einen bei Gott ein gutes Wort einlegen. Daher errichtete man ihnen Altäre in den Kirchen. Jeder Heilige hatte seinen Anhängerkreis, der dann am Namenstag seines Heiligen einen Umzug durchführte und ein Fest feierte. Als Heilige wurden zuerst Märtyrer verehrt, später auch standhafte Bekenner des christlichen Glaubens. Ausserdem verehrte man die Apostel und Maria und bat sie um Fürbitte. Reliquien Mit grossem Eifer wurden Reliquien ( Überreste) gesammelt. Dies waren Körperteile von Heiligen oder Gegenstände, mit denen Jesus oder ein Heiliger zu tun gehabt hatte. Man glaubte, dass diese Reliquien Wunder bewirken und einen vor Unglück bewahren konnten. Daher waren sie sehr wertvoll und man unternahm alles, um sie zu erwerben. Als zum Beispiel ein Dieb in Köln den Schädel des heiligen Vinzenz stahl und nach Bern brachte, erhielt er von den Bernern zum Dank eine Anstellung als Beamter und eine Alterspension. Die Reliquien selbst wurden nicht verehrt. Die Verehrung galt nur den Menschen, an die sie erinnerten. Reliquien, die nicht im Altar eingeschlossen waren, wurden in Reliquienkästen oder in kostbaren Gefässen aufbewahrt. Busse Die Menschen im Mittelalter waren sich bewusst, dass sie Sünder sind und gegen Gott und die Kirche verstossen. Deshalb war es für sie sehr wichtig, sich mit Gott und der Kirche auszusöhnen. Dies geschah in der Regel durch die Busse: Erkennen der Verwerflichkeit der Sünde, neue Hinwendung zu Gott und seinem Willen Vorsatz das Böse meiden und Gutes tun Beichte Bekenntnis der Sünden vor dem Priester als dem Vertreter der Kirche, gegen die man gefehlt hat Lossprechung Der Priester kann einen von den Sünden freisprechen Busswerke Der Sünder zeigt seinen Umkehrwillen zum guten Menschen durch Gebet, Fasten und Wallfahrten „Die Beichte ist dazu gestiftet, dass der Mensch wieder mit der Kirche versöhnt werde und so sein Versöhntwerden mit Gott in Erscheinung trete. Reue Ablass Durch Beichte und Lossprechung war die Sündenschuld vergeben. Der Sünder musste aber noch eine Sündenstrafe verbüssen. Ursprünglich wurde er auf eine bestimmte Zeit von der Kommunion ausgeschlossen. In späteren Zeiten auferlegte der Beichtvater dem Sünder Busswerke (Fasten,). Seit dem 12. Jahrhundert bot die Kirche Ablassbriefe zum Kauf an, in denen festgelegt war, dass für dieses oder jenes fromme Werk so und so viele Sündenstrafen nachgelassen würden. Die Menschen konnten sich also durch Geldspenden an die Kirche von den Strafen im Fegefeuer, vor dem sie grosse Angst hatten, befreien. Für die Kirche war dies ein gutes Geschäft. Deshalb wurden immer häufiger Ablassaktionen veranstaltet.